Kapitel 77
"Komm, Jimin. Wir müssen hinunter!", sagte ich und rüttelte ihn leicht an der Schulter. Nachdem wir fertig ausgepackt hatten wollte sich Jimin noch ein bisschen hinlegen und schlafen. Doch nun müsste er aufstehen, da wir bereits hinunter in die Rezeption mussten.
Allmählich öffnete er seine Augen und setzte sich langsam auf. "Schon?", fragte er verschlafen und rieb sich gähnend die Augen. "Ja, also komm.", sagte ich und zog ihn an der Hand aus dem Zimmer hinaus. Wir sind sowieso zu spät dran. . .Ich habe nämlich auch ein Nickerchen gemacht und habe fast verschlafen, genauso wie Jimin es hätte, wenn ich ihn nicht geweckt hätte.
Zusammen hetzten wir zur Rezeption hinunter, wobei der Fahrstuhl unseren Stress nicht erkannte und somit in der normalen Geschwindigkeit fuhr. Wie sollte er auch. . .
"Da seid ihr ja endlich!", sagte Chungha fröhlich und warf die Arme in die Luft, "Ihr seid die Letzten." Das stimmte. Alle anderen warteten schon geduldig auf uns. Jimin und ich gesellten uns zu ihnen, da wir ja von Sungyeon und Chungha die Aktivität von heute Abend erzählt bekommen werden.
Die beiden stellten sich nebeneinander vor uns auf und Chungha holte Kärtchen von ihrem Rücken hervor. "Als erstes werden wir jetzt etwas essen gehen. Schließlich denke ich, dass ihr nicht zu Mittag hinunter in den Esssaal gegangen seid.", sagte Sungyeon.
"Genau. Für danach haben wir etwas ganz lustiges geplant.", ergänzte Chungha noch und teilte jedem von uns so ein Kärtchen aus. Es waren Eintrittskarten für einen Freizeitpark. "Dazu würden wir euch bitten, dass einer von euch immer so ein bisschen filmt. Schließlich sind wir deswegen hier.", führte sie fort und wartete auf eine Reaktion unsererseits.
Jimin meldete sich freiwillig, "Ich hätte wahrscheinlich eh viele Fotos gemacht, da kann ich auch ein bisschen filmen." Chungha und Sungyeon nickten nur. "Gut, dann kann es ja losgehen."
Wir gingen zu Fuß zu dem Restaurant, dass sich die beiden vorgestellt hatten. Sie sagten, dass es genau zwischen dem Hotel und dem Freizeitpark liegt und sehr ansprechend sei. Wir gingen also durch die Straßen Incheon's auf dem Weg zu diesem Restaurant und bekamen so schon einen kleinen Einblick der Stadt, der eigentlich wirklich schön war.
Immer wieder blieb ich stehen und machte mit meinem Handy Fotos von der Stadt, aber auch von den Jungs. Auch Jimin machte jetzt schon viele Fotos und hat ein kurzes Video gemacht, in dem er Army die Umgebung ein bisschen zeigt.
Irgendwann kamen wir dann bei dem Restaurant an, dass in einem sehr hohen Gebäude untergebracht war. Allerdings war dieses Haus noch lange nicht so groß wie das Hotel. Doch innen war es ebenso edel.
Eine Empfangsdame fing uns direkt beim Eingang ab. "Einen schönen Abend, haben Sie einen Tisch reserviert?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln. Sungyeon sprach mit der Dame, die uns dann kurz darauf an unseren Tisch führte.
Sie brachte uns zu einem Tisch der in der Ecke an der Wand stand und ging danach wieder zu dem Empfangstresen. Kurz darauf kam auch schon ein Kellner und gab uns die Karte. Er wartete beim Tisch bis wir ihm die Bestellungen gesagt haben und ging dann wieder mit den Karten weg.
