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Sechs Tage später
Alec
Ich öffne langsam meine Augen und sehe mich zuerst einmal verwirrt in meinem Zimmer um. Es muss ungefähr sechs Uhr morgens sein. Als ich meinen Kopf nach links drehe, sehe ich Magnus, welcher nachdenklich an die Decke starrt. Worüber er wohl nachdenkt? Ich rutsche näher zu ihm und kuschele mich an seine Seite, wobei er leicht zusammenschreckt. „Guten Morgen.", murmelt er und drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn, was mich lächeln lässt. Ich liebe es, so aufzuwachen. „Das könnte ich auch sagen, aber es ist jetzt schon der zweite Morgen in Folge, indem du schon wach liegst und abwesend wirkst. Auch beim Training gestern habe ich bemerkt, dass du nicht ganz aufgepasst hast. Und du weißt, das solltest, denn mir ist wichtig, dass du dich verteidigen kannst. Worüber denkst du nach? Was beschäftigt dich?", frage ich ihn sorgenvoll.
„Nichts, es ist alles ok.", lächelt er, doch seine Augen verraten ihn. „Magnus, bitte sag mir, wenn es dir nicht gut geht oder dich etwas bedrückt. Wie hast du einmal gesagt? In einer Beziehung sagt man sich alles?", lege ich meine Hand an seine Wange und streiche leicht darüber. „Du spielst meine Waffen gegen mich aus? Unfair. Aber ja, da hast du wohl recht.", pausiert er kurz, bevor er seinen Kopf zu mir dreht und mir tief in die Augen sieht.
„Ich vermisse die Uni, Alexander. Ich vermisse das Leben, das ich dort hatte. Das war immer das, was ich wollte. Einfach ein langweiliges Leben. Irgendwann vielleicht eine Familie.", überlegt er, während ich mich von Sekunde zu Sekunde unwohler fühle. „Alec, das bedeutet nicht, dass ich nicht unglaublich gerne bei dir bin. Ich liebe dich.", flüstert er zum Schluss gegen meine Lippen und vereint sie mit seinen, doch richtig erwidern kann ich den Kuss nicht.
„Aber ich will nicht, dass du mit mir zusammen bist, wenn es dir dann nicht gut geht und du nicht glücklich bist. Du hast das Leben verdient, das du dir wünscht und ich kann es dir nicht geben, Magnus.", murmele ich traurig. „Nein, mich wirst du nicht mehr los.", lächelt er und steckt mich damit an. „Das hoffe ich. Aber wenn wir Asmodeus haben sollten, kannst du wieder in dein Leben zurück. Und du kannst entscheiden, ob du mich willst oder nicht.", streiche ich ihm durch seine dunklen Haare.
„Ich weiß schon für was ich mich entscheiden werde.", schließt Magnus die Augen und kuschelt sich gegen meinen Oberkörper. „Aber das ist nicht alles, was dich beschäftigt, oder?", frage ich nach einer Weile. „Ich habe Angst zu meinem Vater zurück zu gehen, aber ich werde es tun.", beichtet er, was mich schnell den Kopf schütteln lässt. „Dann geh nicht, Magnus. Ich kann das machen. Fühl dich nicht gezwungen. Du kannst hier in Sicherheit bleiben.", versichere ich ihm hastig und stütze mich auf meine Ellbogen, um ihn besser ansehen zu können.
„Nein, Alec, Ich schaffe das. Aber bitte versprich mir, mich dort wieder rauszuholen. Sonst weiß ich nicht, ob ich mir über meine Zukunft noch Sorgen machen muss.", murmelt er. „Natürlich hole ich dich wieder raus, Schatz.", hauche ich leicht geschockt. Denkt er ernsthaft, ich wäre ohne ihn noch fähig irgendetwas zu machen? Und gerade, als ich fragen will, was er mit dem letzten Teil seiner Aussage meint, klopft es an der Tür. „Seid ihr wach? Wir müssen los.", meldet sich meine Mutter durch die Tür und verschwindet dann wieder.
Die letzten Tage sind wir noch früher aufgestanden als sonst, um den vollen Tag auskosten zu können. Anfangs hat sich Magnus darüber beschwert und wollte mich überreden länger zu schlafen, vor allem auch, weil er Muskelkater am ganzen Körper hatte. Natürlich habe ich mich nicht überreden lassen. Außer vielleicht einmal, wobei man dazu sagen muss, dass Magnus nicht mit fairen Mitteln gespielt hat. Im Endeffekt sind wir eine dreiviertel Stunde länger im Bett geblieben. Allerdings nicht, um seinem Wunsch zu schlafen nachzugehen.
Als wir am Abend wieder nach Hause kommen, lässt sich Magnus, wie jeden Tag, erschöpft in mein Bett fallen. Und ehrlichgesagt bin ich nicht mehr amüsiert, sondern mache mir Sorgen. Wir trainieren seit einer Woche täglich und es macht ihn immer noch fertig. Ich hoffe, dass er genug Ausdauer hat, um sich gegen mögliche Gegner zu wehren. Ich verschränke meine Arme und sehe auf ihn herab. „Ich bin so froh, dass es vorbei ist. Nie wieder in meinem Leben werde ich noch einmal irgendetwas in der Richtung machen.", grummelt Magnus und dreht seinen Kopf zu mir.
