[12]
Jisung PoV
"Okay, dann fang an zu erklären.", meinte ich, als Minho sich zu mir aufs Bett gesetzt hatte und mich entschuldigend ansah. Sein ganzer Blick schrie förmlich, wie Leid es ihm tat.
"Was willst du zuerst wissen?", fragte er.
"Warum du es covern lassen wolltest. Es bedeutet mir viel."
"Weil es mich traurig gemacht hat. Unfassbar traurig. Ich habe es immer wieder gesehen und musste an dich denken und daran, was ich für Scheiße gebaut habe und wie viel besser es dir jetzt ohne mich gehen müsste. Es hat irgendwann nur noch wehgetan, weil ich doch so sehr vermisst habe. Es war nie so, dass ich dich nicht mehr lieben würde. Es hat nur so unfassbar wehgetan, dich zu lieben... Wenn du mir egal gewesen wärst, hätte ich das viel früher gemacht oder es einfach da gelassen."
"Warum bist du nicht schon früher zu mir gekommen...? Ich hab dich doch genauso vermisst."
"Ich hatte so Angst. Kannst du dir vorstellen, wie schlimm es für mich gewesen wäre, wenn ich zu dir komme und dich in den Armen eines anderen Typen finde? Wenn ich sehen müsste, wie jemand anders dich umarmt, küsst und all die Dinge mit dir macht, die wir miteinander geteilt haben? Deshalb hab ich dich nicht besucht. Aber es hat mich kaputt gemacht, nicht zu wissen, was mit dir ist. Deshalb bin ich zu dir ins Studio gegangen und in kein anderes. Ich wollte wissen, wie es dir geht, wie du lebst und wie du reagieren würdest..."
"Oh, Minho... Wie hätte ich das denn je können sollen? Komm her."
Ich zog ihn einfach in meine Arme und und drückte ihn an mich.
"Wir haben gesagt, wir sind für immer. Schon vergessen? Das heißt auch, dass ich mir niemals jemanden anderes suchen kann. Und das will ich auch gar nicht. Du bist alles, was ich will. Ich liebe dich, Minho."
"Und ich liebe dich, Jisung. Also willst du wieder offiziell mein fester Freund sein?"
"Können wir den Schritt nicht überspringen und nochmal auf den Teil mit dem Ring zurück kommen?", fragte ich und grinste ihn an.
"Kannst du das nicht einfach vergessen, damit ich dich damit überraschen kann?"
"Nein, kann ich nicht. Der Tag, an dem du das versuchst, wird der beste Tag meines Lebens und darauf freue ich mich sehr. Aber bis dahin akzeptiere ich nur den Titel 'Lebensgefährte'. Nicht mehr und nicht weniger."
"Ist das nicht normalerweise für Leute, die zusammen leben, aber nicht verheiratet sind?", fragte er irritiert.
"Ja, auch. Oder es ist halt jemand, mit dem du dein Leben teilst. Und das will ich für dich sein."
"Das kannst du sein, Hannie."
"Also sind es nur wir beide? Für immer?"
"Nur du und ich. Bis in alle Ewigkeit.", antwortete er und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment anfangen musste zu heulen. Eigentlich war es ein Wunder, dass nicht schon längst die Niagara Fälle mein Gesicht runter liefen.
"Ich hab das vermisst, Min. Ich hab dich vermisst."
Nun lief tatsächlich eine Träne meine Wange runter, die er mir vorsichtig wegwischte.
"Ich auch. Aber jetzt bin ich wieder hier. Wir sind wieder zusammen. Und dieses Mal wird es anders laufen. Versprochen."
"Gut, denn ein zweites Mal halte ich das nicht aus. Das war die Hölle für mich. Bis zu dem Punkt, bis ich einfach nicht mehr wollte..."
"Bitte sag mir nicht, dass du dir deshalb weh getan hast... Es tut mir so unendlich leid, Jisung. Ich hätte mich um dich kümmern müssen. Ich hätte bei dir sein sollen."
"Das ist jetzt okay, Minho. Ich hab das hinter mir."
"Okay?! Rein gar nichts ist daran okay! Ich war ein riesen Arsch und hab dich damit so schlimm verletzt. Eigentlich müsste ich heulend auf Knien angekrochen kommen und dich um Verzeihung bitten, bis du es nicht mehr hören kannst. Ich habe Glück, dass du das nicht von mir verlangst."
"Aber ich habe tatsächlich eine Bitte an dich...", meinte ich.
"Ich mache alles. Hiernach bin ich dir das schuldig."
