11: Wenn Idioten plaudern

Noch einmal sah sie sich die verschiedenen Flüssigkeiten an, bevor sie sich für ein durchsichtiges Gemisch entschied. Sie nahm sich eine Glaspipette und befüllte diese mit der farblosen Flüssigkeit. Dann drehte sie sich zu dem Reagenzglas, welches eine gelbe Flüssigkeit enthielt und tröpfelte dort ein wenig von dem farblosen Zeug hinein. Danach verschloss sie das Reagenzglas und zentrifugierte es. Nun war die Flüssigkeit hellrot. Sie machte den Stopfen ab und roch chemisch daran. Sofort verzog sie das Gesicht und hielt das Reagenzglas mit gestrecktem Arm so weit es ging weg. Kurz schüttelte sie sich, bevor sie die Luft anhielt, den Stopfen drauf machte und es wegstellte. Neuer Versuch.

Plötzlich ging die Tür zum Labor auf und hinein kam der Mann, der ihr mehrmals am Tag einen Besuch abstattete.
"Und? Wie geht es voran?", fragte er mit seiner dunklen Stimme, welche überhaupt nicht zu seinem Aussehen passte. Er war hellblond und hatte braune Augen, welche sie nun streng fixierten. Allerdings passte dieser strenge und ernste Gesichtsausdruck nicht zu ihm.
"Genauso wie die letzten zehntausend Male auch", erwiderte sie trocken und räumte ein paar Sachen in die Spüle.
"Ich dachte, du kannst das!", knurrte er sichtlich wütend.
"Ich habe sowas nie behauptet", meinte sie und drehte sich von ihm weg, um die Pipette von eben sauber zu machen. "Außerdem ist das nicht so einfach, ohne irgendeinen Anhaltspunkt!"
"Wir haben dir doch gesagt, das Serum war ganz leicht bläulich!"
"Und ich habe euch schon hundert Mal gesagt, dass es etliche Kombinationen gibt, die diese Farbe hervorrufen!"
"Dann misch' doch einfach was zusammen!" Er ballte wütend seine Hände zu Fäusten. Genervt drehte sie sich zu ihm und zeigte mit der Pipette auf ihn.
"Das ist nicht so einfach!", sagte sie laut. "Wenn Chemie einfaches Zusammenmischen wäre, dann würden das selbst solche Idioten wie ihr das hinbekommen! Man muss auf die richtige Menge, aufs Verhältnis, aufs Verfahren und noch vieles Weiteres achten! Das ist nicht so einfach gemacht wie eine fertige Backmischung, die man einfach zusammenschütten muss!"
"Wir sind ja dabei, die Dokumente zu finden", schnaubte er nun ein wenig ruhiger.
"Dafür seid ihr wahrscheinlich sowieso zu inkompetent", murmelte sie, doch er hatte es gehört und war in schnellen Schritten bei ihr.
"Pass' bloß auf, was du sagst!", knurrte er gefährlich.
"Ihr habt mich hier her geholt, also lebt mit den Konsequenzen!", zischte sie. Ihre Angst hatte sie total ausgeblendet.
"Mir war nie bewusst, dass du genauso anstrengend bist, wie ich das von dieser Alexandra gehört habe! Ihr Mädchen seid doch alle gleich..." Er sah sie abschätzig an, doch jetzt reichte es ihr. Da er so nah stand, hob sie blitzschnell ihr Knie und trat unter seine Gürtellinie. Sobald er sich stöhnend gekrümmt hatte, nahm sie die Glaspipette und rammte ihm diese in die Seite seines Halses.

Ohne weiter Zeit zu verlieren, rannte sie aus dem Labor und stand nun in einem langen, spärlich beleuchteten Flur. Sie war irgendwo im Keller und immer, wenn man sie von hier unten wegbrachte, verband man ihr die Augen, weswegen sie keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie laufen sollte.
Aus dem Labor hörte man Paul Gibson um Hilfe rufen, weswegen sie sich schnell entscheid, nach rechts zu laufen, da sie meistens das Gefühl hatte, dort abzubiegen. Den nächsten Flur lief sie wieder nach rechts, den danach nach links. Am Ende befand sich eine Tür, wo ein Schild mit Treppe daneben hing, doch sie war abgeschlossen.
"Mist!", fluchte sie. Plötzlich ging eine Sirene an und die Gänge wurden in rotes Licht getaucht. Zwar standen nur selten Wachen vor dem Labor, in dem sie arbeitete, jedoch wurde dieser mit einigen Kameras überwacht und somit war klar, dass alle gesehen hatten, was mit Paul Gibson und ihr passiert war.

