Kapitel 18

Willkommen zu dem heutigen Leseabend :D
Die Beteiligung an der Umfrage, die ich in meiner Instagram Story gemacht hatte, war zwar nicht riesig, aber nur für die beiden tu ich es trotzdem ;P

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"Nein Tae, du nimmst das sofort wieder zurück!", gab ich schmollend vor mir und lief meinen besten Freund mit trotzigen Schritten hinterher. Als wir gestern Abend telefoniert hatten, war ich mir nicht ganz sicher, was er mit seinen Worten gemeint hatte. Als ich dann heute Morgen gesehen habe, dass er mir eine, für mich, abnormal große Summe Geld überwiesen hatte, bin ich aus allen Wolken gefallen. Damit konnte ich meine Rate sogar zweimal bezahlen.

Den ganzen Morgen, während meiner Arbeit im Café, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Ständig war mir irgendwas runter gefallen, oder ich hatte Bestellungen durcheinander gebracht. Nichts wirklich schlimmes, aber dennoch Fehler die mir sonst nicht passierten. Tae wusste genau, wie schlecht ich mich mit sowas fühlte und trotzdem hatte er mir das Geld gegeben. Am liebsten würde ich ihn einfach dafür schlagen.

Obwohl ich heute für eine Kollegin einspringen musste und meine Schicht damit länger ging, hatte ich Feierabend gehabt, bevor mein bester Freund aus der Uni kam. Gut, dass ich seine Zeitplan auswendig kannte. Also hatte ich genau dort auf ihn gewartet. Jetzt liefen wir zusammen in die Stadt und ich versuchte vergebens ihm sein Geld zurückzugeben.

"Nein werde ich nicht.", sagte er stur. Ganz abrupt blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Fast wäre ich direkt in ihn rein gerannt, doch ich konnte noch rechtzeitig stoppen. Mit seinen großen Händen packte er meine zierlichen Schultern und sah mir eindringlich in die Augen. Überrascht blinzelte ich ihn an.

"Ich hab das Geld doch, und du brauchst es.", stellte er die Tatsachen klar.
"Weißt du, Pupsi. Es tut verdammt weh, dich jedes mal so fertig zu sehen. Wie du schuftest und doch immer nur knapp über den Monat kommst. Ich will dir doch einfach nur helfen.", gab er mir zu verstehen.

Schuldbewusst senkte ich meinen Blick. Ich wollte ihm damit doch keinesfalls weh tun. Aber das alles war nun mal mein Problem und nicht seins. Wie könnte ich meinem besten Freund noch in die Augen sehen, wenn ich ständig Geld von ihm annehmen würde?
"A-Aber...", setzte ich mit zittriger Stimme an. Jedoch ließ mein Gegenüber mich gar nicht erst weiter reden.

"Nichts aber.", sagte er sanft. Mit seinem Zeigefinger an meinem Kinn, hob er dieses an, damit ich ihn wieder anschaute. Aufmunternd lächelte mein bester Freund mir entgegen.
"Du hast mich noch nie nach Geld gefragt. Ich gebe es dir freiwillig, weil ich es möchte und weil es mich glücklich macht, wenn ich dir damit das Leben ein wenig leichter machen kann. Du hast also gar keinen Grund dich irgendwie schlecht zu fühlen. Okay, Pupsi?", fragte er mich liebevoll. Mit zitternder Unterlippe und glasigen Augen sah ich ihn an. Wie konnte ein Mensch nur so toll sein?

Nicht fähig ein Wort von mir zu geben nicke ich nur schniefend, um ihm zu signalisieren, dass ich verstanden hatte.
"Aber...nur ausnahmsweise...", nuschle ich schließlich doch leise. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass das zur Gewohnheit wurde.
"Gut, dann ist das ja geklärt.", grinste er mich breit mit seinem süßen Boxy-smile an.
"Und trau dich, jetzt zu heulen! Du weißt, dann fang ich auch an.", quengelte Tae, da ihm mein Blick natürlich nicht entgangen war.

