Kapitel 7

Sam P.o.V.

Wir sind gestern Nacht bei Eddie angekommen. Ich bin tot müde in sein Bett gefallen. Er natürlich auch. Eddie ist ja zehn Stunden Auto gefahren. Ich traue mich nicht sein Auto zu fahren. Es ist mir zu wuchtig. Obwohl er jeden schnick schnack eines modernen Autos hat.
Gerade bin ich aufgestanden und schaue mich in der Wohnung um. Im Wohnzimmer ist eine anthrazit farbende L-Couch auf einem beigen Teppich. Überall ist dieser beige Teppich. Neben der Couch steht ein weißer Couch Tisch.
Gegenüber von der Couch hängt ein riesiger Fernseher an einer gelben Wand. Natürlich steht dort auch eine Playstadion.
Unterm Fernseher steht ein weißes sideboard.
Überall stehen Pflanzen.
Das Esszimmer ist auch noch im Raum. Ein weißer Holztisch mit vier grauen Stühlen.
Ich wandere in die Küche. Die Küche ist aus weißen Möbel und schwarzen Geräten.
Außer der Kühlschrank. Der ist grau und wirklich groß.
Hier liegt auch kein Teppich. Sondern hell brauner Parkettboden.
Ich mag bis jetzt seine Wohnung.
Das Schlafzimmer ist auch toll. Dort steht ein graues Boxspringbett. Gegenüber ein großer weißer Schrank und eine weiße Kommode Neben der Tür. Das Schlafzimmer ist weiß gestrichen.
Die Räume sind alle ziemlich groß.
Es gibt hinter einer weißen Tür noch einen Raum. Ich öffne die Tür und zum Vorschein kommt ein Zimmer mit viel Technik. Gitarren hängen an der Wand und ein Mikrofon steht im Raum. Die Wände sind aprikot.
Ich denke hier wird Musik gemacht.
Mitlerweile habe ich Songs von Soulinfect angehört.
Sie sind wirklich gut.
Heftige Metal Musik machen die Jungs. Eddie singt wie ein Engel und schreit sich die Seele aus dem Leib wie der Teufel. Ich liebe die Musik von Soulinfect.

Leider glaube ich, dass ich Gefühle für Eddie entwickel. Mein Herz pocht wild in meiner Brust, wenn er mich küsst. Außerdem liebe ich seine Nähe. Er riecht ja noch so gut.
Ich könnte stundenlang nur an ihm riechen. Bei den Gedanken kribbelt es in meinem Bauch.
Scheiße!
Ich bin echt davor mich zu verlieben.
Irgendwie bekomme ich Angst. Am besten sage ich ihm nichts von meinen aufkommenden Gefühlen.
Ich möchte einfach nicht mehr verletzt werden. James hat mir bis jetzt sooft weh getan.
Ich würde es nicht ertragen, wenn ich wieder verletzt werde.
Eddie ist dazu noch verheiratet. Zwar nicht glücklich. Jedoch verheiratet.
Ich glaube nicht, dass er für mich seine Ehe aufgibt. Sonst hätte er es doch längst getan. Er scheint noch an seiner Ehe zu hängen. Ich bin einfach froh, was wir im Moment noch haben. Keine Ahnung wie lange unsere Affäre dauern wird. Es wird aber nicht mehr werden. Auch wenn ich mir es wünschen würde.
Ich bin ja noch mit James zusammen.
Verlassen könnte ich ihn auch eigentlich. Ich merke ja gerade, dass ich keine Gefühle mehr für ihn habe.
Wahrscheinlich sind diese Gefühle schon lange weg. Ich habe nur jetzt durch Eddie erkannt, dass ich ihn nicht mehr liebe. Eigentlich war ich nur noch aus Gewohnheit mit ihm zusammen. Er hat mir irgendwie Sicherheit gegeben.
Gemeinsam haben wir schon lange nichts mehr. Ehrlich gesagt hatten wir noch nie viel gemeinsam. Außer vielleicht Partys feiern.
Dagegen haben Eddie und ich ganz viele Gemeinsamkeiten.