„Dir ist aber bewusst, dass wir dich trainiert haben, damit du es anwenden kannst und sollst." Ich setze mich neben ihn, woraufhin Mags sich an mein Bein kuschelt. „Ja, ja.", murmelt er erschöpft. „Magnus, du weißt, das ist ernst. Noch kann ich dich hier einsperren und erst wieder rauslassen, wenn ich alles erledigt habe.", werde ich strenger. Ich finde einfach wirklich nicht, dass wir darüber spaßen sollten. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert.
„Alec, ich schaffe das. Ich habe das wichtigste gelernt und dich heute auf die Matte geschickt.", grinst er mich an. Ich lasse ihn in dem Glauben, dass er es wirklich geschafft hat und ich unabsichtlich einen Fehler gemacht habe. „Ja, ich weiß. Das war übrigens echt heiß.", raune ich ihm zu und stehe dann auf, um duschen zu gehen. „Was machst du?", setzt sich Magnus verwirrt auf. Als hätte ich ihn mit dem Satz komplett aus der Bahn geworfen.
„Duschen gehen?", lache ich und gehe ins angrenzende Bad. Gerade als ich die Tür schließen will, schlüpft Magnus hindurch. „Wir könnten doch Wasser sparen.", grinst er und lässt seine Hände unter mein schwarzes T-Shirt wandern. Seine Hände fahren zu meinem Oberkörper hinauf und ziehen mir den lästigen Stoff aus. Bis auf die Gänsehaut, die sich auf meinem Körper bildet, bleibe ich ruhig und sehe Magnus interessiert an. Ich beobachte ihn und warte gespannt auf den nächsten Schritt, den er gehen wird. Doch er geht ihn nicht.
Er hat seine Arme um meinen Nacken gelegt und sieht mich abwartend an. „Was?", frage ich ihn ein wenig dümmlich. „Ich werde nicht weitermachen, bis du mir sagst, dass es ok für dich ist.", erklärt er und drückt einen liebevollen Kuss auf meinen Mundwinkel, während ich dahinschmelze. Er ist so verständnisvoll. „J-ja.", antworte ich, ohne groß darüber nachzudenken. Ich bin noch immer von seiner ruhigen lieben Art verzaubert. „Echt?", fragt er ein wenig überrascht. Denkt er, ich würde ihn nicht gerne berühren? Oder von ihm berührt werden?
„Was?", bringe ich ein wenig heiser über die Lippen. Mein Gehirn scheint schon lange ausgeschalten zu haben. Ich habe nur noch Magnus im Auge. Seine Art. Seine Berührungen. Seinen Duft. Magnus. Und jetzt will er auch noch reden. „Gehen wir duschen?", wiederholt er sich kichernd. „Ohne Kleidung?", frage ich verwirrt, denn mir fällt gerade auf, dass man normalerweise nackt duschen geht. Das hatte ich nicht bedacht. „Ich weiß ja nicht wie du duschen gehst, aber empfehlen würde ich es.", lacht Magnus und drückt noch einmal kurz seine Lippen auf meine. Und noch einmal.
„Ich weiß nicht.", hauche ich zwischen zwei Küssen. „Wir müssen nicht, wenn du nicht willst.", erwidert er flüsternd, lässt allerdings nicht von mir ab. Immer wieder verbindet er unsere Lippen und drängt mich langsam gegen das Waschbecken. „Ich will.", lege ich eine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir, um unsere Lippen zu verbinden. Der Kuss wird hitziger und immer weniger Stoff trennt unsere Körper, bis wir nur noch in Boxershorts voreinander stehen. „Du musst dich vor mir nicht schämen, Alec. Alleine schon, weil dein Körper unglaublich ist.", wispert er und fährt mit seinem Zeigefinger über meine Brust hinunter über meine ausgeprägten Bauchmuskeln zu dem Bund meiner schwarzen Boxer.
Er hakt sich ein und beginnt langsam sie hinunter zu ziehen, als ich ihn plötzlich aufhalte. Er stoppt seine Bewegung sofort und hebt seinen Blick, um mich fragend anzusehen. „I-ich ...", stammele ich verzweifelt. „Willst du aufhören?", fragt er mit hörbar belegter Stimme. Ich schüttele schnell den Kopf. „Nein. ... I-ich ...", lege ich meine Hände an seine Taille und ziehe ihn näher. Mit gemischten Gefühlen sehe ich ihn an und streiche leicht über seine Haut.
