Kapitel 8: Von der Kette
(EdenDaphne: Übersetzt von @Txllmxprxttylixs. Nochmals vielen Dank für all Ihre harte Arbeit!!)
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Anmerkung der Autorin: Das war bei weitem das am schwersten zu beendende Kapitel. Dankeschön für all eure Liebe und Unterstützung. Ich hoffe ihr habt diese Geschichte genau so sehr genossen wie wir es genossen haben sie zu kreiern.
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Nach einer kurzen Reise zu Fuß (da Adrien praktischerweise "vergessen" hatte seinen Bodyguard zu fragen sie von der Bäckerei abzuholen), drückte Adrien die Tore zur Agreste Villa auf und eskortierte seine brandneue Freundin eifrig neben ihm. Er wollte privat mehr Zeit mit ihr verbringen und frei mit ihr sprechen, die Parameter ihrer sich entwickelnden Beziehung neu definieren. Womit, das Adrien und Marinette taten, fühlte sie sich wohl? Wie wollte sie Ladybug und Chat Noir haben? Wie würden sie ihren Freunden und ihren Familien über "Sich" erzählen? Es gab so viel zu bereden.
Er war immer noch etwas im Unglauben darüber, was sich innerhalb der letzten paar Tage zugetragen hatte. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er sich ausmalen können so glücklich zu werden, wie er es noch nie gewesen ist, praktisch über Nacht, dank einer Reihe von komischen doch auch extrem zufälligen Verläufen von Ereignissen.
,,Nach dir, meine Prinzessin." Sagte er, als er sie in das Haus leitete. Er lächelte schüchtern.
Marinette folgte ihm in die Villa, wobei sie leicht kicherte. Kichern, das sofort von der großen Silhouette, die im Foyer stand, unterbrochen wurde.
Gabriel räusperte sich laut. Er sah wie immer unzufrieden aus. Das Paar erstarrte als es ihn hörte. ,,Ich dachte ich hätte dich angewiesen deinen Bodyguard anzurufen wann immer du gefahren werden musst, Adrien."
Marinette ergriff Adriens Hand, zweifellos fühlte sie sich aufgrund ihrer vorherigen Begegnungen mit seinem Vater besorgt. Anstelle, dass er zurückschreckte und sich vor seinem Vater zurückzog, fühlte Adrien sich plötzlich jedoch zehn Meter groß. Marinette, Ladybug, klammerte sich an ihn für Mut. Jetzt war es an der Zeit, dass er durchsetzungsfähiger wurde und zu dem Mann wurde, den sie verdiente.
Adrien richtete sich gerade auf und nahm seine volle Größe ein (welche jetzt beinahe so groß war wie Gabriel) und sah ihm in die Augen. ,,Entschuldige, Vater, aber die Bäckerei ist nicht weit weg von Zuhause und Marinette und ich genießen es zusammen zu gehen. Ich hielt es nicht für nötig ihn damit zu belästigen."
Dann tat Gabriel Agreste plötzlich etwas, das er schon seit Jahren nicht mehr getan hatte. War es, weil Adrien die Villa das erste Mal seit Jahren "Zuhause" genannt hatte anstelle von "das Haus"? War es, weil Gabriel die Art und Weise bemerkt hatte in der Adriens Daumen immer wieder über Marinettes Handrücken strich und versuchte sie zu beruhigen? War es, weil Marinette sich unbewusst an Adrien lehnte, ihre Schultern gegen einander strichen und ihr Kopf sich ganz leicht zu seinem neigte?
Was auch immer der Grund war, Gabriel lief die Treppen herunter, wobei seine Arme auf seine übliche Weise hinter seinem Rücken verkeuzt waren, und er lächelte.
"Ich..." Gabriel verstummte, als er zu ihnen lief. ,,Ich bin stolz auf dich, Adrien. Es tut mir leid falls ich dir jemals ein anders Gefühl gegeben habe. Du bist zu einem außergewöhnlichen jungen Mann herangewachsen und ich bin wirklich froh, dass du eine Freundin gefunden hast, die dich dafür liebt wer du bist anstatt für deinen Nachnamen. Jemand, dem du wichtig genug bist, um jedem die Stirn zu bieten der versucht dir weh zutun, selbst wenn dieser Jemand ich wäre."
Adrien starrte seinen Vater verblüfft an, ihm fehlten plötzlich die Worte. ,,Va... Vater? Bedeutet-Bedeutet das, dass du... 'uns' aktzeptierst?
