⚡︎ Epilog ⚡︎
Taehyung
„Seit ihr ständig Sex habt, ist Jungkook ja noch anhänglicher und eifersüchtiger geworden", murrt Jiyong genervt und ich nicke zustimmend.
„Ja, da- warte mal. Woher weißt du denn bitte, dass wir ... S-Sex hatten?!", frage ich peinlich berührt und der Alpha neben mir lacht, während er einer seiner Angestellten seine leere Kaffeetasse in die Hand drückt.
Mal wieder hänge ich bei ihm in der Villa herum, aber diesmal nicht wegen irgendeines Werwolfdramas oder Jiyongs Gefühlen zu mir. Nein, viel besser - ich habe die Chance bekommen, meine eigene Kollektion zu entwerfen! Gemeinsam mit Jiyong versuche ich meine Ideen umzusetzen und um ehrlich zu sein, hätte ich niemals gedacht selber so kreativ zu sein.
Am Anfang war ich fast noch schüchtern, aber mittlerweile sind meine Entwürfe ziemlich wild und haben einen eigenen Stil entwickelt. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich mit jedem Kleidungsstück eine kleine Geschichte schreiben.
„Taehyung, deine Markierung riecht jeder Werwolf zwei Kilometer gegen den Wind und du verströmst ausgesprochen viele Pheromone. Außerdem stinkst du extrem nach Jungkook, man könnte fast meinen du badest vorher in seinem Gestank."
„Ich höre dich ganz genau, du Hund!", meckert Jungkook vom anderen Ende des Raumes und schmunzelnd sehe ich zu meinem Gefährten rüber.
„Du solltest lieber deinem Lehrer zuhören, anstatt Jiyong", ärgere ich ihn ein bisschen, bevor die beiden wieder anfangen sich zu streiten. Außerdem will ich verhindern, dass ich bei einem Streit wütend werde, denn das geht dank meiner Seite Yang nicht gut aus.
„Taeby, sei lieber still, sonst muss ich gleich rüberkommen und dich küssen, damit du den Mund hälst", droht mein Freund und ich lecke mir aufgeregt über die Unterlippe. Aber natürlich wird daraus nichts, denn Jungkooks Privatlehrer - niemand geringeres als Jiyongs Fahrer - beginnt wieder erneut, ihn mit Vokabeln zu drangsalieren.
Jungkook hat nämlich beschlossen, Englisch zu lernen und ein Zertifikat abzulegen, um so trotz fehlender Schulausbildung Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Nebenbei versucht mein Freund nämlich noch, die Grundbildung nachzuholen und Gott, es ist so verdammt sexy wenn er nachts noch konzentriert lesen übt.
Dank Jiyong bleibt mir so etwas zum Glück erspart, aber trotzdem lerne auch ich vernünftig Rechnen, Schreiben und Lesen, zusätzlich nehme ich noch Zeichenunterricht. Manchmal fühle ich mich dabei wie ein Kleinkind, aber andererseits macht es mich auch glücklich die Chance zu haben, mehr aus meinem Leben zu machen.
Ich schaffe es immer noch nicht mit Geld umzugehen und spare jeden Won - zumal wir für sieben Leute viel zusammenkratzen müssen - aber mittlerweile habe ich kein schlechtes Gefühl mehr, wenn ich im Supermarkt für uns einkaufen gehe. Weil ich weiß, von wo ich komme und das ich mir dieses verdammte Geld verdient habe.
Das einzige was mir oft Magenschmerzen bereitet, ist mein Anti-Aggressionstraining.
Das klingt direkt so, als sei ich ein Schwerverbrecher, aber eigentlich versuche ich so bloß die Kontrolle zu bewahren und nicht auszuflippen, besonders dann wenn es um Jungkook geht. Denn egal wie eifersüchtig mein Gefährte ist - leider muss ich zugeben, dass ich selber noch viel schlimmer geworden bin. Denn dank Yang habe ich manchmal diesen verfluchten Drang in mir, alles und jeden zu eliminieren, was Jungkook auch nur ansatzweise etwas antun könnte.
„Ich denke das reicht für heute, ich lasse euch beiden jetzt nach Hause fahren - ich weiß ja, dass ihr noch etwas vorhabt", entscheidet Jiyong und ich schüttele den Kopf.
