Kapitel 74
"Und wo habt ihr euch ausgemacht, trefft ihr euch?", fragte Jungkook als wir bereits draußen waren und im Park herum irrten. "Eigentlich haben wir uns nichts ausgemacht. . .aber wir werden ihn schon finden.", antwortete ich ihm und wir gingen noch weiter herum.
"Hey! Ich glaub, da hinten ist er!", rief Tae und rannte auf ihn zu. Wonwoo war sichtlich verwirrt als er Taehyung zu ihn hin springen sah und wurde fast von ihm um gerempelt. Zusammen kamen sie dann zu Jungkook und mir und man konnte noch eine weitere Person neben ihnen gehen sehen.
"Hallo, schön dich mal zu sehen!", sagte Wonwoo mit einem Lächeln und wurde von seiner Begleitperson angestupst. "Oh. . .ach ja. . .kennst du Vernon noch?", fragte er mich und zeigte auf ihn, der mich ebenfalls begrüßte.
Ich nickte und nachdem wir uns alle begrüßt hatten suchten wir uns irgendein Plätzchen. "Ich weiß eines. . .", flüsterte Jungkook mir zu und piekte mir in die Seite. "Was meinst du?", fragte ich leise zurück, doch sein folgender Gesichtsausdruck verriet es mir. Der Platz aus seinem Traum. . .
"Sollten wir da nicht nur zu zweit hin, wenn er für dich besonders ist?", fragte ich ihn leise. "Eben.", sagte Jungkook und ich boxte ihm leicht in die Seite. "Komm, jetzt sind wir aber zu fünft unterwegs."
Schmollend folgte er uns zu einer kleinen Bank mit Tisch in der Nähe von einem der vielen kleinen Bäche. Dort setzten wir uns alle hin und schon begann die Tratscherei.
Man hätte denken können, dass wir nicht viel zu reden hätten. Schließlich haben wir uns bis jetzt nur irgendwelche Bilder geschickt und nicht über irgendwas geschrieben. Doch anscheinend war das egal. Ist aber auch besser so. . .sonst wäre hier eine ziemlich unangenehme Stimmung. . .
Wir redeten über alles Mögliche. Wir kamen von Filmen irgendwie auf Politik und dann zu der Arbeit. Ich erfuhr auch ganz viele Geschichten aus Wonwoo's, aber auch Vernons Kindheit, wobei ich mich dabei eher ein bisschen zurück hielt. Doch eine Geschichte erzählte ich, nur ein bisschen abgewandelt.
"Du bist wirklich, nur für einen Tag, nach Amerika?", fragte Vernon mich erstaunt. Ich nickte, "Ja, aber es war nicht irgendein Tag. Es war schließlich mein Geburtstag. Einfach so wäre ich auch nie nach Amerika gekommen, so verschwenderisch waren wir nicht."
"Und du hast einen Freund mitnehmen dürfen?", fragte mich Taehyung, der die Geschichte anscheinend noch nicht kannte. "Ja, zusammen mit meiner Mama und meinem Freund.", ich musste es ihnen noch öfter bestätigen, da sie es mir nicht zu glauben schienen.
"Wow. . .du musst also ziemlich reich sein. . .", stellte Wonwoo fest und legte sein Kinn am Tisch ab, wobei er mich von unten herauf anstarrte. Doch ich zuckte nur mit den Schultern, "Naja. . .jetzt nicht mehr. Ich habe zwar das Geld meiner Mutter geerbt, aber da ich noch nicht volljährig bin, ging das ganze Geld an meinen Vater, genau wie ich. . ."
"Also ist dein Vater jetzt reich?", fragte Vernon und war ein bisschen verwirrt. "So kann man das auch nicht sagen. Er war reich. . .er hat alles verspielt. Grob gesagt, das ist eigentlich auch der Grund, warum er mich nach Seoul geschickt hat. Um ein bisschen Geld zu verdienen. . .doch das war nicht der einzige Grund. . .", beim Reden wurde ich immer leiser.
Jungkook versuchte mich ein bisschen aufzumuntern und strich, unterhalb des Tisches, über meinen Oberschenkel, sodass es die anderen nicht mitbekamen. "Aber das ist doch auch egal.", sagte ich und versuchte vom Thema abzulenken, "Ich hab Hunger. Was ist mit euch?"
