Kapitel 20
Tut Kookie noch jemandem irgendwie leid? ^^'
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Jungkook POV
Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Das edle rote Seidenhemd und die schlichte schwarze Anzugshose schmeichelten meiner Figur sehr. Die oberen beiden Knöpfe meines Hemdes trug ich offen, so dass es mein Schlüsselbein entblößte, auf dem eine dezente goldene Kette ruhte. Ich krempelte mir die Ärmel hoch, da es einfach viel zu warm für ein langärmliges Hemd war und suchte dann noch eine passende goldene Rolex aus meiner Uhren Schublade.
Ein letztes mal prüfte ich mein Outfit für dieses, vermutlich furchtbar langweilige, Geschäftsessen und richtete meine Haare, als es auch schon an der Tür klingelte. Schnell eilte ich nach unten. Das Dienstmädchen öffnete bereits die Tür und verbeugte sich höflich vor meinem Bruder und seiner Partnerin.
"Hyung. Noona.", gab ich grinsend von mir und kam direkt auf sie zu. Wie es sich gehörte, begrüßte ich zuerst die Dame mit einer leichten Umarmung, bevor mein Bruder mich in seine Arme zog. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen und es tat unheimlich gut ihn nun wieder hier zu haben. Auch wenn es nur für diesen Abend war.
"Hallo, kleiner Bruder.", erwiderte er lächelnd und begutachtete mich erst einmal, nachdem er wieder von mir abgelassen hatte.
"Du siehst umwerfend aus, Jungkookie.", lächelte Da-eun mich warm an.
"Das dir noch niemand verfallen ist, verwundert mich echt.", kicherte sie.
"Ich glaube nicht, dass das Problem darin liegt, Schatz. Es ist nur noch kein Mann aufgetaucht, dem Jungkook verfallen ist.", korrigierte Hyung ihre Aussage mit einem Grinsen auf den Lippen. Er hatte recht, Verehrer und Verehrerinnen hatte ich mehr als genug. Nur war ich nicht daran interessiert mich jetzt schon an jemanden zu binden.
Allerdings war ich froh, dass Junghyun und Da-eun nie ein Problem damit hatten, dass ich schwul war. Meine Eltern wollten diese Tatsache nämlich einfach nicht akzeptieren.
"Lasst mich. Ich mag wie es ist und will meine Freiheit noch ein bisschen genießen.", erwiderte ich, was die beiden nur mit einem Lächeln ab taten.
Zusammen begaben wir uns schließlich in das Wohnzimmer, wo meine Eltern bereits warteten. Sofort spürte ich Mums kritischen Blick auf mir, wie sich mich ab scannte, bevor sie mein Outfit zufrieden ab nickte. Scheint so, als würde es ihren Ansprüchen genügen. Ich verkniff mir das Seufzen, welches bereits auf meiner Zunge lag.
"Da-eun meine Liebe, du siehst wundervoll aus!", sagte sie begeistert und nahm ihre 'hoffentlich bald Schwiegertochter' in den Arm. Auch Dad begrüßte die beiden überschwänglich. Sofort fragte der alte Mann wie es ihnen ergangen war. Es sollte mich nicht wundern, dass er sich für das Leben seines Erstgeborenen interessierte aber so offensichtlich nicht für meines.
Ich hatte schon immer nur die zweite Geige gespielt. Ich war es gewohnt, dass Junghyun sein Lieblingskind war. Dad machte es ja immer wieder sehr deutlich, trotzdem tat es jedes mal weh. Ich ließ mir meinen inneren Ärger nicht anmerken und setzte mich still schweigend auf das Sofa. Ich lauschte ihren Gesprächen einfach so lange, bis es erneut an der Tür klingelte. Das waren dann wohl unsere Gäste.
Wie die perfekte Familie ,die wir vorgaben zu sein, stellten wir uns an der Tür auf, um diese zu empfangen, bevor Dad die Tür öffnete. Ein älterer Herr betrat zusammen mit seiner Gattin unser Anwesen. Freundlich begrüßten Mum und Dad das Ehepaar bevor er sich uns zu wandte.
"Das sind mein ältester Sohn Jeon Junghyun und seine Partnerin, Lin Da-eun. Und mein jüngster Sohn, Jeon Jungkook.", stellte er uns vor und ich verbeugte mich mit einem gespielten Lächeln auf den Lippen.
