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Alec
„Wir haben hier keine Zimmer und da du Alec bereits kennst, wirst du bei den Lightwoods untergebracht. Du kannst in ihrem Gästezimmer schlafen bis wir Asmodeus haben und es wieder sicher für dich ist.", erklärt Hodge. „Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, dass du wieder zurück zur Uni darfst, allerdings nur mit Alec an deiner Seite, der dich beschützt, egal wo du hingehst.", hängt er an, als er Magnus' unmotiviertes Gesicht sieht. „Ich denke, ich nehme die erste Option.", murmelt Magnus leicht säuerlich.
Wenig später kommen wir bei unserem Haus an, da wir beschlossen haben erst morgen die Adresse abzusuchen. „Alec, du bist wieder hier.", begrüßt mich meine Mutter glücklich und schließt mich in ihre Arme. „Und du musst Magnus sein. Wir freuen uns, dich hierzuhaben. Ich hoffe wir können dir den Aufenthalt schön gestalten, bis du wieder in dein Leben zurück kannst.", wendet sich meine Mutter an Magnus. „Danke.", bedankt er sich bei ihr und zwingt sich ein Lächeln auf. „Ich kann dir dein Zimmer zeigen.", schnappe ich mir seinen Koffer und gehe mit ihm die Stufen zu unserer Rechten hinauf. „Unten sollte alles klar sein. Wohnzimmer, Küche. Hier ist das Bad, Jace' Zimmer, Izzy's Zimmer und gegenüber ist meines.", erkläre ich. „Daneben ist das Gästezimmer.", öffne ich die Tür des genannten Zimmers und stelle den Koffer darin ab.
„Danke.", flüstert er noch immer erschöpft. Man sieht ihm deutlich an, dass er geweint hat und ihn die Frage zu seiner Vergangenheit mitgenommen haben. „Wenn du irgendwas brauchst, ich bin gleich nebenan.", informiere ich ihn noch, doch er hört mir nicht mehr zu. Ich würde mir so wünschen, dass er mir verzeiht. Es fühlt sich an, als könnte ich ohne ihn nicht mehr denken, nichts mehr tun. Ich brauche ihn. „Gibt es eine Möglichkeit, dass du mir vergibst? Kann ich irgendwas tun?", drehe ich mich noch einmal um. Ich muss es einfach versuchen. „Ich weiß es nicht, An ... Alec.", verbessert er sich und dreht sich wieder weg.
Ich gehe aus dem Raum und schließe hinter mir die Tür. „Lass mich mit ihm reden.", steht Izzy plötzlich vor mir. „Ich glaube, er braucht jetzt erstmal seine Ruhe.", murmele ich und verschwinde in mein Zimmer. Nach ein paar Minuten höre ich ein Stimmengewirr, das vom Gästezimmer ausgeht. Ich verstehe keine bestimmten Worte, aber anscheinend ist Izzy doch zu ihm gegangen. Nach einer halben Stunde leisem Stimmengewirr höre ich ein Lachen. Sogar sie kann ihn zum Lachen bringen. Mit mir wird er wohl nie wieder sprechen.
Ich beschließe heute schon früh schlafen zu gehen, auch damit sich meine Wunde wieder schnell erholt und ich mich mit Missionen ablenken kann. Ich putze meine Zähne und ziehe mir eine frische Boxershorts an, bevor ich mich in mein Bett lege. Es ist ungewohnt wieder hier zu sein, auch wenn es nur wenige Tage waren. Diese paar Tage waren so schön und haben sich viel länger angefühlt. Ich weiß nicht, wie lange ich hier liege und die Tage mit Magnus durchgehe, als es plötzlich leise an der Tür klopft. Langsam wird die Tür geöffnet und wieder geschlossen. Ich schließe meine Augen und tue so, als würde ich bereits schlafen.
Die Person hebt meine Decke an und kuschelt sich neben mich, natürlich erkenne ich sofort den Geruch. Sandelholz. Magnus. „Ich weiß, dass du nicht schläfst.", murmelt er, was mich meine Augen langsam öffnen lässt. „Warum?", frage ich flüsternd. „Ich weiß, wie du aussiehst, wenn du schläfst.", erklärt er leise. „Weshalb bist du hier?", strecke ich meinen Arm aus, damit Magnus sich zu mir legen kann und ich meinen Arm um seine Hüfte ablege. „Ich weiß es nicht.", nuschelt er müde. „Ich vermisse dich.", hängt er so leise an, dass ich es fast nicht verstehe.