In dem Restaurant ging alles ziemlich schnell. Obwohl so viele Gäste hier waren, kam unser Essen flott zu uns an den Tisch. Auch hier machte Jimin Bilder und Videos von uns und dem Essen. Doch irgendwann nervte es und als Yoongi ein Machtwort sprach, hörte er fürs erste auf.
Das war dann auch schon wieder das Essen und wir bezahlten, ehe wir nach draußen verschwanden. "Einen schönen Abend noch!", sagte uns die Empfangsdame noch hinterher als wir das Restaurant verließen.
Mittlerweile ist es draußen ganz dunkel geworden und die Straßen wurden von den Straßenlaternen hell erleuchtet. Dazu hatten die ganz hohen Gebäude auch eine Art Lichtanimation, die die Stadt etwas erhellte.
Wiedermal gingen wir durch die Stadt und suchten uns den Weg zum Freizeitpark, für den wir schließlich bereits Eintrittskarten hatten. Doch lange sind wir nicht mehr gegangen. Schon von weitem konnte man das Leuchten der Lichter des Parks sehen. Allmählich baute sich in uns die Vorfreude auf.
Der Freizeitpark wurde von einem hohen Metallgitterzaun eingegrenzt und hatte zwei riesige Eingänge. Wir gingen durch einen der großen Torbögen und es wurden uns die Karten von einem Mitarbeiter abgenommen.
"So, was machen wir als erstes?", fragte Namjoon mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ich will in ein Gruselhaus!", sagte Jungkook schnell bevor jemand anderes etwas sagen konnte. Hoseok schüttelte den Kopf, "Ohne mich. . .Ich mach derweil was anderes."
"Ach komm schon Hobi. . .das wirst du dich doch trauen. . .", sagte Yoongi neckend und stupste ihn mit dem Ellbogen seitlich an. "Danke, aber nein danke."
"Wer will denn alles in ein Gruselhaus?", fragte Jin und wartete auf unsere Reaktion. Alle die wollten zeigten auf. "Na gut, dann geht ihr einfach da rein und wir fahren mit der Achterbahn.", sagte Jin entschlossen.
So trennten wir uns, zumindest für diese eine Bahn. Chungha und Sungyeon machten es sich währenddessen auf einer Bank bequem und redeten wahrscheinlich über irgendwas Geschäftliches.
Jungkook, Yoongi, Namjoon und ich sind also in die Gruselbahn gegangen. "Hast du denn keine Angst?", fragte Jungkook mich mit einem frechen Grinsen als wir in den Wagon einstiegen. "Sollte ich?", konterte ich und zuckte mit den Schultern. Schon ging die Fahrt los.
Die ganze Fahrt über war es dunkel. Nur hin und wieder blitzte es und man erhaschte einen kurzen Blick auf eine Figur, die gruselig sein sollte. Wirklich gruselig war es nicht, nur kamen diese Momente immer plötzlich, weswegen ich mich auch erschrak. Jungkook kicherte dann immer und dachte wohl, dass es mir nicht auffiel, dass er immer dann ein Stückchen näher zu mir rutschte. Doch auch er erschrak sich bei den plötzlichen Lichtblitzen, da sie immer ziemlich unerwartet und kurz waren.
Mehr passierte aber auch nicht und wir kamen wieder zurück an den Anfang um auszusteigen. Die anderen waren auch schon fertig mit der Achterbahn und Hoseok sah ziemlich geschafft aus. "Hobi, die Gruselbahn hättest du auch fahren können. Die war überhaupt nicht schlimm.", rief Namjoon ihm schon von weitem zu. Dieser verdrehte nur die Augen.
"Die Achterbahn würde ich aber auch gerne fahren.", sagte ich als wir wieder bei ihnen waren. "Komm, ich fahr sie mit dir!", sagte Tae schnell und zog mich im nächsten Moment auch schon zu ihr hin.
