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Yoongi

*

Endlich!

Endlich hatten wir eine etwas größere Pause oder viel mehr Ausfall. Endlich kann ich ein wenig Zeit mit Jimin verbringen, da wir uns heute früh noch nicht gesehen haben. Die letzten Tage waren stressig.

Schule, Training und dann noch meinen Eltern helfen. Gestern habe ich mit Jimin recht lange telefoniert, jedoch war das nicht das wahre. Ich wollte ihn lieber bei mir haben. Ihn anschauen, wenn er lächelt. Ihn anschauen, wenn sein ganzes Wesen strahlte.

Gleichauf wollte ich ihn fragen, ob er das kommende Wochenende wieder bei mir verbringen möchte. Einfach wieder zu zweit und ohne irgendwelchen nervigen Eltern, schreiende Jungs, die den Ball hinter jagen und was weiß ich noch alles.

“Wird Zeit, dass du deine Droge wieder um dich hast, damit du bessere Laune bekommst.”, brummte Namjoon neben mir und ich blickte zu ihm.
“Was meinst du?”
Namjoon sah mich skeptisch an.
“Hast du dich heute eigentlich mal im Spiegel betrachtet? Wir wissen ja, schwarz ist deine Lieblingsfarbe. Aber oft kombinierst du es mit weiß, oder anderen Tönen, doch heute bist schwarz schwarz.”

Ich blickte auf mich herab. 

“Junge! Du siehst aus, als wärst du der Bad Boy schlechthin. Man könnte meinen, jemand hat dir deinen Lolli geklaut und stehst kurz davor, ihn zu verprügeln, ganz zu schweigen von deinem Blick. Siehst du unsere Freunde irgendwo?”

Ich hob meinen Kopf und blickte mich um.

Leere.

“Genau. Du siehst, der Raum ist leer. Alle sind gleich abgehauen, aus Angst du nietest sie um.”
Ich rollte mit den Augen und nahm meine Tasche.
"Übertreib nicht. Es war in letzter Zeit etwas stressig.”

"Ist das wirklich nur das eine oder hat es viel mehr mit Ryu Sunjae zu tun?”

Scharf blickte ich zu Namjoon und er hob die Hände.

“Lass mich leben.”

Scharf atmete ich aus.

“Okay. Ich gebe es zu. Mir gefällt es nicht, dass er bei den Parks wohnt. Und für meinen Geschmack hat er letzte Woche sehr oft zu Jimin geschaut. Ich weiß einfach nicht, wie ich diesen Typen einschätzen soll.”

Ich blickte zu meinem besten Kumpel, den ich extra gestern nach dem Telefon mit Jimin angerufen hatte. Jimin hat mir alles erzählt, was an seinem Wochenende los war und was für eine Hauruck Aktion stattfand. Dementsprechend auch, dass unser neuer Schüler ab jetzt bei ihnen wohnen wird. Schmecken tat es mir nicht, aber das konnte ich ihm ja schlecht erzählen.

"Yoongi! Dein Gefühl hat dich meistens nie betrogen, aber bisher konnte selbst ich nichts Ungewöhnliches an ihm feststellen. Vielleicht gibt er dir das Gefühl, weil er dir ähnlich ist.”

Verwirrt blickte ich ihn an.

“Nicht vom Aussehen, sondern von der Art. Ihr seid beide sehr ruhige Menschen, aber wenn es hart auf hart kommt, könntet ihr austeilen.”

Ich nickte.

"Außerdem finde ich, solltest du deine Bedenken mit Jimin besprechen, damit er weiß woran er ist und auch deine Sorgen mitbekommt. Kommunikation ist das A und O mein Freund.”, klopfte er mir auf die Schulter und ging weiter die Treppe herunter.

Er hatte Recht.

"Namjoon!", rief ich.
"Ja?", drehte er sich um.