Sofort muss ich kichern und wische mir schnell über die Augen.
"Ich? Heulen? Niemals!", lachte ich. Dankbar hackte ich mich bei meinem besten Freund ein und wir setzen unseren Weg fort. Irgendwann würde ich mich bei ihm für alles revanchieren. Irgendwann, wenn ich wusste wie.

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"Hmm...ich bin mir nicht sicher, ob der wirklich dafür geeignet ist.", gab Tae nachdenklich von sich und rieb sich dabei mit Daumen und Zeigefinger übers Kinn. Die arme Verkäuferin sah schon ziemlich verzweifelt aus. Seit einer guten halben Stunde versuchte mein bester Freund sich für einen passenden Stoff für sein nächsten Projekt zu entscheiden. Ich war jedes mal wieder erstaunt darüber wie viel Fach-Bla bla, er über Stoffe reden konnte.

Da ich sowieso nichts davon verstand, schaute ich mich einfach ein wenig in dem riesigen Geschäft um. Sie hatten wirklich alles und das in jeder erdenklichen Farbe. Gerade ließ ich meine Finger durch das weiche Fellimitat gleiten, welches sich so flauschig anfühlte, dass ich grinsen musste, als plötzlich mein Handy zu klingeln begann.

Überrascht zog ich es aus meiner Hosentasche. Mein Chef vom Aquarium, rief an. Was wollte er denn? Ich musste doch erst Morgen wieder arbeiten, oder hatte ich irgendwas vergessen? Etwas unsicher nahm ich den Anruf entgegen und hielt mir das Telefon ans Ohr.

"Hallo, Herr Cho?", fragte ich vorsichtig.
"Ah, hallo Jimin. Gut, dass ich dich erreiche.", sprach er und klang dabei keineswegs aufgebracht oder sauer. Das ließ mich ein wenig entspannen, da nun klar war, dass ich nichts angestellt hatte.
"Was kann ich für Sie tun?", wollte ich daher wissen, da es eher selten vor kam, dass er mich anrief.

"Hör zu, ich weiß das kommt jetzt sehr kurzfristig, aber das große Becken wird ab Freitag gewartet und gereinigt. Außerdem zieht ein neuer Fischschwarm ein. Daher würden wir deine Vorführungen diese Woche ausfallen lassen, damit wir Morgen alles vorbereiten können. Ist es okay, wenn du dir Urlaub nimmst?", erklärte er mir die Lage.

Das verwirrte mich nun noch mehr. Für gewöhnlich wurden solche Aktionen Wochen im voraus angekündigt.
"Ähm...", gab ich kurz etwas überfordert von mir. Ich hatte schon lange keinen Urlaub mehr, auch wenn es nur ein paar Tage waren.
"Ja klar...ist okay.", antworte ich ihm daher.
"Sehr gut. Dann sehen wir uns nächste Woche wieder.", gab er erleichtert von sich und legte auch gleich wieder auf, nachdem wir uns verabschiedet hatten.

Noch ein wenig irritiert blickte ich auf den schwarzen Bildschirm meines Handys. So schnell konnte es gehen und ich hatte das ganze Wochenende frei. Was fang ich mit so viel Zeit denn an? Mit einem Ruck hing Tae plötzlich über meiner Schulter und grinste mich an.

"War das wieder dein heißer Verehrer?", fragte er neckend und wackelte dabei vielsagend mit den Augenbrauen. Seufzend verdrehte ich nur die Augen.
"Nein, es war nicht Jungkook, sondern mein Chef.", verriet ich ihm. Nun blinzelte auch er mich überrascht an. Seine Augen fragten förmlich danach, was er gewollt hatte.

"Scheint so, als hätte ich ab Morgen, nach meiner Schicht im Café, erstmal Urlaub.", grinste ich meinen besten Freund an. Ich konnte zusehen wie seine Augen zu leuchten begannen und auf ihre dreifache Größe wuchsen.

"Das heißt, du hast das ganze Wochenende frei und endlich mal Zeit?!", fragte er euphorisch. Aufgeregt hüpfte er von einem Bein auf das andere. Unser letztes Kumpel Wochenende ist lange her, daher lasse ich mich ein bisschen von seiner Freude anstecken.
"Wir können alles machen worauf du Bock hast. Vielleicht haben Yoongi und Hobi ja auch Zeit.", schlug ich vor und bekam sofort ein energisches Nicken als Antwort.

