Kapitel 25
Sam P.o.V.
"Wollt ihr jetzt den ganzen Tag euch an Schweigen?"fragt Peter uns.
Seit zwei Tagen rede ich nicht mehr mit Eddie. Er versucht öfters ein Gespräch mit mir anzufangen. Ich frage ihn dann, ob er immer noch darf beharrt, dass ich mit auf Tour komme. Woraufhin er hartnäckig darauf besteht, dass ich mit auf Tour komme. Somit ignoriere ich ihn weiterhin.
Morgen fliegen wir ab. Oder besser gesagt die Jungs.
Ich habe meinen Pass versteckt. Ohne Pass kann ich nicht fliegen. Ich bin ein schlaues Mädchen.
"Wie geht es dir mit der Schwangerschaft?"fragt Andreas.
Die ganze Band ist bei uns, um noch einiges wegen der Tour zu besprechen.
Ich knuddel mal wieder mit den Hunden und schaue Videos auf dem Handy.
"Ich habe wieder Übelkeit und bin ständig müde. Schwangerschaft ist nicht meins."Eddie hört hellhörig zu.
Wahrscheinlich hat er ihn sogar darum gebeten, dass er mich fragt, weil ich gebe ihm ja keine Antwort.
"Ich muss Eddie recht geben. Du bist hier nicht sicher."mischt Hugo sich ein.
"Weißt du mehr als ich? Bis jetzt ist nichts passiert."Ich fühle mich sicher.
"Sam sei doch vernünftig. Sobald Eddie in den Staaten ist, bist du hier alleine und keiner da, wenn etwas passiert. Jenny sollte man nicht unterschätzen." Redet Carl auch auf mich ein.
Ich weiß, was hier passiert. Mit Sicherheit hat Eddie seine Freunde dazu gebracht, dass sie auf mich einreden.
Darum stehe ich auf und laufe zur Tür.
Vielleicht fahr ich ein paar Runden mit dem Auto. Dabei kann ich nochmal beim Supermarkt halten, weil ich Lust auf Eis habe. Bei den Tonnen Eis die ich verdrücke, ist es eigentlich kein Wunder, dass mir schlecht ist.
"Willst du mir bitte sagen, wo du hin willst?"rast Eddie an.
"Einkaufen."teile ich ihm schnippisch mit.
Er zerrt mich am Arm zurück ins Haus.
Diesmal knurrt Rocko ihn an.
"Rocko aus!"brüllt er sein Kommando.
Schon hört dieser Hund. Eigentlich hätte ich mich gefreut, wenn Rocko ihn in den Arsch gebissen hätte.
"Du gehst nicht alleine einkaufen. Warte ich fahre dich."sagt er einfühlsam. Er versucht anscheinend versöhnlich zu wirken.
Gerade als Eddie den anderen Bescheid sagen will, stürze ich nach draußen.
Ich brauche mal Luft. Er hat mich die zwei Tage nicht aus dem Haus Gelassen. Seine Mutter oder seinen Vater hatte er einkaufen geschickt.
Es ist immer noch sehr frisch. Schnee liegt zum Glück nicht mehr.
Zügig laufe ich auf mein Auto zu.
Eddie ist nur viel schneller als ich. Er schneidet mir den Weg ab.
"Glaubst du eigentlich, dass ich hier spaß mache?"faucht er mich an.
Ich drücke wortlos, mein Auto auf.
Eddie greift nach der Tür.
Plötzlich zuckt er und zittert er.
Scheiße!
Er bekommt gerade einen Stromschlag.
Eddddddiiiiiiiiiiiieeeeeeeeee!"kreische ich hysterisch aus voller Seele.
Die Tür öffnet sich und die Jungs kommen heraus gestürmt.
Ich möchte Eddie helfen. Irgendwas unternehmen.
Es ist nur Peter, der mich schnappt und zurückhält.
"Eddie lass los! Verdammt lass los!"brüllt Hugo eifrig.
Es dauert gefühlt Minuten, als Eddie loslässt und wie ein gefällter Baum zu Boden geht.
"Lass mich zu ihm!"jammere ich unter Tränen.
Er lässt mich tatsächlich los.
Schnell husche ich zu meinem Freund.
Neben ihn gehe ich in die Knie. Seinen Kopf nehme ich und lege ihn in meinen Schoß.
Er ist Bewusstlos.
"Schatz, bitte es tut mir leid. Ich mache alles was du willst. Nur mach die Augen auf."Rede ich auf ihn ein.
Carl neben mir, fühlt nach seinem Puls.
"Er hat noch Puls und atmet noch."verkündet er erleichtert.
Ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Höre ob sein Herz wirklich noch schlägt.
Es schlägt wirklich noch.
Ich heule seinen hässlichen Orangen Pullover voll.
Solange bis ich eine Hand über meine Haare streichel spüre.
"Du machst wirklich alles, was ich will?"fragt Eddie mit zittriger Stimme.
Ich nicke an seiner Brust zur Zustimmung.
Gott bin ich erleichtert, dass es ihm gut geht.
Ich will ihn überhaupt nicht mehr loslassen. Er selbst klammert sich um meinen Körper.
Es dauert eine Weile, bis ich mich beruhige.
Jemand von den Jungs hat zur Sicherheit einen Krankenwagen gerufen. Carl hilft mir auf die Beine, während die Sanitäter meinen Freund untersuchen.