Ich suche in seinem Kühlschrank nach was essbaren. Leider ist der Kühlschrank leer. Außer ich möchte Wein zum Frühstück.
In diesem Moment, wo ich versuche herauszufinden, wie die Kaffeemaschine funktioniert, erscheint Eddie auf der Bildfläche.
Seine dunkelblonden Haare stehen ihm zu berge. Die blauen Augen sind noch ganz klein. Er sieht so süß aus, wenn er gerade aufgestandenist.
"Was machst du?"fragt er.
"Ich will Kaffee. Gib mir Kaffee."sage ich theatralisch zu ihm.
Er nimmt eine Tasse aus dem Schrank und stellt sie unter diesen tollen Kaffeevollautomaten. Ein Knopfdruck und schon macht diese Maschine Kaffee.
Während er sich einen Kaffee macht, kuschel ich mich an ihn. Er streichelt mir über die Haare.
Eigentlich könnte es wirklich schön mit ihm in einer Beziehung sein. Ich habe von ihm in der einen Woche mehr liebe bekommen, als je von James.
Mein Freund kuschelt sehr selten mit mir. Nicht einmal nach dem Sex kuscheln wir miteinander. Eddie kuschelt immer danach mit mir.
"Wir müssen einkaufen. Du hast nichts im Kühlschrank."teile ich ihm mit, als wir uns auf die Couch setzen.
"Können wir machen, wenn ich drei Liter Kaffee intus habe."sagt er lächelnd.
Er ist genauso ein Kaffeejunkie wie ich auch.
James trinkt überhaupt keinen Kaffee.
Eddie legt einen Arm um mich. Ich kuschel mich wieder an ihn heran. Schon alleine von dieser Nähe bekomme ich wieder Herzklopfen.
Was macht dieser Kerl nur mit mir?
Wäre es möglich, dass er das gleiche empfindet?
Ich traue mich einfach nicht ihn zu fragen. Außerdem habe ich Angst was kaputt zu machen. Ich will diese Affäre weiter haben. Nicht wegen Gefühlen alles kaputt machen.

Nachdem wir jeder drei Tassen Kaffee getrunken haben, fahren wir zum einkaufen. Eigentlich kaufe ich in dem Laden ein. Er fährt nur den Einkaufswagen.
"Wir können heute Abend zusammen kochen."schlage ich vor.
"Wenn du verbrannte Nudeln haben willst, dann können wir das gerne machen."antwortet er mir und wirkt ein wenig unsicher.
"Du wirst doch Nudeln kochen können."Ich glaube nicht, dass er nicht kochen kann.
Er muss sich ja irgendwie ernähren, wenn seine Frau ständig weg ist.
"Ich habe noch nie gekocht. Wenn Jenny nicht da ist und ich bin zu Hause, gehe ich entweder zu meinen Eltern oder ich bestelle mir etwas."erklärt er sich.
Fassungslos schaue ich ihn an.
Ich hätte nicht gedacht, dass er nicht kochen kann.
"Dann koche ich."teile ich ihm mit.
"Ich guck dir dabei zu."lässt er mich grinsend wissen.
Bei mir waren wir die ganze Zeit essen. Hoffentlich schmeckt ihm mein Essen.
Ich mache heute ganz klassisch Spaghetti Bolognese. Vielleicht noch einen Salat dazu.
Nachdem einkaufen und fahren wir wieder zu ihm.
Vor seiner Tür steht ein Mann mit langen braunen Haaren. Er ist genauso groß wie Eddie und schlank. In seiner Nase hat er einen ring. Seine blauen Augen stechen heraus. Seine Oberarme sind bunt tätowiert. Eddie hat nur schwarze Tattoos.
"Hey Eddie, ich hab Bier mitgebracht. Wollte heute mit dir zocken. Aber wie ich sehe, hast du besuch."grinsend mustert der Typ mich.
"Ich bin Peter. Bandkollege und bester Freund von Eddie."stellt er sich vor.
"Du bist Sam."fügt er noch weiterhin grinsend hinzu.
Hat Eddie ihm von uns erzählt?
Was hat er ihm erzählt?
Ich bin ja schon ein bisschen neugierig.
"Was hat er dir erzählt?"frage ich nach.
"Nur gutes."antwortet er knapp.
Wahrscheinlich muss ich mich damit zufrieden geben.

Peter bleibt zwei Stunden bei uns. Wir unterhalten uns über die bevorstehende Tour. Er ist wirklich nett.
Eddie hat sich während Peter da war zurückgehalten. Also kann ich davon ausgehen, dass er ihm nicht erzählt hat, dass wir was miteinander haben.
Muss er auch nicht.
Ich habe es Froschi auch nur erzählt, weil er uns beim Sex gehört hat. Sonst habe ich niemanden, den ich es erzählen kann. Mit Freunden sieht es bei mir eher mau aus. Was mit James zu tun hat. Ich hatte soviel Energie in die Beziehung gesteckt, dass ich meine wenigen Freunde vernachlässigt habe. Darum habe ich niemanden dem ich was von uns erzählen könnte.
Irgendwie ist das ja eine Sache zwischen uns beiden. Zumindest weiß ich jetzt woran ich dran bin. Er sieht es als lockere Affäre. Denke ich.
Ich sollte mir keinen Kopf mehr machen, ob es mehr werden könnte.
Es wird nicht mehr werden. Damit bin ich mir sicher.
Deswegen werde ich auch bei James bleiben. Auch wenn er ein Arsch ist. Ich möchte nicht alleine sein. Darum bleibe ich bei ihm.
Kaum ist Peter weg, da kuschelt sich Eddie wieder an mich heran. Was mir doch wieder Hoffnung gibt. Diese Hoffnung sollte ich stoppen. Wir sind unter uns. Natürlich ist er da anders. Trotzdem sollte ich mir keine falschen Hoffnungen machen. Wir haben nur eine Affäre.

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