Kapitel 3 - Unerwünschter Besuch
Ich sah ihn eindringlich an und ich wurde einfach nicht schlau aus ihm.
Er nuschelte irgendwas, dass ich nicht verstand und sah mich dabei an, kurz bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Als mein Gesichtsausdruck noch verwirrter wurde, konnte er sich kaum noch halten. Ich war gerade überhaupt nicht in der Stimmung Freude zu verbreiten und das lies ich ihn auch spüren.
"Adam kannst du jetzt mal aufhören mit lachen, ich habe dich nicht verstanden. " sagte ich beleidigt. Er lachte immer noch aber mir reichte es jetzt, ich ignoriere ihn einfach. Also trank ich noch ein Schluck Wasser und auf einmal musste ich husten und verschluckte mich mal wieder am Wasser. Ab heute hasse ich Wasser. Der Husten führte sogar dazu, dass ich leicht würgen musste.
Plötzlich merkte ich wie mir jemand auf den Rücken klopfte und sah, dass es Adam war, dem sofort das Lachen vergangen war.
Als ich wieder aufhörte zu husten fragte er, dann auf einmal wieder ganz besorgt: "Geht es dir gut? Soll ich einen Arzt holen?"
" Ach jetzt hörst du mir wieder zu? Na da weiß ich ja was ich das nächste Mal machen kann." sagte ich ironisch grinsend und verdrehte meine Augen.
"Na wen du so was sagst scheint es dir ja blendend zu gehen. Da besteht ja kein Grund zur Sorge." sagte er genauso grinsend und setze sich wieder in den Sessel.
"Adam, weißt du eigentlich wann ich wieder gehen darf?"
"Wenn es dir besser geht, vielleicht morgen Abend. Warum fragst du? Willst mich wohl los werden. "
"Kannst du meine Gedanken lesen oder was. Dass wollte ich gerade sagen. Neben dir fühlt man sich so unbeholfen. Naja das liegt wahrscheinlich daran dass du so viel Selbstvertrauen hast und ich nicht so viel. Und du wahrscheinlich von allen beneidet wirst und jeder will mit dir befreundet sein." Oh mein Gott ich rede einfach zu viel. Ich drehe schnell meinen Kopf, so dass ich Adam nicht ins Gesicht sehen musste. "Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich mich bei dir bedanken will, auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte wenn ich jetzt nicht mehr da wäre." leierte ich vor mir hin, so als hätte ich ihn für ein Theaterstück proben müssen.
Ich hörte wie Adam scharf die Luft einzog.
"Du wärst froh gewesen wenn du jetzt tot wärst? Du darfst nicht so denken egal was andere von dir denken! Aussehen ist nicht alles, was eine Person ausmacht! Ich mag dich so wie du bist, auch wenn wir uns nur so kurze Zeit kennen." brachte er aufgebracht hervor und fuhr sich durch seine dunkelblonden kurzen Haare.
"Genau, du sagst es! Wir kennen uns eigentlich gar nicht, also was redest du da!?"
Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum will jemand mit mir befreundet sein der so perfekt ist. Seine saphirblauen Augen, in welchen ich mich verlieren könnte und seine schmalen Lippen. Einfach zum verlieben. Seine Freundin hat so ein Glück mit ihm.
Er versank im Sessel und schien in Gedanken zu sein. Ich sah ihn nur weiter stumm an und musste gähnen. Auch ich lies mich in mein Krankenbett sinken, doch die Stille wurde von meinem brummenden Bauch gestört.
Peinlich berührt sah ich Adam an und fragte: " Gibt es hier irgendwo etwas zu Essen? Ich habe so großen Hunger, wie du gerade gehört hast. ", mein Gesicht verfärbte sich immer mehr in eine Tomate.
"Ja, ändert unten in der Cafeteria. Aber ich glaube nicht das die jetzt noch auf haben. Hier gibt es noch so welche Automaten aber nur mit Süßem. Soll ich dir etwas holen?" fragte er leicht besorgt aber trotzdem mit einem Lachen.
"Ich habe aber kein Geld dabei. Ach ich kann noch bis morgen warten."
Er sah mich vorwurfsvoll an und gleich würde wieder eine Standpauke von ihm kommen.
"Du hast den ganzen Tag nichts gegessen. Und außerdem ich habe Geld ich kann dir etwas holen. Willst du etwas Besonderes?"
"Mir schadet es nicht, wenn ich mal nichts esse. Das sieht man doch gleich auf dem ersten Blick." murmelte ich nur und fing wieder an zu gähnen.
Ich war so müde, dass ich die letzten Worte, die er sagte nicht mehr mitbekam. Ich fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf, welcher sich anfühlte als würde er Jahrtausende andauern.
Um mich herum war es dunkel aber ich hörte eine Stimme von weit weg, ich konnte sie nicht verstehen. Es wurde heller und ich konnte sie mehr und mehr verstehen.
"Wach auf, Zoe."
Dann war ich richtig munter und erschrak jemand stand ganz dicht neben mir und flüsterte mir die Worte ins Ohr. Ich dachte es wäre Adam oder Phillip, der mich heute wieder besuchen wollte, aber es war Brad.
Ich war überrascht, vor mir stand ein teuflisch grinsender Brad.
"Was machst du hier?" fragte ich mit unsicherer Stimme und blickte panisch im Raum umher, bis ich Adam schlafend im Sessel vorfand. Neben ihm auf dem Sessel lag eine Decke aber Adam hatte sie nicht angerührt.
"Ich bin nicht hier um mich zu entschuldigen. Ich wollte eher etwas zu ende führen, was Adam mir versaut hat. Dich umbringen!" er war meinem Gesicht so nahe, dass ich die pur Mordlust in seinen Augen sah. Bei seinen Worten wurde mir allmählich übel.
"Das hättest du wohl gern. Geh weg von ihr!"
Brad und ich waren beide nicht darauf gefasst was jetzt passierte. Aber Brad fuhr so schnell zu Adam rum, und wurde sofort an die Wand gestoßen von Adam. Ich sah geschockt zu und konnte klar denken.
"Was traust du dich überhaupt noch her?" sagte Adam wütend und ging zu Brad hinüber und hielt ihn am Shirt fest.
"Als würde ich vor dir Angst haben, du Schwächling! Anscheinend zieht deine Masche bei der Kleinen. Immer nur gut zureden aber am Ende, doch das gleiche Ziel wie ich. Mein erster Erfolg waren Ihre Eltern und der nächste wird sie." sprach er triumphierend und sein Grinsen wurde bei jedem Wort breiter. "Selbst Phillip wird nichts erfahren von alldem."
Ich merkte wie sich mein Magen zusammen zog. Meine Eltern waren jetzt schon fünf Jahre tot. Sie starben als ich 12 Jahre alt war. Das war die schrecklichste Zeit meines Lebens. Jetzt sah mich Adam an, aber nicht wie erwartet, sondern er sah mich wütend an.
"Wie kannst du es wagen? Ich habe dir vertraut, Phillip hat dir vertraut." meine Stimme brach und Tränen liefen über meine Wangen. Adam sah mich traurig an, doch sein Ausdruck änderte sich sofort als er Brad wieder ansah.
Er drückte Brad, mit dem Unterarm an seiner Kehle, an die Wand.
"Lass die Finger von ihr! Du dreckiger B..." schrie er schon fast, wurde aber unterbrochen.
"Was ist denn hier los?"
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