Kapitel 20 - Neuanfang ohne Lügen?

Alisha's Sicht:

Ich war in einem großen weißen Raum und es stank stark nach Desinfektionsmittel. Anscheinend war ich in einem Krankenhaus. Langsam drehte ich mich um und erblickte ein Bett. Auf diesem Bett lag unverwechselbar die Liebe meines Lebens: Harry. Sofort lief ich auf ihn zu, doch da schubste mich ein Arzt weg von ihm. Als ich gerade nachharken wollte, drehte sich der Mann mit einem traurigen Blick zu mir um. ,,Es tut mir Leid, aber ich konnte nichts mehr für ihn tun. Mr.Styles ist jetzt im Himmel. Mein Beileid."

,,Alisha aufwachen! Hey, das ist nur ein Traum, Ally! Wach auf!", hörte ich die Stimme meines Bruders rufen. Sofort war ich hellwach und fuhr hoch. Es war nur ein Traum, Alisha. Nur ein Traum! Harry lebt noch!

Louis: Alles in Ordnung, Schwesterchen?

Ich: Harry?

Louis: Ich habe schon im Krankenhaus angerufen. Er zeigt schon erste Anzeichen das er aufwacht, also-

Ich: Was?! Ich muss sofort zu ihm!

Louis: Aber-

Ohne Louis aussprechen zu lassen, sprang ich aus dem Bett, rannte ins Bad und sprang unter die Dusche. Danach trocknete ich mich ab, föhnte meine Haare und puzte meine Zähne. Schminken fiel heute mal weg. Ich rannte wieder zurück in mein Zimmer und suchte mir Klamotten heraus. Meine Auswahl fiel, ziemlich schlicht, auf eine stink normale Jeanshose mit einem schwarzen Shirt (Bild). Dazu kombinierte ich noch schwarze Chucks und eine graue Tasche. Einigermaßen zufrieden begab ich mich in die Küche, schnappte mir eine Banane und wollte mich auf den Weg machen, doch mein Bruder hielt mich auf.

Louis: Warte mal Alisha, du kannst doch jetzt nicht einfach so zu Harry ins Krankenhaus!

Wenig beeindruckt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und schob mir das letzte Stück der Banane in den Mund.

Louis: Ich meine das ernst Alisha, ruh dich doch erstmal aus. Du hattest in den letzten Tagen so viel um die Ohren und-

Ich: Man Louis, verstehst du nicht das ich mir Sorgen um Harry mache?

Louis: Er ist im Krankenhaus gut aufgehoben und ich mache mir eher Sorgen um dich...

Ich: Na gut, dann mach dir halt Sorgen, aber ich fahre jetzt zu ihm.

Louis: Alisha du-

Mit einem letzten Knall schlug ich die Tür hinter mir zu und lief zu meinem Auto. Nachdem ich eingestiegen war, fuhr ich auch schon los. Eine gute virtel Stunde später parkte ich das Auto auf dem Parkplatz und lief auf das große Gebäude zu. Nachdem ich wohlgemerkt die Treppen genommen hatte, stand ich nun vor Harry's Tür. Ich atmete noch einmal tief durch und trat dann ein. Kaum war die Tür offen, fiel mein Blick auf das Bett. Harry saß dort und sah mich an. Er war wach!

Ich: Oh mein Gott Harry, wie geht es dir? Hast du Schmerzen? Wann kommst du raus? Wie-

Harry: Ganz ruhig, es geht mir den Umständen entsprechend gut, aber ich muss trotzdem noch etwas zur Beobachtung hier bleiben, da ich noch innere Wunden habe, die verheilen müssen.

Ich: Gott sei Dank! Weißt du was für Sorgen ich mir gemacht habe, als du dich im Fahrstuhl verletzt hast?

Harry: Also ist es wahr? Du bist Kacey und hast uns die ganze Zeit über angelogen?

Ich: Harry, ich-

Harry: Nein Alisha, ich versteh schon. Du hattest Angst das wir dich verraten würden.