Gabriel schmunzelte. Es war ein Gesichtsausdruck, der fehl am Platz in seinem ansonsten ernsten Gesicht wirkte. ,,Das tue ich. Ich denke Mademoiselle Dupain-Cheng hat dir viel zu bieten, Adrien. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich habe einige geschäftliche Angelegenheiten um die ich mich kümmern muss. Habt einen guten Abend, ihr beide."
Mit diesen letzten Worten verließ Gabriel Agreste das Foyer und ließ ein erstauntes Paar Jugendlicher zurück.
,,Ist... ist das gerade wirklich passiert?" Sagte Marinette als sie auf die Stelle starrte, die Gabriel gerade freigemacht hatte.
Adrien blinzelte. ,,Ich... denke schon?"
Die zwei tauschten einen verdutzten Blick und brachen in Gelächter aus. Dann zuckte Adrien mit den Schultern und sagte:,, Sollen wir in mein Zimmer gehen? Dort ist es vielleicht ein bisschen weniger wie in der Twilight Zone."
Sie kicherte und folgte ihm in sein Schlafzimmer, wobei sie immer ncoh seine Hand hielt, da sie sich jetzt schon ziehmlich daran gewöhnt hatten.
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Sobald sie Fuß in das Schlafzimmer setzten, flogen die Kwamis mit zueinander passendem Grinsen vor den Besitzer des jeweils anderen.
,,Hi" zwitscherte Tikkis heitere Stimme. ,,Wir hatten noch keine Gelegenheit uns richtig vorzustellen. Ich bin Tikki, Ladybugs Kwami! Ich bin so froh dich endlich zu treffen Adrien!"
Adriens Grinsen wurde breiter und er streckte seinen Finger aus um ihre kleine Hand zu schütteln. ,,Es freut mich auch dich kennen zu lernen Tikki! Marinette hat mir so viele nette Dinge über dich erzählt." Tikki schmiegte sich an Adriens Wange und quickte vor Freude.
,,Hey LB! Hast du vielleicht Käse bei dir?"
Marinette kicherte, streckte ihre Hand nach Plagg aus und ließ ihn in ihrer Handfläche landen und sich wie eine Katze einrollen. Als sie ihn hinter seinen Ohren kraulte, rief sie aus:,, Du meine Güte Plagg, du bist einfach so niedlich! Wir haben Unmengen an Käse Zuhause, du bist jederzeit willkommen!"
Plagg strahlte. ,,Endlich, jemand der meine Anmutigkeit und Schönheit erkennt! Ich wusste, dass ich dich mag!" Er kuschelte sich an ihre Finger. ,,Unser Freund hier hat viel Zeit damit verbracht von dir zu schwärmen also sei bitte vorsichtig mit ihm. Ich denke nicht, dass ich es nochmal aushalte, dass er wieder in den Liebeskrank-Modus geht und seufzt wann immer er deine Fotos sieht."
,,Plaggg." Zischte Adrien unelegant als seine Ohrenspitzen rosa anliefen. ,,Hör sofort auf zu reden."
Plagg lachte und flog hinter Marinette um Adriens Zorn zu entkommen.
Marinette grinste. ,,Mach dir keine Sorgen Plagg. Ich kümmere mich um ihn." Antwortete sie als sie liebevoll zu Adrien aufsah und ihm zuzwinkerte, das Gesicht des letzteren wurde bei ihrem Blick weicher. ,,Ich verspreche es."
Adriens Augen bohrten sich in ihre und er drehte seinen Körper in ihre Richtung. Er berührte ihren Kiefer leicht und gab ihr einen federleichten Kuss. ,,Ich weiß, dass du das wirst. Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich glücklich zu machen, das schwöre ich."
Marinette lächelte und neigte ihren Kopf leicht. ,,Du machst mich bereits glücklich Adrien." Sie reichte nach oben und strich sanft einpaar verirrte Haare von seinem Gesicht. ,,Alles was du tun musst ist weiterhin dein tolles Selbst zu sein."
,,Ihh, ekelhaft." Plagg streckte seine Zunge heraus und zog eine Grimasse. ,,Ihr beide seid käsiger als mein Camembert. Ich bin hier raus. Komm schon Zuckerwürfel! Wir haben einiges aufzuholen!" Tikki kicherte und folgte ihm als er davon flog.
