Kapitel 24

Sam P.o.V.

"Was zur Hölle schaust du da?"Eddie nimmt mir die Fernbedienung weg und schaltet um.
"Criminal Minds."schmatze Ich meine Antwort,  weil ich gerade eine Ladung Popcorn im Mund habe.
Gerne war eine Leiche zu sehen. Ein bisschen übel zugerichtet.
"Das ist nicht gut fürs Baby. Du musst positive Dinge schauen."Er macht mich wahnsinnig seit Tagen. Irgendwo hat er gelesen, dass was die Mutter sieht und erlebt, sich alles aufs Baby auswirkt. Wobei damit eher echte traumatische erlebnisse gemeint sind. Nicht die man im Fernsehen sieht.
Traumatisch war es für mich,  wo Eddie wiederbelebt wurde.
Ich habe echt gedacht, dass ich ihn verliere.
Manchmal wache ich nachts Schweißgebadet auf und muss nachsehen, ob er noch atmet. Er bekommt davon zum Glück nichts mit.
Natürlich hat mir unser Trip durch Schweden geholfen,dass es mir besser geht. Am Anfang wollte ich ihn überhaupt nicht mehr aus den Augen lassen.
Der Trip hat mich ein bisschen beruhigt.
Ich fand es schön, was er mir alles gezeigt hat. Bei seiner Tante war es auch sehr schön. Leider hatte sein Onkel mir solche Angst eingejagt, wegen den Elchen. Er hatte mir erzählt wie gefährlich die sind. Deswegen habe ich bei seiner Tante etwas schlecht geschlafen, weil ich als dachte ein Elch kommt in unser Zimmer.
Seine Tante und Onkel wohnen auch noch am Wald.
Dazu war es Mitte Februar noch richtig kalt.
Ich komme so langsam damit zurecht, dass die Winter hier kälter sind. Obwohl Eddie meinte, dass es früher noch kälter gewesen war.
"Lass sie doch schauen, was sie möchte. Ich habe bei deiner Schwangerschaft immer Knight Rider gesehen. Aus dir ist auch kein sprechendes Auto geworden."witzelt Astrid
Eddie schüttelt genervt seinen Kopf.

Er setzt sich neben mich, während Astrid mir mein gewünschtes Essen serviert. Mein absolutes Lieblingsessen im Moment ist Raggmunk. Sowas wie Kartoffelpuffer bei uns in Deutschland. Astrid kocht mir fast alles was ich möchte. Leider ist mit den verschwinden der Übelkeit, die Heißhunger Attacken gekommen.
Eddie hatte ich schon dreimal zum Supermarkt heute geschickt.
Ohne Widerrede besorgt er mir, was ich möchte.
"Ich schalte jetzt um."Eddie knallt sich auf die Couch und nimmt mir die Fernbedienung ab.
Schon läuft Peppa Pig.
"Das ist nicht dein Ernst."Ich bin fassungslos.
"Wir müssen uns sowieso an Kinderprogramme gewöhnen. Umso früher wir damit anfangen, umso besser."verkündet er frech.
"Ich bin eigentlich gegen viel Fernsehen."lass ich ihn entschlossen wissen.
Keine Ahnung wie es später in der Realität aussieht. Jedoch habe ich mir fest vorgenommen, dass unsere Kinder nicht viel Fernsehen sollen.
Übrigens wissen wir seit ein paar Tagen, dass wir ein Mädchen bekommen.
Astrid ist deswegen richtig aus dem Häuschen.
Irgendwie ist die Larsson Familie von Männern dominiert. Astrid selbst hätte gerne ein Mädchen gehabt. Jan wollte kein drittes Kind haben. Astrid eigentlich auch nicht. Sie meinte mit Jonas und Eddie war sie vollkommen beschäftigt.
Sie liebt ihre Söhne bedingungslos.
Ich spüre auch schon die Liebe zu meiner Tochter.
Noch spüre ich keine Bewegungen in meinem Bauch. Astrid meint, dass es bald kommen wird. Sie hatte es so in der zweiundzwanzigsten Schwangerschaftswoche gemerkt. Bei Eddie sogar schon in der neunzehnten Schwangerschaftswoche.
Ich bin aktuell jetzt in der siebzehnten Schwangerschaftswoche.