Es dauerte nicht lange, da konnten wir schon in einen der Wagons steigen. Wir setzten uns ganz nach hinten, da war es nämlich am besten. Hinten in der Achterbahn zu sitzen ist das Beste, da wird man immer von den anderen Wagons mitgezogen und man sieht auch nicht wirklich was einen erwartet, pflegte mein Vater immer zu sagen.
Als die Fahrt dann losging, wurde mir klar, wieso Hobi danach so blass war. Die Bahn hatte drei Loopings, die man hintereinander fuhr und das Ganze dann noch einmal rückwärts. Das heißt, insgesamt fuhr man sechs Loopings. Doch Tae und mir machte das Spaß und wir hatten die ganze Fahrt über die Hände in der Luft.
Lachend kamen wir zu den anderen zurück und es wurde wieder überlegt was wir als nächstes machen. Um Hoseok einen Gefallen zu tun, fuhren wir etwas Ruhiges. Als nächstes war also das Karussell an der Reihe. Danach fuhren wir noch viele verschiedene Sachen und sogar Sungyeon und Chungha sind hin und wieder eine Bahn gefahren.
Es wurde immer später und somit wurde auch der Freizeitpark immer leerer. Chungha kündigte auch unseren Heimweg an, "Wir sollten dann wieder zurück, damit ihr genug Schlaf für morgen habt." Wie eine Gruppe Kleinkinder versuchten wir alle auf eine trotzige Weise, sie noch umzustimmen. Doch schlussendlich machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Im Hotel angekommen standen wir wieder so wie heute Morgen in unserem Abteil vor unseren Zimmertüren. "So, wir wünschen euch eine erste gute Nacht. Zur Information, morgen um 9 Uhr gibt es Frühstück im großen Esssaal im Erdgeschoss. Sungyeon und ich werden ein bisschen früher schon bei unserem Tisch sein. Ihr müsst also nur uns suchen oder einen Angestellten um Hilfe bitten.", sagte Chungha. Danach verschwand auch schon jeder in seinem Zimmer.
Irgendwie war es ungewohnt nicht mit Jungkook in einem Zimmer zu schlafen, doch es ist einfach mal etwas anderes. "Kann ich als erstes ins Bad oder möchtest du unbedingt zuerst?", fragte ich Jimin, der sich geschafft auf sein Bett warf. "Nein, nein. Du kannst eh als erstes gehen. Ich brauch noch einen Moment."
Ich holte mir meinen Pyjama und frische Unterwäsche aus dem Schrank, in den ich heute schon meinen Kofferinhalt gepackt hatte. Mit meinen Sachen ging ich dann ins Bad. Handtücher und Duschzeug wurden vom Hotel bereits zur Verfügung gestellt.
Ich sprang kurz unter die Dusche und zog mir anschließend das frische Gewand an. Mit nassen Haaren betrachtete ich mich kurz im Spiegel und zog ein paar Grimassen. Zu lange habe ich das nicht mehr gemacht. . . Schnell putzte ich mir noch die Zähne und verließ dann auch schon wieder das Bad mit einem Handtuchturban am Kopf. Schließlich wollte ich mein Kissen nicht nass machen.
"So schnell bist du schon wieder fertig?", fragte Jimin erstaunt und ich zuckte nur mit den Schultern, "Ich dachte, ich habe mehr Zeit." Langsam stand er auf und schlurfte mit seiner Kleidung ins Bad. Er scheint wirklich müde zu sein. . .ob Kookie auch so müde ist?
Ich setzte mich an den Rand meines Bettes und trocknete mir mit dem Handtuch nochmals meine Haare. Vielleicht werden sie noch trocken bevor Jimin fertig ist. . .
Es klopfte leicht an der Tür, die im nächsten Moment auch schon leise geöffnet wurde. Jungkook schaute vorsichtig in den Raum hinein und kam schnell hinein, als er sah, dass nur ich da war. Genauso leise wie er die Tür geöffnet hatte, schloss er sie auch. "Gut, du bist gerade alleine?", fragte er mich leise.