Schnell entschied sie sich in eine Richtung zu laufen und bog im nächsten Gang nach links. Als sie ein paar Türen entdeckte, versuchte sie diese zu öffnen, doch es war vergeblich. Schnell rannte sie weiter. Mal bog sie nach links ab, mal nach rechts.
"Wieso ist das hier so unnormal groß?!", fluchte sie und legte einen Zahn zu, obwohl sie langsam außer Atem war. Die Sirene dröhnte in ihren Ohren und das rote Licht ließ sie ganz kirre werden.

"Da ist sie!", rief plötzlich jemand. Erschrocken blieb sie stehen, da von vorne schwer bewaffnete Männer auftauchten und direkt auf sie zusteuerten. Schnell drehte sie sich um und rannte zurück, um direkt in den nächsten Gang abzubiegen. Panisch sah sie ab und an über die Schulter und stellte fest, dass sie ihr dicht auf den Fersen waren. Als sie an der nächsten Ecke nach rechts wollte sah sie, wie auch von dort nun bewaffnete Männer auf sie zukamen. Schnell wollte sie sich umdrehen und wegrennen, doch es war zu spät. Die anderen Männer waren längst bei ihr angekommen und packten sie.
"NEEEIN!!!", schrie sie und versuchte sich zu befreien. "LASST MICH FREI!! LASST MICH DOCH ENDLICH LOS!!! ICH KANN EUCH NICHT HELFEN!!!" Man band ihr die Hände zusammen, bevor sie die Gänge entlang geschoben wurde. Jedoch wurde sie nicht zurück ins Labor gebracht, so wie sie es erwartet hatte. Man führte sie zu einem Raum, der wie eine Krankenstation ausgestattet war. Dieser Raum lag nicht weit von ihrem Labor, wenn sie sich nicht täuschte.

Auf der Liege im Raum saß Paul Gibson, welcher seinen Kopf zur Seite geneigt hatte und eine Ärztin gerade kleine Glassplitter aus seiner Wunde am Hals hinausnahm. Als Teresa von den bewaffneten Männern im Raum stehen gelassen wurde, sah er zu ihr und man konnte die pure Wut in seinen Augen sehen.
"Du hast dir ganz schönen Ärger eingehandelt!", knurrte er wütend.
"Du musst dich entspannen, Paul", sagte die Ärztin und sah ihn mahnend an, bevor diese weiter machte.
"Und du scheinst dir ziemlich fiese Glassplitter eingehandelt zu haben. Tja, jedem das seine", zuckte sie mit den Schultern.
"Das wird definitiv Konsequenzen haben!"
"Vorsicht, vielleicht landet das nächste Mal etwas viel Spitzeres in deinem ziemlich kleinen Herzen."
"Es reicht!" Wutentbrannt schubste er die Ärztin von sich weg und kam auf Teresa zu. Diese blieb stehen und versuchte ihre Angst so gut es ging zu verstecken. Bei Alex sah das immer so leicht aus, doch jetzt merkte sie, wie anstrengend das eigentlich war.

"Was ist? Willst du mich jetzt etwa umbringen? Hm?", fragte sie provozierend und versuchte es auf die direkte Art und Weise. Jedoch bereute sie dies, sobald ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht auftauchte.
"Ich würde nicht selbst töten. Ich stehe daneben und schaue zu." Teresa machte große Augen und schluckte schwer. Sie sollte diesen ganzen selbstbewussten Kram lieber Alex und Flavia überlassen, da sie langsam echt nervös wurde und diese ganze Fassade anfing zu bröckeln.
"A-Aber das würde natürlich wenig Sinn ergeben...ich meine, ihr habt mich hergeholt, weil ich euch helfen soll und wenn ihr mich umbringt, dann wird nie einer das Serum oder den Chip wiederherstellen können", sagte sie nun schnell, in der Hoffnung, dass die Angst nicht durchschien.
"Du hast vollkommen recht, meine Liebe", grinste Paul. "Allerdings könnten wir uns egal welchen Wissenschaftler holen, sobald wir die Dokumente haben. Sie sind ja eine genaue Anleitung. Außerdem haben wir dich nur geholt, weil das am wenigsten Aufsehen erregt hat. Dank eurem lieben Direktor hatten wir eine super leichte Möglichkeit an dich ranzukommen."
"Aber wieso habt ihr mich so spät entführt?", fragte sie verwirrt nach. Aus den Augenwinkeln versuchte sie eine Fluchtmöglichkeit zu finden.
"Die Chance hat sich eben erst später ergeben", meinte er knapp.
"Nathiel hat einfach zu lange gebraucht", sagte Teresa und deutete zu einer Wand mit einem großen Fenster. Auf der anderen Seite sah man einen weiteren Raum mit mehreren Vorhängen. Einer davon war zugezogen. "Er liegt doch dort, nicht wahr?" Paul Gibson folgte ihrem Finger und sein Blick blieb etwas länger am Vorhang hängen, bevor er Teresa wieder ansah. "Evanna Cruz hat ihn doch angeschossen! Ich habe es genau gesehen!"
"Und das wird diese Hexe auch noch büßen!", sagte er laut. Erschrocken machte sie ein paar Schritte zurück, die er aber wieder näher kam.
"Ich glaube, du solltest lieber wieder ins Labor. Du hast noch so einiges vor!" Er rief nach den bewaffneten Männern, welche sofort da waren und Teresa an den Armen packten.

