Kapitel 46
Nachdem viele schöne Bilder geschossen worden sind, zogen wir uns auch schon wieder in der Umkleide um. Wir verabschiedeten und bedankten uns bei den ganzen Arbeitern und gingen dann auch schon nach draußen. Als wir dann alle im Auto saßen schrie Tae auch schon los und hob seine Arme schlagartig hoch, "Wochenende! Wuhuuu!" Ich stieg ein und riss ebenfalls meine Arme in die Luft. "Jaa!" Vor lauter Freude schlugen wir unsere Hände zusammen und mussten deswegen lachen, wohingegen die anderen uns nur komisch anstarrten. Allerdings ließen wir uns davon nicht stören und lächelten uns gegenseitig an bis wir uns wieder beruhigt hatten.
Alle schnallten sich an und Jin fuhr los. Ich wollte wie bei der Hinfahrt Musik hören, doch ich hatte mit meiner Vermutung Recht und der Akku war leer. Sogar so leer, dass sich mein Handy bereits abgedreht hat. "Aish. . .", murmelte ich vor mir hin und Tae drehte sich wieder zu mir, "Was ist denn?" Fragend sah er mich an, doch ich schüttelte nur den Kopf. So schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. . .
"Nichts Schlimmes, nur mein Akku ist leer. Jetzt kann ich nicht meine Lieblingslieder hören." Er zuckte nur mit den Schultern und Jimin drehte sich grinsend zu mir nach Hinten, "Dann musst du dich, Wohl oder Übel, mit uns unterhalten. . ." Lächelnd verdrehte ich die Augen, "Oh ja. . .das ist ja ganz schlimm. . ." Allerdings hatte Namjoon einfach den Radio angemacht und jetzt hörten wir alle zusammen Musik. Die meisten Lieder kannte ich zwar nicht, doch es war lustig genug, den anderen beim Mitsingen zuzusehen. . . .Oder eher gesagt zuzuhören. . .
"Hey, wie spät ist es?", fragte Yoongi und klopfte leicht gegen Hobi's Kopflehne. Dieser schaute auf seine Handyuhr und antwortete, "Halb fünf, wir haben doch noch nichts zu Mittag gegessen, nicht wahr?" "Deswegen hab ich ja gefragt. Wenn man nämlich da vorne rechts abbiegt, kommt man zu einem McDonald's. Wollen wir dorthin gehen?" Wir stimmten alle Yoongi's Idee zu und Jin fuhr nun in Richtung Essen.
Es dauerte auch nicht lange und wir erreichten die McDonald's Filiale auch schon. Allerdings fuhr Jin ins Drive-Through und wir sagten ihm was er bestellen soll. Das Staunen des Mitarbeiters war nicht zu überhören, als die Bestellung, nach kurzen Redepausen von Jin, immer noch nicht fertig war. Aber schließlich wusste die Person auch nicht, dass wir zu acht waren. Jin fuhr den Wagen ein Stück weiter nach vorn und nahm das Essen entgegen, nachdem er bezahlt hatte. Anschließend bekam jeder noch sein Essen, doch er selbst aß seines jetzt noch nicht.
"Willst du wirklich noch nicht essen? Wir können ja kurz rechts ran fahren oder ich füttre dich einfach während dem Fahren.", fragte Namjoon Jin und musste bei seinen Worten selber lachen. "Nein, nein. Das passt schon, ich esse es dann Zuhause und das du mich fütterst kommt gar nicht in Frage! Sonst passiert noch ein Unfall!", Jin schüttelte ablehnend den Kopf und konzentrierte sich weiterhin auf die Straße.
"Aber dann ist dein Burger doch ganz kalt!", rief Tae nach vorne, doch Jin zuckte wieder nur mit den Schultern. "Das weiß ich eh, aber mich stört es nicht. Außerdem freue ich mich schon auf Zuhause, da kommt dann das Wochenendgefühl erst so richtig zum Vorschein." Nun ließ Tae auch von dem Thema locker und biss von seinem Burger ab. Es wurde ganz still im Auto, man hörte nur noch zufriedenes Schmatzen und den Radio.
Es dauerte nicht lange und das Auto parkte vor unserem Haus. Mittlerweile waren wir auch schon fertig mit dem Essen, allerdings konnte man Jins Magen grummeln hören. Zusammen gingen wir auch schon hinein und während wir uns alle auf die Sofas fletzten, ging Jin alleine mit seinem Essen in die Küche. Kurze Zeit später folgten ihm Tae und Jungkook um ihm Gesellschaft zu leisten. Yoongi, Hobi, Namjoon, Jimin und ich sahen derweilen eine Talk-Show im Fernsehen an.
Ah! Ich bin ja jetzt Zuhause. . .ich muss mein Handy noch anstecken. . . Ich sprang vom Sofa auf und ging in Richtung Treppen, dort drehte ich mich schnell einmal um, "Ich gehe in mein Zimmer." Gleich nachdem ich das gesagt hatte verschwand ich auch schon die Stufen hinauf. Oben steckte ich mein Handy an und es schaltete sich nach kurzer Zeit wieder ein. Ich sah auf das aufblinkende Display. Oh, habe ich neue Nachrichten? Schnell entsperrte ich das Handy und tatsächlich - mein Vater hat mir nach Langem mal wieder geschrieben.
