60. Kapitel
Louis:
Die ganze Zeit schon möchte ich Harrys Hand nehmen. Ich gehe extra nicht direkt neben ihm, um dieser Versuchung nicht zu verfallen. Gemma steht vor der Tür zur Kantine. „Hi, ich bin Gemma, Harrys große Schwester. Du bist Lottie nehme ich an?", stellt sie dich direkt vor. Harry steht nervös daneben. Er spielt mit dem Saum seines Shirts und sieht zwischen den beiden Frauen hin und her. „Ich habe gehört, wir schauen uns zusammen Paris an?", antwortet Lottie gut gelaunt und Gemma nickt. Ich schiele wieder zu Harry. Ich weiß, dass ihn viele Situationen nervös machen. Bisher läuft alles gut, ich schätze, er entspannt sich gleich wieder. Wir betreten die Kantine und suchen uns einen freien Tisch. Harry sagt keinen Ton. Gemma und Lottie unterhalten sich darüber, was sie in Paris alles sehen wollen und ich? Ich weiß nicht, ob ich mich in die Unterhaltung einbringen oder mich lieber auf Harry konzentrieren soll.
So wie er dort gerade sitzt, würde ich ihn am liebsten einfach auf meinen Schoß ziehen und fest an mich drücken. Das geht nicht. Hier nicht. Heute Abend vielleicht. „Jetzt will ich wissen, wie ihr euch kennengelernt habt", sagt Lottie plötzlich. Ich verdrehe die Augen. „Wieso willst du das plötzlich wissen? Das interessiert dich doch sonst auch nicht." Harry sieht mich irritiert an. „So schlimm?", fragt Lottie amüsiert und sieht zu Harry. „Ich hoffe, er ist zu dir netter, als er es jetzt ist." – „Uhm... ja", presst er heraus. „Wir... uhm..." Er sieht zu mir. „Wir haben uns hier kennengelernt, in der Schwimmhalle", antworte ich schnell. „Und dann hat Cayla ihn am ersten Abend angesprochen", erzähle ich weiter. „Irgendwie sind wir uns ab da immer wieder über den Weg gelaufen." Ich zucke mit den Schultern und sehe zu Harry. Ich bin nicht sicher, ob er Lottie direkt von der Silvesterparty erzählen wollte.
Harry zögert. Ihn bedrückt irgendetwas, das ist offensichtlich. Fragend sehe ich ihn an. „Alles okay?", frage ich lautlos. Er nickt nur und zwingt sich, für einen Moment zu lächeln. Ich kaufe ihm das nicht ab. Irgendetwas ist hier faul. „Dann behandelt Louis dich also gut?", fragt Lottie ihn. Ich stoße sie mit meinem Ellenbogen an. „Was? Ich frage doch nur", antwortet sie und verdreht die Augen. „Ja, tut er", antwortet Harry ihr. „Verrate mir etwas, Harry." Oh Gott. Kann jemand Lottie bitte einfach den Mund zu halten? Abwartend sieht Harry sie an. „Wie hast du es geschafft, dass Louis dich so ansieht?" – „Was?" Er sieht zu mir. „Lottie, muss das sein?" – „Ja. Du hast bisher niemanden, den du abgeschleppt hast, so angeschaut", sagt sie geradehaus. Harry wird dunkelrot im Gesicht und ich stöhne genervt. „Ernsthaft? Wieso tust du so etwas?" – „Was meinst du?" Irritiert sieht sie zwischen Harry und mir hin und her. „Moment. Ihr zwei habt gar nichts miteinander? Oh verdammt, sorry. Ich hatte den Eindruck... tut mir leid", entschuldigt sie sich sofort.
