Part 2, Kap. 44
Allison Miller
Mit einem glückseligen Lächeln im Gesicht sitze ich am Küchentisch, mein Gesicht in beide Hände gestützt. Jona macht uns den Nachtisch fertig, um das Mittagessen abzurunden.
>Alles klar bei dir?<, fragt er schmunzelnd, sieht kurz zu mir, kümmert sich dann aber weiter um die heißen Himbeeren für den Nachtisch. >Du bist so schweigsam.<
>Ich bin einfach nur glücklich<, gebe ich schulterzuckend zurück, denn genau so ist es. Es geht seit unserer Aussprache nur noch steil bergauf und unsere gemeinsame Nacht war auch perfekt. Abgesehen von Don ist gerade alles wunderbar und über ihn will ich nicht nachdenken. Das mache ich heute Abend noch genug, wenn wir uns treffen. Zumindest habe ich ihm geschrieben, dass wir reden müssen und gehe einfach davon aus, dass er da sein wird, wo ich ihn hinbestellt habe.
>Da haben wir wieder Mal etwas gemeinsam<, erklärt er mir, dann dreht er sich zu mir um und hat zwei Schalen mit Eis und heißen Himbeeren in der Hand. Er steht eher auf Schoko, ich auf Vanille, darum haben wir verschiedene Sorten, aber Himbeeren passen zu so gut wie jeder Sorte Eis, finde ich.
>Das sieht umwerfend aus und duftet wirklich herrlich.< Er stellt mir mein Eis hin, dann setzt er sich zu mir, reicht mir einen Löffel.
>Und schmecken wird es auch noch<, warnt er mich und ich reiße den Löffel an mich.
>Das werden wir noch sehen.< Er hat Recht. Das Eis zergeht langsam auf der Zunge, die heißen Himbeeren verleihen dem erfrischenden Vanilleeis eine fruchtige Note und der Anflug von Zimt verwandelt das ganze in den Himmel auf Erden. >Du musst mehr davon machen. Ich will nie wieder etwas anderes essen.< Er schmunzelt, kostet auch von seinem Eis.
>Du hast Recht, diesmal ist es wirklich gut geworden.< Skeptisch hebe ich eine Braue, deute auf den Herd.
>Alles, was du kochst, ist wirklich gut und zwar jedes Mal.<
>Danke.< Er scheint wirklich dankbar für dieses Lob zu sein und ich will noch etwas sagen, doch da klingelt sein Handy. >Entschuldige.< Er holt es von der Arbeitsplatte, sieht dann kurz zu mir, bevor er abhebt.
>Hallo Kim.< Ich bin genau so verwirrt, wie er aussieht, esse aber weiter mein Eis. Schließlich will ich nicht, dass es wegschmilzt oder die Himbeeren kalt werden. Wenn er noch lange telefoniert, werde ich mich auch um sein Eis kümmern. >Bist du dir sicher?<, fragt er nach und ich wüsste schon gerne, worüber die beiden reden. >Okay, ja. Danke. Ich melde mich<, sagt er dann, legt auf. Ein paar Sekunden betrachtet er sein Handy, bevor er es weg legt und wieder an den Tisch kommt. >Du musst etwas für mich machen<, meint er unvermittelt, setzt sich. >Erika und du, ihr habt denselben Frauenarzt. Kannst du herausfinden, ob sie wirklich schwanger ist?< Zögernd halte ich inne, senke meinen frisch beladenen Löffel wieder.
>Was hat Kim dir erzählt?< Einen Moment schweigt er, dann hebt er die Schultern.
>Offenbar betrinkt sie sich und hat Stands. Ich denke nicht, dass sie auch nur eines davon machen würde, wenn sie wirklich von mir schwanger wäre. Sie würde nur mein Kind bekommen wollen, von jedem anderen hätte sie es mit Sicherheit abgetrieben. Wenn es also meins wäre, würde sie es nicht wegen Alkohol gefährden. Nicht, nachdem sie so oft versucht hat, mich zurück zu gewinnen.< Da hat er Recht. Das alles passt nicht zusammen.
>Ich kann ihn anrufen, aber das sind vertrauliche Daten.< Er nickt knapp, reibt sich das Kinn.
>Das würde aber ein paar Dinge erklären. Zum Beispiel auch die Ultraschallbilder. Ich habe deine gesehen, die Ausdruck von deinem Frauenarzt. Ihre waren immer wie normale Fotos.< Kopfschüttelnd senke ich den Blick auf mein Eis, beobachte, wie sich eine der Himbeeren einen Weg über die Kugel schmilzt.
>Glaubst du, sie hat die ganze Zeit gelogen und sich Fotos aus dem Internet ausgedruckt?< Stumm sieht er mich an, ich sehe zu ihm und wir beide wissen, dass es nicht unmöglich ist. Es ist sogar sehr wahrscheinlich. >Ich versuche es herauszufinden<, versichere ich ihm, widme mich wieder meinem Eis. >Wenn sie tatsächlich gelogen hat und wir nur deswegen diese zwei höllischen Wochen durchmachen mussten, kann sie was erleben.< Er nickt, hält den Löffel in seiner Hand etwas zu fest.
>Ich will nicht immer wieder über Erika nachdenken, aber sie schafft es einfach, mich immer wieder aufs Neue so richtig wütend zu machen.< Kurzentschlossen lege ich meinen Löffel bei Seite, platziere meine Hand auf seinen Arm. Er sieht zu mir und ich lächle vorsichtig.
>Dann denke nicht an sie, an die Vergangenheit. Konzentriere dich auf uns. Sie kann nichts mehr tun, um uns zu schaden und bald haben wir Gewissheit darüber, ob wir uns jemals wieder Gedanken über sie machen müssen oder sie einfach vergessen können.< Er nickt knapp, legt eine Hand über meine.
>Also essen wir und widmen uns noch ein paar Folgen der Serie, bevor wir Don in die Mangel nehmen?< Diesmal ist mein Nicken entschlossen und er lächelt wieder. So können wir uns endlich dem Eis widmen, ihm unsere volle Aufmerksamkeit schenken und uns bei der Serie seelisch auf das Treffen mit Don vorbeireiten. Dabei hilft es mir aber auch sehr, dass meine Mutter und Brad uns begleiten werden. Mit ihnen allen wird das ein Kinderspiel und nichts im Vergleich zu dem, was bisher alles passiert ist.
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So Freunde.
Morgen kommt das Finale von Part 2, die letzten 3 Kapitel alle zusammen. 😘
30.12.2019
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