Kapitel 37


Sorry an alle, die sich auf TaeTae's Wutausbruch gefreut haben ^^'
Vllt mach ich da ja ein Bonus Kapitel draus xD

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Jungkook POV

"Das hast du nicht ernsthaft zu ihm gesagt?", hörte ich Jin Hyung etwas lauter als beabsichtigt fragen. Sein entsetzter Blick dabei, brannte auf meiner Haut.
"Doch hab ich...", bestätigte ich kleinlaut. Mit schwerem Herzen und hängenden Schultern saß ich bei meinen beiden wohl einzigen Freunden auf der Couch.

Ich hatte Namjoon und Jin gerade von meinem letzten Gespräch mit Jimin erzählt und dass diese nicht so gut geendet war. Seitdem ist schon wieder fast eine Woche vergangen und ich wollte mich am liebsten einfach nur noch zuhause einsperren und am besten im Pool ertränken.

Vorgestern hatte Taehyung plötzlich vor meiner Tür gestanden und sah nicht sehr erfreut aus. Nachdem ich das Sicherheitspersonal davon überzeugt hatte, dass er mich zu 65%iger Sicherheit nicht umbringen wollte, hatten wir geredet. Beziehungsweise, hatte er mir eine Standpauke gehalten, was mir den einfiel, so etwas zu Jimin zu sagen und was für ein Idiot ich doch war.

Das musste er mir nicht sagen, das wusste ich selbst.

"Ich bereue meine Worte in jeder Sekunde, seit ich sie ausgesprochen habe.", flüsterte ich. Da mein Blick stur auf den Teppich unter meinen Füßen gerichtet war, wusste ich nicht mal, ob sie mich verstanden hatte. Ein tiefes Seufzen, holte mich aus meinem Selbstmitleid und brachte mich dazu auf zu schauen.

Namjoon Hyung saß in dem Sessel mir gegenüber und betrachtete mich mit sanftem Blick. Er lehnte sich vor und stützte seine Ellenbogen auf den Knien ab. Eindringlich bohrten sich seine Augen in die meinen und ich fühlte mich gerade so klein, wie schon lange nicht mehr in meinem Leben.

"Du hast echt Mist gebaut, das weißt du selbst.", sagte mein bester Freund und ich nickte nur.
"Und hast du dir schon Gedanken gemacht, wie du das wieder gut machen kannst?", wollte er wissen. Betreten senkte ich meinen Blick erneut.

"Was soll ich denn machen? Er hat klar gesagt, dass er mich nicht sehen will und Zeit braucht.", presste ich durch zusammengebissene Zähne. Noch immer hatte ich Jimins leeren Blick vor Augen, bevor er sich von mir abgewandt hatte. Der Schmerz den ich dabei empfand, war kaum auszuhalten.

"Am liebsten wäre ich schon längst zu ihm gefahren, hätte angerufen oder zumindest geschrieben.", sagte ich und starrte auf mein IPhone. Jeden Abend war ich ewig in dem Chat mit Jimin, doch hatte ich es nie über mich gebracht, dem Blonden zu schreiben.

Besonders seit Tae mir gesagt hatte, dass Jimin krank war, weil er kaum noch schlief und sich völlig überarbeitete, brachte mich mein schlechtes Gewissen fast um.
"Aber...ich hab so Schiss!", gab ich leise zu.

"Was...wenn es das dann ein für alle mal war? Wenn er mich wirklich aus seinem Leben streichen will?", fragte ich verzweifelt und spürte dieses verräterische Brennen in meinen Augen. Reflexartig vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Es war lange her, dass der Drang einfach los zu heulen so stark war.

"Ach Kookie, Baby~", raunte Jin plötzlich mitleidig und setzte sich neben mich auf die Couch. Sofort spürte ich seine Arme um mich, die mich an ihn zogen und ich ließ es einfach zu. Jimin war mir so unsagbar wichtig geworden, dass der Gedanken, ihn für immer zu verlieren, kaum ertragbar war.

"Ich lehne mich jetzt einfach mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass es Jimin mit Sicherheit ähnlich geht wie dir. ", sagte er mit ruhiger Stimme und strich dabei immer wieder sanft über meinen Rücken. Wie von selbst, lehnte ich mich noch etwas mehr an den Älteren.

"Ich glaube er hat dich unheimlich gern, aber deine Worte haben ihn verletzt. Und um sich vor noch mehr Schmerz zu schützen, hält er jetzt Abstand zu dir. Das ist ne ganz typische Reaktion, wenn einem das Herz gebrochen wird.", erklärte er. Doch ob es mir damit jetzt besser ging, wagte ich zu bezweifeln.

