15.
Ich wusste ganz sicher, dass ich noch lebte. Und ich wollte nicht aufhören zu leben. Ich hatte noch meine Ziele, die ich erreichen wollte. So viel, was ich noch sehen und erleben wollte, das konnte ich doch jetzt nicht mir nichts, dir nichts aufgeben.
Ich bemühte mich mit größter Willenskraft, wenigstens meine Augen zu öffnen, nur schaffte ich es wieder nicht.
Ich konnte allerdings einen Kloß im Hals spüren, weshalb ich mich, erfolgreich, räusperte.
Ich schien die Aufmerksamkeit der anderen auf mich gezogen zu haben, denn die Stimmen um mich herum erstarben und eine unangenehme Stille entstand, die schließlich von einer mir bekannt vorkommenden Stimme unterbrochen wurde:
"Lisa?"
Ich versuchte zu antworten und schaffte es auch: "Ja?"
Ich konnte meine Finger und Zehen wieder bewegen, ein gutes Zeichen. Aber nun war ich zu faul meine Augen zu öffnen und sprach weiter: "Wie lange war ich weg? Ich hatte nen übelst seltsamen Komatraum."
Ich hatte genügend Geschichten gelesen, in denen der Komazustand und Komaträume gut genug beschrieben wurden, um jetzt zu wissen, dass ich im Koma gelegen haben musste.
"Etwa einen Monat, würde ich sagen."
"Okay. Sag mal, Sunny, wer ist denn sonst noch hier?"
Diesmal antwortete mir nicht Sunny, hätte mich auch etwas gewundert, sondern die Fremden:
"Also ich bin Sebastian." "Und ich bin Patrick."
"Ihr habt nicht zufallig die Spitznamen Rewi und Palle, oder?", fragte ich die beiden, die relativ erstaunt antworteten:
"Ehm, doch, schon. Aber woher weißt du das?"
Geheimnisvoll grinste ich.
"Nun ja, sagen wir mal so, ihr habt ne ziemlich wichtige Rolle in meinem Komatraum gespielt. Das Lustige ist dabei ja, dass der total unlogisch war", ich öffnete meine Augen und richtete mich ein Stück weit auf und sah in dieselben Gesichter aus meinem Traum, "aber zum Beispiel hat Rewi mir gesagt, dass er mein Bruder sei. Ihr glaubt nicht, wie verrückt das alles war."
"Um genau zu sein, glaube ich dir das schon. Ich weiß zwar, dass es tausende Meyers in Deutschland gibt, aber du hast mich ziemlich an meine Eltern erinnert. Also habe ich ein bisschen nachgefragt und du bist tatsächlich meine kleine Schwester. Aber, so wie es scheint, wurdest du von einer anderen Familie Meyer adoptiert."
"Warte was?! Das ist ja mal krass... Liege ich denn auch damit richtig, dass du und Sunny zusammen seid? Das kam nämlich auch in meinem Traum vor", erläuterte ich etwas zögerlich.
"Ehm, nein. Der Teil stimmt wohl nicht."
Ich atmete auf. Wenn wirklich alles aus meinem Traum real gewesen wäre, wäre das erstens zu unheimlich gewesen und zweitens wollte ich nicht das alles nochmal durchmachen... besonders nicht im echten Leben.
Nun kam eine Krankenschwester, gefolgt von einer Ärztin, hinein, die die anderen hinausschickten und fünf Fußpaare verließen den Raum - die zwei anderen Personen hatten sich leider nicht zu Wort gemeldet, ich hatte daher aber auch nicht auf sie geachtet.
"Seit wann sind Sie wach und wie geht es Ihnen?", fragte die Frau im Arztkittel höflich.
"Ich denke mal seit etwa fünf Minuten. Und den Umständen entsprechend geht es mir eigentlich ziemlich gut, würde ich sagen. Grade hab ich jedenfalls keine Wehwehchen", antwortete ich und meine Gesprächspartnerin dokumentierte.
Die andere machte sich währenddessen an irgendwelchen Geräten zu schaffen, vermutlich die, die mich während meines Komas mit Essen versorgt und meinen Herzschlag stabil gehalten hatten, und die ich nun ja nicht mehr brauchte.
"Und wie haben sie sich gefühlt, als Sie gerade aufgewacht sind?"
"Ganz gut, würde ich sagen. Ich konnte meine Augen zwar erst später öffnen, aber vorher schon reden, sonst ging es mir aber wie jetzt", antwortete ich weiter.
"Gut. Das wär's dann fürs Erste. Wir werden einen Entlassungstermin für Sie festlegen, der, wie ich denke, sehr bald sein wird. Aber bitte schonen Sie sich bis dahin noch weiter."
Darauf gingen die beiden aus dem Raum und die anderen kamen danach wieder ins Zimmer.
"Was hat die Ärztin dir gesagt?", fragte Patrick, der bis jetzt nur wenig geredet hatte.
"Ich solle mich noch schonen und würde bald entlassen werden."
Da fiel mir etwas ein.
"Ach, Sunny, sag mal, wie ist das jetzt eigentlich mit den Aufgaben. Müssen wir die noch machen?"
"Dein Ernst? Du lagst im Koma und denkst danach an Hausaufgaben?", sagte sie mit einer Intonierung, die einen das Grinsen auf ihrem Gesicht nur so hören ließ.
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So, bin jetzt zu faul hier noch irgendwas zu schreiben oder so.
Von daher:
Lg~SquidGirl21
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