"Du solltest Psychologe oder Berater für Beziehungen werden, statt Rapper. Das war sehr schlau von dir.”  grinste ich ihn an. Sofort grinste mein Bester zurück.
"Nah, lass mal. Aber ich gebe euch gern einen privaten Termin für meine geheime Fähigkeit."

Ich gluckste.

"Wo sind die anderen eigentlich hin?”
“In der Bibliothek.”

Ich stöhnte auf.
“Ernsthaft? Warum ausgerechnet da?”
Namjoon drehte sich wieder zu mir.
"Weil da auch dein kleiner Freund ist.”

Sofort besserte sich meine Laune.

“Na dann. Auf geht es!”, beeilte ich mich die Treppe herunter zu gehen.

“Ich sagte doch, mit dir stimmt etwas nicht.”, schüttelte Namjoon mit dem Kopf. Ich antwortete darauf nichts. Der Klügere gibt nach. Wobei Klug eher auf Namjoon traf. Ich war zwar auch nicht dumm, aber Namjoon über traf uns in der Gruppe alle. Wobei er und Jimin sich bestimmt messen konnten.

Wenig später erreichten wir die Bibliothek und wir traten ein. Suchten den Tisch mit unseren Freunden und fanden ihn recht schnell.

Zu meinem Leidwesen saß auch mein stiller Feind darunter.
"Da seid ihr ja, was hat denn so lange gedauert?”, fragte Hobi.

“Wir mussten kurz was besprechen.”, antwortete Namjoon schlicht und ich lief zu Jimin. Setzte mich neben ihn hin. Spürte dabei genau die Blicke von Ryu Sunjae.

Genau!

Schau genau hin!

"Hyung!", sprach Jimin erfreut und ich blickte zu ihm herunter und stockte.

Was?

“Ist alles in Ordnung?”, fragte er mich leise und blickte mich mit seinen braunen Augen besorgt an. Ich betrachtete sein ganzes Gesicht.

Das war neu, aber verdammt. Er sah unfassbar süß damit aus.


Ich lächelte und tippte auf seine Nase.

“Steht dir sehr gut. Du siehst süß aus!”, antworte ich ehrlich und Jimin wurde rot und blickte weg. Ich lachte leise und legte einen Arm um ihn, um ihn an mich zu drücken.

“Findest du wirklich? Die anderen sagen auch schon, es sieht okay aus.”, blickte er zu mir nach oben, aber in diesem Moment traf ihn ein Papierball.

Wir blickten zu dem Täter.

“Okay? Okayie?“, betone Tae das Okay merkwürdig.
“Du siehst verdammt süß aus! Ich muss mich die ganze Zeit zusammen reißen, nicht meinem besten Freund um den Hals zu fallen und ihn zu Tode zu knuddeln. Du könntest sie täglich tragen, so gut sieht es aus. Aber wir wollen ja deine Augen nicht weiter strapazieren.”, hob Tae kapitulierend die Hände hoch.

Jin, Felix und Jisung kicherten.

“Wieder einmal sehr dramatisch Tae.”

Dieser zuckte nur die Schultern.
“Sorry, bei sowas Süßes wie Jimin geht mein Herz auf.”, strahlte er zu Jimin.

Jimin lächelte zurück und zeigte Tae ein Fingerherz.

“Okay, Leute. Hört auf so viel Diabetes zu verbreiten. Ich finde wir sollten die Zeit nutzen und endlich diese verdammten scheiß Mathe Aufgaben erledigen.”, fuchtelte Jisung mit der Hand auf sein Mathebuch.

Ich ließ Jimin los und deutete auf sein Heft und ich holte tatsächlich meine Aufgaben ebenfalls heraus.

Während ich sie vor mir ausbreitete, blickte ich zu dem neuen und unsere Augen trafen sich. Lange blickten wir uns einfach an, ehe sein Blick wieder zu Jimin wandert.

Kurz, aber es reichte aus, dass mein Inneres sich zusammen zog.

Er blickte weg und auf seine Aufgaben, dann verzog sich sein Mund zu einem kleinen Lächeln.

*

Copper-Curly

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