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Jimin

*

Ich schlug meine Augen auf, blinzelte mehrmals und drehte mich langsam zur Seite, ehe ich meine Augen erneut für weitere Minuten schloss. 

Genoss das Gefühl, des langsamen wach werdens. Die Wärme, die mich umgab, dank meiner Decke war so angenehm, dass ich nicht wirklich Lust hatte aufzustehen, aber so langsam machte sich mein Magen bemerkbar.

Ich drehte mich wieder auf meinen Rücken und streckte mich, ehe ich die Decke von mir schlug und langsam aufstand.

Ich sah auf die Uhr an meiner Wand und zuckte leicht zusammen. Es war bereits weit nach 10 Uhr. Ich habe ja wirklich lange geschlafen. Warum haben mich die anderen nicht geweckt?

Schnell öffnete ich meine Tür und ging runter ins Bad, machte mich frisch und eilte noch leicht benommen nach unten. In der Küche konnte ich viele Stimmen vernehmen. Auch die Stimme von Jinyoung Hyung.

“Ich werde mal langsam Jimin wecken. Er muss was Essen.”, hörte ich Eomma sprechen.

Sie waren schon da!

"Ach, lass ihn ruhig noch etwas schlafen, Eomma. Er hat gestern Abend noch an seinem Schreibtisch gesessen und anscheinend gelernt. Er hat nicht einmal mitbekommen, wie ich an seiner Tür geklopft und nach ihm geschaut habe.”, sprach Jackson Hyung.

Ich legte leicht mein Kopf schräg. Das hatte ich wirklich nicht mitbekommen. Nachdem ich wieder zu Hause war und noch von dem aufregenden Moment erholt hatte, lief ich in mein Zimmer hoch, traf dabei auf Jackson Hyung. Dieser wusste somit bescheid, dass ich wieder zuhause war.

Später aßen wir alle nur eine Kleinigkeit zu Abend und dann ging jeder in sein Zimmer. Das Haus selbst sah wirklich sehr sauber aus. Ich nahm jedoch noch einmal meine schulischen Unterlagen zur Hand, da ich das, was ich versäumt hatte, weil der Direktor mich abhielt, nachholen musste. Und das tat ich.

Dabei fiel mir ein, dass ich immer noch nicht Eomma und Appa gefragt hatte wegen den Fortbildungsräumen.

"Unser Sohn ist wirklich fleißig.”, hörte ich Appa sprechen und ich musste lächeln.
“Fleiß reicht nicht aus, um voran zu kommen, Appa. Nicht bei Jimin. Besonders nicht bei seiner Tollpatschigkeit.”, hörte ich Jinyoung sprechen und seine Worte taten weh. Mein lächeln erlosch.

“Ach und bei dir funktioniert wohl alles Hyung? Denkst du, du bist perfekt?”, hörte ich die energische Stimme von Yugyeom.

Ich atmete tief ein und aus.

Ich wollte nicht, dass sie sich streiten, nicht am Morgen. Ich öffnete die Tür und rieb mir die Augen.
"Jimin, mein Schatz.”, rief Eomma.

"Eomma!", rief ich genauso und strahlte sie an, ehe ich eilig zu ihr lief. Sie stand vom Tisch auf und umarmte mich fest.
"Mein kleines Baby! Geht es dir gut?”
Ich nickte.
“Ja, Eomma. Schön, dass du wieder da bist.”, genoss ich ihre Umarmung.

“Darf ich mein Sohn auch begrüßen?”, kam es von Appa und ich musste lachen.
Ich löste mich von Eomma und drehte mich zu Appa.
Er breitete einfach seine Arme aus. Nur zu gern kuschelte ich mich an seine breite Brust. Appa’s Umarmungen waren genauso wundervoll wie die von Eomma.

Er strich über meinen Rücken und dann über den Kopf.
“Ist alles gut verlaufen? Haben sich deine Brüder benommen?”,  fragte er mich. Ich schluckte, ehe ich einfach nur nickte. Das, was mit Jinyoung Hyung los war, mussten sie nicht wissen.

“Klar. Es war alles Bestens.”, löste ich mich von Appa und ging auf meinem Platz zu. Ich begrüßte noch die anderen.
Yugyeom befüllt gleich meinen Teller.
“Danke Hyung.”
“Keine Ursache. Möchtest du eine heiße Schokolade?”
“Oh ja, bitte.”, nickte ich und strahlte ihn an.

Hyung stand auf und bereitete sie mir vor.
“Da jetzt alle beisammen sitzen, möchte ich etwas sagen.”, sprach Jinyoung Hyung und wir blickten zu ihm.

