Kapitel 12

Sam P.o.V.

Die Tour läuft super gut. Besonders jetzt wo James nicht dabei ist. Wir sind schon drei Wochen unterwegs. Eddie nimmt sich jede freie Minute Zeit für mich. Außerdem zeigt er mir viel von den Städten. Gestern waren wir in Amsterdam. Heute sind wir in Köln.
Ich war noch nie soviel unterwegs. Eigentlich war ich kaum unterwegs in meinem Leben.
Meine Mama konnte sich keinen Urlaub leisten. Wir kamen gerade so über die Runden.
Hand in Hand laufen wir gerade durch den Kölner Dom. Hugo und Peter sind auch dabei.
Übrigens sind Eddie und ich seit drei Wochen offiziell zusammen. Wir zeigen unsere frische Liebe andauernd. Ich bin wirklich schrecklich verknallt in Eddie.
Zum ersten Mal fühle ich mich wirklich geliebt von einem Mann.
Er würde mir die Sterne vom Himmel holen.
Immer wieder bleiben Eddie und ich stehen damit wir uns küssen können.
"Hach muss liebe toll sein."schwärmt Hugo.
"Du findest bestimmt auch noch eine hübsche Frau."ermutigt Peter ihn.
Soweit Hugo mir erzählt hat, hatte er seit fünf Jahren keine Beziehung mehr.
Er meinte, dass er keine Zeit für eine Frau hätte. Hugo kümmert sich sehr um Michelle. Das habe ich mitlerweile mitbekommen. Sie ist auch dabei. Natürlich wirft sie mir immer noch böse Blicke zu.
Jenny ist ihre beste Freundin. Irgendwie kann ich es ihr nicht übel nehmen.
Wobei Eddie erzählt hat, dass Jenny, Michelle auch nur für ihre Zwecke nutzt.

Wir gehen gerade auf den Dom Platz, als ich plötzlich an den Haaren von Eddie weg gezogen werde.
Mein Freund brüllt etwas auf schwedisch herum.
Ich Kämpfe mich irgendwie frei und vor mir steht eine Frau. Eine Frau mit langen blonden Haaren, mittelgroß, blaue Augen und schlank. Ihre Arme sind an beiden Seiten bunt tätowiert.
Wütend starrt sie mich an.
"Lass deine Finger von meinem Mann. Du kleine Schlampe."schreit sie mich voller Wut an.
Das wird Jenny sein. Ein paar komplexe bekomme ich doch schon. Sie ist definitiv hübsch.
"Eddie gehört zu mir! Ich weiß nicht mit welcher Hexerei, du ihn verzaubert hast. Aber du solltest dir einen anderen Typen für deine Hexerei suchen."Meint sie das jetzt ernst mit der Hexerei?
"Du bist selbst schuld! Ich will die Scheidung. Lass meine Freundin in Ruhe."mischt Eddie sich ein und zwingt sich zwischen uns.
"Liebling, ich bekomme dich schon wieder zur Vernunft."bemerkt sie entschlossen.
"Wir bekommen überhaupt nichts mehr hin. Ich habe dir schon die Scheidungspapiere durch meinen Anwalt schicken lassen."Das wusste ich nicht, dass er die Scheidungspapiere schon ihr zukommen lassen hat. Wahrscheinlich erklärt, dass, auch ihr auftauchen. Im Hintergrund habe ich sogar Michelle gesichtet.
"Sie hat dich verhext. Ich liebe dich. Du musst nur mitkommen und schon wird alles gut."bewichtigt sie ihn.
"Es ist alles gut. Aber nichts zwischen uns. Ich habe mich für Sam entschieden. Sie ist nicht so eine falsche verlogene Schlampe wie du."Eddie ist knallhart.
"Das reicht mir! Ich bringe die Schlampe um. Dann können wir wieder zusammen sein."Sie versucht an Eddie vorbeizukommen. Der steht nur wie eine Mauer vor mir.
"Eddie geh mir aus dem Weg."Plötzlich zieht sie ein Messer hervor.
Ich bekomme wirklich Angst. Mehr um Eddie, als um mich. Was hindert sie daran, Eddie etwas anzutun.
"Komm Sam!"Peter packt mich und trägt mich davon.
"Peter lass mich!"kreische ich hysterisch.
Kann aber noch sehen, dass Eddie seiner Frau, das Messer aus der Hand reißt.

