32

L O U I S

Ich war glücklich und stolz.

Glücklich, weil ich Harry noch nie so selig gesehen hatte und stolz, weil ich zwei Geschwister wieder vereint hatte.

Nun saßen die beiden auf der Rückbank meines Autos und unterhielten sich angeregt, während ich zu meinem...nein. Unserem Haus fuhr.

"Was meinst du dazu, Schatz?" fragte mich auf einmal Harry und legte seine Hand an meine Schulter.

"Zu was?" verwirrt sah ich ihn durch den Rückspiegel an und Gemma lachte.

"Wir reden jetzt seit zehn Minuten über das gleiche Thema." seufzte Harry und lehnte sich wieder zurück.

"Tut mir leid. Ich war zu sehr auf die Straße konzentriert." ich setzte den Blinker und bog in unsere Straße ein.

"Gemma meinte, dass sie sich ein Haus in London kaufen wolle." klärte mein Freund mich auf und ich hob verwundert die Augenbrauen.

"Wohnst du nicht in London?" fragte ich verwundert, während ich in der Garage parkte.

"Nein. Ich wohne noch bei meiner Mutter in Holmes Chapel, also wo Harry und ich aufgewachsen sind." erwiderte sie und wir stiegen aus, um uns gleich darauf im Wohnzimmer niederzulassen.

"Wow. Geiles Haus!" sie drehte sich einmal im Kreis und ließ sich dann auf das Sofa plumpsen.

"Danke." ich lächelte und ging zu Harry, der es sich auf einem Sessel bequem gemacht hatte, um mich auf seinen Schoß zu setzen.

Sofort schlang mein Freund seine Arme um mich und zog mich enger zu sich.
Seinen Kopf legte er auf meiner Schulter ab.

"Kennst du gute Wohnungen?" fragte Gemma und ich überlegte eine Weile.

"Ein Haus oder eine Wohnung?" hakte ich nach.

"Ein eigenes Haus wäre natürlich mein Traum, aber eine Wohnung tut es auch." sie zog sich ihren Mantel aus und legte ihn vorsichtig über die Sofalehne.

"Ich habe einen Freund, der seine Wohnung vermieten will. Wenn ich nicht ein Haus hätte, würde ich mir glatt diese Wohnung kaufen. Ich könnte natürlich mit ihm nochmal über den Preis verhandeln." erwiderte ich und Harry drückte mir einen kleinen Kuss in den Nacken.

"Wo ist die?"

"In einem Altbau in London. Ganz oben mit einem Dachgarten und einer kleinen Terrasse. Man hat einen wunderschönen Blick über halb London." ich lehnte mich an Harrys Brust und er seufzte leise.

"Könntest du mir seine Nummer geben?"

"Ich gebe sie dir später." ich lächelte sanft und Gemma bedankte sich herzlich.

Kurze Zeit herrschte Stille.

"Ich hab grad voll Bock jemanden zu veraschen." Gemma sah ich belustigt im Raum um und ich zog die Augenbrauen hoch.

"Gemma. Du weißt schon, dass du keine drei Jahre mehr alt bist." grummelte Harry in meinem Nacken.

"Mann Harry. Du bist so ein Spaßverderber." maulte sie ihren jüngeren Bruder an, der nur beleidigt schnaubte.

"Soll ich dir mal das Gästezimmer zeigen?" unterbrach ich ihre Konversation und Gemma nickte.

Unter den Beschwerden meines Freundes stand ich von seinem Schloss auf, nahm Gemmas Koffer und führte sie zum Gästezimmer.

"So. Das Badezimmer ist gleich gegenüber und Harry und ich schlafen nebenan." ich stellte ihren Koffer vor das Bett und drehte mich dann zu ihr um.

"Klar." sie steckte ihre Hände in die Hosentaschen und ich sah sie abwartend an.

"Soll ich Pizza bestellen?" unterbrach ich die unangenehme Stille und sie nickte.

Ich drehte mich um, nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und wollte das Zimmer verlassen, doch sie hielt mich auf, indem sie meinen Namen rief.

Verwundert drehte ich mich wieder zu ihr.

"Du und Harry sind ja liiert, richtig?"

"Ja. Wieso?" ich steckte mein Handy wieder in die Hosentasche und lehnte mich an den Türrahmen.

"Wollt ihr mal heiraten?" fragte sie ohne auf meine Frage einzugehen und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

"N-Nein. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Vielleicht in ein paar Jahren, aber jetzt noch nicht."

"Und Kinder?"

"Ich möchte mal Kinder haben, habe mich aber noch nie mit Harry über dieses Thema unterhalten. Wieso fragst du mich?"

Sie lächelte zaghaft und sah mich mit ihren brauen Augen an.

"Naja. I-Ich bin schwanger." stotterte sie und ich schloss sofort die Tür hinter uns, damit Harry nichts mitbekam.

"Wie bitte?"

"Ja! Es war ein Unfall! Und ich will gar keine Kinder haben! Zumindest nicht jetzt." verzweifelt fuhr sie sich mit ihren Händen über ihr zartes Gesicht.

"Kennst du den Vater?"

"Nein. Das heißt ja! Ich habe nur eine Vermutung." beschämt ließ sie den Kopf hängen und ich seufzte.

"Und warum hast du mich das mit den Kindern gefragt?"

"Ich möchte das Kind nicht in fremde Hände geben und ich hoffte, ihr könntet das Kind...adoptieren."

Meine Augen weiteten sich.

"G-Gemma. Ich kann dich gerne unterstützen, dir Kindergeld geben und auf das Kind aufpassen, aber ich könnte es doch nicht adoptieren!" rief ich und Gemma hielt mir den Mund zu.

"Scht! Harry soll das noch nicht mitbekommen." zischte sie und ich hob abwehrend die Hände.

Sie entschuldigte sich schnell und ließ sich dann auf das Bett plumpsen.

Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare.

Ich konnte doch kein Kind adoptieren.
Erstmal hatte ich viel zu wenig Zeit, mit Harry war ich auch noch nicht allzu lange zusammen und wo wir grad beim Thema Harry waren...ich wusste noch nicht mal ob er überhaupt bereit wäre ein Kind zu adoptieren!

"Pass auf, Gemma. Ich werde Harry mal unauffällig nach Kinderwünschen fragen." murmelte ich schließlich und die Frau vor mir sprang erstaunt auf.

"Das würdest du tun?"

"Ich versuche es."

Sie war ziemlich genau so groß wie ich, weshalb ich ihr einfach geradeaus in die Augen schauen konnte.

"Danke, Louis. Danke für alles." sie zog mich in eine feste Umarmung und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Zögerlich legte ich ebenfalls meine Arme um sie und zog sie enger zu mir.

"Wir kriegen das irgendwie hin." flüsterte ich gerade laut genug, dass sie es hören konnte und ich erhielt ein kleines nicken ihrerseits.

"Danke." flüsterte sie nochmal.

"Kein Problem." erwiderte ich und sah auf die weiße Wand vor mir.

Irgendwie hatte ich Gemma jetzt schon in mein Herz geschlossen und ich versprach mir in der Sekunde, als sie sich wieder von mir löste, dass ich ihr bei der ganzen Kindersache beistehen würde.

~*~
Authors note: 1061 Wörter

Habt ihr Fragen zu dem Buch oder mir als Person? (☆▽☆)

Ich werde nämlich noch ein Video über mich drehen und euere Fragen selbstverständlich beantworten! ☻

Danke Danke Danke für die lieben Kommentare und die ganzen Komplimente!(*''*)

Liebe euch,
Carlotta

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top