Part 2, Kap. 29

Jona Thompson

Ich habe wunderbar geschlafen und bin früh aufgewacht. Sonst schlafe ich an einem Sonntag immer recht lang, aber heute bin ich froh, schon so früh wach zu sein. In dem dämmrigen Licht in meinem Schlafzimmer kann ich nicht sehr viel sehen, aber allein das Wissen, dass Allison hier neben mir liegt, sorgt dafür, dass ich mich wohl fühle.

Da Erika auch in meinem Bett geschlafen hat, habe ich es gestern noch frisch bezogen. Es ist schon komisch, dass letzte Nacht noch Erika neben mir gelegen hat und es jetzt Allison ist, aber auch zweitrangig. Wichtig ist nur, dass Erika jetzt der Vergangenheit angehört und Allison meine Zukunft ist. Es mag sein, dass Erika schwanger ist und vielleicht ist es auch von mir, aber ich werde nicht mit ihr zusammen sein.

Ich werde ein Vater für das Kind sein, aber kein Partner für Erika. Das weiß ich jetzt ganz sicher, auch wenn es vorher schon klar war. Jetzt, wo ich mich mit Allison ausgesprochen habe, ist da auch gar keine Angst mehr. Obwohl ich nicht weiß, wie es weitergehen wird und ich das normalerweise nicht leiden kann, geht es mir gut. Solange Allison bei mir ist, wird die Zukunft sicherlich wunderbar. Vielleicht nicht perfekt, solange die Dinge mit Erika und Don nicht geklärt sind, aber nahe dran.

>Beobachtest du mich?<, fragt sie leise, öffne die Augen und sieht mich lächelnd an. Von allein erwidere ich ihr Lächeln, betrachte ihr schönes Gesicht. Wenn sie schläft, sieht sie so fröhlich und einfach süß aus, dass ich sie die ganze Nacht anstarren könnte.

>Vielleicht.< Ihr Lächeln vertieft sich, dann reicht sie mir eine ihrer Hände. Ohne den Blick von ihrem Gesicht zu lösen, nehme ich sie, drücke sie sanft.

>Stalker.< Sie grinst, reibt sich die Augen. >Kann ich dich was fragen?< Aufmerksam versuche ich ihre Mine zu lesen, doch es scheint alles in Ordnung zu sein.

>Klar.< Kurz schweigt sie, sieht mich nur an, dann holt sie tief Luft.

>Im Bad stehen noch Sachen von Erika<, fängt sie an, zögert dann kurz.

>Sie hat hier gewohnt. Mit ihren Eltern kommt sie nicht gut aus und ich habe hier genug Platz. Nachdem wir beide uns ausgesprochen haben habe ich sie weg geschickt und ihr gesagt, dass sie ihre Sachen mitnehmen soll. So wie ich sie kenne, hat sie ein paar Dinge hier gelassen, damit sie einen Vorwand hat, noch mal her zu kommen. Ich will sie aber nicht mehr hier haben.< Sie lächelt, wirkt erleichtert.

>Sie ist hartnäckig.< Kurz hebe ich die Schultern. Tatsächlich muss ich darüber überhaupt nicht nachdenken, denn da kann ich ihr sofort Recht geben.

>Sie ist schlimmer als eine Klette. Das war sie immer schon. Mich nervt aber noch viel mehr, dass sie sich immer alles zu Recht lügt. In den letzten Tagen habe ich mir angewöhnt, ihr einfach gar nichts mehr zu glauben.< Sie runzelt die Stirn, betrachtet unsere Hände.

>Wie können sich Menschen so sehr verändern?< Schulterzuckend nehme ich ihre Hand, ziehe sie sanft zu mir. Lächelnd lässt sie zu, dass ich sie umdrehe und in meine Arme ziehe, sodass ihr Rücken an meiner Brust lehnt.

>Das weiß ich nicht. Obwohl ich schon immer gewusst habe, dass Erika nicht die Ehrlichkeit in Person ist, würde ich sagen, dass es in letzter Zeit schlimmer geworden ist. Aber darüber will ich nicht mehr nachdenken. Du bist jetzt hier und du bist viel wichtiger als meine Ex.< Sie lacht leise, schmiegt sich enger an mich und ich küsse ihr Haar.

>Sind wir jetzt eigentlich zusammen?<, fragt sie leise und ich ziehe sie noch etwas näher an mich heran.

>Möchtest du denn meine Freundin sein? Wenn du noch warten willst, macht mir das nichts. Ich habe es nicht eilig mit so etwas, solange du bei mir bist.< Sie schweigt, streicht über einen meiner Arme. Mir ist es tatsächlich nicht wichtig, wie sie heißt. Ob Freundin, Frau, Lebensgefährtin oder wie auch immer, solange sie an meiner Seite ist.

>Ja, will ich<, sagt sie schließlich, nimmt meine Hand, führt sie zu ihrem Mund und küsste sie. >Ich möchte etwas Festes. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann und du für mich da bist, aber es gibt mir ein besseres Gefühl, wenn wir ganz offiziell zusammen sind.< Glücklich vergrabe ich mein Gesicht in ihrem Nacken, drücke sie an mich.

Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass das hier wirklich alles real ist. Sonst geht immer alles kaputt, was mich glücklich macht, aber das hier nicht. Gut, in den letzten Wochen hat es ganz so ausgesehen, aber es ist wieder alles in Ordnung. Sie ist wieder bei mir, nichts steht mehr zwischen uns. Von jetzt an, kann alles nur noch besser werden.

>Dann lass uns heute ganz viel unternehmen und einen wundervollen Sonntag haben, bevor die Woche wieder los geht. Heute ist unser Tag.< Sie brummt etwas Zustimmendes, zieht meine Arme enger um sich.

>Später. Jetzt will ich noch in deinen Armen bleiben.<

>So lange du möchtest<, versichere ich ihr, vergrabe mein Gesicht wieder an ihrem Nacken.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top