Wie zuvor vermutet, lag das Labor nicht weit von der Krankenstation entfernt. Teresa wurde in den Raum geschubst, nachdem man die Fesseln löste. Dann verschwanden die vier bewaffneten Männer und schlossen dabei wie immer die Tür ab. Böse starrte sie eine Weile auf die Tür, während sie sich ihre Handgelenke rieb. Wieso mussten die immer alle so unfreundlich und grob sein? Schließlich sollte sie die ultimative Lösung praktisch herzaubern, da konnten sie ja auch mal netter zu ihr sein.

Langsam begab sie sich zur Spüle, um da weiter zu machen, wo sie eben stehen geblieben war. Während sie Reagenzgläser, Erlenmeyerkolben und weitere Materialien ausspülte, dachte sie über die Überwachungskameras nach. Sie wusste genau, wo sie hangen. Sie wusste jeden Winkel, den sie überwachten. Und es gab wirklich keine Chance, in diesem Raum unbeobachtet zu sein.

Als sie die Sachen zum Trocknen hingelegt hatte, ging sie zum Schrank mit den Chemikalien. Sie hatten ihr wirklich eine erstaunliche Menge zur Verfügung gestellt, davon träumten Wissenschaftler. Neben dem Schrank stand ein Tisch mit einem Computer, mit dem sie Chemikalien nachschlagen konnte oder sich irgendwelche Formeln ansehen durfte. Viel mehr erlaubte man ihr allerdings nicht, doch sie hatte schon ein paar Mal ausprobiert, wie weit die Sperre ging und wie schwer sie zu knacken war. Natürlich musste sie das tarnen, da der Bildschirm genau im Winkel einer Kamera stand, wenn sie sich nicht von der richtigen Seite davor stellte.

Teresa öffnete den Schrank und sah sich die ganzen Chemikalien an. Als sie eine violette Flüssigkeit entdeckte, nahm sie diese in die Hand und las das Etikett. Phentalyzin. Sie hatte davon schonmal gehört und sie kannte auch die gefährliche Wirkung davon, jedoch brauchte sie noch ein paar Infos zu der Zusammensetzung des Stoffes. Sie stellte das kleine Fläschchen auf den Tisch neben den Computer und öffnete dann die Chemikalien-Kartei. Nachdem sie alles überflogen hatte, tippte sie schnell auf der Tastatur herum und öffnete so ein Fenster, welches die Programmierung des Computers enthielt. Zwar verstand sie nicht, wieso man das nicht gesperrt hatte, doch dann fiel ihr ein, dass die nicht mal eine Kopie ihrer wichtigsten Dokumente gemacht hatten und das schon genug über diese Idioten aussagte.

Schnell gab sie etwas ein und kam zum Programm, mit welchem die Überwachungskameras verbunden waren. Mit ein paar weiteren Klicks ließ sie ein Video abspielen, welches sie zeigte. Allerdings waren das bloß Aufnahmen von vor ein paar Tagen. Ab und zu hatte sie sich schon in die Überwachungskameras eingehackt und konnte so einen Aufnahme Modus aktivieren. Diese Aufnahmen von ihr, welche teilweise tagelang gingen, spielte sie nun ein, damit sie unbeobachtet den Raum absuchen konnte. Darauf hatte sie nun schon lang genug hingearbeitet, doch manchmal musste man einfach geduldig sein, um voran zu kommen.