“Heute findet das Geschäftsessen statt, mit einigen von Eomma und Appa's Geschäftsleuten. Darunter sind Freunde die in einem Krankenhaus arbeiten. Kurz gesagt in dem wo ich arbeite und ich möchte dass ihr euch alle von eurer besten Seite zeigt.”, sprach er aus. Bei dem letzten Satz blickte er mich an.

Plötzlich knallte es kurz.
Wir zuckten zusammen und ich drehte mich um.
“Hoppla! Entschuldigt. Mir wäre beinahe die Tasse aus der Hand gefallen.”, lächelte Yugyeom und das sah meiner Meinung nach nicht echt aus.

Innerlich dankte ich ihm.

“Mach dir keine Sorgen, mein Sohn. Es wird alles gut werden. Der Abend wird großartig.”, sprach Appa und widmete sich wieder seiner Zeitung.

"So sehe ich das auch. Trink deinen Tee, damit du entspannt bleibst.”, sprach Eomma leise und widmete sich ihrer Zeitschrift zu, nebenbei griff sie nach ihrem Kaffee.

Ich musste leicht schmunzeln.

Zum Glück waren Eomma und Appa auch entspannt.

Doch leider war mir das Essen vergangen. Ich wusste genau, dass Hyung mich damit meinte. Als könnte ich meine Schusseligkeit einfach so abstellen.

“Hier!”, stellte mir Hyung eine Tasse vor meine Nase. Er sah mich fest an und deutete auf meinen Teller.
Ich seufzte leise und fing langsam an mit dem Essen. Yugyeom Hyung setzte sich wieder neben mich und ich konnte nicht verhindern, eine Hand von ihm zu mir zu nehmen.

Leicht drückte er sie und kurz darauf tauschten wir Blicke aus.

Blicke sagten mehr als Worte.

_________

Ich machte mich fertig und viel lieber würde ich zuhause bleiben. Darüber sprach ich auch mit meinen Hyung's und unseren Eltern. Doch sie sagten nur, ich solle mich nicht unterkriegen lassen. Ich solle einfach so bleiben wie ich bin, dann wird alles gut werden.

Naja, wenn ich wirklich so bin wie bisher, dann passiert mit Sicherheit etwas, was nicht passieren sollte.

Ich checkte noch einmal mein komplettes äußeres und nickte zufrieden. Das wird schon so gehen. Wenn Tae mich so sehen würde, würde er glatt einen Anfall bekommen und mich bis zum Umfallen loben, wie toll ich aussehen würde. Ich musste lächeln.

Ich griff nach meinem Handy und machte ein Selfie, danach schickte ich es Tae. Der sofort online kam und schrieb. Und das, was er schrieb, ließ mich lächeln und meine Anspannung nahm etwas ab.

Ich antwortete auf seine Nachricht und das ging eine Weile hin und her.


Ich nahm mein Handy herunter und steckte es in meine Hosentasche. Ich blickte mich noch einmal in den Spiegel an und ging dann aus meinem Zimmer und herunter.

Als ich runter lief, sah ich Jinyoung Hyung bereits unten stehen. Als ich unten heil ankam drehte er sich zu mir. Er nickte mir leicht zu, ehe er zu mir kam.

“Gut siehst du aus.”, sprach er.
“Danke Hyung.", nickte ich und blickte ihn an.
Hyung sah ebenfalls gut aus. Sehr gut sogar.
“Du auch, Hyung.", beeilt ich mich zu sagen.

Er lächelte leicht und nickte.
“Jimin…”  fing er an und seufzte.
“Ich bitte dich inständig, mich nicht zu blamieren. Pass auf, wo du hin läufst und am besten bleib auf deinem Stuhl sitzen, okay?”

Mein leichtes Lächeln verschwand und in meinem Inneren fühlte es sich an, als würde man mich mit kaltem Wasser übergießen.

"Ihr seid ja schon fertig!”, rief Yugyeom, der herunterkam.
“Ja.”, nickte Jinyoung Hyung und ich trat ein wenig zurück und setzte ein Lächeln auf.

Ein unehrliches Lächeln.

Es kamen weitere Stimmen hinzu und am Ende waren alle im Flur versammelt. Und je mehr wir zusammen standen, umso mehr wünschte ich mir nicht mitkommen zu müssen.

Ich hoffte, dass ich den Abend heil überstand. Es reichte schon, dass Hyung mir das Gefühl gab, ein Problemfall zu sein.

“Na dann, gehen wir.”, nickte Appa und wir folgten.
Yugyeom Hyung und Jackson Hyung legten jeweils einen Arm um mich und zogen mich zu sich.
Wenigstens war ich froh, diese beiden bei mir zu haben.

Sie sorgten dafür, dass ich mich noch ein wenig wohler fühlte.

Doch hätte ich gewusst wie der Abend verlief, wäre ich wirklich gern zuhause geblieben…

*

Copper-Curly

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