Kapitel 6❤
(Btw: Lasst euch von den Herzen nicht verwirren. Das ist für mich eine Orientierung, um zu sehen, welche Kapitel meiner Meinung nach perfekt genug sind, um sie zu veröffentlichen ^-^)
"Deine Eltern sind wirklich nett.", murmelte ich und zog meine Schuhe aus. Yoongi hing sein Jacket in seinen Kleiderschrank. "Ja. Wir stehen uns auch sehr nahe. Hast du überhaupt Familienangehörige, Jennie?" "Meine Eltern sind vor fünf Jahren verstorben und meine Schwester Lisa ist nach Amerika ausgewandert. Kontakt haben wir auch nur noch selten." "Warum ist sie denn in Amerika, wenn ich das mal so fragen darf?" "Sie will als Schauspielerin Karriere machen. Das war schon immer ihr Traum gewesen, seit wir Kinder waren." Es fiel mir schwer über Lisa zu sprechen, da sie mir wirklich fehlte. Wir haben alles zusammen gemacht und wollten gemeinsam die Welt bereisen, sie erobern. Doch dann kam halt mein mieser Job dazwischen. Mir rollte eine Träne die Wange runter. Yoongi legte einen
Arm um meine Schulter. "Sie fehlt dir sehr, oder?" Ich nickte. "Sie weiß nicht einmal, was mit mir los ist oder was mit mir passiert ist." Yoongi wischte mir die Träne mit dem Daumen weg. "Jennie. Ich weiß, wie unglücklich du bist und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dir dein Lächeln zurückzugeben. Und wenn ich dafür bis nach Amerika fliegen muss, um deine Schwester und dein Glück wieder zurückzuholen. Versprochen." Geschockt schnappte ich nach Luft. Wie konnte er mir so etwas versprechen, wenn wir uns doch erst ein paar Tage kannten? Empfand er doch mehr für mich, als ich zu vermuten schien? Außerdem hatte er doch eine Freundin, die er glücklich machen konnte. Ich war doch nur sein Hausmädchen. Also was wollte er dann von mir?
"Meinst du das ernst?", fragte ich. "Ja. Ich will, dass du wieder lachst, wie auf dem Foto. Und wenn ich dafür mein Leben lassen muss." Dann zog er mich an sich ran und schlang seinen Arm um meine Taille. Wie konnte er mir so etwas versprechen? Ich war noch nicht einmal seine Freundin. "Yoongi, was ....?" "Jetzt wirst du es noch nicht verstehen, doch ich erkläre dir alles, wenn die Zeit bekommen ist." "Was meinst du damit?" Er ließ los und strich mir eine Strähne hinter mein Ohr. "Wie gesagt. Du wirst es verstehen. Doch erst einmal sorge ich dafür, dass Jackson dich nie wieder anfasst oder zu Gesicht bekommt. Er wird dich morgen früh nicht von ihr wegbringen." Ich seufzte nur und flüsterte: "Sei bitte vorsichtig. Er ist unberechenbar und würde dir wehtun, wenn er seinen Willen nicht bekommt." Yoongi zog einen meiner Ärmel an den Schultern herunter. "Sind davon die blauen Flecken?" Ich nickte. "Sind sie dir schon vorher aufgefallen?" "Ja. Das war auch der eigentliche Grund, wieso ich dich ausgewählt habe. Er muss wirklich grausam zu dir gewesen sein." Ich seufzte nur. "Das Wort dafür ist noch nicht einmal erfunden worden."
Um was machte ich mir gerade mehr sorgen? Darum, dass Jackson mich vielleicht gewaltsam hier raus haben will oder dass Yoongi wegen ihm wahrscheinlich im Krankenhaus landen könnte? Oder hat Jackson Doyeon und Hyuna schon was schlimmes angetan, weil er mich nicht mehr bestrafen konnte? Ich hoffe so sehr, dass es ihnen gut ging.
"Soll ich dich nicht lieber begleiten, Yoongi?", murmelte ich unsicher. Er zog eine Augenbraue hoch. "Und riskieren, dass er dir eine Ohrfeige verpasst, weil du länger als geplant bei mir warst? Nein. Du solltest deswegen nicht deine Gesundheit riskieren. Ich werde mit ihm schon fertig." Ich nickte nur. "Sei trotzdem vorsichtig und komm sicher zurück nach Hause. Versprich es mir, bitte." Yoongi sah mich besorgt an und lächelte dünn. "Ich komme wieder zurück. Versprochen."