Sie schnappte sie das Fläschchen Phentalyzin und griff nach noch einer weiteren Chemikalie. Als sie sah, dass sie Tryloghin erwischt hatte, musste sie grinsen. Diese Mischung würde ziemliche Schäden verursachen, doch das war ihr recht. Schnell mischte sie sich mehrere kleine Proben zusammen und verstaute diese dann vorsichtig in ihrer Hosentasche. Das Glas müsste normalerweise dick genug sein, um nicht kaputt zu gehen, außer man schlug absichtlich mit einem Hammer drauf.

Als sie alle Proben hatte, fing sie an die Wände abzutasten. Sie hatte nämlich das Gefühl gehabt, als man sie vor ein paar Tagen blind ins Labor geführt hatte, dass irgendwo eine Tür zu gemacht wurde und es war definitiv nicht die Labortür gewesen. Langsam ging sie die Wände klopfend ab. Sie horchte aufmerksam, um selbst den kleinsten Unterschied zu bemerken.

Als sie an der gegenüberliegenden Wand von der Wand mit dem Schrank war, wo eine weiße Tafel vor stand, bemerkte sie plötzlich einen Unterschied. Stirnrunzeln schob sie die Tafel zur Seite und klopfte weiter. Es klang wirklich etwas lauter. Teresa versuchte auszumachen, wie groß diese Tür ungefähr war. Dann suchte sie eine Möglichkeit, die Tür irgendwie aufzubekommen.
"Wie haben die das nur gemacht", murmelte sie vor sich hin. "Vielleicht von der anderen Seite? Hm..." Sie drückte und schlug sogar dagegen, doch nichts regte sich. Schnaubend drehte sie sich um und scannte das Labor nach irgendetwas nützlichem ab. Dann entdeckte sie den Bunsenbrenner und bekam eine Idee. Grinsend schnappte sie sich diesen. "Der müsste hart genug sein", überzeugte sie sich selbst und stellte sich seitlich neben die Tür, um dann mit voller Wucht auf die Stelle einzuschlagen, an der normalerweise das Schlüsselloch war. Es dauerte nicht lange, da entstand auch schon ein Loch an der Stelle, auf die sie immer einschlug. Nach ein paar weiteren Schlägen lockerte sich die Tür. Teresa stellte den Bunsenbrenner ab und versuchte die Flavia-Methode, wie sie sie nannte. Sie nahm ein paar Schritte Anlauf, bevor sie leicht hochsprang und mit ihrem Fußballen nach der Tür trat. Mit einem lauten Knacken flog die Tür auf und Teresa lächelte siegessicher. "Klappt jedes Mal."

Sie fuhr sich einmal durch die Haare, bevor sie vorsichtig durch die Tür trat. Hier war tatsächlich ein Raum, den man nur durch diese Geheimtür betreten konnte. Teresa sah sich um. Hier standen viele Regale mit Unmengen an Geräten, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Sie ging die Regale ab und betrachtete alles genauer. Plötzlich hörte sie ganz leise Stimmen. Wie angewurzelt blieb sie stehen und lauschte. Hatten die etwa herausgefunden, dass sie die Überwachungskameras gehackt hatte? Sie ging zu der Tür und lugte ins Labor. Schien alles ruhig zu bleiben und die Stimmen waren auch verschwunden. Teresa zuckte mit den Schultern. Vielleicht war ja nur jemand am Labor vorbeigelaufen.

Sie ging zurück zu den Geräten, da hörte sie plötzlich wieder diese Stimmen. Nun runzelte sie die Stirn und versuchte zu verstehen, wo die Stimmen herkamen. Sie scannte den ganzen Raum genau und blieb mit ihrem Blick dann an einer Lüftung hängen, welche sich gegenüber von der Tür und knapp unter der Decke befand. Irgendwie musste sie da jetzt hochkommen, vielleicht verstand sie dann, worüber sich die Stimmen unterhielten.