"Naja, eigentlich ist es eher ein Wunsch als eine Bitte..."
"Sag es einfach. Ich mache es wahrscheinlich sowieso."
"Ich will dir ein neues Tattoo machen. Nicht über das alte drüber sondern ein ganz neues. Woanders. Den Termin hast du sowieso noch."
"Das ist alles? Von mir aus gerne. Such dir aus, was du für mich willst."
"Du überlässt mir die volle Verantwortung?"
"Ja. Ich glaube, du weißt, was am besten aussieht. Ich hab da vollstes Vertrauen in dich."
"Perfekt, ich hab schon eine Idee für dich."
"Darf ich auch wissen was?"
"Siehst du dann. Das wird eine Überraschung. Aber ich will es dir hier hin stechen.", meinte ich und legte meine Hand auf die Herzseite seines Brustkorbs. "Ist die Stelle okay?"
"Die Stelle gefällt mir.", hauchte er und küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss und steckte alles an Gefühlen für ihn in diesen einen Kuss.
"Jisung! Minho! Essen!", rief Chan uns aus der Küche, was Minho kurz die Augen verdrehen ließ.
"Kann er uns nicht einfach weiter küssen lassen?", murmelte er genervt, was mich lachen ließ. "Ich bin froh, dass ich das endlich wieder kann, aber wir werden ja unterbrochen."
"Du darfst nachher wieder. Aber jetzt brauche ich erstmal was zu essen.", meinte ich, gab ihm einen kurzen Kuss und ging dann vor in die Küche, wohin Minho mir folgte. Ich setzte mich auf meinen Platz, während Minho ein wenig verloren rumstand und nicht so recht wusste, wohin mit sich.
"Komm her, Min.", meinte ich belustigt und zeigte auf den leeren Stuhl neben mir. Minho ging auf den Stuhl zu, doch blieb auf meiner Höhe stehen und legte seine Arme über meine Schultern. Er flüsterte ein leises "Ich liebe dich." und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Ich dich auch."
"Ich glaube, ich schlaf heute besser bei Felix. Wer weiß, was ihr beiden heute noch anstellen.", scherzte Changbin und Minho setzte sich auf den Stuhl neben mir.
"Ja, vielleicht ist das besser für dich.", grinste Minho. "Ji kann echt laut sein. Besonders wenn er lange keinen-"
"Ein falsches Wort und hier ist heute Abend niemand mehr laut, mein Lieber.", drohte ich scherzhaft und begann zu essen, was er mir gleich tat.
"Die beiden sind seit heute wieder zusammen und benehmen sich jetzt schon wie ein Ehepaar.", lachte Chan.
"Ohne meine Neugier wäre ich morgen schon verlobt...", grummelte ich beleidigt.
"Ich kann auch nichts dafür, dass du den Ring gefunden hast. Dafür wirst du ihn einander Mal bekommen. Keine Sorge."
"Minho wollte dir einen Antrag machen?!", fragten meine Mitbewohner im Chor, woraufhin ich nickte.
"Und Changbin bekommt es immer noch nicht hin, Felix nach einem Date zu fragen?"
"Felix? Ernsthaft?", lachte Minho.
"Was ist daran so witzig?", knurrte Changbin.
"Der steht gefühlt seit einer halben Ewigkeit auf dich, aber jedes Mal, wenn er dich nach einem Date fragen wollte, hat er doch lieber einen Rückzieher gemacht."
Changbin sah ihn komplett baff an.
"Dann weißt du ja, was du heute noch machen solltest, Changbin.", meinte ich.
"Und was ist mit mir?", fragte Chan. "Wo soll ich hin?"
"Zu Hyunin? Zu deinen Eltern? Ins Hotel? Gibt ne Menge Möglichkeiten.", erwiderte Minho.
"Ich werde nicht ins Hotel gehen, nur damit ihr zwei ungestört vögeln könnt. Vielleicht setze ich mich einfach nach unten und zeichne noch, bis ihr fertig seid oder penne da auf der Couch."
" 'Vögeln' klingt so abwertend.", sagte ich. "Aber du kannst gerne in der Zeit unten bleiben, wenn wir dich stören."
"Nimm Kopfhörer mit.", meinte Minho und kassierte dafür einen Schlag auf die Schulter von mir.
"Ich weiß, dass ich nicht gerade leise bin. Das musst du nicht immer zu noch betonen."
"Sorry, mein Kleiner."
"Könnten wir dann jetzt vielleicht das Thema wechseln? Ich esse.", beschwerte sich Changbin.
"Ist ja gut. Dann reden wir halt über was anderes.", lachte ich.
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