Kapitel 15
Sam P.o.V.
Ich leide seit Tagen vor mich hin. Aus meinem Zimmer gehe ich nur um auf die Toilette zu gehen. Die ganze Zeit höre ich schlechte Liebeslieder.
Andauernd bin ich am weinen. Er fehlt mir so. Ich vermisse alles ,was ich mit Eddie hatte.
Am liebsten würde ich nach Schweden fahren und ihm verzeihen. Ein Teil von mir glaubt nicht einmal, dass er mich betrogen hat. Der andere Teil hat es, mit den eigenen Augen gesehen. Ich bin wirklich verzweifelt.
Wenn ich wüsste was an dem Abend passiert ist.
Besonders komisch ist es, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann.
Vielleicht sollte ich mein Handy mal wieder anmachen und mit ihm reden.
Ich hatte es ausgemacht, weil ich meine Ruhe haben wollte. Erstmal musste ich mich sortieren.
Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich will nicht wieder nur verarscht werden. Das verkrafte ich nicht mehr. Besonders nicht von Eddie. Er bedeutet mir viel mehr, als es James je getan hatte. Ich vermisse ihn sogar.
"Sam, Telefon für dich."Froschi kommt ohne anzuklopfen in mein Zimmer.
"Ich will nicht telefonieren."grummel ich.
"Das habe ich gewusst, dass du das sagst. Darum habe ich Froschi gebeten auf laut zu stellen."höre ich meinen Onkel Martin aus dem Handy.
Wahrscheinlich hatte er deswegen Froschi angerufen, weil ich nicht dran gegangen wäre. Wenn mein Handy angewesen wäre.
"Eddie liegt im Krankenhaus. Es geht ihm sehr schlecht. Er hat hohes Fieber und eine Lungenentzündung. Eddie liegt auf der Intensivstation. Ich habe gedacht, dass du es wissen willst."kommt er gleich zum punkt.
Mir bleibt der Atem stehen.
Sofort bekomme ich den Impuls zu ihm zu fahren.
Egal, was mit dieser Frau war oder nicht war. Ich muss zu ihm.
Ich springe auf und schnappe meine Reisetasche. Wahllos schmeiße ich Klamotten in die Tasche.
Froschi unterhält sich noch kurz mit meinem Onkel, bevor er auflegt.
Ich renne förmlich in den Flur. Ziehe meine Schuhe an und schnappe meine Jacke.
Danach nehme ich schon meine Autoschlüssel, bevor ich einfach ohne mich von Froschi zu verabschieden, nach draußen eile. Schnell steige ich in mein Auto und fahre los.
Heulend sitze ich in meinem Auto. Mitten in der Nacht. Ich bin zehn Stunden durchgefahren. Alles war super. Kurz vor Ystad bleibt mein Auto liegen.
Es raucht aus dem Motor.
"Warum?"schreie ich verzweifelt.
Ich will doch nur zu Eddie!
Ich will wissen wie es ihm geht.
Ich muss zu ihm!
Mit diesen Gedanken, nehme ich mein Handy und rufe Peter an.
"Hallo?"sagt er müde nachdem, es lange geklingelt hatte.
Es ist ein Uhr morgens. Natürlich liegt er schon im Bett.
"Peter, hier ist Sam. Mein Auto ist liegen geblieben. Bei Trelleborg. Es tut mir leid, dass ich dich Anrufe. Aber ich weiß nicht mehr weiter."Ich bin immer noch am heulen.
"Schick mir deinen Standort. Ich komme."Er wirkt jetzt wacher.
Wir legen auf und ich schicke ihm den Standort.
Weil ich mitten in der Pampa stehen geblieben bin. Wo wirklich kein Auto mehr fährt, mache ich ein wenig die Augen zu. Schlafen kann ich trotzdem nicht. Ich mache mir Sorgen um Eddie.
Ich will ihn nicht verlieren.
Jetzt wird mir klar, dass ich ihm verzeihen kann.
Ich liebe diesen Mann.
Es dauert knapp eine Stunde, als ein Auto angefahren kommt.
Im Auto erkenne ich Peter. Sofort steige ich aus und gehe zu dem silbernen Mercedes.
"Hey, danke! Dass du gekommen bist."sage ich ehrlich zu ihm.
"Keine Ursache. Was willst du hier?"fragt er und fährt los.
"Ich will zu Eddie. Mein Onkel hat mich angerufen und erzählt, dass er im Krankenhaus ist."erkläre ich.
"Ja. Er hat hohes Fieber. Aber soweit ich weiß, ist es wieder gut gesunken."erzählt er mir.