„Erzähl mir wer du bist, ich will dich kennenlernen. Ich will Alec kennenlernen.", sieht er zu mir auf. „Es gibt nicht allzu viel. Ich bin noch immer einundzwanzig. Ich habe Geschwister, Isabelle und Jace hast du ja bereits kennengelernt. Jace haben wir adoptiert, als ich acht Jahre alt war. Max, unseren kleinen Bruder, wirst du leider nie kennenlernen können.", wird meine Stimme kurz ein wenig heiser. Ich kann einfach nicht darüber sprechen. „Das tut mir so leid.", flüstert er gegen meine nackte Brust. „Meine Großeltern haben schon beim FBI gearbeitet, weswegen meine Eltern dort aufgewachsen sind und auch meine Geschwister und ich. Ich habe so ziemlich nie etwas anderes gemacht. Deswegen hatte ich auch nie Zeit, um mich in jemanden zu verlieben oder mich mit anderen Menschen außer meiner Familie zu beschäftigen.", erkläre ich leise, während ich an die Decke starre und Magnus' Atem in meinem Nacken spüre.
„Doch dann warst du da. Ich habe mich sofort zu dir hingezogen gefühlt. Ich wollte dich unbedingt berühren, dir nahe sein. Als wir uns das erste Mal geküsst haben, und auch jedes weitere Mal, hast du ein Feuerwerk in mir ausgelöst. Es ist das beste Gefühl der Welt dich zu küssen oder auch nur bei dir zu sein.", schweife ich ein wenig von dem ab, das ich eigentlich sagen wollte. „Was von dem, was du getan hast war vorgespielt? Dein Name, deine Art, deine Berührungen, deine Küsse, die Intimitäten ... der Orgasmus?", fragt er mich leicht bedrückt. „Mein Name, ja. Alles andere natürlich nicht. Ich habe das alles getan, weil ich es wollte. Weil mein Körper mich immer zu dir drücken wollte. Nichts davon könnte ich spielen. ... Und letztes war nicht geplant, mein Körper reagiert einfach so heftig auf dich.", versichere ich ihm und überlege dann kurz.
„Ich muss zugeben, dass ich eigentlich immer ziemlich mürrisch bin und echt nicht gut gelaunt. Aber in deiner Nähe kann ich gar nicht anders, als strahlen. Du machst mich automatisch glücklich und ich kann nichts dagegen tun.", senke ich meinen Blick und lehne meine Stirn an seine. Es entsteht ein tiefer Augenkontakt. Wenn ich ihn ansehe, fällt mir nur eines ein. Ich liebe ihn. Ich liebe Magnus mit allem was ich habe. Aber das kann doch nicht so schnell gehen? Das kann doch nicht sein. Schließlich weiß ich nicht, wie es sich anfühlt und da alle immer sagen, dass braucht Monate, um das zu wissen, kann es nicht stimmen. Gott, warum bin ich so unerfahren?
„Du machst mich eigentlich auch glücklich.", holt mich Magnus wieder aus meinen Gedanken. „Eigentlich?", flüstere ich gegen seine Lippen. „Vielleicht ist es jetzt anders.", überlegt er. „Ich hoffe nicht.", murmele ich und nähere mich seinen Lippen, doch er hält mir eine Hand vor den Mund. „Deine Strafe.", lächelt er, was mein Herz einen kleinen Sprung machen lässt. Er lächelt. „Ist das nicht auch eine Strafe für dich?", frage ich ihn verwirrt. „Das ist es mir wert.", streicht er gedankenverloren über meine Wange. „Bitte, nur einen Kuss. Ich will dich berühren.", bettele ich. Er ist wie eine Droge, auf der ich in Entzug bin.
„Aber nicht meine Lippen.", gibt er nach, auch wenn es nicht das ist, was ich wollte. Ich senke meine Lippen vorsichtig an seinen Hals und sauge leicht, was ihn aufseufzen lässt. Ich liebkose den Bereich unter seinem Ohr, seinen Hals und sein Schlüsselbein. Die Stellen, die meiner gestrigen Erkundung nach seine erogenen Zonen sind. Ich lausche den leisen Geräuschen, die ich ihm entlocken kann, während er seine Hände in meinen Haaren festkrallt, was mich leise aufstöhnen lässt. „Warum bin ich so inkonsequent in deiner Nähe?", seufzt er verzweifelt. „Aus demselben Grund, warum ich es bin.", nuschele ich benebelt zwischen zwei Küssen auf seinem Schlüsselbein.