"Und du musst Shin-hye sein.", hörte ich meinen Vater sagen. Verwirrt wer noch kommen würde, sah ich zur Tür. Als ich das junge Mädchen, etwa in meinem Alter, unser Anwesen betreten sah, musste ich mich zusammenreißen damit mir nicht meine Gesichtszüge abhanden kamen. Höflich verbeugte sie sich vor meinen Eltern und stellte sich als Bae Shin-hye vor.
Mir war sofort klar, worauf dieses Essen hinauslaufen sollte und am liebsten wäre ich einfach gegangen. Doch das konnte ich nicht. Also würde ich auch diesen Verkupplungsversuch einfach ertragen.
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Heute Morgen hatte ich geradezu fluchtartig das Haus verlassen. Dad war noch zuhause gewesen und ich hatte absolut keine Lust auch nur ein Wort mit diesem Sturkopf zu reden. Also hatte ich mir Bam und meine Sachen, die ich für den Tag am See zusammengepackt hatte, geschnappt und war ins Auto gestiegen.
Jimin hatte mir den Standort geschickt, wo wir uns treffen würden. Ich war noch nie dort und musste gestehen, dass ich mich wirklich darauf freute. Besonders weil ich dann einfach mal aus meinem Leben flüchten konnte. Zumindest für einige Stunden, um auf andere Gedanken zu kommen.
Ehe ich mich versah wurde aus der asphaltierten Straße ein holpriger Waldweg. Langsam folgte ich diesem , bis sich das Grün immer mehr lichtete und eine kleine Wiese direkt am Wasser preis gab. Dort geparkt stand bereits ein SUV mit geöffnetem Kofferraum. Ich erkannte Taehyung und Jimin und auch die anderen beiden kamen mir irgendwie bekannt vor.
Ich stellte meinen Wagen an der Seite ab und war froh nicht den tiefer gelegten Bugatti genommen, sondern mich für meinen Maserati entschieden zu haben. Mit der Sonnenbrille auf der Nase, stieg ich aus dem Auto und konnte die Blicke auf mir spüren.
Kaum hatte ich die Tür zur Rückbank geöffnet, sprang Bam heraus und stürmte wie ein geölter Blitz auf alle zu um sie zu beschnüffeln. Vor Aufregung und Freude, wedelte er so stark mit seiner Rute, dass der ganze Hinter mit wackelte.
Amüsiert schüttelte ich nur den Kopf, bevor ich meine Tasche aus dem Wagen nahm und zu ihnen ging. Bam schien bereits einen neuen Freund in dem jungen Mann gefunden zu haben, der wild mit ihm herum tobte und sprang und dabei so herzhaft lachte.
"Ist das dein Hund?", hörte ich Taehyung fragen, als dieser zu mir kam und mich zur Begrüßung kurz umarmte.
"Nein, den hab ich unterwegs so einem netten Paar geklaut.", sagte ich voller Ernsthaftigkeit. Kaum bemerkte ich Jimins entsetzten Blick auf meine Worte musste ich grinsen.
"Klar ist das meiner. Sein Name ist Bam.", klärte ich sie auf.
Sofort als der Dobermann seinen Namen aus meinem Mund hörte sprang seine Aufmerksamkeit auf mich. Er kam direkt auf mich zu getrabt, stoppte allerdings an der ausgebreiteten Picknickdecke, als er den anderen kleinen Fell Ball bemerkte. Taehyung hatte Yeontan also auch dabei. Freudig beschnüffelte Bam den deutlich kleineren Hund, welcher dies ganz entspannt über sich ergehen ließ.
Bams Kopf schnellte in die Höhe, als ich ihn zu mir pfiff. Kurz schnüffelte er noch an Jimin und Taehyung, bevor er sich von hinten an meine Beine lehnte und mich erwartungsvoll an blickte.
"Na wenigstens ein Hund, der auf sein Herrchen hört.", stellte der etwas mürrisch drein guckende Mann, von den beiden mir fremden fest, während der andere, welcher eben noch mit Bam gespielt hatte, belustigt auflachte.
