Kapitel 22
Eddie P.o.V.
Irgendwie ist gerade alles komisch. Ich höre andauernd in meinem Kopf verzweifelte schreie von Sam und meiner Mama.
Ich verstehe nicht, warum sie so entsetzlich verzweifelt meinen Namen rufen. Während ich ihre Stimmen höre, mach ich mir sorgen um meine Freundin. Diese Aufregung ist ncht gut für sie und unser Baby.
Warum regt sie sich nur so auf?
Außerdem heult sie hysterisch herum.
Ich möchte sie am liebsten in meine Arme nehmen. Ihr sagen, das alles gut ist.
Ich erreiche sie nur nicht.
Plötzlich wird alles dunkel und leise um mich herum. Die Stille macht mir ein wenig Angst. Ich weiß, das etwas nicht stimmt. Nur habe ich keine Ahnung, was hier nicht stimmt.
"Er schafft es schon. Mach dir keine Sorgen. Mein Söhnchen ist ein Kämpfer."höre ich meine Mama reden.
Ich höre nerviges gepiepe und spüre Berührungen an meinen Händen.
"Ich hoffe es. Er muss wieder gesund werden. Ich brauche ihn doch so sehr."schluchzt Sam.
Bin ich krank?
Ich war doch die ganze Zeit gesund.
Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Ich möchte jetzt wissen, was hier los ist. Zwar kommt mir das alles wie ein schlechter Traum vor. Trotzdem glaube ich bin ich in der Realität.
Ich schaue mich um, als ich meine Augen offen habe. Eindeutig bin ich nicht in meinem zu Hause. Die Wände sind weiß und es riecht nach Desinfektionsmittel. Neben mir sitzt eine mit rot geschwollen Augen, meine Freundin.
"Jan, er ist wach. Hol den Arzt."Meine Mama klingt überglücklich.
Sam fängt wieder an zu weinen.
Ich hebe meinen Arm und drücke sie am Rücken an meine Brust. Sanft streichel ich ihr über die Haare. Ich muss aufpassen, dass ich mir die Nadel in meiner Hand nicht rausziehe. Außerdem stören mich die ganzen Kabel.
Ich möchte nicht, dass sie weint.
Sie soll nicht weinen.
"Schatz alles ist gut."flüstere ich ihr zu.
Ich weiß eigentlich nicht mehr was passiert ist. Es muss aber schlimm gewesen sein.
Ein großer blonder Mann im Arztkittel stürmt mit meinen Vater herein. Hinter her eine kleine mollige Schwarzhaarige Frau im Schwesternkittel.
"Herr Larsson wie fühlen Sie sich?"fragt er und mustert mich.
"Ich denke ganz gut."antworte ich unsicher.
"Wissen Sie noch was passiert ist?"hakt er nach.
"Nein."gebe ich zu.
"Sie wurden vergiftet. Sie mussten wiederbelebt werden."klärt er mich auf.
Jetzt weiß ich, warum Sam so fertig ist.
Ich wäre genauso fertig, wenn sowas mit Sam gewesen wäre. Automatisch drücke ich sie fester an mich heran.
Sam musste von mir lassen, weil der Arzt noch ein paar Untersuchungen gemacht hat.
Sie ist natürlich im Zimmer geblieben. Genauso wie meine Eltern.
Zwischendurch hat mein Vater erzählt, dass Michelle dafür verantwortlich war und das es eigentlich Sam treffen sollte. Jetzt habe ich Wut im Bauch. Michelle kann froh sein, dass sie verhaftet wurde. Sonst würde ich zum ersten Mal eine Frau schlagen.
Bei mir hört es auf, wenn es um Sam und meinem ungeborenes Kind geht.
Ich liebe diese Frau so sehr, dass ich alles für sie tun würde. Genauso geht es mir mit unserem Baby. Auch wenn es noch nicht geboren ist, liebe ich es schon jetzt vom ganzen Herzen.
Ich freue mich richtig darüber, dass ich Vater werde. Immerhin hatte ich gedacht, dass ich nie Vater werde.
Nachdem der Arzt mein Zimmer verlassen hatte, winke ich Sam zu mir. Sie setzt sich zu mir aufs Bett.
"Komm her. Du siehst müde aus. Leg dich zu mir."Verlange ich von ihr.
Sie soll sich mal ausruhen. Das war die letzten Stunden wirklich viel für meine Freundin. Ich war über zwanzig Stunden weg.