"Klar, holen wir uns was. Ich glaube, hier in der Nähe ist irgendwo ein McDonalds.", sagte Wonwoo und wir standen von den Bänken auf. So machten wir uns auf den Weg um Mittag zu essen, wobei es eigentlich schon nach 16 Uhr war.
Doch nach dem Essen mussten sie schon wieder gehen. Wonwoo hatte erzählt, dass sie sich heute noch mit ihrem Manager trafen. Also verabschiedeten wir uns und wir alle gingen nach Hause.
"Das war schön heute. . .", seufzte ich und starrte in den Himmel hinauf, der langsam immer dunkler wurde. "Hat es dir gefallen, ja? Das ist gut. . .", sagte Jungkook leise und nahm meine Hand. Ich drückte sie leicht und lächelte ihn an.
Im nächsten Moment schnappte sich Taehyung Jungkook's andere freie Hand und lächelte ihn auch an. "Ist was?", fragte Taehyung und grinste weiter. Jungkook schüttelte nur schnell den Kopf und blickte etwas verwirrt nach vorne.
So langsam kamen wir dann auch schon zu Hause an. Man hörte die anderen schon von draußen. Ich frage mich, was da drinnen los ist. . .
"Hallo! Wir sind wieder zurück!", rief Tae und stürmte auch schon in das Haus hinein. "Jungkook!", konnte man Jimin schon von oben schreien hören. Doch er schien nicht glücklich, eher wütend.
"Jungkook!", schrie er nochmals und kam auf ihn zu gerannt, wobei er ihn fast umwarf. "Was ist denn los?", fragte Jungkook und versuchte sich sein verschmitztes Lächeln zu unterdrücken. Er hatte wohl schon eine Vorahnung.
"Wieso hast du einen Brief an den Manager geschickt, indem du fragst ob sie meinen Stagenamen zu 'Zwergmin' ändern können?", fragte Jimin genervt und hielt Jungkook den Brief knapp vor die Nase, der nur die Arme schützend nach oben hielt.
"Ich weiß gar nicht was du meinst. . .", sagte er und versuchte unschuldig zu wirken. "Ich weiß doch, dass es du warst! Das ist eindeutig deine Handschrift.", sagte Jimin laut und Jungkook zuckte nur mit den Schultern, während er sich an Jimin vorbei drängte.
"Ich habe wirklich keine Ahnung was du meinst. . .", sagte er nur, fing aber hämisch an zu grinsen, als Jimin sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Dieser atmete nur genervt auf und zerknüllte wütend das Papier, ehe er es in den nächsten Mistkübel warf.
"Als ob. . .", grummelte er und stampfte ins Wohnzimmer. "Und hier sehen sie, etwas total Seltenes. Diese Rarität werden sie sonst nirgends zu sehen bekommen. Ein wütendes Mochi!", sagte Hobi und konnte sich kaum vor Lachen halten. Doch Jimin seufzte genervt und ging in sein Zimmer.
Auch ich musste lachen, doch irgendwie tat mir Jimin auch leid, "Okay. . .Ich glaube, Jimin ist sauer genug. . .Lasst uns etwas anderes machen." Gleich darauf ließ ich mich auf die Couch plumpsen und wartete darauf, dass die anderen Vorschläge machten.
"Ich gehe zu Jimin!", rief Tae und lief auch schon die Stufen zu Jimin's und Hobi's Zimmer hinauf. Wir schauten ihm noch hinterher, doch dann kehrte auch schon wieder Ruhe ein.
Jungkook setzte sich neben mich auf das Sofa und legte seinen Kopf auf meine Schulter, das ich gar nicht bemerkte. Nur die komischen, verwirrten Blicke der anderen deuteten darauf hin. Doch dann wurde es auch mir bewusst und zuckte schnell weg, woraufhin ich einen fragenden Blick von Jungkook bekam.
"So läuft das jetzt also?", fragte Yoongi spielerisch und schaute uns beide an. "Na endlich, hast du es ihr gesagt?", fragte Namjoon und seufzte. Jungkook nickte nur und zog mich wieder näher zu ihm, nur um seinen Kopf auf meiner Schulter ablegen zu können.