Papa
Hallo Megu!
Tut mir Leid, dass ich mich so lange
nicht mehr gemeldet hatte, aber
ich wurde bei einem Job angenommen.
Die ersten Tage war es hier ziemlich
stressig, aber so langsam hab ich mich
eingelebt. Wie geht es dir denn? Ist es
sehr anstrengend und gab es
irgendwelche Vorfälle?
Hdgdl und vermiss dich!
Dein Papa
Die Nachricht meines Vaters war unüblich lang, doch er hatte mir viel zum Mitteilen. Sofort schrieb ich ihm eine Antwort, allerdings erzählte ich ihm immer noch nicht, dass einige wissen, dass ich ein Mädchen bin. Das würde ich auch in nächster Zeit nicht tun, dafür gefällt es mir hier zu sehr. . .
Allerdings war mein Vater nicht der Einzige, der mir Nachrichten geschickt hatte. Auch Yuki und dieser Wonwoo von heute haben mir Nachrichten geschickt. Yuki schrieb ich natürlich auch sofort zurück. Sie hatte mir gesagt, dass sie nun ein paar Tage Ferien hätten und dass sie mit ein paar Freunden auf Urlaub fährt. Außerdem hat sie die Prüfungsphase anscheinend auch gut überlebt. Wonwoo's Nachrichten ließ ich vorerst noch in Ruhe, da ich im Moment nicht mit ihm schreiben wollte und ich lieber etwas mit den anderen machen wollte.
Ich sperrte mein Handy wieder und ließ es weiterhin aufladen. Währenddessen ging ich wieder hinunter, Jin war anscheinend schon fertig mit essen und zusammen spielten sie nun alle zusammen Mario Kart auf der Wii. Ich setzte mich dazu und schaute ihnen vorerst zu, doch nach kurzer Zeit schnappte ich mir auch einen Controller und spielte mit. Allerdings machte ich alle fertig, da ich von uns allen am Besten in dem Spiel war.
"Sagt mal, wollt ihr wieder in Teams spielen? Also ich wäre dafür. . .solange ich mit Ichy im Team wäre. . .", sagte Hobi, der in den letzten paar Runden eher weiter hinten war. Ich fing an zu lachen und schlug im spielerisch auf die Schulter, "Klar doch, wenn wir unsere Fähigkeiten verbinden, werden wir bestimmt dritter oder zweiter!" "Hey! So schlecht bin ich jetzt auch nicht. . .", er machte einen Schmollmund musste dann aber doch auch lachen.
Das Gespiele wurde allerdings durch die Hausklingel unterbrochen und Jimin ging an die Tür. Kurze Zeit später kam er wieder mit ein paar Briefen und Boxen. "Wer war das und was wollte die Person?", fragte Namjoon neugierig und half ihm beim Tragen. "Es war nur der Postbote, wir haben wieder ein paar Briefe und Pakete bekommen." Namjoon und Jimin verteilten die Post an jeden und sogar für mich war etwas dabei - ein Paket aus Deutschland.
"Aus Japan? Ist das von meinem Vater? Der hat doch gar nichts von einem Paket in seiner SMS erzählt. . .", fragte ich mich selbst leise, während ich das Paket aufmachte. "Du hast was aus Japan zugesendet bekommen?! Wooow. . .das hat dann aber einen weiten Weg hinter sich. . .", sagte Tae erstaunt und ich konnte nur zustimmend nicken. In dem Paket waren eine weitere Schachtel und ein Brief. Ich öffnete den Briefumschlag und holte die eigentliche Nachricht heraus, sie war auf Deutsch geschrieben.
Hallo Megumi!
Weißt du noch, dass dir Mr. Pietz immer Pakete geschickt hat?
Vor ein paar Tagen ist wieder eines angekommen, also die
kleiner Schachtel ist von Pietz. Ich dachte, da es sowieso für dich
bestimmt ist, schicke ich sie dir einfach rüber. Das bisschen Geld
kann ich schließlich für meine tolle Tochter ausgeben, um ihr
eine Freude zu bereiten.
Ich wurde auch bei einem Job angenommen und fange dort Montag an.
Vielleicht habe ich dir das eh schon per SMS geschrieben während
das Paket noch auf den Weg zu dir ist. Auf jeden Fall bin ich schon gespannt
von dir zu hören, was ihr alles so macht und wie es dir gefällt.
Ich hoffe auch, dass es dir gut geht und du dich nicht zu sehr
überanstrengst. Sag einfach Bescheid wenn irgendwas los ist.