Mit gerunzelter Stirn sah ich Jin an, nachdem ich mich etwas von ihm entfernt hatte.
"Toll...und was bringt mir das jetzt?", fragte ich und klang dabei genervter, als ich es wollte. Ich verstand nämlich echt nicht, wie mir diese Aussage helfen sollte.

Seufzend verdrehte der Ältere nur die Augen und schüttelte seinen Kopf.
"Echt unglaublich. Warum seit ihr Männer immer so unsensibel? Jooni war genau so!", empörte er sich und deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf seinen Freund.

Dieser zeigte uns durch das breite Lächeln nur seine Grübchen und nickte zustimmend.
"Ja, das erinnert mich tatsächlich sehr an unsere Anfangszeit, Schatz.", warf Namjoon ein und brachte Jin damit zum Kichern. Etwas verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her.
"Wieso das?", wollte ich neugierig wissen.

"Oh, wir waren gerade 4 Wochen zusammen, da haben wir uns gestritten, weil ich es lächerlich fand, dass er so ein Geheimnis um uns machen wollte. Das war nämlich ziemlich verletzend. Willst du wissen, was er mir an den Kopf geworfen hat?", sagte Jin und sah mich abwartend an.

Ein kurzer Blick zu Namjoon, zeigte mir, dass dieser bereits schuldbewusst den Kopf einzog und seinen Lebensgefährten beschwichtigend anlächelte. Zögerlich nickte ich schließlich auf Jins Frage.

"Er hat gesagt, ich zitiere: 'Was sollen meine Eltern denn von mir denken?' Das klingt jetzt vielleicht nicht so schlimm, aber in dem Moment hat es mir das Herz gebrochen, weil ihm die Meinung seiner Familie offensichtlich wichtiger war als wir.", erklärte er und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust.

"Du wirst mich das nie vergessen lassen, hab ich recht?", fragte Namjoon mit einem nervösen Lachen.
"Natürlich nicht! Damit du sowas nie wieder tust.", erwiderte Jin sofort, doch ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören.

"Und wie habt ihr das geklärt?", wollte ich wissen.
"Er hat 2 Wochen nicht mit mir geredet, ich war genauso unsicher wie du, ob er mich überhaupt sehen wollte. Aber irgendwann stand ich mit einem riesigen Strauß Blumen vor seiner Tür, habe mich entschuldigt und ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe. Am nächsten Tag, hab ich Jinie meinen Eltern vorgestellt.", antwortete Namjoon mir.

"Also...soll ich Jimin Blumen kaufen?", fragte ich verwirrt. Ich kam mir gerade wirklich dumm vor, weil ich absolut keine Ahnung hatte, wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte das Gefühl, einfach alles falsch zu machen, wenn es um Jimin ging.

"Der ausschlaggebende Punkt sind nicht die Blumen.", lachte Jin neben mir. Er legte mir einen Arm um die Schultern und lächelte mich an.
"Geh zu ihm, vermutlich vermisst er dich genauso sehr, wie du ihn. Entschuldige dich aufrichtig. Zeig ihm, wie viel er dir bedeutet und beweise, dass du es wert bist, dass er dir noch eine Chance gibt.", riet er mir

Nachdenklich blickte ich auf meine Hände. Ob Jin wohl Recht hatte und Jimin mich wirklich vermisste? Der Gedanke, dass es tatsächlich so sein könnte, brachte mich zum Lächeln. Ich musste mich nur entschuldigen und ihn um Verzeihung bitten. Das sollte machbar sein, also nickte ich leicht.

Ich wollte Jimin noch nicht aufgeben!

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Seit fünf Minuten klingelte ich mehr oder weniger Sturm an der Tür von Jimins Wohnhaus, doch er machte einfach nicht auf. Frustriert seufzte ich und fuhr mir durch die Haare. Es schien so, als wäre er nicht Zuhause.

Ich warf noch einmal einen Blick auf mein Handy, doch auf meine Nachrichten hatte er noch immer nicht geantwortet. Sie waren nicht mal bei ihm angekommen, so als hätte er sein Handy ausgeschaltet, oder er steckte in einem Funkloch, was mir doch eher unlogisch vorkam.

Heute war Montag, also war er sicher nicht im Aquarium und ich hatte gefühlt jedes Café im Umkreis von 20km abgeklappert, in dem er arbeiten könnte. Nichts. Es war, als wäre Jimin vom Erdboden verschluckt worden. Unsicher, ob ich es wagen sollte, biss ich auf meiner Unterlippe herum. Es war die einzige Möglichkeit, die mir noch einfiel, wo Jimin sein könnte.

Also stieg ich wieder in mein Auto und parkte kurze Zeit später vor Taes Haus. Er war Jimins bester Freund und vermutlich Anlaufstelle Nr.1. Wenn der Blonde nicht hier war, wusste ich wirklich nicht mehr weiter. Kurz atmete ich tief durch, bevor ich ausstieg und an die Tür ging, um zu klingeln.

