11. auxilium
Ihre Lungen schrien nach Sauerstoff, doch sie traute sich nicht, Luft zu holen. Zu gross war die Gefahr, dass nur schon das kleinste Geräusch wie Atmen sie verraten würde.
Verzweifelt flehte sie, dass die Schritte durch ein Wunder in die falsche Richtung stampfen mögen, doch es nützte nichts, sie kamen unbeirrt näher. Adrenalin floss durch Maene's Adern, doch sie wusste, dass auch dies sie nicht vor den beiden Männern würde schützen können. Ihre Situation war ziemlich hoffnungslos. Davonrennen war keine Option, da man sie bestimmt einholen würde und hier stehenzubleiben und auf ein Wunder zu hoffen, brachte auch nichts. Dann blieb also nur noch eine Möglichkeit.
Endlich atmete sie tief ein, dann trat sie hinter dem dicken Stamm des Baumes hervor und wartete darauf, was als nächstes passieren würde.
Zunächst bewegte sich niemand und Maene hatte Zeit, ihr Gegenüber in Augenschein zu nehmen.
Der eine Mann hatte lange blonde Haare, dessen Strähnen fettig über seine mit Blut benetzte Stirn herunterhingen. Er schien jung, doch der kalte Blick in seinen Augen liess ihn weitaus älter erscheinen. Sein Bart sah ungepflegt aus, wie auch der Rest seiner Erscheinung, und das gemeine Grinsen, das sich nach ein paar Augenblicken auf seinem Gesicht formte, erschreckte Maene.
Dem anderen Wikinger schenkte sie nur einen flüchtigen Blick, er war zwar riesig, doch seine braunen Augen und sein buschiger, schwarzer Bart verliehen ihm ein solch gutmütiges Aussehen, dass Maene ihn nicht weiter beachtete und sich stattdessen auf den blonden Mann, dessen Schritte sie wohl gehört hatte, konzentrierte.
"Sieh einmal einer an!", meinte er feixend, " ein kleines Mädchen."
Langsam kam er näher, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war.
"Weisst du, was man mit kleinen Mädchen anstellt, die man findet?", fragte er leise weiter und Maene verstand den Hinweis.
Ihr Augen weiteten sich ungewollt und der blonde Wikinger grinste noch mehr.
"Wie ich sehe, hast du verstanden", fuhr er mit leiser Stimme fort, "solltest du dich nicht wehren, wird es mir eine Freude sein, dich zur Sklavin zu machen und solltest du dich wehren, dann-"
Er liess das Ende des Satzes in der Luft stehen und trat noch einen Schritt auf Maene zu, sodass diese notgedrungen ein paar Schritte rückwärts machen musste. Er machte abermals einige Schritte auf sie zu und sie wich zurück, bis sie mit ihrem Rücken gegen den Stamm der Tanne prallte, hinter der sie sich vorhin versteckt hatte.
Der Winkinger kam jedoch immer noch näher und Maene's Blick flog verzweifelt hin und her, doch sie fand keinen Ausweg.
Er lehnte sich langsam vor, drückte sie gegen den Baumstamm und flüsterte ihr leise in's Ohr:
"dann wird es mir eine noch grössere Freude sein, dich gefügig zu machen."
Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück und Maene wollte schon aufatmen, da holte er plötzlich ein Schwert heraus, auf seinem Gesicht noch immer ein Grinsen.
Als er langsam auf sie zukam, entfloh ein greller Schrei Maene's Lippen, doch der Blonde lächelte nur.
"Du kannst schreien so viel du willst, Kleine, es hört dich niemand."
Sobald seine Worte verklungen waren, schoss er vor und packte Maene an ihrem demolierten grünen Kleid. Dann hob er wieder sein Schwert und riss ihr Kleid der Länge nach auf.
Maene schrie nochmals, doch der blonde Wikinger schien recht zu haben, niemand hörte sie in diesem menschenleeren Wald.
Wimmernd versuchte sie ihre Blösse zu verdecken, doch ihr Peiniger hielt ihre Handgelenke sogleich mit eisernem Griff fest. Wild um sich schlagend wehrte sich Maene, doch als seine Faust in ihrem Magen landete, öffnete sie reflexartig und keuchend vor Schmerz ihre Beine. Sogleich presste er sie fester gegen den Stamm und es wurde ihr unmöglich, ihre Beine wieder zu schliessen.
Tränen hatten mittlerweile ihren Weg hinunter über ihre Wangen gefunden und sie dachte verzweifelt daran, dass ihre Freiheit und ihre Glücklichkeit in ungreifbare Ferne rückten.
Die schmutzige Hand des Wikingers liess ihre Handgelenke los und wanderte hinunter zu ihrem Geschlecht, während die andere grob eine ihrer Brüste zu kneten begann. Mit einem Ruck stiess er seine Finger in sie hinein und stöhnte, während sie vor Ekel ihr Gesicht verzog und begann, auf seinen Rücken einzutrommeln. Seine Finger bewegten sich langsam in ihr und sie wünschte sich, er möge aufhören.
Plötzlich fiel ihr ein silbernes Glitzern auf und in ihrem Kopf formte sich blitzschnell ein Plan. Langsam streckte sie ihre Hand nach der Klinge aus, die in seinem Gürtel steckte und als sie diese erreichte, schloss sie langsam ihre Finger darum.
Der Mann war noch immer damit beschäftigt, seine Finger in sie zu stossen und zu grunzen und bemerkte nichts.
Ruckartig zog sie die Klinge raus und rammte sie mit der gesamten Kraft, die sie aufbringen konnte, in seinen Rücken.
Sofort liess er von ihr ab, seine Finger verschwanden aus ihr und der Wikinger zischte vor Schmerz und Wut.
Maene stolperte von ihm weg und wollte schon erleichtert aufatmen, als sie zwei unnachgiebige Arme um ihre Taille spürte. Es war der zweite Mann, der sie zwar nicht grob, aber dennoch bestimmt festhielt und ihr ihre Freiheit raubte.
Sie drehte ihren Kopf, blickte ihn bittend an und bemerkte, wie sich die Emotionen in seinem Gesicht abspielten.
Schliesslich schüttelte er beinahe unmerklich seinen Kopf und Maene weinte vor Enttäuschung.
Währenddessen hatte sich der blonde Wikinger die Klinge aus dem Rücken gezogen und kam mit wütenden Schritten auf sie zu.
Sie begann sich zu winden, doch es half nichts, die Arme blieben, wo sie waren.
"Das wirst du büssen, du kleine Hure, denkst wohl, du könntest selbst entscheiden, was mit dir geschieht, was?"
Verächtlich spuckte er auf den Boden und blickte sie mit bohrenden Augen an.
"Ich bestimme, was mit dir geschieht, denn dein Körper und deine Seele gehören mir, hast du verstanden?", fragte er, seine Stimme zum Schluss hin lauter werdend.
Wimmernd schüttelte Maene den Kopf, während stumme Tränen ihr unablässig über ihre Wangen liefen und der Blick des Blonden wurde noch finsterer.
Er stürmte auf sie zu und drückte ihr die blutige Klinge an die Kehle.
"Noch einmal, du gehörst MIR!", schrie er, doch plötzlich veränderte sich sein Blick und er kippte vornüber.
So, nächstes Kapitel..ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es weitergeht, oder?;)
Lg Lou
PS: UT wird ebenfalls weitergeschrieben...
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