Kapitel 18


———
Park Jimin
———

Und so vergingen Wochen bis hin zu Monaten.

Wir hockten in diesem Haus, während Jeongguk und Yoongi immer mal wieder verschwanden, um für diese Mafia zu arbeiten.

Mir gefiel es nicht, dass er so oft dort war und diese Dinge tat.

Klar, er hatte auch in der Organisation gefoltert und so; aber trotzdem war es hier etwas ganz anderes. In der Organisation hatte man die Opfer tausend mal überprüft, um wirklich sicher zu gehen, dass man den oder die richtige hatte. Doch in einer Mafia folterten und töteten die auch unschuldige.

Denen war das egal.

Und Jeongguk war das auch egal, solange er mich damit schützen konnte.

„Jimin.. du stresst dich", seufzte Heeseung aus und legte mir eine Decke um die Schultern, weshalb ich langsam zu ihm sah und auf meiner Unterlippe herum kaute, „ich mache mir nur sorgen..".

„Um Jeongguk?".

Ich nickte und senkte den Blick, woraufhin er sich neben mich setzte und seinen Arm um mich legte.

Umso weiter ich in dieser Schwangerschaft war, umso mehr wurde ich von allen umsorgt.

Besonders, wenn es mir von jetzt auf gleich so schlecht ging und ein Arzt aus Jacksons Mafia gerufen werden musste.

Deswegen umsorgte Heeseung mich auch besonders, sobald Jeongguk außer Haus war.

Meinem Mate war es zu Beginn echt zuwider, doch als er bemerkte, dass es wirklich etwas brachte, blickte er nur unzufrieden drein und hörte auf, ihm das zu verbieten.

„Du solltest dich nicht um ihn sorgen, sondern um dich und eure Kinder", hauchte er nun und sah zum Fernseher, der eingeschaltet war und irgendeine Sendung abspielte.

Ich kuschelte mich etwas an seinem warmen Körper und zog die Decke enger an mich.

„Ich weiß.. und ich versuche echt ruhig zu bleiben.. aber ich hasse es, dass er für diese Mafia arbeiten muss".

„die Organisation ist nichts anderes als eine Mafia", erwiderte er und schmunzelte, „nur, dass diese einen Friedens-Fimmel hat und Gerechtigkeit ausübt".

Ich schwieg und spielte mit meinen Fingern, woraufhin er mir leise ausatmend durch mein Haar fuhr.

Im Grunde hatte er recht.
Dennoch konnte man beides nicht vergleichen.

Sie taten unterschiedliche Dinge..
Sie hatten unterschiedliche Ansichten..

Ich seufzte und ballte meine Hände nun zu Fäusten.

„Zu.. wem gehörst du jetzt eigentlich?".

„Zu meiner Familie", erwiderte er und sah mich sanft an, „zu meinem Bruder und zu dir, bald auch zu euren Kindern und vielleicht auch irgendwann zu meinem zukünftigen".

„Irgendwann wird Jeongguk dich vollständig akzeptieren", lächelte ich ihm zu und legte meine Hände um seine, „aber zumindest vertraut er dir schon einmal soweit, dass du auf mich aufpassen und mit mir kuscheln darfst".

„hat er dir jemals von mir erzählt..?".

„Nein", schüttelte Ich bedrückt mit dem Kopf, „er erzählt nie etwas aus seiner Vergangenheit, bevor Papa ihn gerettet hat".

„Wir waren damals unzertrennlich", erwiderte er schmunzelnd und musterte unsere Hände, „wir haben immer alles gemeinsam gemacht und wollten nie getrennt werden".

„bis zum wievielten Lebensjahr wart ihr zusammen?".

„Dritten..? Ich weiß es nicht mehr".

So lange wurde er..?

„Oh..", hauchte ich, woraufhin er mich sofort beruhigend ansah, „alles ist in Ordnung. Ich habe zwar einen Knacks aber ich komme mit allem klar".

