Kapitel 1
A/N: Das Lied war die Inspiration für dieses Buch, ich hoffe es gefällt euch <3
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Kira;
Einunddreißig Grad Celsius, Sonne ohne eine Wolke in Sicht und absolute Windstille – ich könnte mir bessere Bedingungen für eine Zeugnisverleihung vorstellen, besonders da unser Gymnasium das ja unbedingt draußen veranstalten musste. Mein einziger Trost war, dass ich meine Haare glücklicherweise hochgesteckt waren und ich mich gegen mein dunkelblaues Kleid entschieden hatte und für mein eher helles lila Dirndl.
Mein Blick wanderte einige Reihe vor, wo Ivy, eine Freundin von mir, saß – die zumindest bezogen auf das Wetter die falsche Entscheidung gefällt hatte. Ihre dunkelrot-braunen Haare fielen gelockt herunter und ihr bodenlanges Kleid war zweifellos wunderschön, aber leider schwarz mit bestickten Blumen. Reflexartig ging mein Blick nach vorne, wo unser Direktor seit einer halben Stunde redete – gerade ging es um irgendwelche Philosophen, ich hatte also nicht wirklich was verpasst.
Wie selbstverständlich war mein Blick wieder auf Ivy gefallen – auch wenn ich sie nur von hinten sehen konnte, gab es nichts Besseres, was ich anschauen könnte. Ihre Haare, ihr Rücken, auch wenn er halb bedeckt war... Als hätte sie meinen Blick auf sich gespürt, drehte sie sich um und für einen Moment vergas mein Körper zu atmen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und sie zwinkerte mir zu. Die Zeit blieb für dieser Moment, um uns herumstehen.
So schnell wie dieser Moment gekommen war, war er auch wieder vorbei, denn Ivy drehte sich wieder um und tauschte einige Worte mit dem Jungen aus, der neben ihr saß. In diesem Moment wünschte ich mir nicht mehr als, besser mit ihr befreundet zu sein, dann würde ich wissen, ob und was mit ihm lief. Egal wie viele mir von ihren Dates erzählte, ich pochte immer wieder darauf, dass sie vermutlich nur befreundet waren.
Der Applaus holte mich aus meinen Gedanken hervor – anscheinend hatte unser Direktor doch mittlerweile seine ewiglange und besonders langweilige Rede beendet. Ich seufzte und stimmte in den Applaus mit ein, nicht dass er eigentlich einen verdient, aber es gehörte ja leider dazu.
"Hätte der noch länger geredet, dann wäre ich eingeschlafen", murmelte Layla, die neben mir saß. Wir waren nicht wirklich befreundet, allerdings hatten wir uns irgendwie in der elften Klasse im den meisten Kursen wiedergefunden und uns dann einfach nebeneinander gesetzt. Auch wenn wir uns nie wirklich mehr unterhalten hatten, war daraus doch so etwas wie eine Bekanntschaft entstanden. Vielleicht würden wir uns im Studium mehr annähern, schließlich würden wir praktisch an der gleichen Fakultät studieren – ich Mathe, sie Informatik. Das war beides im gleichen Gebäude.
"Ja, ich auch, aber ich glaub, jetzt sind wir erstmal erlöst", flüsterte ich zurück. Als nächstes würden die Abiturzeugnisse übergeben werden – das wirklich einzige, was an dem heutigen Tag wirklich sinnvoll war. Doch wir als Kurs fünf, mussten definitiv noch warten. Deswegen war der einzige Grund, warum ich mich gerader hinsetzte, dass Ivy als Kurs zwei bald auf die Bühne kommen würde und ich sie definitiv nicht verpassen wollte.
Der erste Kurs ging vorbei, ohne dass ich irgendwas davon mitnahm, denn mein Blick war auf Ivy einige Reihen vor mir fixiert. Gefühlt eine Ewigkeit war verstrichen, bis sie aufstand und zusammen mit ihrem Kurs nach vorne ging. Ihr Kleid war wunderschön, obwohl sie in allem gut aussehen würde, beziehungsweise alles an ihr. Als sie vorne stand und wartete bis ihr Name aufgerufen wurde, fiel ihr Blick wieder auf mich und sie grinste mich an.