Namjoon fing an zu lachen, "Das ist aber noch nicht so lange her, scheint aber gut für dich ausgegangen zu sein! Du hast echt lang gebraucht es ihr zu beichten oder?" Jungkook nickte wieder nur leicht und hatte dabei die Augen geschlossen, da er ein bisschen schlafen wollte.
Jin und Hoseok warfen nur verwirrte Blicke in die Runde. "Wovon redest du, Namjoon?", fragte Hobi ihn schlussendlich. "Jungkook hat sich wohl getraut, Megumi seine Gefühle zu gestehen.", beantwortete dieser nur seine Frage und grinste breit.
"Woher wusstest du denn davon?", fragte ich und war wahrscheinlich genauso überrascht wie Jin und Hobi. "Bitte, ich hab es schon gewusst, da warst du dir darüber noch nicht mal sicher.", sagte Namjoon und wedelte mit seiner Hand durch die Luft. "Okay, wow.", sagte ich nur und klopfte mir auf den Schoß.
"Komm Jungkook, schlafen kannst du oben.", sanft drückte ich seinen Kopf weg und nahm ihn dann an der Hand, um ihn hinauf in unser Zimmer zu bringen.
"Na dann, viel Spaß euch beiden!", rief Namjoon uns hinterher und wackelte mit den Augenbrauen. "Klappe Namjoon!", sagte Jungkook etwas lauter und wurde ganz rot im Gesicht. Trotzdem ließ ich ihn nicht los und führte ihn in unser Zimmer.
Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und kuschelte sich, wie heute Morgen, an sein Kissen. Lächelnd betrachtete ich das Bild und setzte mich dann aber an den Schreibtisch. Bis jetzt hat Jungkook immer gespielt, jetzt kann er mich nicht daran hindern Overwatch zu spielen. . .
Doch falsch gedacht, als die Melodie erklang, war er wieder hellwach und sprang förmlich mit einem Satz zum Computer. Er drängte mich sanft vom Stuhl und ich verdrehte nur lachend die Augen. Es dauerte nicht lange und er verfiel aus seiner Spieletrance.
Nur mit dem Abendessen konnte ich ihm wieder vom Bildschirm weg bewegen, doch danach lief er direkt wieder hinauf und spielte wieder weiter. Ich legte mich währenddessen auf mein Bett und ging meine Nachrichten durch. Wonwoo hatte wieder geschrieben und auch mein Vater hat etwas über die Sendung von gestern geschrieben.
Doch irgendwann wurde ich müde und wollte schlafen gehen. Also ging ich ins Bad und zog mich dort auch direkt um, ehe ich mir die Haare kämmte und die Zähne putzte. Völlig fertig watschelte ich wieder zurück ins Zimmer und stellte mich neben Jungkook, der immer noch spielte.
"Kookie. . .ich will schlafen, kannst du nicht aufhören?", säuselte ich ihm müde ins Ohr und warf meine beiden Arme von hinten um seine Schultern. "Ja, gleich. . .Du kannst das Licht eh schon aus machen.", sagte er nur und ich seufzte auf.
Doch ich versuchte es gar nicht weiter und warf mich in mein Bett. Ich machte noch das Licht aus und kuschelte mich in meine Decke ein. Allerdings war der Bildschirm viel zu hell und die Geräusche der Tastatur und Maus erleichterten mir das Einschlafen nicht. Ich versuchte es trotzdem, aber es gelang mir nicht.
Gefühlte Stunden dauerte es bis ich hörte, wie er den Computer herunterfuhr und aus dem Zimmer für eine kurze Zeit verschwand. Somit war es komplett ruhig in dem Zimmer. also perfekt für mich. . .
Doch das blieb nicht lange so. Jungkook kam wieder zurück in unser Zimmer und hob meine Decke ein bisschen hoch, ehe er sich zu mir legte und seine Arme um mich schlang. "Es tut mir leid, aber jetzt kannst du ja schlafen.", sagte er leise und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Ich konnte gar nicht mehr reagieren, so schnell war er eingeschlafen. Doch das brauchte ich auch nicht. Denn auch ich schlief allmählich ein.
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