Kapitel 10

Sam P.o.V.

Heute abend gehen Eddie und ich in eine Bar. Dort treffen wir die Jungs von der Band. Eigentlich kenne ich alle schon. Bis auf einen Namens Andreas. Soweit ich mich erinnere, kenne ich ihn schon. Er hatte mich damals zusammen mit Carl so angebaggert.
Ein großer, langhaariger, blonder Mann mit Vollbart.
Sehr schlank war er auch. Mit blauen Augen.
Ich bin gespannt, ob er es wirklich ist.
Übrigens habe ich entschieden bei Eddie bis zur Tour zu bleiben. Wir haben mir noch ein paar Sachen besorgt und die Pille.
Deswegen stand mein verbleib nichts im Wege.
Eddie sieht sich gerade eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd an. Meine Haare trage ich offen.
Ich habe mich für eine dunkelblaue Jeans entschieden. Dazu ein rotes T Shirt mit V-Ausschnitt.
"Du siehst heiß aus."raunt er und nimmt mich in seine Arme. Ich kuschel mich an seine Brust und atme seinen Duft ein.
Verdammt liebe ich seinen Geruch.
Eddie küsst mich leidenschaftlich auf den Mund.
Am liebsten würde ich mit ihm wieder Richtung Schlafzimmer verschwinden.
Aber Carl hat Geburtstag.
Außerdem steht unser Taxi schon vor der Tür.
Eddie möchte was trinken und man könnte da so schlecht parken. Darum fahren wir mit dem Taxi.
Wir lösen uns voneinander und gehen zum Taxi. Während der Fahrt knutschen wir hinten auf der Rückbank, wie zwei verliebte Teenager.
Wir können kaum die Hände voneinander lassen.

In der Bar angekommen, finden wir die anderen gleich an einem großen Runden Tisch.
Ich hatte recht mit meiner Vermutung, wer Andreas ist. Es ist der zottelige lang haarige blonde Typ. Ein wenig verlegen begrüßt er mich.
Neben Peter sitzt eine gefärbt rothaarige Frau. Sie ist mittelgroß, als sie aufsteht und sich vorstellt:"Ich bin Victoria. Kannst mich aber Vicky nennen. Ich bin die Freundin von Peter. Du musst Sam sein. Hab schon viel über dich gehört."
"Ich bin neugierig. Was hast du gehört?"frage ich gleich.
"Dass du Eddie ganz schön den Kopf verdreht hast."Sie zwinkert mir mit ihren grünen Augen zu.
Irgendwie gefällt mir die Antwort.
Mir hat Eddie auch ganz schön den Kopf verdreht.
Neben Hugo und Carl sitzen auch zwei Frauen. Die bei Hugo schaut mich eher böse an.
Die andere, die blonde, schlanke Schönheit lächelt mich an.
"Ich bin Marie. Die Freundin von Carl. Mein Schatz hatte recht. Du bist echt heiß und süß noch dazu."Ich werde ein bisschen verlegen.
"Das ist Michelle meine Schwester."stellt Hugo, die dunkelhaarige, mollige Frau neben ihm vor.
Sie brummt mich nur zur Begrüßung an. Wenn blicke töten könnten, dann wäre ich definitiv jetzt Tod.
Ihre brauen Augen duchstechen mich.
Was hat sie für ein Problem mit mir.
"Michelle ist Team Jenny. Wir anderen sind alle Team Sam."erklärt Vicky mir leise ins Ohr.
Jetzt verstehe ich, warum sie mich so böse ansieht. Eddie und ich setzen uns. Ich habe an meiner Seite Eddie und Peter sitzen.
Eddie legt seinen Arm um mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Die anderen strahlen uns an. Anscheinend sind alle gegen Jenny. Ausser Michelle.
Eddie bestellt sich ein Bier. Für mich gibt es einen Caipirinha.
Wir unterhalten uns alle miteinander.
Michelle hält sich nur zurück. Sie bleibt dabei mich böse auszusehen. Besonders wenn Eddie mich küsst.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die anderen nichts gegen mich haben. Ich werde sogar richtig gut aufgenommen.
Irgendwann treibt der Caipirinha. Keine Ahnung wieviel ich davon schon hatte. Nebenbei stellt Andreas mir andauernd noch Jägermeister hin, weil wir beiden die einzigen sind die Jägermeister lieben.
Beim aufstehen kippe ich leicht zur Seite. Es ist Eddie, der mich auffängt.
"Soll ich mitkommen?"fragt er ein wenig besorgt.
"Schaff ich schon, schon."antworte ich ihm leicht lallend.
Außerdem kommt es bestimmt nicht gut an, wenn er mich aufs Damenklo bringt.
"Ich komm mit bis zur Tür. Solltest du innerhalb zehn Minuten nicht zurück sein, komm ich rein."Eddie steht auf und stützt mich.
Zusammen gehen wir in Richtung Toilette. Leider wird das länger als Zehn Minuten dauern, weil eine lange Schlange vor der Toilette ist.
Während wir warten lehne ich mich an ihn. Er riecht immer noch gut.
Endlich geht es voran.
Ich muss langsam echt dringend auf die Toilette.
Leider muss ich mich von Eddie lösen, weil es ins Innere der Damentoilette geht.
"Ich warte auf dich."versichert er mir.
Er stellt sich an die Wand gegenüber der Toilette und bekommt sogar Gesellschaft von Peter.
Ich bin endlich dran. Gerade bin ich am Hände waschen, als mich jemand antippt.
Ich drehe mich um und Michelle steht hinter mir.
"Wir müssen reden."Sie zieht mich in eine Ecke von der Toilette und starrt mich ernst an.
"Was willst du von mir?"frage ich verwundert.
Immerhin hat sie mich die ganze Zeit böse angestarrt.
"Er verarscht dich nur. Ich kenne Eddie schon seit Jahren. Immer wieder sucht er sich ein Mädchen und verarscht sie. Jenny ist nicht die böse in der Geschichte. Wetten er hat dir versprochen, dass er Jenny für dich verlässt. Dabei führen die beiden eine offene Ehe. Er erzählt dir alles, was du hören möchtest. Bis er irgendwann genug von dir hat. Glaub mir. Ich meine es nur gut mit dir."redet sie auf mich ein.
Ich weiß nicht warum.
Aber ich denke über ihre Worte nach.
Ich bin seit James sowieso schon so unsicher geworden.  Vielleicht meint sie es wirklich gut mit mir.
"Er hat vielen schon das Herz herausgerissen. Die anderen spielen sein Spiel mit."fügt sie ernst zu.
Ist es wirklich wahr?
Verarscht Eddie mich nur?
Oder lügt Michelle mich an?