Verdammt! Je mehr ich mit Yoongi zu tun hatte, desto mehr bekam ich das Gefühl, mehr für ihn zu empfinden als nur harmlose Freundschaft. Und auch bei ihm sah ich diesen gewissen Funken in den Augen, wenn er mich sah. Doch ich konnte ihn nicht einfach so fragen, ob er Gefühle für mich hatte. Das gehört sich nicht. Außerdem würde ich damit nur meine Chance bei Yoongi verspielen. Und ich wollte wirklich nicht, dass er mich rausschmeißt.
"Yoongi." Er drehte sich zu mir um, als er gerade nach der Türklinke griff. "Was denn, Jennie?" "Tu mir bitte noch einen Gefallen, wenn du zu ihm fährst." Er wurde hellhörig. "Wenn du siehst, dass er Hyuna und Doyeon etwas angetan hat, bring sie zu mir, bitte." "Sind sie deine Freundinnen?" "Sie sind für mich wie Schwestern. Hol sie da raus, bitte. Ich fleh dich an.", bettelte ich ihn förmlich an.
Yoongi ließ langsam die Türklinke los und kam auf mich zu. Mein Herz machte wieder einen Satz. Als er mir ganz nah war, ließ er seine Hand hinter meinen Nacken gleiten und küsste mich auf die Wange. Ich starrte nur geschockt in die Leere und rührte mich nicht mehr. Ich war wie paralysiert. Nach wenigen Sekunden ließ er mich wieder los und flüsterte kaum hörbar in mein Ohr: "Ich werde alles tun, damit du wieder glücklich bist, Jennie. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer." "Wieso ...?" "Jetzt schlaf erst einmal. Irene weckt dich morgen früh." Yoongi entfernte sich wieder von mir, schenkte mir ein letztes Lächeln und verließ wortlos mein Zimmer.
Was machte dieser Junge nur mit mir? Er wickelte mich, ohne es offen anzudeuten, um den kleinen Finger wie zähen Kaugummi. Und ich konnte nichts dagegen tun. Es war fast wie ... keine Ahnung ... Magie. Eine schöne Art von Magie, die mich sanft umarmte und dennoch auf eine miese Weise wehtat. Sollte sich so etwa Liebe anfühlen? Ich dachte immer, sie wäre wunderschön und doch tat es so verdammt weh. Mein verfluchter Job schien mir mein Glück aus den Händen zu reißen und Yoona machte das Ganze auch nicht besser.
Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in Yoongi's Schulter.
"Soll ich heute Nacht bei dir schlafen? Dann bist du nicht so alleine.", flüsterte Yoongi. "Aber was ..." "Ist mit Yoona? Die muss sich damit wohl abfinden, dass ich mich um meine Angestellten sorge. Außerdem hatten meine Eltern recht. Sie ist nicht die Richtige für mich." Ich war von seiner Entscheidung schockiert. Es klang fast danach, als wollte er sich wegen mir von Yoona trennen. Das war doch eine dumme Idee und einfach nur hinterhältig. Aber ein kleiner Teil von mir fand Gefallen an der Idee und ich hasste diesen Teil mit seinen fiesen Hintergedanken. Es wäre egoistisch von mir, sich über die Trennung von ihm und Yoona zu freuen. Noch dazu kannte ich Yoongi kaum.
Yoongi kroch neben mich unter die Bettdecke und breitete seinen rechten Arm über meinem Kopf aus. Mit einem Nicken deutete er an, dass ich mich auf seine Brust legen konnte. Ohne mir noch mehr Gedanken zu machen befolgte ich seine Bitte und legte mich auf die Höhe seines Herzens. Es schlug im gleichmäßigen Rythmus wie eine Uhr. Tick-tack. Tick-tack. Ich konnte jeden kleinen Schlag deutlich hören und zählte sie mit, bis ich irgendwann bei vierzig ankam. Allmälig wurde ich ruhiger, mein Atem verlangsamte sich und wenig später war ich auch schon im Land der Träume angekommen.
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