Doch als ich antworten wollte, hielt er mich mit seinem Handeln auf. "Ich muss nämlich noch etwas erledigen.", sagte er flüsternd und klang anders als sonst. Langsam kam er auf mich zu und musterte mich dabei.
Er drückte mich nach hinten gegen die Matratze und beugte sich über mich, sodass er sich mit beiden Händen neben meinem Kopf abstützte. Überrascht riss ich meine Augen auf und wartete ab, was er als Nächstes machte.
Vorsichtig öffnete er den obersten Knopf meines Pyjamahemdes und zog es leicht über die Schulter, die dann somit entblößt war. Mir wurde schlagartig heiß, doch Jungkook machte noch weiter. Auch er hatte eine leichte Röte um seinen Wangen, als er sich zu mir hinunter beugte.
Vor lauter innerlicher Panik drückte ich meine Augen zu und spürte irgendwann nur, wie er seine Lippen an mein Schlüsselbein gelegt hatte und nun daran sog. Überrascht machte ich die Augen wieder auf, doch es dauerte ein bisschen bis er wieder aufhörte.
Er ließ von mir wieder los und zog mir das Hemd wieder über die Schulter und knöpfte den Knopf zu. Jungkook ging auch wieder von dem Bett hinunter und sah verlegen zu Boden. Langsam setzte ich mich auch wieder auf und spürte förmlich die Röte in meinem Gesicht. "Wofür war denn das jetzt?", fragte ich mit einer leicht zittrigen Stimme.
Stotternd versuchte er zu antworten, "Na-. . .naja. . .falls Jimin etwas versuchen würde. . .in den Nächten. . .dann würde er dann sehen, dass du schon mir gehörst. . ." Ich fasste mir an die Stelle, an der Jungkook mir eben einen Knutschfleck verpasst hatte und nochmals schoss mir die Hitze durch den Körper.
"Na dann. . .g-gute Nacht!", sagte er und versuchte schnell aus den Raum zu kommen. Doch ich stand schnell auf und hielt ihn noch zurück. Ohne etwas zu sagen drehte ich ihn um und fing an ihn zu küssen. Anfangs machte er noch mit und es wurde verlangender, doch nach kurzer Zeit packte er mich an den Schultern und drückte mich von sich weg.
"Lieber nicht. Denk daran, wir sind nicht komplett alleine hier. . .", sagte er und musste schwer schlucken. Ich nickte nur verlegen und sah ihm in die Augen, "Gute Nacht, Kookie. . ." "Gute Nacht, Megu.", sagte er mit einem leichten Grinsen und verließ das Zimmer.
Etwas verwirrt über das eben Geschehene schlurfte ich zurück ins Bett und kuschelte mich in der Decke ein. Ich machte meine Nachttischlampe aus, sodass nur mehr Jimin's brannte und das Zimmer in eine angenehme abendliche Atmosphäre verfiel.
Die ganze Zeit dachte ich darüber nach, was eben geschehen ist. Wäre mehr passiert wenn wir in einem Zimmer schlafen würden? Oder wäre es erst gar nicht dazu gekommen? Schließlich hat er gesagt, er hat es nur wegen Jimin gemacht. . . Nochmals fasste ich mir an die Stelle des Knutschflecks. Kann man ihn gut sehen? Muss ich den dann nicht tagsüber irgendwie gut verstecken?
Ich bemerkte gar nicht wie Jimin aus dem Bad kam und sich wieder in sein Bett warf. "War jemand eben da?", fragte er mich und gähnte. "Nein!", quiekte ich panisch auf, woraufhin Jimin fragend eine Augenbraue nach oben zog. "Ist ja auch egal. . .ich bin zu müde. Gute Nacht, Megumi. . .", sagte er und machte seine Nachttischlampe auch noch aus.
"Gute Nacht.", sagte ich, doch ich hatte so ein Gefühl, dass ich noch lange nicht einschlafen könnte.
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