46: Lüge um Lüge

Wir waren auf dem Weg zurück in den großen Saal, allerdings kamen uns die Jungs schon entgegen und sie schienen aufgeregt.
"Leute! Es hat geklappt! Sie haben Alfonso festgenommen!", verkündeten sie uns.
"Wirklich? Das ist ja großartig!", freute sich Flavia.
"Was hat die Königin dazu gesagt?", wollte ich wissen, da sie ja die ganze Zeit dachte, sie hätte uns.
"Diese hat nur noch den König alles erklären lassen und stand etwas verloren hinter ihm. Sie schien in Gedanken zu sein und suchte wahrscheinlich nach einem neuen Plan oder so", lachte Leo.
"Das ist doch super! Dann haben wir eine Nervensäge weniger!", freute sich Teresa.
"Ja. Was machen wir jetzt? Schließlich hab-"
"Ich wüsste schon, was ihr jetzt machen könnt", unterbrach die Königin Luca. "Es gibt noch einiges zu tun bis morgen. Auch wenn der Saal schon fantastisch aussieht, Alexandra." Sie stierte mich an und ich setzte ein nettes Lächeln auf.
"Dankeschön."
"Du bist wirklich sehr gewieft. Ihr alle zusammen seid sehr klug. Ich hatte nicht mit so einer Aktion gerechnet. Ich bin beeindruckt."
"Dankeschön, immer wieder gerne", mein gefälschtes Lächeln wurde ein bisschen größer.
"Allerdings will ich dich warnen, Alexandra, denn ich habe auch meine Verbündeten und ich mag es gar nicht, wenn man mir in den Plan pfuscht."
 "Oh, ich weiß wie Sie sich fühlen. Mich stört sowas auch immer ziemlich." Ich zwinkerte und sie schien ihre Wut schwer zurückzuhalten.
"Vorsichtig, Fräulein! Übrigens...da du ja den Ballsaal so schön hergerichtet hast, darfst du gerne zum Ball als Gast vorbeischauen. Das hatte ich ja vorher gesagt. Aber denk dran! Es ist ein königlicher Maskenball und ein Kleid für die Damen ist Pflicht. Zudem natürlich auch eine Maske." Mein Lächeln bröckelte etwas und ich hielt mich zurück mit den Augen zu rollen.
"Aber woher soll ich denn bitte bis morgen ein Kleid und eine Maske auftreiben?"
"Adrianna hat genug, da wirst du schon etwas finden", sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt. Nachdem sie verschwunden war verschwand mein Lächeln sofort und es wurde ein verzweifelter Gesichtsausdruck. Hinter mir hörte ich bloß jemanden kichern und das Grinsen von den Jungs brauchte ich gar nicht erst zu sehen, da wusste ich  auch so, dass es auf ihren Gesichtern saß.

"Ihr seid scheiße, dass wisst ihr hoffentlich", grummelte ich, während ich mich angesäuert zu ihnen umdrehte.
"Wieso? Wir haben doch gar nichts gesagt", kicherte Teresa. Ich schnaubte. Das war ganz und gar nicht lustig.
"Geh' doch einfach nicht hin, wenn du kein Kleid anziehen willst", schlug Christian vor.
"Aber ich will ja eigentlich hin, um zu sehen, was genau passiert und wer die Gäste sind und so."
"Das kannst du auch als Bedienung", zuckte Luca mit den Schultern.
"Das ist was anderes." Ich seufzte und sah zu den Mädels. "Wer von euch kommt mir helfen ein Kleid zu suchen?" Sofort schossen ihre Arme in die Luft und ihre Augen schienen zu strahlende. Gleichzeitig riefen sie: "ICH!!!" Verstört sah ich sie an, bis Flavia erklärte: "Diesen Moment können wir doch nicht verpassen!" Ich verdrehte die Augen.
"Ihr seid so blöd."
"Dann lasst uns mal zu Adrianna gehen", schlug Teresa vor.
"Bis später", sagte ich zu Leo und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Zusammen mit meinen besten Freundinnen ging ich dann zu Adriannas Zimmer.

