Kapitel 34


Mal sehen, wie es unserem Jiminie so geht ^^'

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Müde sah ich in mein aufgedunsenes Spiegelbild. Matte Haut, geschwollene Augen und spröde Lippen. So scheiße hatte ich schon lange nicht mehr ausgesehen. Träge spritzte ich mir einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht, um mich zu waschen. In der irrwitzigen Hoffnung, es würde danach vielleicht alles besser aussehen.

Spoiler, tat es nicht.

Seit ich den Kontakt zu Jungkook komplett abgebrochen hatte, ging es mir alles andere als gut. Mein Schlaf war unruhig und kein bisschen erholsam, weil ich jedes Mal von seinem perfekten Gesicht träumte, wie er seine wunderschönen Lippen auf die eines anderen presste. Ich hatte dieses Bild noch immer vor Augen und der Schmerz, den es in mir auslöste, war unerträglich.

In solchen Zeiten verfluchte ich es echt, dass ich nur Jobs hatte, bei denen ich die ganze Zeit lächeln und fröhlich sein musste. Denn mir war absolut nicht danach zumute. Trotzdem freute ich mich ein wenig auf den heutigen Tag. Es war zwar Dienstag, mein eigentlich freier Tag, aber auch heute würde ich arbeiten gehen.

Denn wie jedes Jahr begann auch heute wieder die Sommerkirmes hier im Stadtteil. Und so wie die letzten beiden Jahre auch, hatte ich dort einen 'Nebenjob', der mir bereits jetzt ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

Kaum hatte ich mich so weit fertig gemacht, dass ich mich draußen sehen lassen konnte, machte ich mich auf den Weg. Als ich das große Gelände erreichte, standen bereits unzählige Buden und Fahrgeschäfte und warteten darauf, öffnen zu können. Ich sah auf die Uhr und in 1 Stunde, um genau 11 Uhr, ging es hier offiziell los.

Zielsicher steuerte ich das Kinderkarussell an und sah bereits den Besitzer.
"Hallo Mr. Kim.", begrüßte ich den alten Mann freundlich. Kaum, dass er sich zu mir herum drehte, verbeugte ich mich höflich.
"Ah, Jimin. Pünktlich wie immer. Schön, dass du es wieder einrichten konntest.", sagte er mit einem breiten Lächeln.

Mr. Kim war wirklich ein netter Mann und ich freute mich jedes mal wieder darauf, ihm helfen zu dürfen. Auch wenn wir uns nicht übermäßig nahe standen, redete ich gerne mit ihm. Und er erzählte mir nur zu gerne von seinen Kindern.

"Aber natürlich. Ich habe mich sehr gefreut, als sie angerufen haben.", teilte ich ihm mit und konnte mir tatsächlich ein halbwegs ehrliches Lächeln abringen.
Jedoch entging mir sein eindringlicher Blick nicht. Verwirrt blinzelte ich den alten Mann an, als er mich so unter die Lupe nahm.

"Du siehst müde aus, Jimin. Ist alles okay?", fragte er und klang dabei wirklich besorgt. Mein Make-Up tat sein Bestes, um die Spuren meiner schlaflosen Nächte zu verdecken, aber scheinbar merkte man es mir dennoch an.

"Oh, mir geht es gut. Machen Sie sich bitte keine Sorgen.", wank ich sofort ab.
"Mich beschäftigt nur gerade jemand.", gab ich dann aber ehrlich zu. Ich wollte Mr. Kim nichts vorlügen, vermutlich würde er es früher oder später eh aus mir heraus bekommen.
Verstehend nickte der alte Mann und sah mich dabei prüfend an.

"So so. Wer ist es denn, der unserem Jimin den Schlaf raubt?", wollte er neugierig wissen. Geschlagen seufzte ich auf und konnte nicht anders als über sein doch sehr väterliches Verhalten zu schmunzeln.

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"Naja, und jetzt habe ich seit über 2 Wochen nicht mehr mit ihm geredet. Ich weiß einfach nicht, ob ich ihm noch vertrauen kann, wenn er 2 Tage nach unserem ersten Date schon einen anderen küsst.", beendete ich meine Erzählstunde. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare, während ich zusah, wie das Karussell noch eine Runde drehte.

Mr. Kim, der dieses steuerte, saß in seiner kleinen Kabine und hatte mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Ich selbst lehnte draußen an der Wand neben dem kleinen Fenster und hatte ein Auge auf die Kinder, die den Spaß ihres Lebens in diesem süßen Fahrgeschäft hatten.

Wie schön das Leben doch gewesen ist, als man sich noch um nichts sorgen musste. Den ganzen Tag spielen und Spaß haben, während deine dich liebenden Eltern alle Laster für dich trugen. Solange, bis du alt genug warst, dich selbst darum zu kümmern, oder...

Tief atmete ich durch, als ich den kleinen Jungen aufgeregt an dem Ärmel seiner Mutter zupfen sah, da er unbedingt mitfahren wollte.

...bis sie einfach nicht mehr da waren.

Schnell schüttelte ich diese Gedanken aus meinem Kopf. Ich hatte jetzt keine Zeit, im Selbstmitleid zu baden, also setzte ich wieder mein schönstes Lächeln auf. Als das Karussell schließlich zum stehen kam, achtete ich darauf, dass alle Fahrgäste sicher ausstiegen, damit die nächsten Platz nehmen konnten.