Es war bereits recht spät und ich hoffte einfach, dass ich nicht störte. Leicht zuckte ich zusammen, als plötzlich ein Tropfen auf meiner Wange landete und sah hoch in den Himmel. Mir war gar nicht aufgefallen, wie sehr es sich zugezogen hatte. So wie es aussah, würde es bald anfangen zu regnen.

Plötzlich ging die Tür auf und ich wurde mal wieder von einem aufgeregt bellenden Yeontan begrüßt. Vor mir stand Taes Mutter, die mich überrascht anschaute.
"Oh. Jungkook, richtig? Möchtest du zu Taehyung?", fragte sie freundlich und ich erwiderte ihr Lächeln knapp.

"Naja, eigentlich wollte ich fragen, ob Jimin vielleicht hier ist.", sagte ich etwas zögerlich und sah die Frau vor mir hoffnungsvoll an. Jedoch sagte mir ihr besorgtes Gesicht, dass ich vermutlich enttäuscht werden würde.

"Oh, ähm... Tut mir leid, nein. Jimin ist nicht hier.", bestätigte sie meine Vermutung leider.
"Oh, okay...", nickte ich nur verstehend und überlegte kurz, was ich jetzt tun sollte.
"Kann...ich dann vielleicht doch kurz mit Taehyung reden...bitte?", fragte ich und rang mir noch ein Lächeln ab. Irgendwie hatte ich ein ganz ungutes Gefühl.

Schweigend kam ich ihrer Aufforderung, doch einzutreten, nach. Jedoch blieb ich im Eingangsbereich stehen und wartete, während sie ihren Sohn holte. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam Taehyung in Gammelklamotten die Treppe hinunter geflitzt. Auch sein Gesicht sah nicht besonders entspannt aus, als ich ihn näher betrachtete.

"Hey, Kookie. Was gibts?", fragte er, ohne sein so charakteristisches Boxy-Smile im Gesicht. Ich war mir ziemlich sicher, dass seine Mutter ihm gesagt hatte, warum ich hier war.
"Bitte sag mir, dass du weißt, wo Jimin ist.", fiel ich also gleich mit der Tür ins Haus und sah ihn verzweifelt an.

Sofort senkte Tae seinen Blick und verschränkte locker die Arme vor seiner Brust. Nachdenklich kaute er auf der Innenseite seiner Wange herum und schien zu überlegen, ob er es mir verraten sollte. Mit jeder Sekunde wurde ich nervöser. Das hier konnte doch absolut nichts gutes bedeuten!

"Hör zu, Kookie. Ich weiß du willst das, was du verbockt hast, wieder gut machen, aber...heute ist nicht der richtige Tag dafür.", sagte er und sah mir dabei in die Augen. Stutzig zog ich die Augenbrauen zusammen, als ich seinen betroffenen Blick sah.

"Was soll das bitte bedeuten? Was ist denn los? Geht es ihm gut?", fragte ich ein wenig aufgebracht.
"Er will an diesem Tag alleine sein...gib ihm ein paar Tage und...", fing Tae an zu reden, doch ich unterbrach ihn direkt.

"Wenn du weißt, wo er ist, dann sag es mir! Bitte Tae, ich...", bat ich, allerdings hinderte der Kloß in meinem Hals mich daran, meinen Satz zu beenden. Ich musste Jimin einfach sehen. Keinen Tag länger würde ich die Situation zwischen uns aushalten.

Überlegen blickte Tae mir in die Augen, bohrte sich gefühlt hindurch bis in meine Seele. Ich dachte gar nicht daran, seinem Blick auszuweichen. Die Anspannung in meinem Körper wuchs und wuchs, so dass meine Muskeln bereits zu Zittern begannen. Flehend sah ich meinen Gegenüber an, was ihn schließlich ergeben seufzen ließ. Kurz ließ er den Kopf hängen.

"Hat Jimin dir je von seiner Familie erzählt?", fragte Tae dann plötzlich, was mich ein wenig verwirrte.
"Nein. Er ist dem Thema immer gekonnt ausgewichen. Wieso? Ist er dort?", wollte ich also wissen und fragte mich nur noch mehr, warum er so ein Geheimnis daraus gemacht hatte. Wer weiß, vielleicht waren sie komisch und er hatte Angst vor meiner Reaktion oder sowas.

Verstehend nickte Tae, so als hatte er bereits damit gerechnet gehabt.
"Ja...vermutlich schon.", seufzte er leise.
"Kookie. Jimin hat keine Familie mehr.", sagte er schließlich ernst. Wieder trafen sich unsere Blicke und ich begann zu verstehen.

"Heute ist der Todestag von Jimins Eltern."

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Es wird sad, im nächsten Kapitel!!
So viel kann ich verraten ^^'

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