„Das ist großzügig von dir, aber du weißt doch das wir auch einfach laufen können", lehne ich das Angebot an, aber Jiyong schnaubt bloß.
„Taehyung, du bist jetzt ein Model, die Leute können dich erkennen. Du bist kein Niemand und ich will den ganzen Trubel solange wie es geht von dir fernhalten. Du bist kein Underground Dog mehr."
Ernst sieht Jiyong mich an und meine Schultern sacken nach unten, aber dann stimme ich nickend zu und zufrieden bestellt der Alpha seinen Fahrer her, der gerade Jungkooks Privatunterricht beendet.
„Irgendwann, wenn wir Geld haben, dann mache ich den Führerschein", entscheidet mein Gefährte, als wir nach einer zwanzigminütigen Fahrt vor unserem Wohnblock halten und wir aussteigen.
„Ach, und mit welchem Auto willst du dann fahren?", necke ich ihn ein bisschen, nachdem wir uns von dem Fahrer verabschiedet haben.
„Ich stehle uns eins. Und dann werde ich dich überall hinfahren, wo du willst."
Jungkook nimmt meine Hand und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Zufrieden lächelnd betreten wir das mehrstöckige Gebäude und nehmen dann die Treppen - denn an den gruseligen Aufzug kann ich mich einfach nicht gewöhnen.
„Hast du heute morgen eigentlich den Kuchen gebacken?", fragt mich mein Freund jetzt und ich lege nickend den Finger auf die Lippen.
„Ja, aber pscht - Hoseok reißt uns den Kopf ab, wenn er merkt das wir seinen Geburtstag feiern. Oh mein Gott, so etwas haben wir noch nie getan!"
„Es ist alles ganz schön neu und anders, richtig? Jiyong hatte schon recht, wir gehören nicht mehr zum Untergrund."
Ich stimme Jungkook leise zu.
„Wobei ich es manchmal vermisse. Wir kamen von nichts und jetzt haben wir so viel mehr, als wir uns je erträumt hatten - und wer weiß, vielleicht hätten wir uns unter anderen Umständen nie getroffen."
„Ich bin froh, dich gefunden zu haben, auch wenn du es mir am Anfang nicht leicht gemacht hast, Taeby", schmunzelt Jungkook und ich grinse.
„Weiß ich doch, Jungoch."
Kichernd öffne ich unsere Wohnungstür und schlüpf ein den warmen Raum dahinter, in dem schon reges Treiben herrscht. Yoongi und seine Freundin dekorieren gerade den Tisch, Jin gibt aus einem Sessel her Anweisungen wie Jimin den Hauptgang kochen soll und Namjoon ist noch mit Hoseok unterwegs, um das Geburtstagskind von hier fernzuhalten.
„Ich bin so aufgeregt, dass ist die erste Feier die ich erleben werde!", quietsche ich etwas und drücke Jungkooks Hand fester.
Ich weiß, dass es nicht meine Party ist, aber so wie wir gelebt haben, war gar nicht daran zu denken, Geburtstag zu feiern. Aber jetzt ist alles anders.
„Riecht ihr das? Namjoon und Hoseok kommen!", ruft Yoongi und seine Freundin schüttelt grinsend den Kopf. Sie hat sich scheinbar immer noch nicht an den Werwolfkram gewöhnt und ich kann nicht glauben, dass Yoongi tatsächlich einen Menschen als Gefährtin hat.
„So enthusiastisch habe ich dich nicht einmal bei unserem ersten Date erlebt!", zieht sie ihn auf und scheucht Yoongi-Hyung dann hinter die Gardinen der Wohnzimmerfenster.
„Komm her, Taeby, wir verstecken uns da unten im Schrank", murmelt Jungkook und gemeinsam quetschen wir uns in die dunkle Ecke.
„Ich bin nervös", gebe ich flüsternd zu, als ich mit meinem Wolfsgehör Schritte auf der Treppe vernehme.
„Alles gut, es wird ihn freuen", spricht Jungkook nur zuversichtlich.
Und dann geht auch schon die Haustür auf. Erst tritt Namjoon ein, ein verdächtiges Schmunzeln auf den Lippen und hinter ihm kommt Hoseok. Verwirrt sieht er sich um und scheint nicht ganz zu verstehen was los ist, aber da springen wir auch schon alle aus unseren Verstecken.
„Überraschung!"
Und unser Leben als Upperclassdogs kann beginnen.
- Ende -
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