You? Here?

Pov. Nick

Mit meinem Koffer stand ich im Flur und wartete auf meine Eltern. Sie brachten mich zu so einem bescheuerten Lager, weil ich zu oft am PC oder am Handy bin und davon los kommen soll.

Immerhin verpasse ich nichts, da Karl - mein bester Freund - auch in so ein Lager muss. Wir kennen uns von einem Minecraft Server und haben uns über Discord dann besser kennengelernt. Das ist jetzt ungefähr ein halbes Jahr her und da in meiner Schule nur Vollidioten sind war es, ich sag mal, erleichternd jemanden zu haben der in meinem Alter war und dazu auch noch nett.

Nach wenigen Minuten waren sie beide endlich fertig und wir stiegen ins Auto.

"Nicholas-", setzte meine Mutter an, welche ich jedoch sofort unterbrach: "Hör bitte endlich auf mich Nicholas zu nennen. Nick ist vollkommen ausreichend.", erklärte ich.

"Aber es ist doch ein schöner Name? Naja egal. Was ich sagen will ist, dass du dich dort benehmen sollst und nur, weil du frech, laut oder aggressiv wirst werden sie dich nicht nach Hause schicken, verstanden? Die haben mit Kindern wie dir dauernd zutun und wenn es nötig ist sperren sie dich in dein Zimmer ein. Wir haben alles unterschrieben und daher haben sie die Erlaubnis dafür.", forderte sie.

"Mom?! Du kannst doch nicht unterschreiben, dass die mich einsperren können, geht's noch?", fragte ich erschrocken. "Schönerer Sprechton Nicholas!", sagte meine Mutter etwas wütend und sah von mir weg.

Da das Gespräch nun vorbei war, stöpselte ich mir genervt meine Kopfhörer in die Ohren und machte Musik an, Afraid von the Neighbourhood. Ich liebte deren Lieder.

Pov. Karl

Ich saß alleine im Zug und fuhr direkt zu so einem dämlichen Lager. Mein Vater wollte es so. Zumindest einer von meinen beiden. Meinem anderen war es recht egal was ich tat solange es nicht illegal war oder ich mich dabei verletzte. Mein anderer war manchmal ein bisschen über-fürsorglich was auch nicht schlecht ist. So hatte er mich schon oft beschützt.

Mein einer Vater will mich vor meinen Fehlern beschützen und der andere will, dass ich aus ihnen lerne. Wegen ihrer Uneinigkeit dies bezüglich gibt es oft Streit, aber abgesehen davon sind wir eine glückliche kleine Familie.

Jedenfalls gehe ich auf dieses Lager, weil das mein fürsorglicher Vater möchte, damit ich von meinen Geräten weg kam. Mein bester Freund, Nick, musste auch auf solch eines. Wir kannten uns von einem Minecraft Server und schrieben jeden Tag über Discord, oder telefonierten bis spät in die Nacht.

Wir redeten über alles. Alles mögliche was uns gerade in den Sinn kam und wenn dann doch einmal Stille herrschte war sie nie unangenehm  gewesen. Wir liebten die Gesellschaft des jeweils anderen, aber jetzt rissen unsere beiden Eltern uns voneinander. Ich stieg dann endlich aus und machte mich auf den Weg zum Platz dessen Standort mein Vater mir schickte.

Ich denke viele werden sich fragen wieso ich nicht einfach wo anders hingefahren bin, wenn meine Väter nicht mit mir gekommen sind. Naja ihr erinnert euch an meinen über-fürsorglichen Vater von vor einer Minute? Dieser hatte eine Standort App auf meinem Handy installiert so, dass er wusste wo ich mich aufhielt. Wenn ich also nicht tat was sie sagten oder wollten gab es eine Strafe. Das war einer der Regeln. Mein anderer Vater war bei Regeln sehr streng. Es gab nicht viele, aber die wenigen die es gab mussten befolgt werden sonst gab es Hausarrest + Haushalts Dienst und Handy- wie auch Computerverbot. Für mindestens 2-3 Wochen.

