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Jona Thompson

Allison hat mich angerufen, um ein Treffen mit ihr und Theresa zu arrangieren, eine ihrer besten Freundinnen. Die andere, Larissa, scheint keine Zeit zu haben, deshalb treffen wir uns zu dritt bei einem Griechen. Allison hat erzählt, dass das Restaurant Theresas Eltern gehört, aber ich war noch nie dort.

Neben der gewissen Vorfreude wird mir bei dem Gedanken ein bisschen mulmig zu Mute. Wie wird das ausgehen? Hat Theresas Meinung über mich einen Einfluss auf Allisons Entscheidung? Was wird sie denken? Ist sie wie Allison oder völlig anders? Werde ich, wenn sie das Kind bekommt, auch noch andere ihrer Freunde und vielleicht ihre Familie kennen lernen? Ich denke nicht, dass sie mich mögen würden. Ich passe einfach nicht zu ihr.

Vielleicht sollte ich gar nicht hin gehen. Obwohl das sicher schlimmer ist, als es zu vermasseln, denn dann habe ich es zumindest versucht. Warum denke ich überhaupt so viel darüber nach? Ich komme prima mit Menschen aus und Allison hat einen guten Eindruck von mir, würde ich sagen. Da dürfte nichts schief gehen.

Vor dem Restaurant sehe ich mich noch kurz um, mache den Kopf frei, dann gehe ich nach drinnen. Da es draußen sehr warm ist, läuft hier die Klimaanlage und es ist recht angenehm. Der Duft von griechischen Spezialitäten erfüllt die Luft und leitet mich zur Küche, obwohl ich keine Gäste sehe. Wahrscheinlich haben sie offiziell noch nicht geöffnet.

Wie Allison beschrieben hat kann ich von dort aus den Tisch sehen, an dem sie sitzt und sehe gleich nach Theresa. Sie hat blondiertes Haar, wobei der braune Ansatz schon deutlich zu sehen ist und sie hat ein hübsches Gesicht. Sie sieht sich nach mir um, als ich an ihren Tisch komme und Allison folgt ihrem Beispiel.

>Hi<, sagt sie gleich und lächelt verlegen. >Setzt dich.< Ich tue wie geheißen und Theresa mustert mich interessiert.

>Ich bin Theresa, wie du sicher weiß und du bist der Jona, um den sich gerade das gesamte Leben meiner besten Freundin dreht.< Es ist eine Feststellung, trotzdem nicke ich.

>Scheint so.< Sie mustert die Tattoos an meinen Armen, während Allison den Tisch anstarrt. >Alles in Ordnung?< Sofort sieht sie mich wieder an und nickt knapp.

>Alles gut, ja. Es tut mir leid, dass ich dich so kurzfristig her gebeten habe.<

>Du weißt doch, dass ich nichts vor habe und ich freue mich, deine beste Freundin kennen zu lernen. Zumindest eine davon.< Ich bin mir sicher, dass sie etwas erwidern will, doch Theresa ergreift das Wort und verwickelt mich gekonnt in ein Gespräch. Ich möchte wetten, dass sie im Verkauf arbeitet oder zumindest sehr viel mit Menschen zu tun hat.

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>Bestanden.< Das ist Theresas Urteil nach beinahe zwei Stunden Gerede.

>Hast du jetzt alles?<, will Allison von Theresa wissen, welche sich Tsatsiki bestellt hat, weil sie offensichtlich nicht nur einfach daneben sitzen und zuhören wollte.

>Ja, ich denke, er ist ein guter Junge. Und ich stimme dir übrigens zu.< Was sie meint weiß ich nicht, Allison jedoch konzentriert sich nun auf ihr Tsatsiki und ich glaube, dass ihre Wangen leicht gerötet sind. Zu gern würde ich nachfragen, aber ich denke nicht, dass ich darauf eine klare Antwort bekommen würde.

>Gut<, murmelt sie und isst weiter.

>Du hast mir nie verraten, dass er-< Allison starrt Theresa eindringlich an, welche sich sofort unterbricht. >Entschuldige.< Jetzt bin ich wirklich neugierig. Dass sie über mich gesprochen habe weiß ich, das war mir immer klar, aber worüber genau? Was hat Theresa gerade ansprechen wollen? Und warum hat Allison sie davon abgehalten?

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