Kapitel 69

Jungkook's PoV

"Bist du wach, Megu?", fragte ich sie während ich neben ihrem Bett stand. Langsam drehte sie sich zu mir um und schaute mich mit ihre zugekniffenen, müden Augen an. "Was ist denn los?", fragte sie mich und setzte sich auf.

"Kommst du mit?", fragte ich sie, ohne genau zu sagen wohin. Doch das war Absicht. Sie nickte nur müde und kam langsam aus ihrem Bett raus. Ich reichte ihr meine Hand und sie nahm sie auch zögernd an.

An der Hand führte ich sie dann aus unserem Zimmer, bis hinunter in den Eingangsbereich. "Wir gehen raus?", fragte Megumi mich und gähnte kurz. Ich nickte und warf ihr eine warme Jacke um die Schultern, "Hier, sonst wird dir kalt." Ich zog mir selbst auch eine Jacke an und schlüpfte in ein Paar warme Schuhe, genauso wie Megumi.

Danach schlichen wir uns auch schon leise aus dem Haus. Die Kälte der Nacht umhüllte uns schnell und ich nahm sie wieder an der Hand. Schließlich wusste sie nicht, wo unser Ziel war.

"Also, Kookie. . .Wohin bringst du mich? Und das mitten in der Nacht?", fragte Megumi mich immer noch verschlafen. Ich drehte mich mit dem Gesicht zu ihr und lächelte sie an, "Lass dich überraschen, aber lange dauerte es nicht mehr."

Ich wollte mit ihr in den Park. Um diese Uhrzeit ist dort kein einziger Mensch, das heißt wir konnten ungestört alleine sein. Dazu ist es im Park perfekt, für dass das ich vor habe.

Ich zog Megumi schon fast. Sie war noch nicht ganz wach und ging deswegen auch ziemlich langsam. Doch ich wollte es ihr sagen. Letzte Nacht habe ich mich ja nicht getraut.

Doch je näher wir dem Park kamen, desto aufgeregter wurde ich. Immer schneller schlug mein Herz und immer schneller wurden aber auch meine Schritte, die uns zu der Stelle führten, die ich mir ausgesucht hatte.

"Kookie. . .", sagte Megumi etwas lauter, damit ich es mitbekam. Ich wurde davon komplett aus den Gedanken gerissen und starrte sie geschockt an. Ihre Wangen und Nase waren von der Kälte komplett rot. Nur ihre Hand war warm.

"Ich bin gerade fast hingefallen, kannst du nicht ein bisschen langsamer gehen?", fragte sie mich nun etwas leiser und wir starrten uns eine kurze Ewigkeit wortlos in die Augen. Langsam nickte ich, "Es tut mir leid, ich war in Gedanken. . ."

Nun gingen wir nebeneinander. Ich achtete mehr auf Megu's Tempo und versank auch nicht mehr in Gedanken. Immer wenn ich wieder aufgeregt wurde, schaute ich einfach zu ihr. Das beruhigte mich in diesem Moment irgendwie sehr.

Allmählich kamen wir bei der Stelle an. Es war ein kleines Plätzchen, das von Bäumen umringt wurde. Nur die Seite von der man zu dem Platz kam war ohne Bäume.

Ich stellte mich mit Megumi in die Mitte des Platzes und ließ ihre Hand los. Kurz drehte ich mich weg von ihr, da wieder die Panik in mir ausbrach. Doch ich versuchte mich zu fassen und drehte mich wieder zu ihr um, sodass wir uns nah gegenüber standen. Jetzt wäre es doof, wenn ich einfach sagen würde, dass ich es ein andermal sagen würde. . .Wir sind schließlich schon hier. . .

Verwirrt musterte sie mich mit ihren Augen. Sie hatte ihre Arme ineinander verschränkt, da ihr wohl kalt war. "Alles in Ordnung?", fragte sie mich besorgt und biss sich auf die Unterlippe.

Ich schüttelte nur lächelnd meinen Kopf, "Nein, nein. . .alles ist perfekt. Ist dir eh nicht zu kalt? Wenn doch, dann kannst du auch noch meine Jacke haben. . ." Ich wollte sie ausziehen, doch Megumi winkte nur mit der Hand ab. "Nein! Bist du verrückt? Sonst wirst du noch krank!"

Wieder entlockte sie mir ein Lächeln. "Weißt du, das kann nämlich noch ein bisschen dauern. . .Das ist nicht so leicht, wie man denken mag. . .", sagte ich leicht stammelnd.

