Part 2, Kap. 40
Allison Miller
Ich bin nervös. Das ist das erste Mal, dass ich einen wirklichen Freund von Jona kennen lerne und nicht so jemanden wie Kim. Mein Blick wandert über die Werbung an den Schaufenstern von dem Tattoo Studio, wo ich mich mit Jona treffe. Er hat heute Überstunden gemacht, deshalb treffen wir uns hier und laufen dann zusammen zu seinem Freund. Beziehungsweise zu der Wohnung von dessen Freundin.
>Hey<, grüßt er mich mit einem sanften Lächeln, kommt aus dem Laden und schließt ihn ab.
>Hey du<, grüße ich ihn zurück, dann ist er schon bei mir und küsst mich. Glücklich erwidere ich den einfach nur wunderschönen Kuss, genieße die Schmetterlinge in meinem Bauch.
>Können wir?<, will er wissen und ich nicke, nehme seine Hand. >Wie war dein Tag?<, fragt er dann und ich erzähle ihm von meinem langweiligen Alltag. Er weiß, dass es eigentlich immer gleich läuft, aber es ist schön mit ihm darüber zu reden und sich auszutauschen. Er erzählt mir auch von seinem Tag, obwohl sich bei ihm auch nicht viel ändert. Wobei er seine Erzählungen mit Beschreibungen von Tattoos ausschmücken kann und diese Teile finde ich immer sehr Interessent. Manchmal ist es aber auch komisch zu hören, was Menschen sich so in ihre Haut stechen lassen.
Er wird langsamer, deutet auf ein Mehrfamilienhaus.
>Das ist es?<, frage ich nervös und er wirft noch einen Blick auf das Klingelschild, bevor er nickt und klingelt.
>Genz ruhig. Kelvin ist ein ruhiger, entspannter Typ, der vielleicht manchmal ziemlich dumme Fragen stellt, aber sonst ist er ganz normal. Seine Freundin habe ich nur ein Mal gesehen, sie kenne ich also selbst nicht.< Mit einem knappen Nicken folge ich ihm nach drinnen und dann nach oben. Er hat meine Hand losgelassen, wie er es auf Treppen immer macht. Wir fühlen uns beide einfach wohler, wenn wir auf einer Treppe beide Hände frei haben.
>Du bist früh dran<, höre ich jemanden sagen, sehe auf. Die Wohnungstür vor uns hat sich geöffnet und Kelvin steht im Flur dahinter. Zumindest denke ich, dass er das ist.
>Es hätte sich nicht gelohnt nach der Arbeit noch Mal nach Hause zu gehen<, meint Jona, schlägt mit ihm zum Gruß ein. >Das ist Allison<, stellt er mich dann vor und ich reiche ihm die Hand.
>Freunde von Jona sind auch meine Freunde, also schlag ein<, antwortet Kelvin auf meine Geste und so schlage auch ich mit ihm ein. >Und jetzt kommt, setzt euch. Heylie ist noch in der Küche und kommt dann später zu uns<, erklärt er und lässt uns rein. Wir folgen ihm nach drinnen, ziehen die Schuhe aus, dann nimmt Jona meine Hand.
>Alles okay?< Schnell nicke ich, denn so ist es. Kelvin schient tatsächlich ein lockerer und entspannter Typ zu sein. Mit solchen Leuten komme ich in der Regel gut aus.
Er zieht mich sanft weiter in ein großes, hübsch eingerichtetes Wohnzimmer, wo Kelvin schon auf der Couch sitzt. Als wir den Raum betreten sieht er zu uns, will offensichtlich etwas sagen, doch er stockt. Sein Blick liegt auf unseren Händen, dann starrt er Jona an.
>Warum hast du nichts gesagt?<, fragt er ihn anklagend, springt auf. >Ich muss doch so was wissen. Wie lange seid ihr schon zusammen? Warum hast du es mir verschwiegen?< Jona lacht und auch ich finde es recht unterhaltsam, wie verzweifelt Kelvin gerade wirkt. Er spielt das wirklich gut.
>Erst seit dem Wochenende, keine Sorge<, winkt Jona ab und Kelvin lässt erleichtert die Schultern sinken.
>Wenn Heylie da ist will ich alles wissen, sonst müsst ihr es ja zwei Mal erzählen. Was wollt ihr trinken?< Jona sieht fragend zu mir und ich hebe die Schultern. Er weiß schon, was das bedeutet.
>Stilles Wasser, wenn es keine Umstände macht.< Kelvin nickt knapp, wendet sich ab.
>Kommt sofort und für Jona ein Bier.<
>Nein, danke.< Wie erstarrt hält er mitten in der Bewegung inne, starrt Jona an.
>Du willst kein Bier? Mag sie das nicht?<, will er wissen, aber es klingt mehr nach Interesse, als nach einem Vorwurf.
>Solange sie nicht trinken darf, möchte ich auch nicht<, meint er locker und ich lächle ihn an. Diese Geste ist wirklich schön. Er muss das nicht machen, darüber haben wir auch nie gesprochen, aber die Idee ist wirklich schön.
Kelvin schweigt ein paar Sekunden lang, dann fällt sein Blick auf meine freie Hand. Als Jona gesagt hat, dass er mit mir auf Alkohol verzichten möchte, habe ich wie automatisch meine Hand auf meinen Bauch gelegt. Und genau da liegt sie auch jetzt.
>Ist das nicht ein bisschen früh?<, fragt Kelvin langsam, sucht offenbar nach den richtigen Worten.
>Hol du mal die Getränke und wenn Heylie dann da ist, erzählen wir euch die Geschichte. Sonst müssen wir das zwei Mal machen<, lacht Jona locker und meine Wangen färben sich leicht Rot. Den beiden von unserem Stand zu erzählen ist peinlich, obwohl damit alles angefangen hat. Und ihnen zu erzählen, ich wäre absichtlich nach ein paar Tagen als seine Freundin schon schwanger, wäre sicherlich nicht angenehmer.
Kelvin verlässt zögernd den Raum und wir machen es uns auf der Couch bequem. Dabei hält er weiter meine Hand, ist bei mir und das ist genau das, was ich mir immer gewünscht habe. Ein Normales Leben mit normalen Abenden bei Freunden mit meinem Partner an der Seite, der alles noch viel schöner macht.
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