"Ivy Evans", wurde ihr Name aufgerufen und sie machte sich auf den Weg zur provisorisch gebauten Bühne, als sie ihr Abiturzeugnis bekam, formten ihre Lippen ein 'Danke'. Ich lächelte, es war schön zu wissen, dass ich ihr helfen konnte, auch wenn sie immer betonte, dass sie nur dank mir ihr Abi geschafft hatte. Ich verstand nicht wirklich woher sie das so genau wusste, allerdings stimmte es, dass ich sie in Mathe sehr unterstützt hatte, doch am Ende hatte sie sehr viel Zeit investiert.
So wie sie auf dieser Bühne stand, war sie wunderschön, vielleicht noch schöner als normal, weil sich die Sonne so in ihren Haaren spiegelte. In diesem Moment war mir egal, ob alle sahen, dass ich anstarrte, denn niemand konnte sich ihrer Schönheit entziehen. Besonders wenn sie auch noch so lächelte. Viel zu schnell war ihr Moment vorbei und die Person nach ihr war an der Reihe. In meinem Kopf hatte sich ihr Bild bereits eingebrannt und das alles würde nochmal von dem Abiball übertroffen.
Der Rest der Abiturverleihung rauschte an mir vorbei, auch der Moment, in dem ich mein Zeugnis bekam, war nicht wirklich so spektakulär – auch wenn ich erleichtert war, dass das alles endlich hinter mir war. Jetzt kam ein ganz neuer Lebensabschnitt, leider auch ein Abschnitt, an dem ich Ivy nicht mehr täglich sehen würde.
Nachdem alle Zeugnisse verteilt und alle Reden vorbei waren, stand ich mit meinen Eltern auf der Wiese, die sich mit einem meiner ehemaligen Lehrer unterhielten. Das einzige, was ich bei ihnen hielt, war der Anstand und dass ich nicht wirklich jemanden hatte, zu dem ich sonst gehen konnte.
"Buh", hörte ich eine Stimme hinterher mir und spürte zwei Hände an meiner Hüfte, die mich pieksten. Ich drehte mich um und sah Ivy mit einem triumphierenden Lächeln. "Entschuldigung, wir müssen jetzt Fotos machen", sagte sie zu meinen Eltern, hakte sich bei mir unter und zog mich mit zu ein paar anderen, die sich einen Platz unter dem großen Baum auf unserem Schulhof ausgesucht hatten. Layla (die unter uns, die definitiv die besten Fotos machen konnte) kommandierte jeden herum.
"Kira und ich stehen nebeneinander", erklärte Ivy, als wäre es selbstverständlich. "Schließlich passt ihr Dirndl perfekt zu den Blumen auf meinem Kleid." Selbst wenn unsere Kleider nicht zusammenpassen würde, könnte ihr niemand einen Wunsch abschlagen.
"Okay, wir machen erst das Gruppenbild, dann die kleineren Gruppen und am Ende zweier Bilder und keines der Bilder wird bearbeitet", koordinierte Layla das Ganze und baute währenddessen ihr Stativ auf. "Außer ihr wollt sie selbst bearbeiten, dann dürft ihr das. Und jetzt stellt euch mal so hin wie ihr euch das vorstellt, damit ich alles einstellen kann."
Layla war definitiv jemand, den man dabeihaben wollte, wenn es darum ging schöne Bilder zu haben – auch wenn es immer eine halbe Ewigkeit dauerte bis alles eingestellt war. Ich war nicht wirklich Teil dieser Gruppe von Mädels, aber Ivy beteuerte immer, dass mich jeder mochte und ich nur offener sein müsste. Sie sah in jedem Menschen etwas Besonderes und stand auch definitiv für ihre Freunde ein.
Es dauerte bestimmt eine Stunde bis alle durch und nur noch Ivy und ich unser Zweier-Bild brauchten, aber es war eine Stunde voller Lachen und Spaß. Ivy legte selbstverständlich ihren Arm auf meine Schulter – sie würde auf dem Bild definitiv besser aussehen. Da sie etwas kleiner war als ich, legte ich meinen Arm um ihre Hüfte und wir standen uns so nah, dass sich unsere Wangen fast berührten.
