[22]
Jisung PoV
"Das war anstrengend. Schön aber anstrengend.", meinte ich, als wir es uns auf dem Sofa bequem machten. Wir waren eben noch duschen gewesen und jetzt fühlte ich mich nur noch müder als zuvor.
"Freut mich, dass du deinen Spaß hattest.", sagte Minho und verwuschelte meine frischgewaschenen Haare.
"Aber jetzt will ich eigentlich nur noch schlafen."
"Babe, es ist erst 17 Uhr. Wenn du jetzt einschläfst, bist du morgen früh viel zu früh wach. Das solltest du doch inzwischen wissen."
"Und wenn wir jetzt schlafen und heute Nacht Hühnchen essen gehen? Ich war lange nicht mehr in dem Restaurant, in dem wir immer zusammen waren."
"Klingt ziemlich gut. Dann auf ins Bett mit dir, Hübscher."
"Kann nicht. Meine Beine sind viel zu erschöpft.", schmollte ich und ehe ich mich versah, hatte Minho mich auf dem Arm und trug mich ins Zimmer, wo er mich vorsichtig ins Bett legte. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich auf die andere Seite des Bettes. Ich bekam noch mit, wie Minho einen Arm um mich legte, und dann schlief ich ein. Bis ungefähr zwei Uhr morgens schlief ich noch, doch dann weckte mich der Hunger.
"Miiiiinnn"
Ich drehte mich um und sah zu meinem Freund, der noch schlief. Er murmelte nur etwas und kuschelte sich näher an mich.
"Minho!", versuchte ich ihn zu wecken und schüttelte ihn leicht.
"Was denn, Ji?"
"Ich hab Hunger und wir haben gesagt, dass wir Hühnchen essen gehen."
"Okay, dann aufstehen. Ich könnte auch was zu essen vertragen.", gab er zu und stand langsam auf. "Und zieh dir am besten was vernünftiges an. Deine Jogginghose ist so lang, dass ich Angst habe, dass du drüber stolpert und dir was brichst."
"Ist ja gut."
Wir zogen uns beide etwas anderes an und fuhren los zu dem kleinen Restaurant, in das wir auch früher immer zusammen gegangen waren.
Drinnen wurden wir sofort aufgeregt von der älteren Dame begrüßt, der das Restaurant gehörte.
"Ich glaub, mein Schwein pfeift! Euch beiden hab ich ja lang nichts mehr gesehen.", begrüßte sie uns. "Ich dachte schon, ihr beiden hättet euch getrennt."
"Haben wir auch eine ganze Zeit lang.", beichtete Minho. "Aber glücklicherweise sind wir wieder zusammen gekommen."
"Das muss doch gefeiert werden! Wisst ihr was? Ich spendiere euch euer heutiges Menü."
"Das müssen Sie nicht...", meinte ich, doch sie bestand weiterhin darauf.
"Für euch beiden ist das doch kein Problem. Wenn ich bedenke, wie oft ihr zwei hier um die kuriosesten Uhrzeiten aufgetaucht seid..."
"Ja, das stimmt. Das sind wir wirklich oft.", lachte Minho, was jedoch von meinem Magenknurren übertönt wurde.
"Oh Gott, sag doch, dass du großen Hunger hast.", meinte die Besitzerin besorgt. "Setz dich schon mal, Schätzchen, und dann bringe ich euch schnell was zu essen."
"Geh schon mal vor, Baby. Ich geh noch kurz aufs Klo."
Ich ging zu einem der Tische und wartete auf mein Essen und auf meinen Freund.
Zuerst kam Minho und setzte sich mir gegenüber. Nur kurze Zeit später kam auch die ältere Dame mit unserem Essen. Ich bedankte mich, doch sie winkte es ab und sagte, dass ich kein großes Ding draus machen sollte.
"Lass es dir schmecken, Sungie."
"Du es dir auch, Min."
Wir aßen, bis wir nicht mehr konnten, was eine ganze Menge war. Danach unterhielten wir uns noch ein wenig, bis Minho auf einmal einen Brief aus seiner Jackentasche zog und ihn mir gab.
"Für mich?", fragte ich irritiert.
"Ließ ihn.", antwortete Minho mit einem kleinen Lächeln.
"O-kay?"
Ich öffnete den Brief und begann zu lesen.
Jisungie.
Ich weiß nicht, wie ich dir noch zeigen soll, dass ich wirklich bereue, was ich getan habe, und dir zeigen soll, dass ich dieses Mal für immer bei dir bleiben will. Ich will auf ewig bei dir bleiben und mein Leben mit dir verbringen, weil ich dich liebe, und niemals jemand anderen so sehr lieben könnte wie dich. Du bist perfekt für mich und ich bin sehr dankbar dafür, dass Jeongin dich mitgezerrt hat an dem Tag, als wir uns zum ersten Mal richtig kennengelernt haben. Ja, ich hab gesehen, wie ihr diskutiert habt. Damals warst du ein kleines, süßes, schüchternes Eichhörnchen und jetzt sieh nur, was aus dir geworden ist. Ein wunderschöner, talentierter und warmherziger Mann. Trotzdem wirst du wohl immer mein kleines, süßes Eichhörnchen bleiben.
"Das ist so unfassbar niedlich von dir, Minho. Ich fang gleich an zu heulen.", meinte ich und sah mit Freudentränen in den Augen zu Minho. Meine Kinnlade klappte ein Stück runter, als ich sah, dass Minho vor mir auf die Knie ging.
"Ich will dich den Rest meines Lebens an meiner Seite haben und ich weiß, dass es dir da ähnlich geht, deshalb denke ich, dass es die perfekte Zeit für diesen Schritt ist."
Er machte eine kurze Pause und zog den Ring aus seiner Tasche. Passierte das hier gerade wirklich? War das ein Traum?
"Han Jisung, willst du mich heiraten?"
"Ja! Jajajajajajaja", antwortete ich und fiel ihm stürmisch um den Hals.
"Ich liebe dich, Han Jisung."
"Ich liebe dich auch, Lee Minho.", antwortete ich und begann tatsächlich vor Freude zu weinen. Vor einem Monat war diese Vorstellung noch reines Wunschdenken gewesen, doch nun lag ich hier in den Armen von Minho. Meinem Verlobten.
"Nicht weinen, Kleiner... Ist die Vorstellung davon, mich zu heiraten, wirklich so schlimm?", scherzte er und sah mich an.
"Ich bin einfach so unfassbar glücklich, Min."
"Und ich erst.", antwortete er und nahm meine Hand. Dann steckte er mir den Ring an und gab mir einen Kuss auf die Hand, ehe ich ihm seinen Ring ansteckte. Ich legte einfach meine Hand in seinen Nacken und küsste ihn richtig.
Erst als ich mich wieder von ihm löste, bemerkte ich, dass die Besitzerin des Ladens schniefend und mit Minho's Handy in der Hand da stand und uns filmte.
"Ich hab sie gebeten, ein Video zu machen, damit du etwas hast, woran du dich noch erinnern kannst, wenn wir alt und grau sind...", erklärte er.
"Ich werde mich immer hier dran erinnern können, Minho. Egal wie alt ich bin."
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