Part 2, Kap. 23

Jona Thompson

Nachdem ich das Bild gesehen habe, bin ich viel ruhiger geworden. Es ist wirklich schön zu sehen, dass Allison Ultraschallbilder hat machen lassen und auch eines davon Theresa gegeben hat. Wäre ich nicht so dumm gewesen und hätte so viele Dinge falsch gemacht, hätte ich das mit ihr zusammen machen können. Mit Sicherheit hätte ich dann auch eines bei mir zu Hause und könnte es mir jeden Tag ansehen.

Mittlerweile bin ich allerdings wieder unruhig. Theresa spielt es immer wieder runter, behauptet, dass sie oft länger weg ist, aber fünf Stunden ist mir dann doch zu lange. Sie musste nicht wieder zurück in das Restaurant, deshalb sind wir bei ihr geblieben und haben uns die Zeit vertrieben, aber mittlerweile sehen wir mehr auf die Uhr, als wir auf unsere Karten achten. Außerdem ist UNO nach der fünfzigsten Runde auch irgendwann langweilig.

>Wir sollten sie suchen gehen.< Sie sieht von ihren Karten zu mir, dann auf die Uhr.

>Vermutlich<, meint sie, legt ihre Karten weg. >Nur weiß ich nicht wo. Sie könnte überall sein.< In diesem Moment wünscht sie sich vermutlich, dass wir früher losgegangen wären, aber ich mache ihr keinen Vorwurf. Sie kennt Allison besser und länger als ich und sie war sich sicher. Es kann immer sein, dass etwas anders läuft, als vermutet. Das habe ich in den letzten Wochen definitiv gelernt.

>Dann fangen wir einfach irgendwo an und klappern alles ab, was uns einfällt.< Sie nickt knapp, dann verlassen wir ihr Wohnzimmer.

>Wir nehmen mein Auto, aber erst werde ich sie noch Mal anrufen<, sagt sie knapp, zieht sich eine Jacke über, dann schlüpft sie in ihre Schuhe. Während ich meine binde, versucht sie Allison zu erreichen, doch sie geht nicht ran.

---

Momentan habe ich das Gefühl, schon gar nicht mehr zu wissen, was es bedeutet entspannt zu sein. Jeden Tag kommt etwas Neues, das mich auf Trab hält. Es hört einfach nicht auf.

Wir sind seit vierzig Minuten unterwegs, aber von Allison gibt es noch immer keine Spur. So langsam gehen uns die Ideen aus, wobei wir schon seit zwanzig Minuten eher Planlos durch die Stadt fahren.

>Ist sie das?<, fragt Theresa plötzlich und meine Augen folgen der Straße zu einer Blondine, die allein den Gehweg entlang spaziert. Unsicher hebe ich die Schultern und sie gibt etwas mehr Gas, doch kaum sind wir an ihr vorbei, ist da wieder die Frustration. Sie ist es nicht. Wo kann sie nur sein? Ich werde nicht schlafen oder auch nur an etwas anderes denken können, bis wir sie gefunden haben.

>Hat sie einen Lieblingsort in der Stadt oder der Umgebung? Vielleicht ist sie mit einem Taxi in einen der Nachbarorte gefahren.< Sie wirkt unsicher, hebt die Schultern.

>Ruf Mal Larissa an, vielleicht weiß sie etwas<, schlägt sie vor, reicht mir ihr Handy. Wortlos suche ich die entsprechende Nummer heraus, doch da geht direkt die Mailbox ran.

>Ihr Handy ist aus.< Zum ersten Mal, seit ich Theresa kenne, flucht sie und schlägt gegen ihr Lenkrad. Bisher war sie immer gut drauf oder hat alles locker genommen.

>Das kann doch alles nicht wahr sein<, seufzt sie frustriert, biegt scharf an der nächsten Kreuzung ab. >Warum können solche Sachen nicht nur im Fernsehen passieren, sondern müssen auch hier gespielt werden?<, murmelt sie vor sich hin und ich hebe die Schultern, will irgendetwas dazu sagen, dann tritt sie plötzlich auf die Bremse.

Erschrocken klammre ich mich an den Türgriff und sehe mich nach dem Grund für das abrupte Bremsen um, aber da ist nichts.

>Ich weiß, wo sie ist.< Als ich zu ihr sehe, strahlen ihre Augen vor Freude und sie legt schnell wieder den ersten Gang ein. >Mach mein Navi an, du musst eine Adresse für mich eingeben<, bittet sie mich und ich beeile mich, dem nachzukommen.

>Wo ist sie? Ist es weit?<, will ich von ihr wissen, versuche die aufkeimende Hoffnung in mir in den Griff zu bekommen, aber meine Hände zittern vor Aufregung und Vorfreude, sie schon bald wieder bei mir zu haben.

>Warum bin ich nicht viel früher darauf gekommen?<, fragt sie sich nur selbst, dann schlägt sie meine Hand von ihrem Navi weg und gibt selbst die Adresse ein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top