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Jona Thompson
Ich muss wissen, warum sie so traurig ist. Sie ist lange in meinen Armen geblieben, bis sie sich beruhigt hat und dann habe ich sie nach Hause gebracht. Sie wollte nicht über die wichtigen Themen sprechen, sondern sich zur Abwechslung normal unterhalten und als wir angekommen sind, hat sie wieder gelächelt. Immerhin scheint es ihr geholfen zu haben, einfach nur zu reden. Ich hoffe sehr, dass ich in den nächsten beiden Tagen heraus bekomme, was los ist. Warum sie traurig und auch manchmal unsicher ist. Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, sich über mehr als das Baby den Kopf zu zerbrechen. Oder habe ich etwas Wichtiges übersehen?
Da ich am Wochenende sicher keine Zeit haben werde, setzte ich mich an meine Unterlagen, sobald ich wieder zu Hause bin. Es ist nicht einfach, sich zu konzentrieren, aber es klappt. Es kommt auch niemand vorbei um mich abzulenken.
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Zwischendurch mache ich immer Mal wieder Pause und esse etwas oder räume ein bisschen auf. Die ganze Zeit über den Papieren zu sitzen schaffe ich nicht, dafür hat sich zu viel Zeug angesammelt. Sobald ich jedoch fertig bin, verschwindet alles wieder ganz schnell in dem Aktenschrank im Wohnzimmer, wo ich die Tür schließen und meinen Kopf wieder davon befreien kann. Ich verstehe Menschen nicht, die solche Sachen beruflich machen und Spaß daran haben.
Was soll ich eigentlich mit dem Rest des Abends anfangen? Es ist nach neun, viel ist da nicht mehr übrig, aber ich will auch noch nicht ins Bett. Ob ich Allison anrufen soll? Ich weiß nicht, wann sie normalerweise schlafen geht und schon gar nicht, ob sie gern um die Häuser zieht. Und auch nicht, ob sie wirklich Lust darauf hat, heute noch mehr Zeit mit mir zu verbringen. Mehr als absagen kann sie nicht, aber ich will mich ihr nicht aufdrängen. Wäre es zu viel, besonders nach dem Gespräch heute Nachmittag? Langsam kommen auch meine Fragen wieder in den Vordergrund und wollen beantwortet werden. Habe ich jemals so viel darüber nachgedacht, ob ich jemanden anrufen soll, oder nicht?
>Was gibt's?< Nach über dreißig Minuten hin und her habe ich sie angerufen und sie klingt zum Glück nicht so, als hätte ich sie geweckt. Sie klingt sogar fröhlich, als hätte sie Spaß. Oder freut sie sich darüber, dass ich anrufe?
>Hi, hast du Lust heute Abend noch was zu machen?< Warum frage ich das eigentlich, nachdem ich sie vor ein paar Stunden erst nach Hause gebracht habe?
>Entschuldige, aber ich bin schon unterwegs<, sagt sie und es klingt aufrichtig. >Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Abend und bis morgen, ja?<
>Klar, danke. Dir auch.< Ob sie mit ihren besten Freundinnen unterwegs ist? Wobei, Theresa ist vermutlich mit ihrem Freund zusammen und Larissa scheint auch verplant zu sein.
>Danke, bye<, höre ich sie sagen und einen Moment später ist die Leitung tot. Warum habe ich so ein ungutes Gefühl im Bauch?
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