Also kein Kontakt zu Nick - was für mich die schlimmste Strafe war. Somit hielt ich mich fast immer an die Regeln die mich schon seit ich denken kann begleiten. Damals war es halt nicht Handy oder Computerverbot sondern sie nahmen mir sämtliche Konsolen weg die mir früher wie auch heute so heilig sind wie mein Hand und PC. Ich hatte die Regeln erst 2 mal gebrochen. Das erste mal war, als ich 6-7 Jahre alt war. Meine Väter wollten für einen Abend weg und dachten sich ich bräuchte keinen Babysitter, das ich schon immer recht selbstständig war. Ich durfte nicht raus, auch nicht in den Garten, aber ich wollte eine halbe Stunde nachdem sie weg waren unbedingt ein Eis weswegen ich mir einfach ein wenig von meinem Ersparten zusammen kratze und zur nächsten Eisdiele ging. Blöd war nur, dass das Restaurant wo meine Väter hingingen direkt gegenüber von der Diele waren und sie am Fenster saßen und mich somit sofort sahen. 

Das zweite mal war vor ungefähr 3 Monaten. Nick und ich telefonierten und wollten beide unbedingt eine Challange machen wie viel Bier wir auf einmal trinken können ohne zu kotzen. Seine Eltern waren für das Wochenende zu Nick's Großeltern gefahren um ihnen bei irgendwas zu helfen und meine waren mit Freunden aus. Somit holte ich mir ein paar Flaschen aus dem Keller und der Spaß konnte auch schon los gehen. Nach einer Stunde hatte immer noch keiner von uns beiden sich übergeben, aber ich war sehr kurz davor. Da wir viele Flaschen hinter uns hatten, beschlossen wir aufzulegen und schlafen zu gehen. Keine 30 Sekunden, nachdem wir unser Telefonat beendet hatten kotze ich neben meinen Schreibtisch und das nicht gerade wenig. Meine Väter waren kurz danach nach Hause gekommen und sahen mich dann am Boden liegend und kotzend mit den ganzen Flaschen um mich. Am nächsten Morgen hatte ich dann richtig vielen und lauten Anschiss bekommen und jeder der schon mal einen Kater am folgenden morgen einer lustigen Nacht hatte, weiß dass eine hohe Lautstärke nicht gerade das angenehmste ist.

Aber jetzt zurück zu Thema. Ich war etliche Meter auf Schotter durch eine Allee gegangen mit meinem Koffer. Sehr zuvorkommend. 

Endlich war ich dann dort und wurde von ein paar Leuten begrüßt die alle die selbe, hässliche, gelb-dunkelgrünen T-Shirts trugen die ich jetzt eine ganze Woche begutachten durfte. Es war eine riesige Wiese bei der Anlage dabei, zu der auch 3 gleich große Häuser gehörten. Sie hatten alle einen sehr ländlichen Style und hinter der großen Wiese verbarg sich ein See dessen Größe man schwer einschätzen konnte. Er war definitiv nicht klein, aber Riesen groß schien er auch nicht zu sein. Es waren bei der Grenze zu Wiese und Schotter-Weg, große Zelte mit Tischen darunter aufgestellt worden bei denen man verschiedenste Dinge tun konnte. Bei dem einen konnte man sein Gepäck abstellen und 4 Leute passten darauf auf, bei dem nächsten wurde Essen und Getränke ausgeteilt, bei dem daneben waren Leuten mit Listen die sich mit den Eltern unterhielten und wieder daneben war eine Karte auf den Tisch gelegt und 2 der Leute die hier arbeiteten erklärten etwas dazu.

Ich war um ehrlich zu sein ziemlich überfordert mit all dem hier, denn dazu waren hier auch viele Menschen was mich ein wenig nervös machte. Manchmal liebte ich Gesellschaft und Aufmerksamkeit, aber öfter halte ich mich sehr zurück und versuche nicht aufzufallen damit mir ja nichts Blödes passieren kann.