Ich: Ja und das war dumm von mir. Ich meine Louis ist mein Bruder und ihr seid meine Freunde, ihr würdet mich niemals verraten.

Harry: Und das zwischen uns? War das auch nur gespielt?

Ich: Nein, ich liebe dich, Harry! Das musst du mir glauben.

Vorsichtig näherte ich mich ihm und bückte mich runter um ihn zu küssen, doch Harry blockte ab.

Harry: Alisha, versteh doch, ich kann dir so einfach nicht mehr Vertrauen. Diese 'Kacey Sache' hat alles kaputt gemacht.

Ich: Ich verstehe.

Harry: Wissen Sie es mittlerweile?

Ein kurzes Kopfschütteln meinerseits bestätigte Harry seine Vermutung, dass ich den Jungs immer noch nichts gesagt hatte.

Ich: Ich wollte es ihnen wirklich sagen, als wir hier im Krankenhaus waren, aber dann kamen plötzlich eure Fans und ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht es ihnen in dieser Situation zu sagen. Sie sind genauso wie ich wegen dir-

Harry: Trotzdem hättest du es ihnen sagen müssen, Alisha! Fühlst du dich denn gar kein kleines bisschen schuldig wenn du deine Fans, deine Freunde, den Mann der dich liebt und deinen eigenen Bruder anlügst?

Ich: Doch natürlich, aber was ist wenn sie mich nicht verstehen, so wie du?

Harry: Ach Alisha, ich verstehe dich, aber es ist einfach nicht richtig. Um die Jungs brauchst du dir echt keine Sorgen zu machen. Wir sind auch berühmt und die Fans die dich nicht verstehen, sind keine richtigen Fans.

Ich: Vielleicht hast du Recht...

Harry: Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du sagst allen die Wahrheit, wenigstens deiner Familie und deinen Freunden, oder du verstrickst dich immer weiter in Lügen bis sowieso irgendwann alles rauskommt.

Einen kurzen Moment lang sah ich ihn durchdringend an und dachte nach, bevor ich entschieden den Kopf schüttelte.

Harry: Du wirst nicht die Wahrheit sagen, oder?

Schultern zuckend sah ich aus dem Fenster und ließ mir Harry's Worte erneut durch den Kopf gehen. Wenn ich ehrlich war klang er wirklich so, als hätte ich meine Chance bei ihm verpielt. Aber das war jetzt was anderes. Vielleicht war es genau das, was ich brauchte: einen Neuanfang und das ohne Lügen!

Ich: Und was ist mit den Fans? Soll ich die bei der ersten Variante weiterhin anlügen?

Harry: Ich denke das du das selbst entscheiden musst, da es deine Fans sind.

Ich: Was hättest du gemacht?

Harry: Nun ja, die Fans unterstützen dich und verdienen es die Wahrheit zu erfahren, aber wenn du alles erzählst wirst du keine ruhige Minute mehr haben. Reporter werden dich verfolgen und du kannst alleine keinen Fuß mehr vor die Tür setzen.

Ich: Aber das gehört einfach dazu. Ich habe mich entschieden Sängerin zu werden, also muss ich mich auch mit dem Negativen abfinden. Hast du es je bereut?

Harry: Es gibt manchmal Zeiten in denen du am liebsten alles hinschmeißen würdest, doch wenn du dann auf der Bühne vor den ganzen Fans stehst. Das ist einfach wow.

Ich: Ja, ich weiß was du meinst. Dann ist man einfach stolz.

Harry: Genau.

Ich: Okay, ich weiß was ich zu tun habe. Danke Harry.

Harry: Kein Problem, aber was-

Ich: Du wirst schon sehen.

In Lichtgeschwindigkeit drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zur Tür. Dann raste ich, nach einem kurzen Winken zu Harry, nach draußen und stieg in den Wagen. Nun wusste ich was ich zu tun hatte.

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