Kapitel 3

Nun saß ich hier, mein Blick noch immer auf das Gebäude vor mir gerichtet, in welchem sich mein Vater weiterhin aufhielt, während Marcel versuchte zu mir durchzudringen. „Toni, jetzt Rede mit mir!" Doch auch drauf reagierte ich nicht. Ich konnte gerade einfach nicht reden, zu sehr war ich in rage und verletzt. Als Marcel allerdings noch immer redete, seufzte ich frustriert auf und drehte meinen Kopf zur Beifahrerseite, auf welcher mein Bruder saß. „Marcel, bitte ich will gerade wirklich nicht reden. Dad's Worte waren heute einfach zu viele für mich. Ich muss nachdenken und kann da keine blöden Sprüche von dir gebrauchen." Erklärte ich ihn mit leiser Stimme und schluckte den Dicken Kloß, welcher sich in meinem Hals gebildet hatte, schwer herunter, bevor ich ,meinen Blick wieder nach vorne wandet und den Motor des Autos startete. Das einzige was ich wollte war nach Hause fahren und meine Kartons auspacken, sowie meine Mutter anrufen, damit ich endlich wieder die Stimme meines Sohnes hören konnte. Lian hatte in ein Paar tagen Geburtstag und bis dahin sollte alles fertig werden, damit er wieder bei mir sein konnte. Ich wollte nun wirklich nicht das er seinen Geburtstag ohne seine Mutter erleben musste. Klar mein Sohn und meine Mutter verstanden sich super, trotzdem sollte er nicht länger als notwendig von mir getrennt sein. Auch wenn ich ihn erst von einigen Stunden gesehen hatte, vermisste ich ihn jetzt schon unglaublich, für andere war es vermutlich lächerlich, doch Mütter werden das verstehen, man macht sich einfach unglaubliche Sorgen. Ohne Lian fühle ich mich einfach unvollständig, er ist der wichtigste Teil meines Lebens, mein Fleisch und Blut. Früher konnte ich mir nicht mal annähernd vorstellen das so ein winziges Wesen, der Mittelpunkt meines Lebens wird. Allerdings wurde bewiesen das ich mich geirrt hatte. Ich war einfach nur noch stolz das ich so etwas wunderbares erschaffen habe, klar ich hatte mich früher nicht freiwillig dafür entschieden Mutter zu werden, doch ich würde nichts ändern wollen, selbst wenn ich die Chance dazu hätte, mir ganz gleich was mein Vater auch zu sagen hatte. Dennoch verletzten mich seine Worte sehr, er hatte mir die letzten Jahre scheinbar einfach nur etwas vorgespielt. Auch wenn es meinem Kleinen das Herz brechen wird, werde ich meinen Vater nicht mehr in die Nähe meines Sohnes lassen, der wird seinen Enkel erst wider zu Gesicht bekommen, wenn er sich geändert und seine Olle Tusse ihn den wind geschossen hat. Während ich also meinen Gedanken nachhing und durch die Straßen Dortmunds fuhr, versuchte Marcel erneut mit mir zu reden. Da mir bewusst war, das er nicht aufhören würde mich zu nerven, seufzte ich frustriert auf und drehte mich zu dem eben genannten um. „Marcel bitte lass mich in Ruhe, wenn du nicht aufhörst schmeiß ich dich noch raus.. es ist alles in Ordnung" teilte ich ihm etwas nervt mit. Auch ohne das ich ihn anschaute, wusste ich genau wie er mich gerade anschaute, das kommt hakt davon, wenn man seinen Bruder gefühlt in und auswendig kannte. Ich wusste genau, das er gerade mit seinen Augen rollte , den Kopf schüttelte und einen Ungläubigen Gesichtsausdruck machte. Das tat er jedes mal wenn er mit irgendwelchen Aussagen oder taten unzufrieden war. Genauso Gurt wusste ich jedoch auch, das er dennoch weiterreden würde, und genau das tat er auch. „Toni wirklich jetzt rede verdammt nochmal mit mir. Mir egal ob du nachdenken musst oder mich rausschmeißt. Ich weiß doch ganz genau was gerade in dir vorgeht und du unglaublich wütend bist. Du weißt aber auch das Dad das ganze nicht so meinte, erwarb ich einfach nur wütend, weil du direkt so genervt warst und ihn angefahren hast. Du sollst seine Worte einfach nicht ernst nehmen, du weißt doch das er Lian liebt." Ich war heilfroh, das ich gerade an einer Roten Ampel stoppen musste, als mich die Worte meines Bruders erreichten. „Du verarscht mich gerade der?!" Mag sein das meine Reaktion etwas zu Sitz rüber kam, als sie eigentlich sollte, doch das war mir in dem Moment total egal. Mit einem warnenden Blick schaute ich zu ihm herüber, das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen oder? Als im Radio ein neuer Song startete, musste ich tief durch atmen, bevor ich den Knopf zum ausschalten, des technischen Geräts betätigte. Ich konnte die gute Laune von David Guetta und Nicki minaj gerade wirklich nicht ertragen. „Du unterstellst mir gerade wirklich, das ich das die Sache übel nehme? Ist das dein scheiß ernst?" Ungläubig schüttelte ich den Kopf, bevor ich wieder nach Vorne schaute und