Ein wenig Erleichterung macht sich in mir breit.
Eine Weile fahren wir schweigend.
"Eddie hat dich nicht betrogen. Es war alles inszeniert von Michelle. Sie hat die Frau bezahlt, damit sie sagt, dass die beiden miteinander geschlafen haben. Davor hat sie euch K.O Tropfen gegeben. Darum könnt ihr euch an nichts mehr wahrscheinlich erinnern."platzt er heraus in die Stille.
Ich bin so blöd.
Wie konnte ich nur daran glauben, dass er mich betrogen hat. Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Sollte ich, Michelle in die Finger bekommen, kann ich für nichts garantieren.
Hoffentlich will Eddie mich noch.
Ich will ihn aufjedenfall wieder haben. Das war mir schon klar, bevor ich wusste, dass Michelle ihre Finger im Spiel hatte.
"Fährst du mich ins Krankenhaus."sage ich entschlossen.
"Es ist mitten in der Nacht. Kann es nicht bis morgen früh warten. Du kannst bei uns auf der Couch schlafen."versucht er mich zu überreden.
Doch mein Entschluss steht fest. Ich will jetzt sofort zu Eddie.
Wir kommen endlich beim Krankenhaus an. Ich steige aus. Peter kommt mit.
Im Krankenhaus drinnen suchen wir die Intensivstation. Es dauert eine Weile bis wir sie finde, weil kaum Leute auf den Gängen sind. Es ist ja auch schon halb drei am Morgen.
Auf der Intensivstation muss ich klingeln.
Eine Schwester kommt zur Tür.
Ein bisschen genervt redet sie auf schwedisch. Peter unterhält sich mit ihr lange. Ich habe schon Angst, dass sie mich nicht zu ihm lassen.
"Du darst zu ihm. Ich habe gesagt, dass du seine Frau bist und auf Fortbildung warst."erklärt er und zwinkert mir zu.
Peter verabschiedet sich von mir, weil er nach Hause will. Sollte etwas sein, soll ich ihn anrufen.
Die Schwester führt mich zu Eddie.
Natürlich schläft er tief und fest.
Sein Anblick reißt mir was das Herz heraus. In seiner Nase ist ein Schlauch und er ist am Oberkörper verkabelt.
Ich setze mich neben ihn auf den Stuhl. Vorsichtig nehme ich seine Hand.
"Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe."sage ich mit zittern in der Stimme.
Tränen laufen über meine Wangen.
Warum war ich nur so doof?
Irgendwie gebe ich mir die Schuld, dass er hier liegt. Peter hatte mir noch erzählt, dass er die ganze Nacht nach mir im Regen gesucht hatte.
Wäre ich nicht abgehauen, dann hätte er jetzt keine Lungenentzündung.
Ich lege mein Kopf auf seine Brust. Er ist ganz warm. Hoffentlich nicht wegen dem Fieber.
Ein bisschen müde bin ich. Seit drei Tagen habe ich nicht mehr richtig geschlafen.
Kurz schließe ich meine Augen. Werde aber im nächsten Augenblick wieder wach, weil mir jemand über die Haare streichelt.
Ich richte mich auf.
Danach schaue ich Eddie in seine blauen Augen.
"Sam, du bist hier."Er klingt verschlafen und erleichtert zu gleich.
"Ja, Eddie es tut mir leid..."wimmere ich, werde aber von seinem Finger auf meinem Mund vom weiter reden gestoppt.
"Dir muss nichts leid tun. Michelle hat uns reingelegt. Sie hat.."Diesmal stoppe ich ihn, indem ich meinen Finger auf seine Lippen lege.
"Ich weiß von Peter schon alles. Trotzdem tut es mir leid, dass ich einfach abgehauen bin. Ich hätte bleiben sollen. Wegen mir liegst du jetzt hier."Tränen rinnen meine Wangen hinab.
Eddie schüttelt energisch seinen Kopf und sagt:"Nichts ist deine Schuld. Ich bin hier, weil ich nicht im Bett geblieben bin."versucht er mich damit zu beruhigen.
Er wischt mir mit den Fingern die Tränen weg.
Wir schauen uns dabei tief in die Augen.
"Ich liebe dich."sage ich zu ihm.
Seine Augen strahlen vor Glück, dann sagt er:"Und ich liebe dich."
Ich beuge mich zu ihm und unsere Lippen treffen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Ich werde nie wieder einfach etwas glauben. Auch wenn ich es mit meinen eigenen Augen gesehen habe.
Ich kann Eddie vertrauen. Damit bin ich mir sicher.
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