„Wir alle hier haben einen Knacks", erwiderte ich und löste unsere Hände, nur um dann sanft über meinen Bauch zu streicheln, der schon deutlich zu sehen war, „selbst Taehyung".

„Echt? Der sieht eher aus wie ein kleines Kätzchen, welches man stets vor dieser Welt behütet hat".

„Nein", schüttelte ich mit dem Kopf und lächelte traurig, „er hatte strenge Eltern, die ihn zu einem Model machen wollten. Dadurch wurde er schon als Kleinkind dazu gezwungen sich vor anderen zu präsentieren und diverse Diäten zu führen. Als er einmal zugenommen hatte, hat seine Mutter ihm sogar den Finger in den Hals geschoben.. er hat nie elterliche Liebe gespürt oder irgendwelche andere Zuneigung. Dadurch hat er nun ein gestörtes Selbstbild und hat Schwierigkeiten verstehen zu können, wieso man ihn mögen oder lieben könnte. Manchmal isst er auch nicht oder kotzt es wieder aus".

„wie ist er da raus gekommen?".

„Yoongi hat ihn bei seinem allerersten Auftrag in einem Keller gefunden. Er war eingesperrt worden, weil er ein Schönheitswettbewerb verloren hat und sollte dort einige Tage ohne essen und trinken verbringen".

„Also hat Yoongi den Auftrag bekommen, Taehyungs Eltern zu ermorden? Er war schon damals ein Auftragskiller?".

Ich nickte und hob meine Hand in die Höhe, wodurch man den Ring sehen konnte, den Taehyung mir geschenkt hatte, als wir uns geschworen hatten auf ewig die aller besten Freunde zu sein.

„das war Yoongis Prüfung, denn Taehyungs Eltern waren zusätzlich ein Störfaktor des Friedens", erklärte ich und seufzte, „sie haben nämlich nicht nur ihren Sohn zu diesen Model-Gedöns gezwungen, sondern auch unschuldige Menschen versprochen aus ihnen Stars zu machen nur ums sie dann im nächsten Moment zu entführen und an die Mafia zu verkaufen".

„Aber die Organisation greift doch nicht einfach so ein?", erwiderte er verwirrt, weshalb ich sogleich nickte und ihn zustimmend ansah, „da hast du recht, allerdings gab es da einen wichtigen Faktor, der zu Vaters Eingreifen geführt hat".

„Und der wäre?".

„Mein kleiner Bruder".

„Du hast einen Bruder?!".

„Ich hatte einen kleinen Bruder", korrigierte ich ihn und biss mir auf die Unterlippe, „Yoongi hat nämlich nicht nur Taehyung mit gebracht, sondern auch die Leiche meines Bruders".

„Wie.. ist er gestorben..?", wollte er vorsichtig wissen, weshalb ich seufzte und den Blick wieder senkte, „er wurde zu Tode vergewaltigt".

Heeseung schwieg daraufhin, weshalb ich tief durchatmete und ihn dann schwach anlächelte, „aber naja, das war ja nicht das Thema, hm?".

„Ja.. stimmt", wisperte er und drückte mich enger an sich, „und Yoongi? Wie ist er zu euch gekommen?".

„Er wurde hineingeboren und zu einem Auftragskiller erzogen. Emotionen und so wurden ihm aus dem Leib geprügelt".

„Und trotzdem liebt er ihn", stellte er fest, weshalb ich nickte und lächeln musste, „ja. Irgendwie hat sich bei Yoongi ein Beschützerinstinkt entwickelt, nachdem er Taehyung kennengelernt hat.. danach ist er ihm nicht mehr von der Seite gewichen und irgendwann sind Gefühle entstanden".

„So viel Scheiße bringt echt gutes", wisperte er und legte den Kopf in den Nacken, ehe er die Augen schloss und seufzte, „verdammt.. jetzt fühle ich mich Scheiße".

Nicht nur du..

———

Bisschen Vergangenheit hier.. Vergangenheit da.

Welche fandet ihr bis jetzt am schlimmsten? 👉🏻👈🏻🥺

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top