"Ach nö. Sie ist nicht da", schmollte Flavia, nachdem wir zum siebten Mal geklopft hatten.
"Dann gehen wir sie halt suchen", bestimmte Teresa und sie zogen mich mit. Wir gingen sie zu erst im großen Saal suchen und fragten nach ihr, da wir sie dort nicht fanden. Uns wurde gesagt, dass sie beim König war und der irgendwo im Schloss sein musste. Na sehr hilfreich. Wir schlenderten durch die langen Flure, als wir einen Streit mitbekamen.

"Bist du wahnsinnig! Du kannst hier nicht einfach auftauchen! Was ist, wenn dich jemand sieht!? Hier läuft ständig jemand vorbei!", zischte eindeutig die Stimme der Königin. Ich sah zu meinen Freundinnen und Flavia und Teresa blickten zu mir. Schnell verschwanden wir in einem Raum, der gerade in der Nähe war. Es war das Lernzimmer oder so.
"Stimmt es, dass sie Alfonso gefangen genommen haben?", fragte nun die andere Stimme leise. Sobald ich sie erkannte, sackte mir das Herz in die Hose und ich blickte mit geweiteten Augen zu Teresa und Flavia, die genauso aussahen wie ich. Auch sie schienen schockiert.

"Ja", meinte die Königin verbittert. "Alexandra und ihre Freunde haben das irgendwie hinbekommen! Ich weiß auch nicht, wie die immer so etwas schafft...unfassbar! Aber woher weißt du es denn überhaupt?"
"Ich habe zufällig gehört, wie Marianna mit Miguel geredet hat. Sie soll ihn irgendwie befreien oder so."
"Nicht im Ernst! Diese blöde, kleine Nervensäge muss sich immer und überall einmischen! Genauso wie Alexandra...na ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ich weiß ja, wie ihre Eltern drauf sind." Mein Mund klappte auf und ich konnte nicht fassen, was ich gerade gehört hatte.

"Aber Miguel weiß nichts von unserem Kontakt?"
"Nein. Und ich habe auch nicht vor, ihm irgendetwas über unsere Abmachung zu erzählen. Bei dir hoffe ich auch um Diskretion höchsten Grades!"
"Aber sicher doch, eure Majestät."
"Lass den Quatsch! Verschwinde jetzt lieber! Und beobachte weiter diese Marianna, die ist mir nicht geheuer!" Das war das letzte, was gesagt wurde. Wir warteten noch ein bisschen, bis die Königin an dem Raum, in dem wir uns versteckten, vorbei ging.

"Mit wem steckt sie denn noch alles unter einer Decke?!", fragte ich fassungslos.
"Zumal sie so jetzt auch Kontakt zur Organisation hat und die wissen schließlich ja auch nichts von deren kleinen Geheimnis", meinte Flavia.
"Aber warum? Sie deckt Miguel und hat mit ihm einen geheimen Plan. Dazu hat sie den Schutz von ihm, Caruso und Alfonso. Warum braucht sie denn dann noch den Kontakt mit Fernando, ohne dass es jemand wissen soll?", überlegte Teresa.
"Ich mochte den Typ noch nie", warf Flavia ein und kräuselte die Nase.
"Geht mir genauso und wenn er jetzt auch noch unter einer Decke mit der Königin steckt, dann ist er mir gleich noch unsympathischer", fügte ich hinzu.  
"Wir können doch James fragen, ob er mehr Informationen herausbekommt oder möglicherweise weiß?", schlug Teresa vor.
"Gute Idee. Dann lasst uns zu James gehen und Adrianna später suchen." Beider meiner Freundinnen nickten bestätigend und wir gingen schnell zu James' Zimmer. Zum Glück war er da und öffnete uns sofort die Tür. Wir huschten hinein und er war verwundert.

