⚡︎ fünfundzwanzig ⚡︎
Taehyung
Ich bin an einem Punkt in meinem Leben angekommen, bei dem ich lieber eine Nacht Intensivkuschelkurs mit Jungkook betreiben würde, als weiter diese Qualen zu ertragen.
Merkt man, wie verzweifelt ich sein muss?
„Taehyung, schau nicht so griesgrämig, dass gibt Falten", meint Jin von der Seite und ich würde ihn nur zu gerne schlagen. Aber Achtung, dass könnte ja ein blaues Auge geben.
„Ich sehe auch mit Falten gut aus, anders als so manch anderer hier", gebe ich also nur selbstbewusst von mir und laufe dann weiter, den Blick starr nach vorne auf Namjoons Rücken gerichtet.
Unser Alpha hat Jin und mich schon vor einer halben Stunde uns selbst überlassen, da er unser Gezanke nicht mehr ertragen hat.
Zu meiner Verteidigung: Jin hat angefangen!
Wie ein Mädchen hat er an meinen Haaren gezogen und als ich ihm daraufhin ein Bein gestellt habe, hat er sich abgepackt und sein Kinn etwas aufgeschürft.
Seitdem herrscht ernster Krieg zwischen uns.
Aber woher hätte ich auch wissen sollen, dass der Idiot scheinbar nicht mal vernünftig laufen kann? So ein kleiner Gehfehler hat ja noch niemandem geschadet.
„Joonie, sag Taehyung das ich besser aussehe!", fordert Jin jetzt laut, aber von seinem angesprochenen Gefährten kommt nur ein müdes Seufzen. Scheinbar bereut er es schon Jin mitgenommen zu haben und ich kann darüber nur schadenfroh grinsen.
„Joonie!"
„Ihr seht beide gut aus und jetzt haltet ihr den Mund, ich muss mich konzentrieren und will mich nicht verlaufen!"
Namjoons Worte sind scharf und beleidigt beginnt Jin zu schmollen.
Ich hingegen rolle nur mit den Augen und stampfe mit vor der Brust verschränkten Armen weiter. Keine Ahnung wie lange wir noch laufen müssen, aber ich habe keine Lust mehr.
Jungkooks Jacke verströmt den Geruch meines dämlichen Gefährten und beruhigt und wärmt mich so etwas, aber trotzdem werde ich unruhig, je weiter wir laufen. Ob Jungkook wieder jemanden findet, der ihm... Nein. Daran denke ich nicht, sonst wird mir schlecht.
„So, wir sind gleich da. Bitte streitet euch nicht und zeigt so etwas wie eine Einheit, damit wir einen geschlossenen und starken Eindruck machen." Namjoon sieht über seine Schulter hinweg mahnend zu Jin und mir und wir beide atmen genervt aus.
Trotzdem lockere ich meine Arme etwas und versuche Jin einfach auszublenden, sodass ich mich stattdessen auf die Gegend um uns herum konzentrieren kann. Und die haut mich einfach um.
Obwohl wir nicht mal so lange unterwegs waren, sind wir in einer komplett anderen Welt gelandet.
Wo man bei uns heruntergekommene Häuser und Obdachlose findet, sieht man hier einen modernen Apartmentkomplex nach dem anderen und gut gekleidete Kinder, deren Schuhwerk alleine vermutlich mehr kostet, als alles was ich je besessen habe zusammen. Eines der Kinder schießt gerade lachend einen Ball in unsere Richtung und ich kicke ihn einfach grinsend zurück.
„Taehyung, hör auf zu spielen und konzentrier dich lieber." Namjoon funkelt mich an und ich rolle genervt mit den Augen, winke den kleinen Kindern trotzdem nochmal, die jetzt unbekümmert weiterspielen. So ein Leben hätte ich auch gerne gehabt.
Wir folgen einer Straße, auf der nur ab und an ein teuer aussehendes Auto vorbeifährt. Staunend sehe ich mich um, denn nie hat es mich in diesen Stadtteil gezogen. Warum auch? Hier leben die Menschen, die mich verachtend ansehen, wenn sie mich überhaupt wahrnehmen. Hier leben die, die sich die Klamotten auf den Shoppingmeilen leisten können und genug Geld haben, um sich aus reiner Laune mehr als nur drei Mahlzeiten am Tag kaufen. Und ich habe manchmal nicht mal eine.
„Bitte erschreckt euch gleich nicht. G-Dragon ist etwas ... extravagant."
Sag mir nicht, das wir zu so einem Schnösel gehen, dessen verwöhnter Arsch etwas Abwechslung in diesem Leben brauch?
Jin scheint im Gegensatz zu mir ganz schön angetan zu sein und klatscht aufgeregt in die Hände.
„Benimm dich besser nicht wie eine beschränkte Robbe, wer weiß ob dieser Dragon dir nicht sonst deine Haut abzieht und dich als Fellmantel benutzt", gebe ich ihm einen liebevollen Tipp, denn er sieht gerade mehr als nur affig aus.
„Fick dich, Taehyung. Ich hoffe, du verwandelst dich wieder und er krallt sich dein dreckiges Fell", kommt es nur giftig zurück und erfreut stelle ich fest, dass er scheinbar keinen guten Konter auf Lager hat. Ätsch.
Namjoon schnaubt einmal laut und greift dann nach Jins Hand, um seinen Gefährten neben sich zu ziehen. Genervt laufe ich den beiden also hinterher und fühle mich dabei wie ein unartiges Kind.
Langsam lassen wir die großen Apartmentkomplexe hinter uns und befinden uns stattdessen in einem Wirrwarr aus großen Häusern, wenn nicht sogar Villen. Fuck, dieser G-Dragon muss echt reich sein. Und ich komme hier mit einer schmuddeligen Jacke um die Ecke, die nicht mal nach mir riecht.
Lediglich die Tatsache, dass Jin und Namjoon nicht besser aussehen, beruhigt mich etwas. Und am Ende kann es mir auch egal sein, was für einen Eindruck ich bei dem Schnösel mache.
„Wir sind da", meint Namjoon, als er plötzlich neben einem protzigen Anwesen stehen bleibt. Mir klappt die Kinnlade runter, als ich mit großen Augen auf die weiße, hell erleuchtete Villa blicke, die sich am Ende einer großen Auffahrt befindet. Gigantische Fenster lassen einen Blick in das luxuriöse Wohnzimmer werfen, in dem ein Mann mit bunten Haaren im Sessel sitzt und uns von dort aus schon beobachtet.
Ich erkenne von hier, dass seine Lippen zu einem erfreuten Lächeln verzogen sind, als er uns in Augenschein nimmt. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln, als er mich mit seinem Blick festhält und sich dann zufrieden zurücklehnt.
„Das ist G-Dragon. Pass am besten gut auf deinen Hintern auf, Taehyung."
Kwon Jiyong aka G-Dragon
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