Nach einer Weile bleibt Peter stehen und lässt mich wieder auf die Füße.
Sofort trete ich den Rückweg ein. Nur Peter hält mich auf.
"Du bleibst schön bei mir. Wir beide gehen jetzt zurück zum Bus. Eddie kommt schon klar."sagt er zuversichtlich.
"Aber ..."
"Nichts aber! Ich trage dich auch noch zum Bus."droht er mir an.
"Ich habe Angst um ihn."Ich bin den Tränen nahe.
"Musst du nicht. Ich kenne Jenny schon sehr lange. Die würde Eddie nie verletzen. Bei dir bin ich mir nicht so sicher."versucht er mich zu beruhigen.
Ich gebe mich geschlagen. Zusammen gehen wir zum Bus zurück. Dort angekommen, bin ich total nervös. Andauernd schaue ich auf  die Uhr und laufe herum. Die Zeit will nicht vergehen. Vor lauter Nervosität, schnorre ich mir bei Andreas Zigaretten. Eigentlich habe ich mir das Rauchen schon vor drei Jahren abgewöhnt. Jetzt brauche ich jedoch Zigaretten.
Es dauert fast eine Stunde, als Eddie mit Hugo und Michelle auftaucht.
Mein Freund hat die Hand verbunden.
"Eddie, was ist passiert?"renne ich auf ihn zu.
Statt mir zu antworten, nimmt er mich fest in seine Arme.
Ich will aber wissen, was passiert ist. Darum versuche ich mich zu lösen. Keine Chance. Eddie hält mich fest in seine Arme.
"Ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir etwas passiert wäre, wegen mir."flüstert er mir mit gebrochener Stimme zu.
"Mir ist nichts passiert. Was ist mit deiner Hand?"möchte ich unbedingt wissen.
Er löst sich von mir langsam und zeigt mir die verbundene Hand. Das sieht professionell aus. Jedoch ist der Verband voller Blut.
"Ich habe mich verletzt, als ich meiner Schlampe von Frau, das Messer aus der Hand genommen habe."Er klingt wirklich aufgebracht.
"Wer hat die Hand verbunden?"hake ich nach.
"Der Notarzt. Eigentlich sollte der Werte Herr mit ins Krankenhaus. Das sollte nämlich genäht werden. Ich konnte ihn aber nicht davon überzeugen, dass er mit fährt. Er wollte unbedingt zu dir."mischt sich Hugo mürrisch ein.
"Verdammt Schatz! Wir müssen sofort ins Krankenhaus. Das muss genäht werden."Ich bin außer mir, weil ich Angst habe, dass er noch verblutet.
"Taxi ist schon unterwegs."bemerkt Hugo ernst.
Fünf Minuten später war das Taxi da. Ich bin mit in die Notaufnahme gefahren. Eddie hat mir auf dem Weg ins Krankenhaus erzählt, dass Passanten die Polizei verständigt haben. Jenny wurde festgenommen. Die Polizei hatte für Eddie den Rettungsdienst gerufen. Der sich aber geweigert hat mit zu
fahren, weil er sich überzeugen musste, dass es mir gut geht.

Heute Abend haben wir ein Hotelzimmer.
Nach dem Konzert liegen Eddie und ich aneinander gekuschelt im Bett.
Seine Hand ist dick verbunden. Zum Glück ist der Kerl gegen Tetanus geimpft gewesen.
Hätte ja alles schlimmer kommen können.
"Was machen wir eigentlich in drei Wochen, wenn die Tour zu Ende ist?"möchte er unerwartet von mir wissen.
Daran habe ich auch schon gedacht.
Er lebt in Schweden und ich in Deutschland. Ich habe einen Job. Den ich zwar hasse wie die Pest. Nur muss ich trotzdem wieder mich blicken lassen. Außerdem habe ich eine Wohnung mit Froschi. Den kann ich nicht hängen lassen. Wobei er mich schon oft genug hat hängen lassen in Sachen Miete.
"Was hältst du davon, wenn du zu mir ziehst? Mir gefällt sowieso nicht, wo du wohnst. In der Woche, wo ich bei dir war, wurde ich mindestens zehn Mal angesprochen, ob ich Drogen kaufen möchte. Die Wohnung ist auch nicht der Wahnsinn. Ihr habt Schimmel im Badezimmer und die Fenster sind undicht."bemängelt er.
Was ich alles schon weiß. Nur können wir uns keine andere Wohnung leisten.
Ehrlich gesagt, hört sich sein Angebot verlockend an zu ihm zu ziehen.
"Willst du nicht erstmal zu deinen Eltern ziehen, wenn du nach Hause von der Tour kommst?"das hatte er mir zumindest erzählt.
"Ja. Aber ich denke, dass ich schnell eine neue Wohnung finde. Mein Vater hat viel Kontakte."erwähnt er.
Ich denke wirklich darüber nach, dass ich nach Schweden ziehen sollte. Habe jedoch viele Bedenken.
"Wir kennen uns doch noch nicht solange. Ich will nichts überstürzen. Außerdem kann ich Froschi nicht im Stich lassen. Außerdem..."Er legt mir den Finger auf den Mund, damit ich schweige.
Sofort bin ich still.
"Ich liebe dich."Mir kommen fast die Tränen.
Er sagt es so einfühlsam und es ist wunderschön es so ehrlich zu hören.
Ehrlich gesagt hat er mich damit.
"Ich liebe dich auch."antworte ich ihm.
Er bekommt ein richtiges strahlen in seinen Augen.
"Ok. Ich ziehe zu dir. Nur nicht sofort. Ich möchte erst noch ein paar Dinge regeln. Besonders wegen Froschi."stimme ich zu.
"Damit kann ich leben."Er klingt überglücklich.
Überschwänglich küsst er mich.
Ich hoffe, dass ich richtig entschieden habe.
Trotz des ich wirklich noch ein bisschen Angst habe, dass ich wieder so verarscht werde wie von James. Lasse ich mich auf den Schritt ein.

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