auf das Gaspedal drückte, nachdem die Ampel auf Grün sprang. „Toni komm schon, jetzt sei nicht auch noch wütend auf mich, ich habe dir doch jetzt wirklich nichts getan" seufzend schaute mein Bruder zu mir. Mir war es in dem Moment total egal, auf wen ich wütend war, ich war es einfach. Ich verstand allerdings nicht, warum Marcel unseren Vater immer und immer wieder in Schutz nehmen musste. „Wenn du nicht willst, das ich sauer auf dich bin, solltest du vielleicht einfach deinen Mund halten" Ich sprach langsam, sodass meine Worte mehr an Bedeutung gewannen. Zum Glück kannte Marcel mich gut genug, um zu wissen, das er jetzt wirklich seinen Mund halten musste. Die Restliche Zeit der Fahrt blieb mein Bruder still auf seinem Sitz sitzen und schwieg. Nach einiger Zeit bog ich dann in meine Auffahrt ein und blieb schweigend weiterhin sitzen, schaltete mein Motor aus und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Marcel nahm mein schweigen scheinbar als Aufforderung und fing wider an zu Reden. „Ich weiß du bist wütend, aber ich hab das doch gar nicht böse gemeint. Allerdings gibst du unserem Vater auch nie eine Chance" Ich erhaschte den bittenden Gesichtsausdruck von ihm und musste seufzen. „ Marcel du verstehst es scheinbar einfach nicht, es ist ja auch nicht nur dieser Vorfall, er warf lieber mit seiner neuen Tusse weg, als zu dem Geburtstag seines Enkels zu kommen. Es geht hier ja gar nicht um mich. Wenn du irgendwann selbst einmal ein Kind hast und Vater wirst, wirst du verstehen worum es mir bei der ganzen Sache geht. Er verurteilt mich für meine frühe Schwangerschaft, auch wenn er es bis jetzt nie gezeigt hat, habe ich ihm seine Verachtung mir gegenüber, deutlich angesehen. Außerdem verstehe ich nicht, wie er sagen kann, er würde Lian so sehr lieben und meine Entscheidung ihn bekommene zu haben, trotzdem so sehr missbilligen. Sag mir also nicht, das er es nicht so gemeint hat, und ich unserem Vater noch nh Chance geben muss. Das habe ich in den letzten fast fünf Jahren oft genug getan. Ich finde es nur Schade, meinem Sohn sagen zu müssen, das sein Opa nicht zu seinem 5. Geburtstag kommt." Teilte ich meinem Bruder, meinen Standpunkt mit. Ich wollte nicht das Marcel mich für den bösen hielt, denn das war ich nun wirklich nicht. Mir liegt nur das Wohlergehen meines Kindes am Herzen. Marcel saß nach meiner kurzen Ansprache einfach nur schweigend neben mir. „okay, das war mir so nicht klar Toni, tut mir leid." Gab er nach 5 Minuten des Schweigens, kleinlaut zu. Mir war schon klar, das er es nicht wusste, dennoch hätte er vorher nachdenken können. Da ich nichts mehr zu sagen hatte, und auch Marcel scheinbar nichts mehr sagen wollte, schnallt ich mich ab, öffnete die Autotür und trat heraus. So langsam wurde es nämlich etwas Kalt im auto, immerhin hatten wir Anfang Oktober, das war es wohnt Normal. Ich schloss mein Auto ab, nahem auch Marcel aus diesem gestiegen ist, und Gig mit ihm zusammen in meine Wohnung. Ohne das ich auch nur irgendetwas sagen musste, ist er mir nach oben gefolgt, und stand kurze Zeit später etwas Unbeholfen in meinem Wohnzimmer. Nach guten zwei stunden, verabschiedete sich der Muskel Protz auch wieder. Zwar war Anfangs die Stimmung noch etwas angespannt, doch das gab sich nach wenigen Minuten auch schon wieder. Wir hatten die Zeit über nich etwas geredet und Tee getrunken. Da ich allerdings noch einiges tun musste und noch was schaffen wollte, schmiss ich ihn dann irgendwann raus. Er hatte zwar vorgeschlagen, mir noch zu helfen, jedoch räumte ich die Kisten lieber selber aus, so wusste ich wenigstens wo alles hingehörte. Wenn es nach mir ginge, wäre ich morgen schon längst fertig und Lian wäre bei mir. Ich hatte einfach das Gefühl, das mein Sohn bei mir sein musste. Ich fühlte mich ohne ihn eifach so merkwürdig, so als würde etwas fehlen. Um schnell fertig zu werden, band ich mir meine Haare zu einem Dutt Zusammen und fing gleich darauf auch schon an, Kisten für die Küche auszupacken, und den Inhalt in die Schränke zu sortieren. Ich war von diesem Tag doch schon ziemlich geschafft, weshalb ich mich auch schon nach zwei Kartons, dazu entschied doch schlafen zu gehen. Mittlerweile war es bereits 1:00 Uhr in der Nacht und ich ging in mein Schlafzimmer. Da ich viel zu kaputt war, fiel ich in mein Bett, kuschelte mich in meine Decke ein und schlief kurz darauf auch schon ein. Das ich mir nicht einmal einen Schlafanzug angezogen oder mir wenigstens die Jeans ausgezogen habe, interessierte mich zu dem Zeitpunkt nicht.




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