Ich seufze. „Wir haben es einfach noch nicht definiert, okay? Ich bis wir so weit sind, würde ich dich bitten, nicht immer alles so offen auszusprechen." Lottie wird augenblicklich skeptisch. „Nicht definiert?" – „Ja." Ich weiß genau, was sie denkt, aber ich habe keine Lust ihr hier am Tisch jetzt zu erklären, dass ich meine Meinung zu Beziehungen eventuell geändert habe. Das letzte, was ich jett noch brauche, ist, dass meine Schwester sagt, dass ich doch bisher Beziehungen immer als unnötig bezeichnet habe.
„Ich bin voll ins Fettnäpfchen getreten, oder?", fragt Lottie dann und sieht mich entschuldigend an. „Ein bisschen", nickt Gemma und sieht zu Harry. Er sagt nach wie vor keinen Ton zu all dem hier. „Tut mir leid. Normerweise... ich habe nicht erwartet, dass Louis hier jemanden kennenlernt. Sorry, Harry." – „Schon okay", bringt er heraus. Ich strecke meine Beine aus und unsere Unterschenkel berühren sich. Er sieht kurz zu mir und verkneift es sich zu lächeln, als ich meine Füße hinter seinem verhake. Lieber würde ich gerade seine Hände nehmen, aber das würde man bemerken.
Später gehe ich zur Bar. Ich bestelle zwei Smoothies, einen für mich, einen für Harry. „Hi." Verwundert sehe ich nach links. Harry steht neben mir. „Tut mir leid, was Lottie gesagt hat." Er schüttelt den Kopf. „Du kannst da doch nichts für." – „Trotzdem ist es nicht okay gewesen." Er zuckt mit den Schultern. „Es war nicht so schlimm." – „Du kannst ruhig sagen, wenn dich etwas stört. Auch ihr gegenüber." – „Wieso hast du nicht gesagt, dass wir uns schon vor den Olympischen Spielen schon kannten, flüchtig zumindest?", fragt er mich und trinkt einen Schluck seines Smoothies. „Ich wusste nicht, ob du es möchtest." – „Wieso das nicht?", fragt er verwundert. „Du hast es mir erst auch nicht erzählt und ich schätze, das hättest du auch nicht, wenn Gemma nicht hergeflogen wäre. Deswegen dachte ich, es wäre unklug, es jetzt einfach Lottie zu erzählen", erkläre ich ihm. Harry zögert. „Ja... uhm... also es ist schon okay. Wir können ja einfach sagen, dass wir uns von der Party kannten. Alles andere kann man ja rauslassen", überlegt er. Bevor ich etwas antworten kann, spricht er jedoch einfach weiter: „Aber vermutlich ist es besser, dass du es nicht gesagt hast. Du hattest dich nicht an mich erinnert, also... irgendwie ist es irrelevant, oder nicht? Wir haben uns tatsächlich erst richtig hier kennengelernt." – „Ich finde es nicht irrelevant", antworte ich direkt.
„Wieso das?" – „Weil es so wichtig war, dass du dich an mich erinnert hast." – „Weil... du meinst, weil ich ab da eine Crush auf dich hatte?" – „Und das ist offenbar über eine ganze Zeit so geblieben", nicke ich. „Wer weiß, ob wir hier überhaupt immer wieder miteinander gesprochen hätten, wenn du damals nicht auf der Party gewesen wärst." – „Uhm... vielleicht schon", antwortet er und trinkt seinen Smoothie weiter. „Meinst du?" – „Ich denke schon. Also ich dich hier wiedergesehen habe, wusste ich ja nicht... ich kannte dich ja nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte."
Vielleicht hat er recht. Vielleicht wäre es genau so abgelaufen, auch wenn wir uns vorher noch nicht gesehen hätten. „Bist du später auf der Dachterrasse?", frage ich spontan und wechsle somit das Thema. „Wieso fragst du?" – „Ich wollte nur wissen, ob ich dann dorthin komme oder direkt zu deinem Zimmer." Mit großen Augen sieht er mich an. „Was?" – „Möchtest du nicht? Wenn du lieber allein sein willst..." – „Ich habe damit nur nicht gerechnet", sagt er schnell und lächelt endlich wieder. „Ich denke, heute gehe ich direkt in mein Zimmer", beschließt er.
