26
Allison Miller
Ich kann förmlich spüren, wie sehr er fragen will, warum ich Theresa unterbrochen habe und was sie sagen wollte. In erster Linie bin ich froh, dass ich sie rechtzeitig unterbrochen habe, danach folgt die Angst, dass er nachfragt und Theresa es ihm einfach sagt. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, was sie sagen wollte und jede davon wäre absolut peinlich und ich will nicht, dass er weiß, dass ich ihn mag. Das würde alles komplizierter machen. Vor allem würde er mir dann sagen, dass ich mir eine Beziehung mit ihm aus dem Kopf schlagen soll und das würde mich verletzten. So etwas zu hören ist schlimmer, als es einfach nur für sich zu wissen.
>Wollen wir?<, frage ich Jona und er nickt knapp, steht mit mir auf.
>Ach, ihr flieht schon?<, fragt Theresa kichern und lehnt sich zurück. >Dann sage ich Pete Bescheid, dass ich auf dem Weg bin, sonst wird er wieder stinkig. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend<, sagt sie zum Abschied und zwinkert mir zu. Ich bete, dass Jona das nicht gesehen hat, denn er steht hinter mir und ich kann unmöglich sagen, ob er auf mich, Theresa oder jemand anders achtet.
>Euch auch<, erwidere ich knapp, drehe mich um und verlasse das Restaurant, gefolgt von Jona, der sich ebenfalls kurz verabschiedet.
Mein Bauch fühlt sich komisch an. Ich spüre seinen Blick auf mir, die ganzen Fragen in seinem Kopf. Wird er sie stellen? Muss ich sie beantworten?
>Allison?< Fragend sehe ich mich zu ihm um und wir bleiben auf dem Gehweg stehen. >Sag es mir<, bitte er sanft und löscht damit jeden Gedanken aus meinem Kopf. Was soll ich ihm sagen? Dass ich ihn mag? Dass ich seine Augen liebe? Dass ich ihn küssen will? Dass ich wissen will, wie es sich anfühlt, wenn er mich in den Arm nimmt? Ob ich schon weiß, wie es weitergehen soll? >Irgendetwas liegt dir auf der Zunge, aber du sagst es nicht. Wenn du das hier nicht willst, musst du nicht mit mir reden. Du musst mich nicht zu einem Teil deines Lebens machen, wenn du das nicht willst.< Wovon bitte redet er da?
>Darum geht es nicht<, versichere ich ihm und unterbreche den Blickkontakt. Ich kann das hier nicht. Wenn er mich so direkt fragt, kann ich ihn unmöglich anlügen, aber ich kann auch nicht einfach gehen. Was soll ich nur machen?
Er tritt dichter an mich heran, dann hebt er sanft mein Gesicht an und mir stehen die Tränen in den Augen. Seine Berührung fühlt sich gut an, doch es macht mich noch trauriger und auch er sieht traurig aus. Ohne ein Wort nimmt er mich in den Arm, zieht mich an sich.
Es fühlt sich unbeschreiblich gut an. Meine Tränen werden immer mehr und ich halte mich an ihm fest, vergrabe meine Hände in einem T-Shirt. Er hält mich, gibt mir Kraft und seine Nähe ist so tröstend, dass ich es beinahe nicht glauben kann. Wie kann es sich so gut anfühlen, ihm nahe zu sein? Er schließt seine Arme enger um mich und ich genieße es, mein Ohr über sein Herz legen zu können, ohne irgendetwas erklären zu müssen.
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