"Was verschafft mir diese Ehre?", lachte er und DAMN! Sein Lachen war so schön.
"Wir haben gerade erfahren, dass Fernando mit der Königin zusammen arbeitet und keiner das wissen soll. Weißt du etwas darüber?", fragte Flavia und James sah uns mit verschränkten Armen an. Er legte seinen Kopf ein wenig schief.
"Girls, wenn es doch keiner wissen soll, warum sollte ich dann etwas darüber wissen?"
"Oh", entwich mir und ich sah zu Teresa und Flavia. "Peinlich. Du hast vollkommen recht, das macht keinen Sinn." Er fing wieder an zu lachen. Ich seufzte und setzte mich auf seine Bettkante. "Ach verdammt. Sie wollen wirklich Alfonso befreien. Wir hatten es doch gerade geschafft, ihn uns vom Hals zu schaffen und nun macht Marianna alles kaputt...kann sie nicht einfach tot sein und gut ist!?"
"Alex!" Teresa war schockiert, doch ich konnte einfach nicht anders. Ich hasste sie mittlerweile so sehr, dass ich sie sogar selbst umbringen würde.

"Kannst du es nicht einfach verhindern, indem du dem König Bescheid sagst, oder so?", schlug James vor. Ich zuckte lustlos mit den Schultern. Das hatte doch alles keinen Sinn.
"Er würde uns dann doch eh nicht glauben und wie sollen wir bitte erklären, woher wie die Info überhaupt haben? Zumal man ihm dann ja alles erklären müsste und dann schickt er uns in die Klapse." Ich blickte zu James und ließ mich dann nach hinten fallen.
"Schönes, weiches Bett hast du übrigens", sagte ich und er lachte leicht.
"Aber wenn Alfonso frei ist, dann bleibt er bestimmt im Untergrund und taucht nicht gleich wieder als Stallbursche auf, da würde er ja direkt wieder eingesperrt werden", überlegte Flavia, während sie sich auf dem Drehstuhl von James drehte.
"Stimmt schon, aber eine Frage geht mir einfach nicht aus dem Kopf", sagte Teresa. Ich drehte meinen Kopf zu ihr.

"Na überlegt doch mal. Die Königin arbeitet mit Miguel, Alfonso und Caruso zusammen. Sie hilft Miguel sich zu verstecken und bekommt dafür deren Schutz vor der bösen Organisation. Nun hat sie auch noch Fernando als Verbündeten, der ja von dieser Organisation kommt! Worauf ich aber eigentlich hinaus will ist, dass Miguel Marianna bittet, Alfonso zu befreien, anstatt seinen Freund Caruso zu fragen, der dann ja eh mit Miguel, Alfonso und der Königin arbeitet."
"Moment. Du meinst also, dass Miguel auch mit Marianna noch zusammen arbeitet?", fragte ich nach und Teresa nickte.
"Allerdings stellt sich dann dort wieder die Frage, warum Marianna mit ihm zusammen arbeiten würde, schließlich wird er von ihrer Organisation wegen Verrat oder so gesucht und sie könnte dann doch voll zuschlagen und ihn verpfeifen", stellte Flavia nun in Frage.
"Marianna hat bestimmt irgendeinen fiesen Plan dahinterstecken. Vielleicht ist ja genau das ihr Plan, sie nutzt das Vertrauen von Miguel irgendwann aus, nur um ihn dann bei der Organisation vorzuführen und sie steht gut da."
"Denkst du wirklich?", fragte James nach und schien sich nicht ganz sicher.
"Sie ist durch und durch böse. Natürlich hat sie nur solche Pläne im Kopf!"
"Mir würde auch kein plausibler Grund einfallen, warum sie mit Miguel gemeinsame Sache machen würde, ohne mit dem Gedanken, ihn zu verpfeifen", gab Teresa zu.
"Seht ihr!", sagte ich und stand auf. Ich stemmte meine Hände in die Hüften.

Unser Gespräch wurde durch ein Klopfen unterbrochen. Wir sahen uns einmal alle an, bevor James zur Tür ging und diese öffnete. "Hey! Weißt du zufällig, wo Alexandra und ihre Freundinnen sind? Mir wurde gesagt, dass sie mich suchen."
"Zufällig weiß ich ganz genau, wo sie sich gerade aufhalten", sagte James und trat zur Seite, damit Adrianna eintreten konnte. "Nur hereinspaziert." Sie kam ins Zimmer und fing sofort an zu lächeln, als sie uns sah.
"Hi, Mädels! Warum wolltet ihr zu mir?"
"Die Königin meinte, ich könnte ein Kleid und eine Maske für den Ball bekommen." Ihre Augen fingen an zu strahlen.
"Du kommst zum Ball! Das ist ja großartig! Ich helfe die gerne! Komm mit, ich habe ganz viele Kleider, die dir wundervoll stehen würden!" Sie schnappte sich meine Hand und zog mich zu ihr ins Zimmer. Teresa und Flavia folgten uns schnell und James hatten wir nur noch flüchtig verabschiedet, da Adrianna zu schnell war.