Nachdem ich mich endlich ein wenig orientiert hatte, stellte ich mein Gepäck ab und wollte weiter gehen, jedoch sprach mich ein etwas älterer Mann der bei dem Gepäck stand an. "Junger Mann. Dein Handy und sämtliche elektronischen Geräte hier bitte rein legen.", sagte er streng und zeigte auf eine Kiste neben ihn. Ich sah kurz ihn und dann die Kiste an, danach zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und legte es ein wenig widerwillig dort rein.

Dann ging ich an dem Essen-Zelt vorbei  zu den Leuten mit den Listen. Eine junge Frau - die höchst wahrscheinlich nicht viel älter, als ich war - kam auf mich zu und gab mir eine. "Das sind die Regeln die du hier befolgen musst. Zimmereinteilungen kommen später, gleich beginnt die Erklär Runde wo alle diese Regeln noch genauer erklärt und fragen beantwortet werden. Einen schönen Aufenthalt noch diese Woche", erklärte sie mir mit aufgesetztem Lächeln. Genervt wollte ich weiter zum nächsten Zelt, jedoch standen gerade sehr viele Meschen dort. Also wartete ich ein wenig damit ich auch Platz hatte um zu sehen was dort vor sich ging. 

In der Zwischenzeit sah ich mich ein wenig um und es kam ein Mann zu mir der fragte: "Hey, könntest du bitte deinen Namen hier eintragen? Wir müssen überprüfen, ob alle die angemeldet sind auch wirklich hier sind. Falls einer deiner Freunde auch hier her kommen sollte schreib deren Namen bitte nicht dazu, damit sich keine Missverstände bilden falls sie doch nicht auftauchen", und lächelte. Allerdings war sein Lächeln echt was mich irgendwie auch ein wenig aufmunterte. Zumindest hassten es nicht wirklich alle hier zu sein. Somit schrieb ich meinen Namen auf das Klemmbrett was er mir in die Hand drückte und danach lief er auch schon weiter. 

Und so wanderte ich weiter mit meinem Blick über die Leute und mir fiel auf, dass nur ich ohne Eltern da war. Die meisten hatten beide Elternteile mit, ein paar nur ihre Mom oder ihren Dad und ich war ganz allein, abseits vom Rest. Mir fiel, aber noch etwas auf. Ein Junge der mir verdächtig bekannt vorkam. Ich wusste ich hatte ihn schon irgendwo gesehen, aber nicht wo. Vielleicht hatte ich ihn in der Schule mal gesehen?

Guter Witz. Er sieht zu gut aus um an meine Schule zu gehen. 

Ich ging jede Person die ich kannte durch um heraus zu finden, ob ich gerade einfach nur verrückt werde oder ob ich ihn wirklich kannte und nach 10 Minuten grübeln, hatte ich es heraus gefunden! Es war Nick!

Als ich das realisiert hatte, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Er? Hier? Das konnte doch unmöglich wahr sein. Um mir sicher zu sein kam ich langsam auf ihn zu. Es war ein Wunder, dass er mich nach so vielem und langem Gestarre noch nicht bemerkt hatte. Da er gerade, so wie ich eben noch, in der Gegend herum stand und alles beobachtete-da seine Eltern sich über die Regeln unterhielten-tippte ich ihn an der Schulter an. Mein Herz raste vor Aufregung und es bildete sich ein Klos in meinem Hals. Er war es wirklich! Ich kannte seinen verwirrten Blick nur zu gut. Nach ein wenig Überwindung presste ich ein "Hey Nick-", aus mir heraus.

