23
Jona Thompson
Ich bin nicht sicher, was ich erwartet habe, aber ihre Antwort ist vernünftig. Außerdem hat sie nicht nein gesagt und das ist etwas Gutes. Es wäre schön, sie hier zu haben.
>Ich denke nicht, dass meine Mutter überreagiert oder etwas in der Art. Sie wird sauer sein, keine Frage, aber mehr dürfte nicht passieren<, sagt sie und nimmt sich einen Teil der Spinatlasagne, wenn ich das richtig sehe. Nickend nehme ich mir etwas von der anderen Lasagne und probiere sie.
>Ich habe noch nie eine so gute Lasagne gegessen<, gebe ich zu und sehe zu ihr. Sie lächelt und ihre Wangen nehmen ein sanftes rosa an. Das ist etwas an ihr, das ich sehr mag. Diese Reaktion verrät mir etwas über ihre Gefühle und jedes Mal wieder freue ich mich, dass sie kein Make-up trägt und ich es sehen kann.
>Das freut mich.< Ihre grünen Augen halten meinem Blick stand, doch dann muss ich weg sehen. Kann ich das überhaupt? Sie hier einziehen lassen und mich von ihr fern halten? Wenn ich sie bedränge oder sie sich meinetwegen unwohl fühlt, wird sie wieder ausziehen wollen und dann haben wir nichts gewonnen. Ich habe mich jetzt schon in sie verguckt und will ihr näher sein, wohin würde es führen, wenn sie jeden Tag hier ist? >Hast du diese Woche noch einmal Zeit?<, holt sie mich aus meiner Grübelei und ich sehe sie wieder an.
>Von sechs bis drei bin ich morgen bei der Arbeit, danach und am Wochenende habe ich noch nichts vor. Wieso?< Sie dreht ihren Löffel zwischen ihren Fingern und beobachtet ihn dabei.
>Wenn es möglich ist, will ich mich diese Woche noch entscheiden. Es führt zu nichts, wenn ich es weiter hinaus zögere und wenn ich abtreibe, ist es besser, wenn ich das bald mache. Wenn ich das nicht kann, dann eben erst in der Woche danach, aber ich will nicht bis zum letzten, möglichen Termin warten.< Das klingt vernünftig und ich unternehme gern etwas mit ihr.
>Wozu tendierst du?< Sie sieht zu mir auf und hebt die Schultern.
>Ich will es nicht abtreiben<, sagt sie langsam. >Aber ich kann mich auch nicht so richtig an den Gedanken gewöhnen, ein Kind zu bekommen und groß zu ziehen.< Das kann ich nachvollziehen und es macht mich aus irgendeinem Grund glücklich. Will ich etwa dieses Kind? Die meisten Paare sind Jahre lang zusammen und heiraten, bevor sie Kinder bekommen und ich will ein Kind mit einer Frau, die ich kaum kenne? Wir wissen nicht, ob wir zusammen leben können, ob wir jemals beide Gefühle für einander haben werden und trotzdem werden wir vermutlich ein gemeinsames Kind in die Welt setzten. Aber warum stört mich der Gedanke überhaupt nicht?
>Du weißt, dass ich immer hinter dir stehe und die einzigen beiden Dinge, die mir mittlerweile wichtig sind, wäre das Recht es zu sehen und bei dem Namen mitzuentscheiden.< Langsam verziehen sich ihre Lippen zu einem Lächeln und sie richtet sich etwas auf.
>Natürlich kannst du dein Kind sehen, so oft du willst und bei dem Namen werden wir uns schon einig, sobald wir wissen, was es wird.< Sie redet schon so, als wäre alles entschieden und plötzlich werde ich nervös. Darüber zu reden ist einfach, aber ich habe überhaupt keine Ahnung von Babys. Unsere Nachbarn haben kleine Kinder, mit denen man reden kann, aber wie behandelt man einen Säugling? Für ein paar Minuten oder Stunden reicht mein Wissen, aber ich werde deutlich mehr können müssen, als es zu halten und zu füttern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Allison da weder Erfahrungen hat, noch wirklich informiert ist. Da kommt noch einiges auf uns zu und es wird sich zeigen, wie gut wir beide damit zurechtkommen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top