Einerseits würde ich so gerne weiter mit ihm gehen. Mein Körper verlangt nach ihm, so wie mich jede einzige Faser meines Körpers bereits bei unserem ersten Treffen zu ihm gedrückt hat. Ich will seine Haut unbedingt an meiner Spüren und es braucht bloß ein einfaches 'Ja', um meinen Wunsch zu erfüllen. Doch ein Teil in mir hält mich zurück. Ein Teil in mir möchte einfach alleine in einen kuschligen Pullover eingekuschelt in meinem Bett liegen. Das ist mir einfach irgendwie zu viel. Vielleicht bin ich eben, auch wenn ich schon einundzwanzig bin, noch nicht bereit. Außerdem fühle ich mich nicht so wohl in meinem Körper und zeige ihn sehr ungerne vor anderen Menschen. Aber dem Wunsch alleine in meinem Bett zu verschwinden gebe ich nicht nach. Stattdessen aber einem anderen Verlangen.
Ich fahre mit meinen Fingerkuppen zärtlich über Magnus' Haut hinunter zu dem Bund seiner Boxershorts. Ich hacke zwei meiner Finger darunter und hebe dann meinen Blick, um meinen Freund anzusehen. Er nickt gespannt und gibt mir somit die Bestätigung weiterzumachen. Langsam ziehe ich den dunklen Stoff hinunter und starre gebannt auf Magnus' erigiertes Glied. Meine Hand wandert über seine Hüfte nach vorne über seine V-Linie, was ihn aufseufzen lässt. Er tritt ein wenig näher und senkt seine Lippen auf meinen Nacken, während seine Hände über meine Arme und meinen Rücken fahren.
Als er seine Hände fest an meinen Hintern legt, muss ich erstaunt aufstöhnen. „Darf ich?", raunt er mir ins Ohr und schiebt eine Hand unter meine Boxer. „Ja, bitte.", hauche ich mit geschlossenen Augen. Er zieht mir den letzten mich bedeckenden Stoff von meinem Körper und entblößt mich somit vollständig vor ihm. „Du bist so schön.", flüstert er, was mich leicht erröten lässt, auch wenn ich weiß, dass es nicht stimmt.
Magnus lässt von mir ab und zieht mich an der Hand in die Dusche, während er die Brause anschaltet. Das lauwarme Wasser prasselt auf unsere hitzigen Körper hinab und lässt mich leicht lächeln. Duschen hat mich schon immer irgendwie beruhigt und befreit. Magnus presst seine Lippen leidenschaftlich an meine und drängt mich gegen die gläserne Duschwand. Ich keuche in den Kuss und vergrabe meine Hände in seine Haare. Ich denke einfach nicht darüber nach, dass ich nackt bin, auch wenn mich der Gedanke aufdrängend begleitet.
Ich spüre seine Härte an meiner, was mich regelrecht verrückt werden lässt. Ich brauche so viel mehr, während ich noch immer lieber in mein Bett flüchten würde. Magnus greift nach seinem gut riechenden Duschgel und gibt eine Walnussgroße Menge auf seine Handfläche. Er reibt damit meinen Oberkörper und Rücken ein, wobei er einige Male auch über meinen Hintern fährt. Meine Hände erkunden seinen Körper und die stellen, die er besonders mag. Langsam fahre ich weiter hinunter und streiche ein weiteres Mal über die empfindliche Region seiner V-Linie.
Unsicher streife ich über sein sich mir entgegenreckendes Glied, was ihn aufkeuchen lässt. Er krallt sich an meiner Schulter fest und lässt dann ebenfalls eine Hand nach unten wandern, um mich in die Hand zu nehmen. Ich stöhne auf und ein überforderndes Gefühl überkommt mich. Ich bin nicht bereit.
Ich schiebe ihn schnell, aber vorsichtig von mir. Schließlich ist es nicht seine Schuld, er ist unglaublich verständnisvoll und ich bin süchtig nach seinen Berührungen. Aber anscheinend ist man auch nicht bereit, wenn man die richtige Person dafür hat. Und ich denke, Magnus versteht das. „Darf ich gehen, bitte?", frage ich leicht gequält und außer Atem. Er sieht mich durch den Wind und unter den Tropfen, die an seinen Wimpern hängen wie Perlen, an und nickt. „Natürlich.", flüstert er liebevoll und leicht verzweifelt, während sich seine Brust schnell hebt und senkt.
Erleichtert darüber, dass der Schaum bereits von meinem Körper gewaschen ist, trete ich aus der offenen Dusche, schnappe mir ein Handtuch und verschwinde schnell aus dem Bad. Ich trockne mich ab, ziehe mir eine frische Boxershorts, Jogginghose, ein T-Shirt und einen Pullover über. Sofort durchfährt mich ein Gefühl der Sicherheit mit den vielen Schichten Stoff, die meinen Körper bedecken. Ich wische die Wassertropfen von meinem Holzboden und hänge das nasse Handtuch über den Schrank zum Trocknen.
Peinlich berührt und mit nassen Haaren lege ich mich unter meine kuschelige sichere Decke und schließe die Augen, während ich noch immer dem Wasser lausche, das auf den Boden aufprasselt.
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