„Bleibst du dann... also... in meinem Bett?" – „Wenn du da nichts gegen hast", stelle ich ihm die Entscheidung frei. „Uhm... nein. Eigentlich... also..." Wieder errötet er. Ich schmunzle. Er ist so süß. „Ich mochte es, bei dir zu schlafen", sage ich geradeheraus, als er verstummt und offenbar nach den richtigen Worten sucht, „Du bist süß, wenn du dich verschlafen auf mich kuschelst." – „Was?", fragt er mit dünner Stimme. „Und wie du aussiehst, wenn wir uns geküsst haben. Ich mag das. Und ich hoffe, ich werde dich nachher wieder küssen können", sage ich leise und lächle verschmitzt. „Uhm... ich denke schon", antwortet er mir und wird nervös. Ich hoffe, es hört nicht auf, dass er so auf mich reagiert. „Du denkst?" – „Also... ja... ich möchte dich auch küssen." – „Welch ein Glück ich habe", grinse ich und dann ist auch mein frischer Smoothie fertig.
„Du kannst doch so hier nicht reden. Es könnte jemand mitbekommen!", sagt er leise aber mit Nachdruck. „Um uns herum ist niemand. Alle unterhalten sich mit anderen", erwidere ich nur. „Außerdem habe ich ja nicht gesagt, dass ich es nicht abwartend kann, mit dir ein Bett zu teilen, um dich berühren zu können." – „Berühren?", fragt Harry, aber bevor ich antworten kann, werden seine Augen groß. „Du kannst das doch nicht einfach sagen!", widerspricht er sofort, aber ich merke, dass er nervös von einem Fuß auf den anderen Tritt und sein Blick für einen kurzen Moment an mir herabgewandert ist. Erwischt. „Gut. Dann werde ich dir nicht verraten, was ich mit dir vorhabe." – „Du hast etwas vor?" – „Lass dich überraschen", antworte ich nur provokant und gehe zurück zu unserem Tisch. Harry folgt mir und setzt sich mit hochrotem Kopf.
„Was ist denn mit dir los?", fragt Gemma verwundert. „Nichts", presst Harry hervor. Ich lasse mir nichts anmerken. Ihm hingegen steht auf der Stirn geschrieben, dass seine Gedanken sich gerade überschlagen. Ich muss daran denken, nachher in mein Zimmer zu gehen, bevor ich mich zu Harry schleiche. Wenn er mich lässt, werde ich ihn heute Abend um den Verstand bringen. Oder heute nach, je nachdem, wie viel er sich zu traut und zu viel er bereit ist. Fuck, wie gerne würde ich ihn vollkommen durcheinander bringen. Ich weiß, dass es dauern wird, aber ich kann nicht verhindern, mir vorzustellen, wie es wohl ist, ihn zu vögeln. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich fände seinen Hintern nicht attraktiv.
Plötzlich spüre ich etwas an meinem Bein. Es istHarrys Fuß. Er hat den Schuh ausgezogen du streicht jetzt über meinen Unterschenkelnach oben. Überrascht sehe ich ihn an. Er lächelt nur und folgt mitunschuldigem Blick der Unterhaltung von Gemma und Lottie. Sein Fuß gleitetimmer höher, über meinen Oberschenkel und entgegen meiner Erwartung stoppt er erstkurz vor meiner Mitte. Mein Schwanz zuckt erregt und ich spanne mich an. Harrysieht kurz zu mir. Er lächelt scheinheilig und sein Fuß streicht über dieInnenseite meiner Schenkel. Er ist gefährlich nah an meinem Schwanz, der sichihm entgegen streckt. Fuck, damit habe ich nicht gerechnet.
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Habt ihr damit gerechnet? Meint ihr, es wird noch herauskommen, dass Lottie und Gemma sich theoretisch schon kennen?
Love, L
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