Kapitel 21
Sam P.o.V.
Ich versuche gerade in meine Hose zu zubekommen. Keine Chance. Sie passt nicht mehr.
Eine Woche leben wir jetzt in unserem Haus. Alles ist eingerichtet. Astrid und Tanja hatten mir viel beim auspacken geholfen.
"Schatz wir haben ein Problem."rufe ich aus unserem Ankleidezimmer in dem drei große weiße Schränke stehen.
Ein Schrank für Eddie und einer für mich. Der andere weiße Schrank ist voll mit Bettwäsche und Handtücher.
Eddie erscheint im Zimmer.
Fragend schaut er mich an.
"Meine Hose passt nicht mehr. Ich muss in Jogginghose bleiben."erkläre ich mein Problem.
In der zwölften Schwangerschaftswoche ist mein Bauch wieder gewachsen. Nun passe ich nicht mehr in meine Hose.
"Du siehst auch in Jogginghose Sexy aus."raunt er und kniet vor mir nieder.
Sanft drückt er seine Lippen auf meinen nackten Bauch. Ich stehe im roten BH da und einer halb angezogenen Hose.
"Ich finde es süß, dass dir deine Hose nicht mehr passt."säuselt er.
"Was soll daran süß sein?" Ich finde es überhaupt nicht süß.
Heute gehen wir zu Hugo. Er feiert Geburtstag. Alle sind eingeladen. Natürlich auch seine verrückte Schwester, die Jenny hörig ist.
Michelle soll nicht mitbekommen, dass ich schwanger bin. Hugo fand es besser so. Eddie hatte ihm zugestimmt.
Wie soll ich nicht schwanger aussehen, wenn mir schon meine Klamotten nicht mehr passen.
"Es ist süß, weil unser Baby wächst. Ich finde es einfach schön."Eddie hat ein paar Tränen in den Augen.
Für ihn ist es immer noch ein Wunder, dass er Vater wird. Er macht jeden Tag Fotos von meinem Bauch und redet viel mit unserem Baby in meinem Bauch. In der Hinsicht ist er wirklich süß.
"Trotzdem weiß ich nicht, was ich anziehen soll."komme ich wieder auf mein Problem zu sprechen.
Eddie steht auf und geht an seinen Kleiderschrank. Er holt eine schwarze Hose heraus. Eigentlich hat er nur eine blaue Jeans. Der Rest seiner Hosen sind alle schwarz. Manche mit Löchern und manche ohne Löchern.
Natürlich trägt er wieder eine schwarze Jeans und ein olive grünes Hemd.
"Deine Hose wird mir zu lang sein."Eddie ist fast zwei Köpfe größer.
"Dann zieh doch ein schwarzes Kleid an."schlägt er vor.
Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Ich habe ein Kleid in schwarz und spitze an dem Ärmeln, das ein bisschen weiter ist.
"Du bist zu etwas zu gebrauchen."lass ich ihn wissen und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
Kurz darauf ziehe ich dieses Kleid an und kann mich endlich fertig machen.
Später fahren wir mit Jan und Astrid zur Party. Die beiden sind auch eingeladen. Die beiden waren wie Ersatzeltern für Hugo. Er mag Eddies Eltern sehr. Deswegen sind die beiden auch eingeladen. Ich bin gefahren. Aus bekannten Gründen darf ich ja kein Alkohol trinken. Darum habe ich mich angeboten zu fahren.
Während ich kurz Hugo begrüße mit einer Umarmung an der Tür, beobachtet mich Michelle. Sie steht an einer aufgebauten Bar. Eddie meinte, dass ich sie ignorieren soll. Wie soll ich nur jemanden ignorieren, wenn sie mich provokant ansieht.
Plötzlich lächelt sie mich süffisant an. Was geht jetzt mit der ab?
Zum Glück erscheinen Peter und Vicky bei uns.
"Sam, du siehst irgendwie nicht gut aus."bemerkt Peter.
"Danke, du siehst auch nicht besser aus."gifte ich ihn an.
Meine Hormone spielen sowieso verrückt, da brauch ich nicht noch so ein Kommentar.
"Das war nicht so gemeint. Du bist halt sehr blass. Bist du immer noch so am kotzen?"möchte er wissen.
"Leider ja."immerhin ist mir nicht mehr den ganzen Tag schlecht. Meine Hoffnung ist, dass es bald aufhört mit der Übelkeit.
Michelle gesellt sich zu uns mit zwei Sektgläsern in der Hand.
"Sam, der ist für dich und der andere für mich. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde."säuselt sie mir zu und reicht mir das Glas.
Irgendwie bin ich ein bisschen überrascht.
Woher kommt dieser Sinneswandel?
Sie prostet mir zu und ich proste zurück.
"Guck mal Michelle! Da hinten blinkt was!"lenkt Astrid, Michelle ab.
In diesem Moment schnappt Eddie mein Glas und trinkt es mit einem Zug aus. Danach gibt er mir, das leere Glas zurück.
Zumindest war er schnell genug, dass Michelle nichts mitbekommen hat.
Zufrieden lächelt sie mich an.
Nach ein paar Minuten werde ich immer noch von Michelle beobachtet. Andauernd starrt sie mich erwartungsvoll an.
Währenddessen merke ich, dass Eddie ziemlich am Husten ist. Ich schaue zu ihm. Er schwitzt stark und irgendwie hab ich das Gefühl, dass er schwer Luft bekommt.