"Also", meinte sie und öffnete eine Tür in ihrem Zimmer. Wir traten durch diese hindurch und gelangten in einen Raum. Dort hingen mindestens hundert Kleider.
"Wow", brachte ich hervor. "Das sind aber viele!" Sie lachte.
"Als Prinzessin braucht man ja auch genug. Hm...also es muss etwas besonderes sein, dass sich von den anderen Kleidern abhebt."
"Ach, ich brauch nichts extravagantes, ich brauche nicht der Star des Balls werden. Hauptsache ich habe ein Kleid, indem ich mich einigermaßen wohl fühle", meinte ich doch sie schüttelte energisch den Kopf.
"Kannst du vergessen! Außerdem brauchst du dir keine Sorgen machen, Lucía wird das beste Kleid von allen haben."
"Was denn für eins?", fragte Flavia, die dabei war, sich die ganzen Kleider anzuschauen.
"Das ist ein Geheimnis."
"Und was für eins trägst du?", fragte Teresa und zog ein rotes hervor. "Dieses hier vielleicht?"
"Das Kleid hängt hier nicht, hier hängen nur Kleider, die ich schon einmal getragen habe. Außerdem wird auch mein Kleid ein Geheimnis bleiben. Ihr müsst euch bis morgen gedulden." Sie schüttelte den Kopf.

"Aber das von Eliana kannst du uns doch verraten!", forderte Flavia und sah sie abwartend an. Adrianna seufzte. "Ihr seid ja schrecklich neugierig! Wartet es doch einfach ab!"
"Aber ihr wurde doch kein extra Kleid neu geschneidert, oder etwa doch?" Teresa machte große Augen.
"Nein. Eliana trägt auch eins von denen hier, aber macht euch keine Mühe zu raten, welches es sein könnte, es hängt hier nicht mehr."
"Dann bleibt uns ja nichts anderes übrig, für Alexandra eins zu suchen", grinste Flavia und ich seufzte.
"Was ist eigentlich mit euch? Kommt ihr nicht auf den Ball?", fragte Adrianna meine besten Freundinnen.
"Wir wurden ja nicht eingeladen", zuckte Flavia mit den Schultern.
"Dann tu' ich das jetzt eben", lächelte die Prinzessin und wir sahen sie verwundert an.
"Echt jetzt?", fragte Teresa.
"Aber klar! Sucht euch auch einfach ein Kleid aus!" Das ließen sie sich nicht zwei Mal sagen, schon waren sie zwischen den Kleidern verschwunden.

"So, Alexandra, wir brauchen etwas, um Leonardo zu beeindrucken. Er soll umfallen, wenn er dich sieht!" Sie grinste.
"Na ja, ich will ihn schon noch lebendig", lachte ich leicht.
"Was ist mit dem hier?", fragte sie und zog eins in orange hervor. Ich schüttelte energisch meinen Kopf. "Die Farbe steht mir nicht."
"Stimmt. Du brauchst eher etwas dunkles." Sie verschwand wieder. "Hast du vielleicht eine Ahnung, wie ich abuelo überreden kann, mit Christian zu tanzen?", fragte sie beiläufig, ohne irgendeine besondere Absicht. Sofort waren Flavia und Teresa still und sahen zu Adrianna. Teresas Blick hatte sich deutlich verfinstert.
"Christian?", presste sie zwischen ihren Lippen hervor.
"Genau. Der Leibdiener meines Großvaters." Sie tauchte wieder und hielt mir ein Kleid vor die Nase, welches ich ablehnte. Das mit Christian hätte sie gar nicht erst ansprechen sollen...das würde nicht gut enden.