In meinem besoffenen Kopf kann ich nicht klar denken. Am liebsten würde ich meine Ruhe haben und darüber nachdenken.
Ich glaube, dass ich es nicht überleben würde, wenn er mich nur verarscht. Dazu steckt mein Herz schon viel zu sehr in der Sache drin.
Verdammt!
Ich glaube sogar, dass ich ihn liebe.
Jetzt ärgere ich mich über dieses Gefühl.
"Ich muss weg!"ertönt ein wimmern von mir.
Ich stürme aus dem Damenklo.
Eddie und Peter unterhalten sich anregend. Er bemerkt mich trotzdem.
Ich sehe ihn an und mir kommen die Tränen.
Sofort laufe ich davon.
Zum Glück habe ich meine Handtasche dabei. Draußen an der frischen Luft, wird mir kurz schwindelig. Ich muss stehen bleiben.
Die Luft ist noch warm. Es regnet trotzdem ganz leicht.
"Sam!"ruft Eddie mich.
Ich dränge mich an einem Paar vorbei und renne los.
Weit komm ich jedoch nicht.
Eddie ist viel schneller als ich.
"Sam was ist los?"fragt er besorgt, als er vor mir steht.
"Führst du mit deiner Frau eine offene Ehe?"haue ich heraus.
Wenn, das stimmt, dann erklärt sich für mich alles.
Er schaut mich entgeistert an.
"Ja."antwortet er kleinlaut.
Für mich ist alles gesagt. Michelle scheint es wirklich nicht gut mit mir zu meinen.
Ich will an Eddie vorbei. Doch dieser stellt sich mir in den Weg.
"Sam, ich habe damals nur zugestimmt, weil ich sie nicht verlieren wollte. Das hat alles nichts mit uns zu tun."redet er auf mich ein.
"Es hat viel mit uns zu tun. Du hast gelogen. Wahrscheinlich verarschst du mich. Genauso wie die anderen Frauen."brülle ich ihn an.
Jetzt schießen die Tränen aus meinen Augen.
"Welche anderen Frauen?"Er wirkt wirklich verwirrt.
"Egal! Michelle hat mir alles erzählt."gifte ich ihn unter Tränen an.
Der Regen wird stärker. Ich bin dankbar darüber. Vielleicht sieht er dann nicht, wie sehr ich verletzt bin.
Am liebsten würde ich schreien. Ich spüre gerade wie mein Herz in tausend Stücke bricht.

Aufgebracht fährt er sich durch die Haare. Eine Strähne bleibt in seinem Gesicht hängen. Was ich wieder sexy finde.
Ich darf es aber nicht sexy finden.
"Sam, egal was Michelle erzählt hat, es war eine Lüge. Ich hatte nur dich."Er legt eine Hand auf meine Schulter.
Soll ich das ihm glauben?
"Aber du hast es mir mit der offenen Ehe verheimlicht. Warum?"möchte ich wissen.
"Weil es für mich nicht wichtig war. Für mich ist die Ehe mit Jenny definitiv vorbei. Weil ich dich will."redet er auf mich ein und ich fange an, ihm wieder zu verfallen
"Jetzt hab ich Angst, dass ich dich verlieren könnte. Ich will dich nicht so, Sam." Das lässt mein zersplittertes Herz wieder zusammen flicken.
Egal, was Michelle gesagt hat über ihn. Es ist nicht mehr wichtig für mich.
Ich bin gerührt. Noch nie hat ein Mann sowas schönes zu mir gesagt.
"Ich will dich auch nicht verlieren."antworte ich ihm und küsse ihn.
Er erwidert diesen Kuss voller Leidenschaft.
Meine Tränen sind auch getrocknet.
"Alles gut bei euch?"möchte plötzlich Andreas wissen, der raus gegangen ist um eine zu rauchen.
"Ja."antwortet Eddie und nimmt mich in seine Arme.
"Ja alles gut."sage ich mehr zu Eddie als Bestätigung.
Wir gehen wieder zurück an unseren Platz. Michelle schaut nicht begeistert, dass wir wieder zusammen in die Bar kommen.
"Deine Intrige hat nicht funktioniert. Solltest Du dich noch einmal in meine Beziehung mit Sam einmischen. Lernst du mich richtig kennen."Eddie ist geladen.
Kurz unterhalten sich Hugo und Eddie auf schwedisch. Kurz darauf packt er seine Schwester und die beiden verabschieden sich. Der Rest feiert noch ein bisschen. Ich brauche trotz, dass ich genug Alkohol jetzt einen Jägermeister. Danach bestellt Eddie mir eine Cola. Wir turteln offen noch miteinander. Ich bin froh, dass wir es geklärt haben. Außerdem glaube ich nicht, dass er so Sachen gesagt hätte, wenn er nichts für mich empfinden würde.

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