Ich sauge einmal fest, was ihm wieder ein Keuchen entlockt. Ich lasse meine Hände seine Seiten herunterstreichen, als ich bemerke, wie hart er unter mir ist. Augenblicklich werde ich unsicher. Was soll ich tun? „Du bist so geil.", stöhnt er. „Ich würde dich so gerne ha ...", unterbricht er sich abrupt und sieht mich an. „I-ich ...", stottere ich. „Ich werde dich zu nichts zwingen, aber ich kann nichts dafür, wenn mein Körper dich so sehr will.", lächelt er und zieht mich wieder näher. Meine Wangen färben augenblicklich rot. Er will mich? Das ist so ungewohnt. Aber ich denke, ich bin nicht bereit für sowas. Ich habe nie darüber nachgedacht und so plötzlich da reingeworfen zu werden, überfordert mich.
„Darf ich dich küssen? Du kannst mir immer sagen, wenn ich zu weit gehe und aufhören soll.", versichert er mir, doch ich will ihn nicht aufhalten. Was bin ich denn dann für ein Freund? Bin ich das überhaupt? Sein Freund? Sein fester Freund? „Ja, ok.", gebe ich ihm meine Einverständnis. Er drückt mich unter sich in die Kissen und drückt hart und verlangend seine Lippen auf meine. Seine Hand wandert ihn meine Haare, um dort an einzelnen Strähnen zu ziehen, während die andere über meinen nackten Oberkörper streicht. Mir entfährt ein lautes Stöhnen. Überfordert mit ihm und meinen Gefühlen, versuche ich seinen stürmischen Kuss zu erwidern. Irgendwie funktioniert meine Intuition nicht und ich habe keine Ahnung was ich machen soll.
Als er beginnt seine Hüfte gegen meine zu bewegen, kann ich nicht mehr. Das ist alles zu viel. Zu viel neues, das ich nicht kenne oder verstehe. „S-stopp, i-ich ...", schiebe ich ihn von mir. „ ... kann das nicht.", murmele ich schwer atmend. „I-ich ... es tut mir so leid. Ich kann mich in deiner Nähe einfach nicht zusammen reißen. Du hättest früher etwas sagen können.", flüstert er besorgt und rutscht wieder näher, um mir über die Wange zu streichen, doch ich weiche leicht zurück. „Alexander, ich will dir nicht wehtun.", versichert er mir und streicht zärtlich über meine Wange. „I-ich ... kann das einfach nicht.", murmele ich schuldig. Warum sollte er mich noch mögen, wenn ich nicht bereit für mehr bin?
„Liegt es an mir?", fragt mich Magnus langsam. „Nein. Es ist nur ... du bist so erfahren und ich ... bin das komplette Gegenteil. Ich bin einfach noch nicht bereit dafür.", erkläre ich mich. „Das ist doch nicht schlimm. Ich kann warten.", flüstert er verständnisvoll, was mich lächeln lässt. „Danke.", murmele ich und lege mich wieder hin. „Glaubst du, sie haben uns gehört?", frage ich ihn leicht ängstlich, als er sich zu mir legt. „Ich denke nicht, mach dir keine Sorgen.", spricht er mir gut zu, während ich mich in seine Halsbeuge einkuschele. „Oh Gott, das ist so peinlich.", nuschele ich und spüre das vibrieren seines Lachens.
„Dann wissen sie eben, dass wir uns sehr gerne haben.", lächelt Magnus. „Hast du das denn? Mich sehr gerne?", hebe ich meinen Kopf und sehe ihn unschuldig an. „Gott, Alec. Du bist so unerfahren. Natürlich habe ich dich sehr gerne. Sonst würde ich hier jetzt wohl nicht so mit dir liegen.", lächelt er und streicht mir sanft über die Wange, welche sich gerade rot färbt. „Übrigens kann man Alexander viel besser stöhnen.", säuselt er an mein Ohr, was meine Wangen sich noch tiefer färben lassen und mich wieder unsicher werden lässt.
„Schläfst du heute bei mir?", frage ich ihn schüchtern. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ohne dich gar nicht mehr schlafen kann.", äußert er seine Gedanken. „Das ist ein ja. Natürlich bleibe ich bei dir. Wenn ich denn darf?", fragt er um Erlaubnis, was mich stark nicken lässt. „Ja!", antworte ich ein wenig zu begeistert. Ich ziehe mir die Decke bis zum Kinn und genieße die Wärme, die von Magnus' Körper abstrahlt. „Gute Nacht, Alexander.", flüstert er und streicht mir einmal durch die Haare. Ich weiß zwar nicht, warum er mich bei meinem vollen Name nennt, denn das tut keiner, aber es hört sich aus seinem Mund sehr gut an. „Gute Nacht, Magnus.", erwidere ich schläfrig, bevor mich der Schlaf einholt.
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