Nachdem die Verkäuferin Tae's Auswahl auf die gewünschten Maße ab gelängt und mein bester Freund alles bezahlt hatte, verließen wir den Laden wieder. Wir beschlossen uns noch eine Kugel Eis in der nahe gelegenen Eisdiele zu holen und uns dann etwas in den Park zu setzen.

Als wir es uns auf der Wiese bequem machten, ließ ich meinen Blick etwas schweifen, während ich an meiner Kugel Erdbeereis lecke. Das Wetter war einfach herrlich, kaum ein Wölkchen war an dem strahlend blauen Himmel zu sehen. Und hier im Schatten ließen sich die heißen Temperaturen auch gut aushalten. Jedoch viel mir ein Ort ein, an dem es noch besser wäre.

"Weißt du wo ich gerne mal wieder hin würde?", wandte ich mich Tae zu. Dieser schleckte zufrieden an seinem Zitroneneis herum und sah mich fragend an.
"Wohin?", fragte er neugierig. Jedoch verriet mir sein Blick, dass er schon so eine Vermutung hatte. Er kannte mich eben zu gut.
"An den Badesee, wo wir früher immer hin sind.", grinse ich. Tae lachte kurz auf, vermutlich hatte er genau das erwartet.

"Find ich gut! Yoongi fährt bestimmt, wenn er und Hobi auch mitkommen wollen.", überlegte er laut und ich nickte bestätigend. Da wir beide kein Auto besaßen und ich nicht mal einen Führerschein hatte, wäre es super wenn die beiden Zeit hätten.
"Ich kann ihm ja gleich mal schreiben.", schlug ich vor und holte mein Handy hervor. Ich tippte eine schnelle Nachricht an Yoongi, ob er und Hobi Samstag Zeit hätten und mit zum See fahren wollen würden.

Ich ließ mein Handy in meinem Schoß fallen und lehnte mich etwas zurück. Mit meiner freien Hand stützte ich mich hinter mir in dem weichen Gras ab und genoss weiter mein Eis.
"Hast du dir eigentlich schon überlegt, wie du jetzt weiter vorgehen willst? Wegen Kookie meine ich.", hörte ich Tae irgendwann fragen. Er hatte sein Eis mittlerweile aufgegessen und sich hingelegt. Mit unter dem Kopf verschränkten Armen sah er zu mir hoch.

Ein leises Seufzen kam mir über die Lippen. Ich hatte mir gestern Abend noch ewig den Kopf darüber zerbrochen was ich machen sollte. Zu einer richtigen Lösung war ich jedoch nicht gekommen.

"Nein, nicht wirklich...", gestand ich ihm.
"Ich weiß einfach nicht woran ich bei ihm bin.", sagte ich und sah meinen besten Freund völlig überfordert an.
"Hmm...", gab dieser überlegend von sich. Den Blick wieder in den Himmel gerichtet.
"Lad ihn doch auch ein.", schlug er schließlich vor.

"Huh?!", entkam es mir vielleicht etwas zu entsetzt. Ich verstand nicht ganz wie er auf diese geistreiche Idee kam. Immerhin war die Frage ja, ob ich den Jüngeren überhaupt wiedersehen, oder lieber meiden sollte. Meine innere Verwirrung bemerkend, fing Tae an zu lachen.

"Naja. So kannst du ihn vielleicht noch ein bisschen besser kennenlernen und sehen wie er sich benimmt, wenn ihr nicht nur zu zweit seid.", erläuterte er seine Gedanken etwas. Nachdenklich senke ich meinen Blick und starre auf meine Beine. Vielleicht würde es ja helfen. Ne bessere Idee hatte ich jedenfalls nicht und wenn es mir zu bunt würde, könnte ich mich immer noch mit den anderen beschäftigen.

"Ich werde drüber nachdenken..."

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1/4

Ich liebe ihre Bromance <3

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