Kurz musterte mich mein bester Freund und sah mir dann in die Augen. Jetzt hatte er erst realisiert wer ich war und umarmte mich fest. "Karl! Was machst du denn hier?", sagte er mit einem strahlendem Lächeln im Gesicht welches mich auch direkt glücklich machte und zum schmunzeln brachte. "Das selbe wie du schätze ich, in der Natur sein und von meinem Computer weg kommen.", erklärte ich. Nach kurzem hatte sich eine Lady zu uns gedreht und zog Nick sofort von mir weg. "Hast du sie noch alle? Wieso umarmst du Fremde?!", fragte sie wütend woraufhin Nick antwortete: "Du erinnerst dich noch an meinen besten Freund von dem ich dir erzählt hab, oder? Das ist er", erzählte er stolz. Sie ließ ihn los und sah mich skeptisch an. 

Plötzlich hörten wir alle eine Pfeife trillern und sahen in die Richtung wo das Geräusch herkam. Der ältere Mann von vorhin stand dort und sagte: "Kinder und Eltern verabschieden sich jetzt bitte, denn das Programm beginnt in 10 Minuten!", und die Trauerfeier schlecht hin begann. Manche Eltern weinten, manche Kinder weinten und schreiten sie wollen hier nicht bleiben und ich stand wie vor wenigen Minuten nur in der Gegend herum. Nick's Mutter verabschiedete sich mit einer Umarmung und drohte ihm, dass wenn er scheiße baut würde er mich lange nie wieder sehen und sein Vater gab ihm ein High-five und wünschte ihm alles Gute hier zu überleben. Er sah mich an und wir versammelten uns wie der Rest in einem Bogen um den älteren Mann. Als alle da waren begann er auch schon zu reden endlos und wenig hilfreich zu reden, wie ein Wörterbuch.

"Also Jungs, mein Name ist Samuel Smith, aber nennt mich einfach Sam. Ich denke wenige von euch haben die Regeln durch gelesen deswegen setzt euch auf eure faulen Ärsche und hört zu.", und somit begann es. Ich denke keiner hat ihm richtig zugehört, aber ich hab den Großteil dennoch grob aufschnappen können. "So. Dann beginnen wir mal mit der ersten Aufgabe, wir testen eure Teamfähigkeit. Jeder sucht sich bitte einen Partner und nimmt sich eine Packung Spagetti, eine Packung Marshmallows und wer den größten Turm baut hat gewonnen.", erklärte Sam.

Nick und ich gingen sofort los ohne groß nach zu denken und holten uns zusammen jeweils eine Packung. Nach einer Gefühlten Ewigkeit hatten alle einen Partner und begannen zu bauen. Die meisten schafften keine 30 cm hoch zu bauen, aber Nick und ich waren unbesiegbar. Wir bauten ihn bestimmt einen Meter hoch und somit gewannen wir auch. 

"Das war doch ein schönes und langes Spiel, war jemand mit seinem Partner unzufrieden?", fragte Sam und sehr viele beschwerten sich und wurden auch laut und aggressiv. Irgendwie machte es mir Angst zu wissen, dass hier so viele waren die auch gewalttätig wurden und das so schnell. Es war meistens so, dass einer sich beschwert hat, der andere hat ein gegen Argument gesagt oder einen, meist, dummen Kommentar dazu abgegeben und dann begann der erste laut zu werden und der zweite wollte zu schlagen. Mein bester Freund und ich waren fast die einzigen die sich nicht beschwerten, wir beide bekamen, als Belohnung übrigens beide ein Snickers. 

So spielten wir den gesamten Nachmittag Teambuilding Spiele die man normaler Weise von Kinder Geburtstagen kennt und so wurde entschlossen wer am besten in dein Zimmer passen würde damit nicht alle mit gebrochene Knochen, Platzwunden und sonst was nach Hause kamen.

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ALSO IDK WAS IHR VON DER STORY HALTET, ABER ICH PERSÖNLICH FEIER DIE HAHA
HOPE YOU ENJOYED THE FIRST CHAPTER AND YOU WILL READ THE NEXT ONE <3 

HAVE A NICE DAY :D

ASTA LA PASTAAA
(ca. 2250 Wörter)

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