Zugfahrt
„Auch ein Bier?" Lucifer hält Sascha die ungeöffnete Bierflasche hin. Mit einer geschmeidigen Drehung wendet sich Sascha von den vielen Monitoren im Führerhaus des Treibwagens zu Lucifer um. Saschas Blick schweift zwischen der metallenen Maske von Lucifer zu den Handschuhen, mit denen er zwei Flaschen Bier hält. „Wenn du A die Maske ab setzt und B die Handschuhe ausziehst nehme ich gerne eins. Du weißt selber das ich es nicht mag wenn jemand meine Sachen benutzt und dabei Handschuhe verwendet."
Er nimmt das Bier entgegen und dreht sich wieder zu seinen Monitoren um, die die Windschutzscheibe an der Front ersetzten. Vier der Bildschirme zeigen die Außenansicht des Zuges in Alle Richtungen an. Ein anderer wiederum ob sich Schäden am Zug befinden. Auf einem werden die Unterschiedlichsten Werte vom Zug angezeigt, darunter die Geschwindigkeit und der Luftwiderstand, gegen den der Zug ankämpft. Auf weiteren Bildschirmen werden Bahnhöfe in der Nähe angezeigt und die ganzen Weggabelungen, während auf dem letzten Bildschirm ein Cartoon.
Mit der nun freien Hand nimmt Lucifer seine metallene Maske ab und legt sie auf eine freie Fläche neben sich. Seine roten Augen richtet er darauf auf seine Handschuhe, deren Stoff er mit den Zähnen greift und sich darauf hin diese Auszieht. Das Bier dafür abzustellen kommt ihm dabei aber nicht in den Sinn, was Sascha zum kurzen schmunzeln bringt.
Statt Haut, erscheint unter den Handschuhen eine Hand ganz aus Metal, die als Prothese dient.
„Wer ist die kleine, die ihr da mitgeschleppt habt?" kommt es schließlich monoton von Sascha. Mit einem schiefen Lächeln kommt die Antwort von Lucifer zurück: „Ai wollte sie erschießen, doch Emiko hat sie daran gehindert. Mehr konnte ich über die Überwachungskameras auch nicht herausfinden."
Den metallenen Daumen legt er an den Kronenkorken und öffnet mit Leichtigkeit das Bier, von dem er sich sofort einen Schluck genehmigt. „Ich muss mich wirklich noch daran gewöhnen, das jeder der sieben einen Namen von dir bekommen hat. Wann geht es denn weiter?" „In zwei Tagen." Lucifer lehnt sich vorsichtig gegen den Türrahmen der Kabine. „Morgen früh liefert das Imperiale Königreich uns neues C4 für die nächsten drei MFEs. Da wir die neue jetzt haben, können wir dann auch gleichzeitig zwei Angriffe ausführen, zwar mit geteilter Kraft, aber dafür effektiver."
Sascha nimmt das Bier von seinen Lippen. „Ich verstehe schon. FTC wird nach dem nächsten Angriff wissen, worauf wir es abgesehen haben. So bekommen wir dann direkt zwei Ziele, bevor sie sich vorbereiten können."
„Bring du uns jetzt erstmal sicher heim, Sascha." lacht Lucifer und hebt sein Getränk wieder an die Lippen.
Ein stumpfes Lachen kommt zurück. „Bei fast zweitausend Kilometern pro Stunde müssten vier Leute gleichzeitig auf die ganzen Werte schauen, damit der Zug nicht entgleist." „Doch mit den Augen die ich dir gegeben habe, schaffst du das alleine. Das wissen wir doch alle."
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