Wieder suchte sie den Raum ab, doch sie entdeckte bloß ein paar Kisten. Diese würden aber nie für sie reichen. Dann fiel ihr ein, dass im Labor ein Stuhl stand, welchen man in der Höhe verstellen konnte. Diesen holte sie sich schnell und begann dann ihren Turm zu bauen. Erst schob sie das Regal unter der Lüftung etwas zur Seite, was sich schon als ziemlich anstrengend herausstellte. Dann ging sie zu den Kisten und entschied die schwerere von den beiden als Basis zu benutzen. Die etwas leichtere Kiste hob sie dann auf die erste Kiste, dies war allerdings leichter gesagt als getan. Die Kisten waren sperrig und für sie immer noch ziemlich schwer. Irgendwie schaffte sie das aber doch und nahm sich zu Letzt den Stuhl. Diesen verfrachtete sie auf beide Kisten und drehte ihn auf sein Maximum nach oben. Nun kletterte sie vorsichtig auf den Stuhl. Alles war sehr wackelig und normalerweise würde sie so etwas auch nie tun, schließlich waren es meistens Flavia und Alex, die solche Aktionen vollbrachten und sie musste die beiden immer auf den Boden der Tatsachen zurück holen, doch dieses Mal machte sie eine Ausnahme. Sie wollte unbedingt wissen, wer da redete und worüber man sprach.
Ganz langsam richtete sie sich auf und nun fehlten nur noch ein paar Zentimeter zur Lüftung, doch das störte sie nicht, da sie bereits genug verstehen konnte, wenn die anderen laut genug redeten.

"...das Beste, was uns je hätte passieren können. Wenn Zoe das nur wüsste! Die würde sich vor Wut selbst in den Hintern beißen, diese dumme Kuh!" Teresa erkannte Paul Gibsons Stimme und spitzte ihre Ohren, als die andere Stimme redete. Diese war ziemlich leise und schien geschwächt, weswegen sie nur Fetzen verstand und nicht alles.
"...immerhin geheiratet."
"Das war doch nur des Geldes wegen", lachte Paul Gibson. "Irgendwann wirst du das auch verstehen...dafür musst du ja erst die Richtige finden."
"...viel zu aufbrausend und dickköpfig..."
"Vergiss' sie endlich! Sie hat uns alle verraten!"
"...nicht sicher, ob sie das überhaupt..."
"Ist ja auch unvorstellbar, da hast du recht. Aber irgendwer muss es gewesen sein. Die Viscontis sind gut, keine Frage, aber ohne Hilfe hätten sie nie entfliehen können."
"...sie?"
"Ich weiß auch nicht...kann ich mir wirklich nicht vorstellen...aber wenn sie es gewesen ist, dann hat sie mich enttäuscht."
"...alle."
"Na ja, trotzdem hoffe ich, dass Alexandra und ihre Freunde bald die Dokumente finden werden. Wobei Angelica meinte, diese Schnepfe von der L'Anima Perfetta verfolgt sie."
"Ramona?"
"Genau die."
"...mit Zoe?"
"Die hält sich ziemlich zurück. Zumindest ist es das, was Angelica erzählt und die hört das natürlich von Letitia. Ich sag ja, sie ist das Beste, was uns hätte passieren können."

"Entschuldigt die Unterbrechung", kam plötzlich eine weibliche Stimme dazu. "Ich muss kurz Nathiels Verband wechseln."
"Wie sieht die Wunde eigentlich aus? Verheilt die gut?", fragte Paul Gibson.
"Sie heilt, aber langsam. Sagen wir es so, der Täter wusste genau, wo er treffen musste, um einen großen Schaden anzurichten." Teresa glaubte, die Ärztin zu erkennen.
"...auch professionelle Kopfgeldjägerin..."
"Wieso hat sie eigentlich dich angeschossen und nicht Alexandra? Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, dann hätte man sie doch locker treffen können."
"Lange Geschichte."
"Ich habe Zeit."
"...zu vergessen..."
"Komm schon, wir sind doch unter uns."
"...Schwester mal zusammen...verraten und sie wurde...Psychiatrie gebrochen...sauer auf mich und..."
"Da hast du dir ja wirklich ziemlich was eingebrockt..."
"Sir?", kam plötzlich eine weitere Stimme hinzu. Diesmal war es eine tiefe Männerstimme. "Es sind alle eingetroffen, die Besprechung kann beginnen."
"Alles klar", sagte Paul Gibson. "Ich sehe nachher nochmal nach dir, Nathiel."

Alle Stimmen verschwanden und Teresa regte sich für ein paar Sekunden nicht. Sie musste erst einmal verarbeiten, was das alles zu bedeuten hatte. Alex' Eltern wurden wirklich befreit, Evanna Cruz hatte Nathiel angeschossen, weil sie einen Grund dazu gehabt hatte und was war das mit Letitia und Angelica Warren?

Egal, was hier vor sich ging, sie musste gewaltig aufpassen.

○●○

Yo...Tryloghin und Phentalyzin sind wieder bloß erfunden :)

Spy

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