"Ihr jungen Leute habt es schon nicht leicht, hm?", witzelte der alte Mann, als ich wieder bei ihm stand. Jedoch wurde er gleich danach ziemlich ernst.

"Ich kann deine Bedenken verstehen, Jimin. Aber vielleicht solltest du dir wenigstens anhören, was er dazu zu sagen hat.", legte er mir nahe. Unsicher knabberte ich auf meiner Unterlippe herum, bevor ich sachte nickte.

"Das wäre nur fair, oder?", fragte ich und bekam ein zustimmendes Nicken von Mr. Kim. Während das Karussell seine Runden drehte, holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Kurz zögerte ich, als ich Jungkooks Kontakt geöffnet hatte, bevor ich die Blockierung aufhob.

Sofort kamen all die Nachrichten an, die er mir in der Zeit geschickt hatte. Ich musste schlucken, als ich sah, dass die letzte tatsächlich von gestern war. Jedoch würde ich diese jetzt nicht alle lesen. Ich tippte ein einfaches 'Können wir reden?' ein und drückte auf Senden.

Mit einem langen Seufzen, ließ ich das Smartphone wieder in meiner Tasche verschwinden. Jetzt würde sich wohl zeigen, wie ernst es dem Jüngeren wirklich mit mir gewesen ist. Wenn er das klären wollte, dann würde er sich melden.

Etwas erschrocken sah ich auf, als plötzlich ein kleines Mädchen bitterlich zu weinen begann. Sie war beim aussteigen aus dem Schwan hingefallen. Schnell lief ich zu ihr, hob sie wieder auf die Beine und hockte mich auf ihre Höhe hinunter..

"Hey, Prinzessin. Alles gut, nichts passiert.", versuchte ich sie zu beruhigen und strich vorsichtig ihre hübschen schwarzen Haare aus ihrem Gesicht. Weinen rieb sie sich mit ihren Händen über die Tränen nassen Wangen und sah mich aus großen Augen an.

"Wo tut es weh, hm?", fragte ich sie lächelnd. Unsicher deutete sie auf ihr Knie, an welchem ich eine kleine Schramme erkennen konnte, doch es blutete nicht mal wirklich. Sanft pustete ich gegen ihre Wunde und sah sie dann aufgeregt an.

"Guck mal, da fliegt der Schmerz davon.", sagte ich und deutete in die Luft, als könnte ich ihn wirklich sehen. Gebannt folgte ihr Blick meinem Finger, der durch die Luft wanderte und sie fing an zu kichern. Zufrieden, dass ich sie ablenken konnte, lächelte ich die Kleine an.

"Wo sind denn deine Eltern, hm?", fragt ich, wodurch sie sich suchend umsah und dann mit einem süßen 'Da' in eine Richtung zeigte. Als ich dorthin schaute, kam ihre Mutter bereits zu uns gelaufen.

"Oh Gott, Mina Schatz. Ist alles in Ordnung?", wollte sie aufgebracht wissen und untersuchte ihr Kind direkt auf irgendwelche Verletzungen.

Hastig nickte die Kleine und hob ihr Knie an, um darauf zu deuten.
"Tut gar nicht mehr weh.", verkündete sie stolz und lächelte mich danach breit an, was ich nur zu gerne erwiderte.

"Vielen Dank, dass du aufgepasst hast. Ich war nur kurz an dem Stand gegenüber und...", versuchte die Mutter sich zu erklären, nachdem wir uns wieder aufgerichtet hatten und verbeugte sich mehrfach vor mir, was ich sofort ab wank.
"Ach was, dafür bin ich ja hier.", beruhigte ich sie.

"Und du versprichst mir, dass nächste mal ganz doll aufzupassen, okay?", wandte ich mich an das kleine Mädchen, welches sofort nickte.
"Hoch und heilig?", fragte ich und hielt ihr meinen kleinen Finger hin. Kichern hackte sie ihren ein und besiegelte so unser Versprechen.

"Ich bin mir sicher, wenn du jetzt ganz lieb fragst, kauft deine Eomma dir bestimmt ein Eis.", flüsterte ich und zwinkerte Mina zu, die sofort mit riesigen strahlenden Augen zu ihrer Mutter hinauf schaute. Lächelnd nickte diese, bevor sie ihre Tochter an die Hand nahm und ging. Kurz erwiderte ich ihr winken noch.

"Jimin.", hörte ich es plötzlich hinter mir.

Überrascht weiteten sich meine Augen, als ich seine Stimme erkannte. Sofort drehte ich mich um, nur um in Jungkooks wunderschönes Gesicht zu sehen.

Langsam ging ich auf den Rothaarigen zu. Mir schwirren gerade sehr viele Fragen durch den Kopf, doch ich schaffte es nicht auch nur eine davon in Worte zu fassen. Woher wusste er, dass ich hier war? Wie konnte er schon hier sein? Ich hatte die Nachricht doch vor fünf Minuten erst abgeschickt.

"Das wollte ich dich auch fragen.", sagte er ruhig und hob kurz sein Handy hoch, welches er in seiner Hand hielt. Er spielte auf genau diese Nachricht an, was mich nur noch mehr stutzen ließ.

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Natürlich hat Tae ihm verraten wo er Jimin findet xD
Bei Kookies Bambi Augen kann man doch nur schwach werden~


Das Bild passt mal so gar nicht zu dem JK aus dieser Story xD
Aber er ist einfach so putzig!!

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