Ich mache mir Sorgen um Sam. Sie wird wahrscheinlich nicht geschlafen haben. Kaum liegt sie in meinen Armen, fängt sie wieder an zu weinen.
"Ich hatte so Angst dich zu verlieren."wimmert sie.
"Ich würde dich nie alleine lassen."hauche ich ihr zu.
Die Kabel stören natürlich immer noch. Ich soll jedoch die Nacht über noch auf Überwachung bleiben.
"Ich liebe dich so sehr."schluchzt Sam.
"Ich liebe dich auch so Sehr."erwidere ich ihr.
"Sorry, dass ich so weine. Aber es sind die Hormone."dabei ist sie immer noch am weinen.
Nach einer Stunde schläft Sam in meinen Armen ein.
Ich lass sie schlafen. Sie braucht ihren Schlaf.
Meine Mama ist auch noch hier. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht alleine lassen will.
"Willst du nicht nach Hause?"frage ich sie vorsichtig.
"Nein. Ich bleibe hier."während sie das sagt, bricht ihre Stimme.
Hoffentlich fängt sie nicht an zu weinen. Meine Mama ist eine sehr starke Frau. Ehrlich gesagt, habe ich sie in meinem Leben nur einmal weinen gesehen. Das war auf der Beerdigung von meiner Oma mütterlicherseits.
Sonst habe ich sie nie weinen gesehen.
Sie ist einfach eine taffe Frau.
Meine Mama streicht mir über die Haare und schaut mich liebevoll an.
"Wenn dein Kind geboren ist, wirst du verstehen, warum ich jetzt nicht gehen kann. Ich habe gedacht, mein Herz wird in tausend Stücke gerissen, als die Sanitäter dich wiederbelebt haben."ihr laufen Tränen über die Wangen.
Scheiße!
Ich kann meine Mama genauso wenig weinen sehen, wie Sam.
Deswegen nehme ich meine freie Hand und streichel ihr über den Rücken.
"Mama es ist doch alles noch gut gegangen. Ich lebe."Natürlich versuche ich sie zu beruhigen.
"Gott sei Dank. Ich denke noch daran, dass es Sam treffen sollte. Das ist auch schlimm. Ich mag deine Freundin wirklich sehr. Sie ist wie eine Tochter für mich."erklärt sie.
Natürlich mag meine Mama Tanja auch. Jedoch kommen Sam und meine Mama besser zurecht.
Die beiden machen sogar ab und zu was gemeinsam. Mit Jenny hatte meine Mutter nie viel zu tun. Was daran lag, dass meine Mutter, Jenny nie mochte.
Plötzlich kommt mir ein Einfall. Vielleicht hatte Jenny den Mord an Sam angeordnet. Ehrlich gesagt, traue ich Michelle nicht zu, dass sie alleine sowas plant.
"Glaubst du Jenny steckt damit drinnen?"teile ich meine Vermutung mit.
Sie schaut mich nachdenklich an.
"Du könntest recht haben."stimmt sie mir zu.
"Solange ich im Krankenhaus bin, soll Sam bei euch wohnen. Das ist mir lieber."Ich habe wirklich Angst, dass Sam etwas angetan wird.
Wenn Jenny jemanden findet, der die Drecksarbeit für sie erledigt, dann kann ich mir nicht sicher sein, dass Sam doch noch was passiert. Bei dem Gedanken, dass Sam in Gefahr sein könnte, wird mir ganz anders.
"Natürlich."Ich hatte nichts anderes erwartet von meiner Mutter.
Sobald ich aus dem Krankenhaus entlassen werde, beschütze ich meine Freundin und mein ungeborenes Kind wieder selbst.
Jetzt müssen meine Eltern mir helfen. Am liebsten würde ich mich entlassen. Was wahrscheinlich nicht geht, weil meine Mama auf die Barrikaden geht.
Vielleicht fahr ich mit Sam auch ein wenig weg. Mit der Band haben wir erst wieder in sechs Wochen Termine.
Übrigens lege wir eine Pause ein. Damit wir neue Songs schreiben können. Natürlich machen wir auch die Pause, damit ich Papa sein kann. Ich freue mich schon auf diese Rolle. Die werde ich ernst nehmen. Wie ich ernst nehme, dass ich meine Freundin beschützen werde.
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