"Was ist los, Schatz?"frage ich ihn besorgt.
Er wird auch langsam blass.
Sein Vater bringt ihm ein Glas Wasser. Mit zittrigen Händen nimmt er das Wasser entgegen.
"Ich weiß nicht. Ich bekomme kaum Luft."röchelt er.
Bevor ich etwas sagen kann, kippt Eddie um.
"Oh mein Gott! Schatz!"kreische ich hysterisch.
Ich knie mich gleich zu ihm auf den Boden. Seine Mama setzt sich auf die andere Seite.
"Eddie, was ist los mit dir?"frage ich ihn verzweifelt.
Seine Lippen werden ganz blau. Ich habe gerade richtig Angst um ihn. Eben was doch noch alles in Ordnung.
Peter ruft den Notarzt, das bekomme ich am Rande mit. Ich halte seine Hand und rüttel an ihm.
Mitlerweile ist er Bewusstlos.
Tränen laufen über meine Wangen.
Jan schubst Astrid zur Seite und fühlt nach dem Puls von Eddie.
"Er hat einen ganz schwachen Puls."sagt er besorgt.
Was mich zum hysterisches Weinen bringt.
Immer wieder kontrolliert Jan den Puls seines Sohnes.
Plötzlich sagt er etwas auf schwedisch.
Peter zerrt mich daraufhin von Eddie weg mit all seiner Kraft, weil ich nicht von Eddie weg will.
Sanitäter tauchen auf. Sie reden mit Jan auf schwedisch.
Versuchen ihn wach zu bekommen, indem sie ihm auf die Wange hauen.
"Scheiße."murmelt Peter hinter mir, nachdem die Sanitäter etwas auf schwedisch gesprochen haben.
Kurz darauf, schaue ich zu wie die Sanitäter meinen Freund versuchen wiederzubeleben.
Ich sacke hilflos und heulend in Peters Armen zusammen. Astrid höre ich hysterisch weinen.
Ich kann ihn nicht verlieren. Es wäre nicht fair .Wir bekommen ein Baby zusammen. Worüber er sich sehr freut. Wir beide freuen uns sehr auf unser Kind.
Nun schocken sie ihn. Ich beobachte mit verschleierte Sicht, wie sein Körper bebt beim schocken.
Mir wird klar, dass sein Herz nicht mehr schlägt. Etwas in mir zerbricht.
"Eddddddiiiiiiiiiiiieeeeeeeeee!"kreische ich ohnmächtig.
Ich möchte zu ihm. Doch Peter hält mich fest, als wäre ich Luft.
Hugo geht mit einem Fläschchen zu einem Sanitäter. Der nickt wissend und spritzt Eddie etwas. Kurz darauf geht das EKG los und sein Herz schlägt wieder,
Nach wenigen Minuten wird mein Freund Transportfähig gemacht. Ich schaue zu Michelle. Die schaut ganz betroffen und Hugo schreit sie richtig an.
Plötzlich geht Astrid wütend auf Michelle los. Sie schlägt auf sie ein.
Jan schnappt sich seine Frau und zieht sie davon. Leider reden alle auf schwedisch.
"Was ist los?"frage ich erschöpft.
"Michelle hat in deinen Sekt ein Mittel reingemacht. Angeblich solltest du davon nur Durchfall bekommen. Jedoch war es ein Mittel, das einen Herzstillstand auslöst."klärt Vicky mich auf.
Sie wollte mich umbringen?
Wie krass ist diese Frau?
Jetzt bin ich diejenige, die auf Michelle stürmt. Ich kratze ihr mit meinen Fingernägel ins Gesicht. Am liebsten würde ich ihr die Augen auskratzen.
Wieder einmal ist es Peter, der mich schnappt und zurückhält.
"Bleib ruhig. Die Polizei ist informiert. Die kümmern sich um Michelle."beruhigt er mich.
Jedoch war das alles zuviel für mich. Ich spüre ein ziehen im Unterleib. Dabei krampfe ich mich zusammen.
Astrid ist sofort bei mir.
"Sam beruhigt dich. Das ist nicht gut für euer Baby. Ganz ruhig meine süße. Ateme tief ein und aus."redet sie beruhigend auf mich ein.
Es hilft.
"Wir fahren dem Krankenwagen hinterher. Du lässt dich im Krankenhaus auch noch mal untersuchen. Eddie möchte das bestimmt. Damit wir sicher gehen, dass es euren Kind gut geht."verlangt sie von mir.
Gesagt getan. Wir fahren dem Krankenwagen hinterher. Kaum angekommen, schnappt Astrid mich und verlangt behaglich, dass ich gleich untersucht werde.
Was funktioniert.
Ich bekomme einen Ultraschall.
Mit dem Baby ist zum Glück alles in Ordnung.
Kaum sind wir aus dem Behandlungsraum draußen. Gehen wir zu Jan, der bei Eddie die ganze Zeit war. Mein Freund liegt auf der Intensivstation. Überall sind Kabel und er wird beatmet. Alles zur Sicherheit, erklärt uns Jan. Wach war er seit seinem Zusammenbruch noch nicht. Deswegen schnappe ich mir einen Stuhl und setze mich zu ihm ans Bett. Ich nehme seine Hand und streichel ihn über den Handrücken. Natürlich bleibe ich bei ihm, bis er wach wird. Was hoffentlich bald ist.
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