[18]

Jisung PoV

"Ich könnte jeden Tag so aufwachen.", meinte ich und sah in das Gesicht meines Freundes. Es war Samstag. Das Studio hatte zu und Minho musste keine Tanzstunde geben, also hatten wir den ganzen Tag, um Zeit miteinander zu verbringen.

"Ich auch.", antwortete er und lächelte.

"Minho... Was wäre, wenn naja...", begann ich, doch schaffte es kaum meinen Satz zu Ende zu bringen.

"Sag einfach, was du möchtest, Ji. Du brauchst dich für nichts zu schämen und das weißt du hoffentlich auch."

"Was wäre, wenn wir zusammen ziehen? Oder wenn du bei uns einziehst. Das wäre immer noch nah genug an deinem Job, du bräuchtest keine Möbel zu besorgen, weil wir hier alles haben. Außer natürlich du willst umdekorieren. Dann finden wir sicher auch einen Kompromiss. Ich könnte weiter so dicht am Studio bleiben und wäre mit meinen Arbeitszeiten weiterhin recht flexibel. Wir müssten nur Changbin und Chan von der Idee überzeugen."

"Das wäre toll. Ich will die Zeit, die ich mit dir verpasst habe, so gut wie möglich nachholen und das ist die beste Möglichkeit dafür. Also, ja. Ich will mit dir zusammen leben, Han Jisung. Schließlich bist du die Liebe meines Lebens. Das wusste ich sofort, als ich in diese süßen, braunen Augen gesehen habe."

"Und ich wusste es spätestens, als du mich zum Abschied umarmt hast. Auch wenn ich Umarmungen mag, hab ich mich noch nie bei jemandem so sicher gefühlt wie in deinen Armen.", antwortete ich, woraufhin er mich direkt umarmte und an sich zog. "Yay, kuscheln."

"Was bist du nur so unglaublich süß?"

"Wurde so geboren.", meinte ich und kuschelte mich näher an ihn. Eine ganze Weile lag ich eigentlich nur da, atmete seinen Geruch ein und schlief fast wieder ein. Minho's Arme waren einfach viel zu bequem.

Doch noch bevor es soweit kam, klingelte Minho's Handy.

"Sorry, Kleiner, aber das ist meine Chefin. Da muss ich rangehen.", meinte er, nahm den Anruf an und wollte aufstehen, doch ich zog ihn einfach wieder näher zu mir. Wir konnten auch weiter so bleiben, während er telefonierte. Zumal er an anderen Orten im Haus keine Ruhe von Chan und Changbin haben würde.

Ich hörte seinem Telefonat nicht wirklich zu, sondern fuhr stattdessen mit der Hand unter sein Shirt und malte kleine Muster auf seinen Oberkörper. Dann hörte ich, wie Minho auflegte.

"Tut mir leid, Ji, aber ich muss zum Tanzen. Meine Chefin hat mich gebeten den Schnupperkurs für die Anfänger zu übernehmen, weil die, die das ursprünglich machen sollte, krank geworden ist."

"Ich hab mich schon so auf einen Tag mit dir gefreut...", schmollte ich.

"Du könntest mit, wenn du willst. Kinder können manchmal echt anstrengend sein und besonders falls sich jemand verletzt oder querstelllt, könnte ich dich gut gebrauchen. Du kamst schließlich schon immer gut mit Kindern klar."

"Und du denkst, die haben keine Angst davor, wenn da so ein Typ mit ewig vielen Tattoos sitzt?"

"Kinder sind da nicht so. Mein sichtbares ist nur relativ klein, aber die fanden das ziemlich cool."

"Wenn du meinst. Wann müssen wir da sein?"

"In gut 3 Stunden. Also 13 Uhr."

"Okay, dann lass uns aber mal frühstücken. Sonst schlaf ich gleich noch ein, weil es hier so bequem ist."

"Klingt gut. Dann hoch mit dir."

Wir standen auf und wir frühstückten zusammen. Anschließend sahen wir uns noch gemeinsam mit den anderen beiden einen Film an. Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis wir zum Tanzstudio gingen, in dem Minho arbeitete. Vor der Tür standen bereits zwei aufgeregte Kinder, vermutlich Geschwister oder Freunde, da nur die Mutter dabei stand und skeptisch auf meine tattoowierten Unterarme sah, die man durch meine hochgeschobenen Ärmel sehen konnte.