Mein Herz klopfte und ich konnte nur offen, dass Ivy nicht merkte, wie aufgeregt ich war – ich war ihr selten so nah gewesen. Schon jetzt vermisste ich ihren Geruch, wenn wir unser Foto haben würde.
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Nach der Abiverleihung hatten wir uns alle zuhause fertig gemacht und waren anschließend zu dem Veranstaltungsforum gefahren. Auch wenn ich immer noch erstaunt war, wie viel die Lokation gekostet hatte, war ich trotzdem froh, dass wir hier feierten. Wir befanden uns in einem alten Kloster, was viele weiße Wände hatte, die mit Efeu bewachsen waren. Allein die Fotomöglichkeiten waren endlos – da ich noch keinen Führerschein hatte und meine Eltern erst nachkommen wollten, war ich mit Layla hergefahren und sie erzählte mir die gesamte Zeit davon.
"Ich hoffe, es gibt jemanden, der ein dunkelgrünes Kleid anhat, das wäre so wunderschön, mit dem Hintergrund", erzählte sie aufgeregt. Das waren die Momente, in denen ich richtig traurig war, dass ich mich nicht getraut hatte, mehr in meine Freundschaft mit ihr zu investieren. "Oder bei den dunkelbraunen Türen, dass wäre auch schön... Ach ich hab so viele Ideen... und ich glaube ich rede zu viel."
"Nein, tust du nicht", beruhigte ich sie mit einem Lächeln. "Außerdem ist doch toll, dass du so ein Hobby hast, was dir so viel Spaß macht. Ich bin sicher, dass wir alle so dankbar sind, dass du so viele und so gerne Fotos machst." Ich fühlte mich trotzdem wie ein Fremder in dieser Gruppe, auch wenn Ivy wirklich alles versucht hatte, mich gut zu integrieren, wofür ich ihr jedes Mal unendlich dankbar war.
Layla lachte. "Ja, ich muss schon sagen, dass du da sehr auf meiner Wellenlänge bist. Auch wenn ich dich schon wirklich zutexte." Sie trug ein bodenlanges mint-farbenes Kleid ohne jeglichen Strass, es war sehr filigran und stand ihr perfekt. Auch wenn es so schlicht war, war mir sofort klar, dass sie auffallen würde – Layla fiel mit ihrer Art auf und sollte sie doch jemand übersehen, würde man ihr Stativ und die Menge an Personen, die immer um sie herumstanden niemals übersehen.
Den Rest der Fahrt redete sie wie ein Wasserfall über ihre Ideen – ich war froh, dass sie das tat, sonst wäre nur eine merkwürdige Stille zwischen. Auch wenn sie sehr interessante Dinge erzählte, schweiften meine Gedanken ab. Eventuell hätte ich mir doch lieber ein anderes Kleid anziehen sollen... Ca. im Dezember war ich mit Ivy einkaufen gegangen und sie hatte mich fast dazu gezwungen, alles in diesem Laden anzuziehen. Selbstverständlich brauchte sie vielleicht nur eine Stunde, um sich bereits entschieden zu haben. Ihr Abiballkleid war helllila mit einem glitzernden Oberteil und einem weiten Rock – sie sah aus wie eine Prinzessin.
Deswegen hatte ich die Suche bald aufgegeben und wollte einfach wieder mein zwei Jahre altes Dirndl anziehen, aber Ivy bestand darauf, dass ich mindestens genauso gut aussehen sollte wie sie. Nur wegen ihr hatte ich schließlich einen Zweiteiler anprobiert – ein glitzerndes Oberteil und ein dunkelroter Rock. Meiner Meinung nach viel zu auffällig und es zeigte auch zu viel Haut. Doch Ivy war sehr bestimmend und überredete mich dazu, es zumindest als Möglichkeit zu sehen. Und naja... meine Eltern fanden es toll, genauso wie Layla, deswegen hatte ich es schließlich gekauft.