Eddie bekommt einen Anruf. Während er telefoniert, steht er auf. Er redet auf schwedisch und wirkt sehr aufgeregt.
Ich schalte den Fernseher auf stumm. Ein paar fetzen verstehe ich schon. Natürlich lerne ich eifrig schwedisch. Manchmal redet Eddie sogar schon ein bisschen schwedisch mit mir. Wobei ich im verstehen besser bin, als im sprechen. Eddie kann deutsch, weil Astrid eigentlich deutsche ist. Außerdem hatte er deutsch in der Schule.
"Fuck!"flucht Eddie und wirft sein Handy gegen die Wand.
"Was ist los?"frage ich ihn vorsichtig.
Eddie fährt sich durch die Haare. Er läuft nachdenklich hin und her.
"Söhnchen sag sofort was los ist."Astrid befiehlt es ihm.
Er dreht sich mit Schwung zu uns und verkündet:" Das war mein Anwalt. Jenny ist aus der Psychiatrie entkommen."
Scheiße!
Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz?
Wie konnte das passieren?
"Du gehst ab jetzt nicht mehr alleine vor die Tür. Noch bleibst Du alleine zu Hause."Eddie ist wirklich sehr aufgelöst.
"Eddie bleib ruhig. Du kannst Sam nicht ständig bewachen."mischt sich seine Mama ein.
"Doch! Nächste Woche kommt sie mit nach Amerika."verkündet er eifrig.
Ich bin anscheinend Luft. Meine Meinung zählt wahrscheinlich nicht. Eigentlich war es besprochen, dass er alleine mit den Jungs auf Tour geht.
Er wollte nicht, dass es für mich zu stressig wird. Deswegen sollte ich zu Hause bleiben.
Ehrlich gesagt, war ich ganz froh darüber zu Hause bleiben zu können. Ich bin so schnell müde. Zwar ist die Übelkeit vorbei, trotzdem fühle ich mich nicht so gut. Die Schwangerschaft bekommt mir bis jetzt nicht so.
"Das ist doch viel zu viel Stress für Sam. Sie kann bei deinem Vater und mir bleiben."schlägt sie vor.
"Nein! Ich habe sie lieber unter meinen Augen. Außerdem wird Jenny nicht nach Amerika kommen. Bei mir ist sie am sichersten."Eddie ist knallhart.
"Darf ich auch was dazu sagen?"frage ich, weil es mir ein bisschen auf die Nerven geht, dass die beiden so reden, als wäre ich nicht da.
"Nur zu."sagt Astrid auffordernd.
"Ich will nicht mit auf Tour. Ich bleibe meinetwegen ständig bei Astrid und Jan......."
"Mein Entschluss steht fest. Du bleibst nicht hier. Darüber lass ich nicht mit mir reden."unterbricht Eddie mich forsch.
Beleidigt darüber, dass er mich so unterbrochen hat, stehe ich auf  davon und stampfe nach oben.

Wütend schmeiße ich mich aufs Bett. Nebenbei fange ich an zu weinen, weil meine Hormone einfach mal wieder verrückt spielen.
An einer Seite bin ich nicht gerne ohne Eddie. Aber diese Tour und die Zeitverschiebung machen mich nicht glücklich.
Die Tür geht auf. Erst kommen alle drei Hunde ins Zimmer. Gleich springen sie zu mir aufs Bett.
Ich kuschel gleich mit Diego. Er hängt sowieso wie eine klette an mir seitdem ich schwanger bin.
Letztens hätte er, Eddie fast gebissen, weil er mich gekitzelt hatte. Ich Schrei dann immer, als würde ich abgeschlachtet werden. Diego ist dann auf Eddie los.
Zum Glück hat er gehört und ihn nicht gebissen.
Gefolgt von den Hunden erscheint mein Freund.
"Schatz, ich mein es doch nicht böse. Ich will nur nicht, dass dir was passiert."versucht er mich zu erreichen.
Ich kuschel weiter mit Diego und ignoriere ihn.
Er setzt sich zu mir an den Bett Rand.
"Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir oder unserer Tochter etwas passieren würde. Das alles nur, weil ich mich damals in die falsche Frau verliebt habe. Ich liebe euch beide über alles in dieser Welt. Und meine Welt beschütze ich. Sei mir nicht böse, weil ich auf euch aufpassen will. Außerdem seit ihr zwei in Amerika bei mir sicher. Jenny hat ihren Pass abgenommen bekommen. Sie kann uns nicht folgen. Also verstehe mich bitte, dass ich nur zu deinem besten handel."Ich höre ihm natürlich zu. Ein bisschen bewegen mich seine Worte.
Irgendwie hat er ja recht, dass Jenny nicht nach Amerika kommen kann.
Trotzdem glaube ich nicht, dass ich in so großer Gefahr bin. Vielleicht unterschätze ich die Situation. Nur glaube ich, dass sie schon längst hier aufgetaucht wäre.
"Ich bleibe hier."antworte ich trotzig.
Eddie steht auf und sieht mich entschlossen an.
"Gut! Du kommst mit. Auch wenn ich dich tragen muss. Ich lasse dich nicht hier. Ende der Diskussion."gibt er mir bestimmend zu verstehen.
Danach verlässt er unser Schlafzimmer und knallt die Tür zu.
Wenn er unbedingt Streit haben will, kann er den haben. Ich werde mich weigern mit auf Tour zu gehen.

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