Die Polizei wurde auch verständigt. Die können feststellen, das mein Auto an ein Stromnetz angeschlossen ist. Wahrscheinlich sollte mich der Schlag treffen.
Ich merke, dass es soviel Aufregung für mich ist. Ein bisschen sacke ich zusammen, weil mir schwarz vor Augen wird. Wäre Andreas nicht bei mir gewesen, wäre ich wahrscheinlich auf den Boden gefallen.
Wie von einer Biene gestochen, springt Eddie, während der Untersuchung auf und eilt zu mir.
"Schatz ist alles in Ordnung?"Er übernimmt mich von Andreas und hält mich in seine Arme.
"Schwindelig und keine Ahnung."antworte ich ihm.
"Sie sollten mit ins Krankenhaus. Mit einem Stromschlag ist nicht zu spaßen."erklärt der Sanitäter.
"Mir wäre es lieber, wenn sie nach meiner Freundin schauen. Sie ist in der neunzehnten Schwangerschaftswoche."Eddie ist ziemlich aufgelöst.
"Wir schauen nach ihr."der Sanitäter und mein Freund, bringen mich zum Krankenwagen.
Dort bekomme ich erstmal Blutdruck gemessen.
"Sie sollten beide mitkommen. Ihre Freundin hat einen viel zu hohen Blutdruck."somit ist es entschieden.
Wir beide müssen mit ins Krankenhaus.
Natürlich lässt mein Freund sich nicht gleich untersuchen im Krankenhaus.
Er weicht nicht von meiner Seite im Krankenhaus.
"Eddie lass dich bitte untersuchen. Ich komme schon klar."Ich weiß, dass er nicht gehen wird. Ein Versuch ist es zumindest wert.
"Ich lasse dich nicht alleine. Nicht nachdem Vorfall eben. Du..Ihr..hättet Tod sein können."schluckt er und ich nehme eine Träne war.
Ich ziehe ihn an mich und klammere mich an ihn.
Er hätte Tod sein können, geht mir durch den Kopf.
Ich muss zugeben, dass er recht gehabt hatte, mich nicht alleine weggehen zulassen.
"Du hattest recht. Es tut mir leid."schluchze Ich.
"Mir tut es auch leid. Ich hätte nicht so herrisch sein sollen. Bei mir drehen nur alle Sicherungen durch, wenn es um dich geht."Er weint.
Es dauert Minuten bis wir uns beruhigen.
Bis......
"Mein Gott! Was macht ihr beide für Sachen?"Astrid stürmt ins Behandlungszimmer.
Gefolgt von Jan, Peter und Hugo.
Sie umarmt erst ihren Sohn, dann mich.
"Wie geht es den Kindern? "Möchte sie vom Arzt wissen.
"Sie sollte sich langsam mal beruhigen. Ihr Sohn sollte sich mal untersuchen lassen."brummt er genervt.
"Alles klar! Söhnchen , du gehst dich untersuchen lassen. Ich bleibe bei deiner Freundin."befehlt Astrid.
"Ich bleibe hier."Eddie bleibt knallhart.
"Söhnchen, ich habe dich noch nie geschlagen. Aber wenn du dich nicht sofort untersuchen lässt, ziehe ich dir vor allen die Hose runter und haue dir auf den nackten Po."droht sie ihm an.
"Das werde ich wohl riskieren müssen."Eddie ist sehr stur.
Er dreht sich zu mir und streichelt mir über den Kopf.
Ich hänge übrigens an einem EKG.
Blutdruck wird mir auch gefühlt alle Zehn Minuten gemessen.
Jan reicht Eddie einen Zettel. Den liest mein Freund aufmerksam.
Wütend starrt er auf den Brief.
Ich möchte auch wissen, was darin steht.
"Was ist das?"frage ich ihn.
"Ein Brief von Jenny. Dass sie dich loswerden will. Dass ich jetzt von deinem Fluch befreit bin und wir wieder zusammen sein werden."knurrt er.
"So! Sie gehen jetzt alle raus. Frau Jungblut braucht dringend Ruhe. Ich behalte sie über Nacht hier."sagt der Arzt bestimmend.
"Ich bleibe bei ihr."Eddie wird mir nicht mehr von der Seite weichen.
Jetzt wo seine Ängste bestätigt wurden, wahrscheinlich weicht er mir nie wieder von der Seite.
"Ist mit dem Baby auch alles in Ordnung?"möchte Eddie vom Arzt wissen.
"Ja. Sie sollte trotzdem endlich mal zur Ruhe kommen. Die Aufregung ist nicht so gut für beide."der Arzt wirkt ein bisschen genervt.
Ich bekomme Eddie dazu, dass er sich schließlich doch untersuchen lässt.
Er muss auch eine Nacht im Krankenhaus bleiben, weil er Herzrhythmusstörungen hat.
Zusammen liegen wir auf einem Zimmer. Natürlich hat er sich zu mir ins Bett gelegt. Die Schwester fand es nicht so toll.
Uns ist es egal.
Ich brauche jetzt seine Nähe.
"Übrigens war das versteckt für deinen Reisepass nicht sehr kreativ."bemerkt er und ich kann sein grinsen heraus hören.
"Was machst du an meiner Unterwäsche? Willst du mir von einem geheimen fetisch von dir erzählen?"scherze ich.
"Vielleicht."Eddie drückt mich an sich und wir kuscheln miteinander.
Ich werde mich nicht mehr dagegen wehren, wenn er mich beschützen will. Dann komm ich halt überall mit, wohin er möchte.
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