Jetzt hatte ich erste Zweifel – es zeigte mehr Haut, als ich normalerweise zeigen würde, außerdem hatte Ivy selbstverständlich bereits mein komplettes Makeup durchgeplant mit Frisur. Sie hatte alles perfekt geplant und ich musste zugeben objektiv war alles wunderschön und toll, aber für mich passte nichts davon zu mir... denn ich sah aus, wie jemand, der zu Ivy passte und in ihren Freundeskreis hineingehörte, doch so fühlte mich ganz und gar nicht.
Das Einzige, was mir immer noch Kopfschmerzen bereitete, war dass ich sechs Zentimeterabsätze anhatte und ich zwar laufen geübt hatte, aber es konnte ja immer was schiefgehen... Außerdem würde jeder besser auf Absätzen laufen als ich... Das Problem war, dass ich immer schon zu größeren gehört hatte und die meisten kleiner waren als ich, da wollte ich nicht noch größer wirken, als ich schon war.
"So wir sind da", riss mich Layla aus meinen Gedanken und grinste mich an. "Damit bist du jetzt auch endlich meinen Monolog los, nur musst du mir jetzt noch beim Tragen helfen, sonst wird das glaub ich nichts."
Ich lachte nur, während ich Tür aufmachte und mich ein Schwall warmer Luft erwartete. "Du tust ja gerade so, als wäre das alles unfassbar schlimm. Du warst schließlich so nett und hast mich mitgenommen." Der Untergrund des Parkplatzes war leider nicht geteert, weswegen ich mit meinen Absätzen erstmal im Boden versank – warum hatte ich mir nochmal hautfarbene Schuhe gekauft? Auch wenn sie zu allen passten, hätte ich vielleicht doch lieber einfach schwarz wählen sollen...
Layla war schon am Kofferraum angekommen und hatte schon begonnen ihr Fotoequipment zu sortieren. "Okay, Kira, du nimmst dieses Stativ, den Blitz und noch das für die Softbox, und dann kannst du die Tasche nehmen, da ist nicht so viel wichtiges drinnen."
Ich musst schmunzeln. "Jaja, schon klar, du versuchst mir einfach das mit dem geringsten Wert zu geben." Trotzdem hatte ich schon echt das irgendwas runterfallen würde. Wer war nochmal auf die Idee gekommen eine Fotobox zu auf dem Abiball zu machen? Vermutlich irgendjemand der keine Ahnung davon hatte, wie anstrengend das war, das alles aufzubauen...
"Glaub mir, diese Verantwortung will nicht mal ich haben", antwortete Layla darauf und holte nur noch einen Rucksack und unsere zwei kleinen Taschen aus dem Kofferraum. Dann schlug sie ihn zu und sperrte ihr Auto ab. "So jetzt auf geht's, wir müssen das alles auch noch aufbauen. Ich hab für die Fotobox auch extra eine zweite Kamera dabei, die ist auch nicht so gut, aber gut genug für unsere Stufe, die wissen das eh nicht zu schätzen."
Während wir den Parkplatz überquerten, verfluchte ich mein bodenlanges Kleid – ich versuchte krampfhaft nicht auf meinen Rock zu steigen, ich hätte es wirklich etwas kürzen lassen sollen... Zudem waren sechs Zentimeter Absätze deutlich mehr als ich am Anfang gedacht hatte. Normalerweise trug ich keine Absätze, da ich lieber nicht so groß war – ich gehörte eh schon zu den größten in meiner Stufe und Klasse.
"Layla, Kira", rief Ivy vom Eingang aus und winkte uns zu. "So schön, dass ihr euch endlich da seid, dann kann ich jemanden meinen Stress berichten!" Sie hatte sich nämlich bereit erklärt, dass sie unseren Abiball organisieren würde – eigentlich mit drei weiteren Personen, doch zwei davon waren durchgefallen und die letzte Person machte fast nichts, so hatte sie irgendwann die gesamte Verantwortung übernommen.
"Ich korrigiere dich, du kannst Kira deinen Stress erzählen, ich muss die Fotobox aufbauen und da brauche ich meine Ruhe", erwiderte Layla mit einem Grinsen und schien mir zu zuzwinkern. Ich wollte bereits das Equipment abstellen, doch Layla schüttelte den Kopf. "Nein, also bis zur Fotobox musst du das schon noch tragen."