"Ist schon in Ordnung. . .lass dir Zeit. . .", sagte sie leise und starrte hinauf in den Himmel. Es war eine bewölkte Nacht, doch ich fand es trotzdem wunderschön.

Mir kam es vor wie eine Sekunde, doch wir standen wohl mehrere Minuten wortlos nebeneinander und starrten hinauf auf die Wolken.

"Ähm. . .Kookie. . .so langsam wäre es schon gut, wenn du es mir sagst. Mir ist mittlerweile ziemlich kalt. . .", Megumi unterbrach die Stille zwischen uns. Sie hatte Recht, viel länger sollte ich sie nicht mehr warten lassen.

Ich atmete tief ein und aus und wir sah ihr wieder in die Augen. "Megu. . .eine Frage nur bevor ich es sage.", sie nickte, "Kann ich es kurz machen? Ich weiß sonst nicht wie ich. . ." Sie unterbrach mich, "Schon in Ordnung, sag es einfach. . ."

Ich sammelte nochmal meine Gedanken und atmete nochmals tief durch. "Megumi, ich habe mich in dich verliebt."

Sie riss vor Überraschung die Augen auf, doch blieb sprachlos. Ist das gut oder schlecht?

"Megu, ich will jetzt noch keine Antwort hören. . .glaube ich, außer sie ist gut. . .also für mich gut, dann sag es mir bitte jetzt schon!", panisch stammelte ich irgendwelche Worte vor mich hin. Megumi versuchte zu sprechen, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte.

"Nein, weißt du was. . .Vergiss es, weißt du. . .ähm. . .das war nur ein Spaß, ich habe dich reingelegt!", log ich. Ich habe viel zu sehr Angst vor ihrer Antwort.

Megumi sank ihren Kopf zu Boden und fing an zu Reden. Verdammt. . .sie will was sagen. . .

"Es. . .es wäre schlecht, wenn das ein Scherz war. Denn, ich glaube, ich bin auch in dich verliebt. . ."

Ich glaube mein Herz blieb stehen. Genauso wie die Zeit, blieb auch mein Herz stehen. Geschockt sah ich sie an. "Was?", schrie ich schon fast. Sie sah ebenfalls wieder in meine Augen und ich konnte sehen, wie rot sie im Gesicht war. Aber dieses Mal war es nicht die Kälte. Auch mir wurde ganz heiß und ein wundervolles Gefühl machte sich in mir breit.

"Ich habe mich in dich verliebt, Kookie.", sagte sie nochmals. Ich war so glücklich, ich könnte in Ohnmacht zu fallen.

Ohne irgendwas zu sagen umarmte ich sie schnell und fasste sie ganz fest. Ich wollte sie nicht mehr los lassen. Auch Megumi schlang ihre Arme um mich.

Nichts könnte den jetzigen Moment besser machen, es war alles perfekt.

Leicht löste ich uns aus der Umarmung, hatte aber immer noch meine Arme um sie. Langsam kam ich ihren Lippen immer näher und küsste sie vorsichtig.

Meine Hände umfassten nun ihr Gesicht und sie krallte sich an meinem Rücken fest.

Langsam lösten sich unsere Lippen wieder und wir starrten uns eine kurze Zeit nur in die Augen, ehe ich sie wieder fest umarmte.

"Ich liebe dich. Saranghae. I love you. Ich liebe dich.", immer wieder wiederholte ich die Worte und küsste dazwischen immer verschiedene Stellen in ihrem Gesicht. Damit entlockte ich ihr ihr süßes Kichern.

Wir verharrten noch eine Weile so, doch ich spürte wie Megumi wegen der Kälte anfing zu zittern.

"Komm, lass uns wieder gehen. Ich merke doch wie kalt dir ist. . .", flüsterte ich ihr zu und küsste sie nochmal an der Stirn. Sie nickte nur.

Schnell zog ich mir die Jacke aus und warf sie ihr über. "Nein, was wenn du krank wirst?", fragte Megumi mich und sah mir ernst in die Augen. "Dann darfst du dich um mich kümmern. . .Das ist dein Privileg als meine Freundin.", sagte ich spaßeshalber und zwinkerte ihr zu.

"Freundin. . .", murmelte sie sich selbst zu und strahlte mich danach mit ihre breitesten Lächeln an, das mich ebenfalls grinsen ließ.

Hand in Hand gingen wir zurück durch die Dunkelheit der Nacht nach Hause. Wir redeten nichts mehr, wir gingen einfach nur Hand in Hand durch die Straßen, die schwach von Straßenlaternen erhellt wurden und waren wohl momentan die zwei glücklichsten Menschen auf der Welt.

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