"Babe, du musst meine Hand loslassen, sonst kann ich nicht aufschließen.", meinte mein Freund, woraufhin ich ein wenig widerwillig seine Hand los ließ und er die Tür öffnete. "Sie können schon mit reinkommen. Dann brauchen Sie hier nicht draußen weiter rum zu stehen."

Wir gingen gemeinsam rein in einen der großen Räume, der an der langen Seite eine einzige Spiegelfront war. An jeder kurzen Seite waren noch zwei weitere Türen, bei denen Minho auf eine von ihnen zu steuerte. Hinter dieser Tür befand sich ein kleiner Raum, der mich an ein Büro erinnerte. Die einzige Einrichtung waren ein paar Schränke mit Ordnern, ein Schreibtisch und ein paar Stühle.

Minho kramte in den Unterlagen herum und zog eine Liste hervor.

"Verzeihen Sie die Frage, aber wer übernimmt diesen Kurs? Es würde gesagt, dass eine gewisse Kim Chaewon das ganze anbietet, aber das werden ja wohl kaum Sie sein.", meinte die Frau, die die beiden Kinder hier absetzen wollte.

"Das ist richtig. Chaewon ist aber leider krank geworden und hat mich gefragt, ob ich übernehmen kann. Ich hab mich noch überhaupt nicht vorgestellt, tut mir leid. Ich bin Lee Minho und das hier ist mein Partner und heutiger Assistent Han Jisung.", stellte er uns beide vor. "Hannie, bist du so gut und klebst die hier so auf, dass man uns findet?"

Er gab mir ein paar Zettel mit Pfeilen, die ich verteilte, sodass man wusste, wo man hingehen musste. Als ich zurück kam, hörte ich wie die Frau besorgt mit Minho redete.

"Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen machen. Er kann sehr gut mit Kindern umgehen. Manchmal hab ich das Gefühl, er ist selbst noch eins.", antwortete Minho auf etwas, was ich nicht gehört hatte. "Er ist wirklich sehr fürsorglich und genießt dafür mein vollstes Vertrauen. Machen sie sich darüber keine Gedanken."

"Okay, dann bin ich ein wenig beruhigt. Ich weiß, dass es ein wenig dumm klang, aber als Elternteil ist man immer lieber ein wenig vorsichtiger."

Ich klopfte vorsichtig an die Tür, um mich anzukündigen, und kam rein.

"Das glaube ich. Aber er hat wirklich ein Herz aus Gold, also brauchen sie nicht vorsichtig zu sein."

"Dann überlasse ich Ihnen jetzt die beiden."

Sie verabschiedete sich und wünschte ihren Kindern viel Spaß.

"Ihr zwei kommt einmal mit mir mit, dann kann ich euch zeigen, wo ihr euch umziehen könnt.", meinte Minho. "Sungie, wenn dir langweilig wird, kannst du uns beiden schon mal Namensschilder mit dem Klebeband machen. Die Kinder machen die gleich selbst."

"Mach ich.", antwortete ich und machte ihm zuerst sein Namensschild, wobei ich aus dem "O" einen Katzenemoji machte.

"Süß.", kam es von Minho, der zurück kam und mich konzentriert an der Katze arbeiten sah.

"Für dich.", meinte ich fröhlich und klebte ihm das Schild auf die Brust.

"Dann lass mich deins machen, Sweetie.", sagte er und ich gab ihm das Klebeband mit dem Stift. Er machte einfach ein kleines Herz als I-Punkt und klebte mir das Schild auf das Shirt, das ich unter meiner offenen Jacke trug. "Ist jetzt nicht kreativ wie deins, aber das mit der Kreativität ist ja auch nicht mein Beruf sondern deiner."

"Stimmt. Kümmer du dich lieber um deine Anmeldungen, während ich mit den Kindern Namensschilder mache.", antwortete ich und ging mit dem Klebeband und einem Stift zu den Kindern.

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