"Ich komm mit", beschloss Ivy und nahm mir das Stativ ab. "Ich habe meine Schuhe schon ausgezogen, die sind viel zu unbequem." Sie hob ihre Füße hoch – sie trug pink/blaue Plüsch-Flip Flops. "Die sind toll, ge?"
"Ja, Ivy, die sind ganz toll", meinte ich und lächelte. Niemand anders konnte diese Flip-Flops tragen und dabei nicht bescheuert in denen auszusehen – besonders zu einem Abendkleid. Irgendwie war sie einfach unfassbar süß, mein Herz klopfte schon wieder wie verrückt. In dem Moment war ich froh über mein Makeup, sonst wären meine Wangen bestimmt schon total rot.
"Komm, Kira, wir müssen nochmal alles checken, wie Deko und so", beschloss Ivy und nahm meine Hand – auch wenn ich wusste, dass sie mit jedem so umging und diese Nähe auch zu jedem suchte, trotzdem fühlte ich mich besonders, wenn sie diese Nähe zu mir suchte.
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Der Abend war viel zu schnell vorbei, nach dem Essen, Tanzen und Feiern, stand ich mit meinem Bruder draußen und schaute zu, wie Sterne am Himmel funkelten. Auch wenn es langsam kalt wurde, wollte ich nicht unbedingt wieder reingehen und meine Jacke holen. Die Tanzfläche war voll mit Abiturienten, inklusive Ivy und ihrem Freund (?), dessen Name mir nicht eingefallen war.
"Du siehst bedrückt aus", meinte Andre. "Ist das, weil Ivy morgen fliegt? Du weißt, dass es so viele soziale Netzwerke gibt, auf denen sie alle sehr aktiv ist. Es wird sich fast so anfühlen, als wäre sie gar nicht weg."
"Du bist blöd", erwiderte mit einem Lachen. "Nein, ich hoffe, dass ich nach diesem Jahr einfach drüber hinweg bin. Es ist einfach anstrengend. Sie wird mich niemals so mögen, wie ich sie mag."
Andre legte seinen Arm um mich und zog mich in eine feste Umarmung. Auch wenn er mein kleiner Bruder war, war er fast zehn Zentimeter größer als ich. Wir scherzten immer darüber, dass wir die Riesenfamilie waren, weil wir alle so groß waren.
"Ich bin mir sicher, dass das alles gut wird", flüsterte er und ließ mich wieder los. "Du hast eh nur die Möglichkeit, ihr es zu sagen oder damit abzuschließen."
"Kira", hörte ich meinen Namen – eine Stimme, die ich aus tausend heraushören würde, Ivy's. "Ich fahre jetzt, ich muss morgen ja ganz früh zum Flughafen."
Ich drehte mich zu mir um und sah sie, jedes Mal, wenn ich sah, raubte es mir für einen kurzen Moment den Atem. Manchmal fragte ich mich, ob es jemals einen anderen Menschen geben würde, der mich so fühlen lassen wie sie. Hinter ihr standen ihre Eltern. Sie lächelte mich an und drehte sich zu ihren Eltern um. "Ich komme gleich zu euch, ihr könnt schonmal vorgehen."
Ich winkte ihre Eltern, die ich davor noch kein einziges Mal gesehen hatte. Beide schienen wahnsinnig nette Menschen zu sein, wahrscheinlich waren sie genauso perfekt wie Ivy. "Ich lasse euch mal in alleine reden", meinte mein Bruder und verschwand nach innen.
"Hab ganz viel Spaß, ja?", meinte ich und umarmte sie. Sofort schien die Welt um uns herum still zu stehen – auch wenn ich mir sicher, dass das definitiv nur mein Empfinden war. "Und mach dir keine Sorgen, wir schaffen das alles auch sehr gut ohne dich."
"Das ist mir schon bewusst, aber die Frage ist, ob ich möchte, dass ihr das ohne mich schafft", erwiderte Ivy mit einem Grinsen. "Und keine Sorge, ehe du dich versiehst, bin ich schon wieder da. Das ist alles nur ein Abschied auf Zeit." Wie falsch wir beide mit diesen Worten liegen würde...
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