"Aber ich dachte deine Schwester will auch was von Christian", meinte Flavia und Adrianna zuckte mit den Schultern.
"Sie meinte, ich kann ihn haben."
"Wie jetzt?" Teresa klappte der Mund auf.
"Na ja, wir haben geredet und dann meinte sie, er würde besser zu mir passen. Also werde ich ihn mir auf dem Ball schnappen!  Mit ihrem Kleid wird Lucía schon genug Jungs auf sich aufmerksam machen."
"Warum Christian?", fragte ich und schielte zu Teresa, die fast das eine Kleid einriss. Wenn sie nicht bald losließ, dann passiert aber ein Unglück.
"Ja hast du ihn dir mal angeschaut? Holla, der ist mega. Er ist echt hübsch und süß und einfach nur perfekt! Dazu scheint er wirklich klug zu sein." Sie lächelte verträumt vor sich hin und ich stellte mir vor, wie sie gleich auf dem Boden zusammensackt und langsam, qualvoll stirbt, da Teresa einen derartigen Mörderblick aufgesetzt hatte, dass man dadurch doch nur sterben konnte.

"Er ist durchaus klug", zischte Teresa zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Adrianna sah zu Teresa, wie diese verkrampft und wütend zu ihr starrte.
"Ist alles okay bei dir? Geht es dir gut? Du siehst irgendwie zieml-"
"Ach halt doch deine dämliche Klappe!", rief meine Freundin wütend. Ich sah zu Flavia und als sie meinen Blick bemerkte, schüttelte sie nur leicht ihren Kopf. Gut, mich jetzt einzumischen wäre wirklich sehr lebensgefährlich.

"Entschuldige mal! Was habe ich dir denn getan!?" Adrianna sah genervt zu Teresa. Diese hatte sich vom Kleid gelöst und hatte dieses zerknittert zurückgelassen. Sie ging auf Adrianna zu und ich huschte schnell neben Flavia. Wir behielten einen Sicherheitsabstand zu den beiden.
"Du machst dich schon viel zu lange an Christian ran! Merkst du denn nicht, dass er keinen Bock auf dich hat!?" Adriannas Gesichtsausdruck wurde wütend und sie verschränkte ihre Arme.
"Was machst du mich denn jetzt hier so blöd an!? Du benimmst dich ja wie damals Flavia und Eliana wegen Luca!" Teresa erstarrte und Adrianna realisierte, was sie gesagt hatte.

"DU bist in Christian verliebt!", stellte sie fest. Teresa war kurze Zeit sprachlos, bis sie sich fasste und Adrianna wieder etwas an den Kopf warf. "Ja! Ganz recht! Und ich habe ja das gute Recht dazu, meinen Freund vor solchen Leuten wie dir zu verteidigen und zu bewahren!" Adrianna klappte die Kinnlade fast auf den Boden und Flavia und ich sahen uns bloß mit großen Augen an. Sie hatte doch gerade nicht etwa...Teresa!?

"Dein...dein Freund?", stotterte Adrianna. Teresa war selbst von ihrer Wortwahl verwirrt und nickte nur leicht abwesend.
"Nun...also...ehm...dann-dann tut es mir natürlich wirklich leid...also...mir hatte ja nie jemand etwas gesagt und, na ja, ich dachte halt, er wäre frei und so..." Adrianna war sichtlich enttäuscht.
"Ja...er ist mein Christian", betonte Teresa noch einmal und ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Diese Lüge würde nicht gut enden. Adrianna drehte sich enttäuscht zu den Kleidern und schniefte zwischendurch immer mal wieder. Teresa drehte sich zu uns und wir sahen sie kopfschüttelnd und mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Sie zuckte nur mit den Schultern und ihr Blick sagte so viel wie: "Was sollte ich denn machen??"

"Lasst uns einfach die Kleider suchen", sagte ich und gesellte mich neben Adrianna. Ich war ja mal gespannt wie lange diese Lüge gut ging. Aber es hatte einen Vorteil. Teresa hatte endlich zugegeben, dass sie in Christian verliebt war und anscheinend auch mit ihm zusammen sein wollte. Jetzt mussten wir nur noch hoffen, dass es Christian genauso sah.

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