"Yeontan ist eben ein sehr willensstarker Charakter, okay?", verteidigte Taehyung seinen pelzigen Freund sogleich und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Jungkook, du erinnerst dich an Yoongi und Hoseok?", fragte Jimin und deutete nacheinander auf die beiden. Als ich sie mir nochmal genauer ansah, fiel es mir auch wieder ein.
"Klar, aus dem Club.", erinnerte ich mich. Die beiden waren an dem Abend, an dem ich Jimin kennen gelernt hatte auch dabei. Glücklicherweise, hatte Jimin mir ihre Namen gerade verraten, so entkam ich der peinlichen Situation danach zu fragen. Wir begrüßten uns mit einem Handschlag, bevor wir uns daran machten das Auto weiter aus zu laden.
Währenddessen weihten sie mich in ihren Plan ein, nachher noch hier zu grillen und sagten mir, dass ich mich an den Getränken einfach bedienen sollte. Ich war ein wenig erstaunt über all diese Freundlichkeit, denn ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass sie mich so locker in ihrem Kreis begrüßen würden.
Mit einer eiskalten Limo stießen wir auf den Tag an. Als mein Blick den von Jimin einfing, konnte ich nicht anders als zu lächeln. Etwas zögerlich erwiderte der Blonde dieses dann auch, doch je länger ich ihn ansah, desto nervöser wirkte er. Schließlich schaffte er es nicht mehr meinem Blick stand zu halten und trank schnell einen Schluck, bevor er zu seinem besten Freund blickte.
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen nahm auch ich noch einen Schluck von dem kalten Getränk, bevor Hoseoks freudiger Aufschrei all unsere Blicke auf sich zog.
"Wer als erstes im Wasser ist!", rief er und sprang auf die Beine. In Sekundenschnelle, hatte er sich das Shirt über den Kopf gezogen, sich seiner Schuhe entledigt und hüpfte Richtung Wasser.
Etwas verdattert sah ich Taehyung hinterher, als dieser ebenso los rannte. Jimins Kichern zog meine Aufmerksamkeit auf sich und auch er stand schließlich von der Decke auf.
"Sind die beiden immer so stürmisch?", fragte ich neugierig.
"Man gewöhnt sich irgendwann daran. Die haben einfach zu viel Energie.", brummelte Yoongi vor sich her und machte überhaupt keine Anstalten sich zu erheben.
"Das was sie zu viel haben, hast du zu wenig, Hyung.", lachte Jimin und zog sich sein Shirt aus. Kurz stockte mir der Atem, als ich seinen entblößten Oberkörper betrachtete. Ich hatte schon viele Männer völlig nackt gesehen. Doch noch nie hatte mich ein Anblick so gefesselt, wie der, der sich mir hier gerade bot. Jimin war wirklich unglaublich schön.
"Mund zu, Alter. Du sabberst gleich.", flüsterte Yoongi mir zu und stieß mir dabei leicht gegen die Schulter, was mich aus meiner Starre löste. Es war mir selbst nicht aufgefallen, weshalb ich meinen Nebenmann kurz überrascht anschaute. Etwas verlegen räusperte ich mich. Zum Glück schien Jimin meinen Aussetzer nicht bemerkt zu haben.
Der Blonde folgte seinen Freunden ins Wasser. Gefolgt von meinem Hund, welcher wohl nicht länger hatte an sich halten können. Mit einem großen Hopser, sprang Bam ohne Vorwarnung in das kühle Nass. Alleine mit Yoongi saß ich auf der Decke und drehte die Flasche in meinen Fingern.
Ein angenehmes Kribbeln ging noch immer durch meinen Körper und ich hatte das Gefühl mein Herz schlug schneller, seit ich Jimin so angesehen hatte. Ich verstand nicht, warum er solch eine Wirkung auf mich hatte und das verunsicherte mich.
"Ich weiß, Jimin ist ne Wucht. Aber wenn du ihn so offensichtlich anglotzt, wird das nur für euch beide unangenehm.", hörte ich Yoongi neben mir sagen. Leicht nickte ich, als mein Blick Richtung Wasser ging und nach dem Blonden suchte.
Was war es nur, dass Jimin an sich hatte...
"Ja...das ist er.", stimmte ich dem Älteren zu.
...was mich so sehr anzog?
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3/4
Ouh, Kookieee?!
Are you falling for him? ;3
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