21
Jona Thompson
Ich bin völlig am Ende. Nach einem stressigen Arbeitstag noch Stunden lang am See zu sein und die meiste Zeit zu schwimmen ist anstrengender, als ich dachte. Es war schön. Allison ist wirklich interessant und es ist ganz leicht, sich in ihrer Nähe zu entspannen und Spaß zu haben, den Kopf frei zu machen, wenn sie da ist.
Ihre ganze Art ist genau die, welche ich immer bei einer Frau gesucht habe. In manchen Momenten denke ich nur daran, dass sie nicht echt sein kann. Wie kann eine so perfekte Frau existieren und auch noch bei mir sein? Auch wenn es nur ihre Schwangerschaft ist, ich genieße jede Minute mit ihr und das gute Gefühl, welches ihre Anwesenheit mit sich bringt. Es ist, als würde sie all meine Lasten zu unbedeutenden Nebensächlichkeiten machen.
>Jona?<, höre ich ihre Stimme leise flüstern, dann berührt sie meine Schultern. Ich bin mir fast sicher, dass ich träume, dennoch öffne ich meine Augen. Tatsächlich sitzt Allison neben mir, am Rand von meinem Bett und lächelt zu mir herunter. >Ich habe gar nicht bemerkt, dass du so müde bist. Das Essen ist fertig. Willst du schlafen oder kommst du mit in die Küche?< Langsam fällt mir wieder ein, dass wir im Supermarkt waren, weil sie etwas kochen wollte, damit wir nicht wieder etwas bestellen müssen. Meine Vorratskammern sind praktisch nicht vorhanden.
>Ich komme rüber<, entscheide ich und drehe mich auf den Rücken, reibe mir die Augen.
>Dann bis gleich<, sagt sie und steht auf, dann sieht sie wieder zu mir. Ich habe ihre Hand genommen, obwohl ich nicht wirklich sagen kann, wieso. Ich will sie einfach nur berühren, denke ich.
>Wie geht es dir?<, frage ich sie, obwohl meine Frage eine andere ist.
>Abgesehen davon, dass neunzig Prozent von meiner Gehirnleistung ständig an der Frage arbeitet, wie ich mich entscheiden soll, kann ich nicht klagen. Und dir?< Ihr Lächeln ist entspannt und einfach nur schön. Ich will ihre Hand sanft zu mir ziehen, sodass sie auf mein Bett klettert, dann über mich. Wenn ich mir nicht so sicher wäre, dass sie nichts von mir will, würde ich genau das tun und dann würde ich sie küssen. Genauso, wie ich es im Club getan habe. Ob es auch so enden würde?
>Ich glaube, ich habe mir die Schultern verbrannt<, lenke ich das Gespräch um und sie lächelt.
>Ich habe es dir gesagt.< Tatsächlich hat sie mir einige Male geraten nach zu cremen, nur habe ich mich geweigert. Manchmal bin ich einfach zu gutgläubig.
>Ich gebe dir auch nicht die Schuld.< Damit ich ihre Hand nicht ewig halte und vielleicht doch noch dem Drang nachgebe, sie an mich zu ziehen, lasse ich sie los und setzte mich auf.
>Ich warte in der Küche.< Sie verlässt mein Schlafzimmer und ich sehe ihr nach, versuche mich an die Nacht im Club zu erinnern.
Da sind ein paar Eindrücke, wie die dröhnende Musik und Kelvin, der mit einer Brünette davon geht. Die Leute von der Security haben angefangen den Club zu räumen. Wegen der langen Taxifahrt wollte ich noch mal zu den Toiletten und da war ich auch. Danach hat mich irgendein Kerl angerempelt und ich wollte eine Prügelei anzetteln, dann habe ich Allison gesehen. Ab da werden die Erinnerungen zwar schärfer, aber einige Bruchstücke fehlen.
Ich habe sie angesprochen und dabei fast kein Wort raus bekommen, weil es sich so gut angefühlt hat, ihre Wange zu berühren. Sie hat leicht gelächelt und plötzlich habe ich sie geküsst. Es war ein großartiges, berauschendes Gefühl sie zu berühren, vor allem deshalb, weil sie meine Berührungen erwidert hat. Dann erinnere ich mich, wie sie auf irgendeiner Kiste gesessen hat und ich ihr das Höschen ausgezogen habe. Sie wollte genau so sehr wie ich und sie hat unglaublich gut geküsst. Selbst nüchtern hätte sie mich um den Verstand gebracht. Ihre Berührungen waren sanft, gleichzeitig hat sie kein einziges Mal unsicher gewirkt.
Danach erinnere ich mich nur noch an einzelne Bilder, wie die kleinen, weißen Steinchen, unter ihrem Bauchnabel, wobei ich nicht mehr weiß, wann ich sie gesehen habe und ihrem vor Lust verzogenen Gesichtsausdruck. Am See habe ich die Steinchen auch gesehen, also waren sie keine Einbildung. Ich frage mich, ob sie etwas bedeuten, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich sie fragen sollte.
Vermutlich ist es besser, wenn ich nicht weiter darüber nachdenke, bevor ich mich zu ihr an den Tisch setze. Nicht, wenn meine Jeans mein Geheimnis für sich behalten soll.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top