Ich hab dich lieb, Mausi
Dein Papa
Beim Lesen musste ich durchgehend dämlich grinsen. Lieb von meinem Papa, dass er Mr. Pietz' Paket weiterschickt. . .Er hat mich damit sozusagen immer am Laufenden gehalten, was es alles Neues in Deutschland gibt oder was dort der Trend ist. . . Ich packte den Brief vorsichtig in den Umschlag und legte ihn vorerst beiseite. Das eigentliche Paket öffnete ich nun auch langsam und dieses Mal waren nicht nur Sachen aus Läden drinnen, sondern auch Marmelade. Ja Marmelade! Meine Lieblingsmarmelade, die macht er immer selbst. . .
Ich ließ einen kleinen Freudenschrei aus und wurde deswegen von den anderen komisch beäugt. "Wieso freust du dich so wegen Marmelade?", fragte Jungkook mich, doch Namjoon ließ noch ein Kommentar ab und konnte sich dabei kein Lächeln verkneifen, "Ich dachte nur Jimin würde sich über Marmelade freuen. . ." Doch Jimin verdrehte als Antwort genervt seine Augen. "Naja, das ist meine Lieblingsmarmelade. Sie ist selbstgemacht, das heißt ich hätte sie hier nirgends kaufen können. Deswegen freue ich mich auch so.", mit einem breiten Grinsen auf meinem Gesicht beantwortete ich Jungkook's Frage und packte anschließend die Marmelade in den Kühlschrank. Ansonsten waren einige Zeitschriften und kleinere Dinge, die man auch als Dekogegenstände benutzen konnte, in der Schachtel und ich wollte sie später auch alle in meinem Zimmer verstauen.
Mittlerweile ist es auch schon spät geworden und jeder nahm sich irgendwas Kaltes zum Abendessen. Danach verschwand auch schon jeder in seinen jeweiligen Zimmern und ich schnappte mir noch schnell meine Schachtel bevor ich ebenfalls in meinem Zimmer verschwand.
Oben angekommen suchte ich für die kleinen Dekogegenstände angemessene Plätze und verstaute die Schachtel im Eck des Zimmers. Den Brief von meinem Vater brachte ich im Nachtkästchen unter. "Soll ich wieder zuerst ins Bad gehen?", fragte ich Jungkook, der eben am Handy beschäftigt war. Hastig sah er zu mir auf und schien kurz nachzudenken, was ich ihn überhaupt gefragt hatte. Doch dann nickte er nur als Antwort und war wieder in sein Handy vertieft. Äh. . .danke für das Gespräch?. . . Ich zuckte kurz mit den Schultern und ging dann auch schon ins Bad.
In der Dusche brauste ich mich schnell ab und klapperte dann meine Abendroutine ab. Als ich dann mit allem fertig war ging ich auch wieder ins Zimmer und traf Tae am Gang, "Na? Kommst du heute wieder?", fragte ich ihn und grinste ihn an, doch Tae kratzte sich nur am Hinterkopf und sah schräg an mir vorbei. "Äh. . .nein. . ." "Wieso nicht?", ich war überrascht, mein Lächeln verschwand direkt und ich sah ihn mit einem fragenden Blick an. "Ähm. . .Kookie ist nicht ganz so zufrieden damit, wenn ich wirklich jede Nacht komme. . ."
Leicht gereizt verschränkte ich die Arme vor der Brust, "Glaubst du nicht, dass das unsere Entscheidung ist?" "Das habe ich ihn doch auch gesagt! Doch er meinte nur, dass das auch sein Zimmer ist und er da was mitzureden hat." Ich ließ meine Arme wieder hinunter baumeln mein Gesichtsausdruck wurde auch wieder viel sanfter, "Oh, also wenn er das so sieht. . . Also, ich werde mit ihm mal drüber reden ok? Nur die Nacht schläfst du vielleicht mal wieder bei dir." Tae nickte und wir wünschten uns noch eine gute Nacht. Er ging die Treppen hoch und auch ich verschwand wieder in meinem Zimmer.
Sobald ich die Tür öffnete sprang Jungkook auf und wollte sich schnell an mir vorbei drängen. Als ob er wüsste, dass ich mit ihm über etwas reden will. . . Doch ich hielt ihn noch schnell an seinem Handgelenk fest. "Wir müssen dann noch reden. . .", sagte ich mit einer ernsten Stimme. Dass er Tae aus unserem Zimmer raus haut finde ich nicht wirklich fair, ich weiß es ist auch sein Zimmer. Aber das heißt auch, dass wir das wenn dann zusammen hätten entscheiden müssen. . .außerdem mag ich das Gekuschel in der Nacht. . .
Jungkook antwortete mir ziemlich flott, "Das war mir klar, nur würde ich gerne zuerst ins Bad gehen." Ich nickte und ließ ihn wieder los. Während er weg war legte ich mich schon einmal auf mein Bett. Ich hab gar nicht bemerkt wie müde ich die ganze Zeit war. . . Meine Augenlieder wurden immer schwerer und schwerer, bis sie schlussendlich zufielen. Ich schlief noch ein bevor Jungkook wieder zurückkam.
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