Um da weiterzumachen wo sie aufgehört hatten, zog Adrien Marinette an sich. Er neigte ihren Kopf nach oben und küsste sie dann langsam und leidenschaftlich. Jedes Quäntchen Liebe das er konnte, legte er in diesen Kuss. Er hoffte sie könnte auch nur einen Bruchteil von dem spüren, was er zu kommunizieren versuchte, darüber, wie stark er für sie empfand. Jeder Kuss war ein Versprechen für Dinge, die noch kommen würden, Worte, von denen er nicht wusste, wie er sie formulieren sollte, eine Deklaration seiner Bereitschaft sie zu beschützten, sie zufriedenzustellen und zu verehren, sie zu respektieren und wertzuschätzen. Ihr freier Arm legte sich um seine Taille und sie vertiefte den Kuss. Adrien stöhnte daraufhin, sein Magen verdrehte sich zu herrlich prickelnden Knoten.
Ihre verliebten Aktivitäten wurden von einem lauten langen Grummeln unterbrochen. Ihre Augen schossen auf und sie sahen sich fragend an.
Marinette sah ihn verlegen an. ,,Uhh... Ich denke ich bin etwas hungrig."
Adrien grinste und sagte verspielt:,, Keine Sorge, My Lady. Ich werde mein Versprechen einlösen und alle deine Bedürfnisse befriedigen. Selbst wenn deine Bedürfnisse sich wie Godzilla anhören." Sie streckte ihm die Zunge raus und piekste ihm leicht in die Rippen woraufhin er gluckste.
Adrien bat darum, dass das Abendessen in sein Zimmer hochgebracht wird und sie aßen dann in einem angenehmen Geplauder bevor sie die Kontroller herausnahmen und sich gegenseitig in einem mörderischen Spiel von Ultimate Mecha Strike III herausforderten. Viel Gelächter, gnadenlose Siege von Marinette und mehrere Male in denen Haut gegeneinander strich, was ihre Herzen später zum rasen brachte, später, schalteten sie den Fernseher aus und gingen dann, begierig darauf den Schmutz eines solch anstrengenden Tages zu entfernen, mit ihren Badeanzügen zur Badezimmerdusche.
Was ihnen unbemerkt blieb, war, dass beide Kwamis diese Möglichkeit nahmen um auf Erkundungstour zu gehen. Plagg krammte in Marinettes Tasche während Tikki sich Adriens DVD-Kollektion durchlas. Sie kicherten gemeinsam mit Unfug auf Plaggs Seite und purer Freude seitens Tikki.
Sobald sie sauber und angezogen waren, kehrten Adrien und Marinette in das Schlafzimmer zurück. Adrien bemerkte dass Plagg Marinettes Sachen durchging und zog dann scharf die Luft ein bevor er rief:,, PLAGG, was tust du?"
Marinette berührte seinen Arm in dem Versuch ihn zu beruhigen. ,,Es ist in Ordnung Adrien, das meiste sind nur Klamotten."
Bevor Adrien antworten konnte, flog Tikki vor die beiden. ,,Marinette! Komm und sieh es dir an! Adrien besitzt sogar noch mehr Disney Filme und romantische Komödien als du!"
Marinette drehte ihren Kopf in Richtung ihres Kwamis doch Plagg flog mit einem pinken Buch in der Hand direkt vor ihre Gesichter.
,,ADRIEN, GUCK!" Rief das Kwami während es mit dem winkte, was Marinette jetzt als ihr Tagebuch erkannte. ,,Ich habe eine süße kleine Box aufgeschlossen und dieses sehr interessante Notitzbuch gefunden!" Marinettes Kiefer klappte auf und sie stieß ein unterdrücktes Krächzen aus ihrer Kehle. Dazu konnte sie schwören, dass sie spürte wie ihr Magen versuchte aus ihrem Körper heraus zuspringen.
,,AUTSCH!" Schrie Plagg, ,,Tikki, warum um alles in der Welt hast du mich geschlagen?"
,,Was Marinette in ihr Tagebuch schreibt ist privat, Plagg!" Sagte die kleine Gottheit, sie war offensichtlich beleidigt. ,,Du hast kein Recht darauf darin herumzuschnüffeln!"
,,Aber sie hat darin sehr viel über Adrien geschrieben! Wie sein goldenes Haar im Licht der Sonne glänzt, und wie sein strahlendes Lächeln jeden Stern überstrahlen könnte!" Machte Plagg weiter und ignorierte dabei die feurige Röte auf Marinettes Wangen als sie ein leises aber langes Kreischgeräusch machte, das an einen Ballon erinnerte, aus dem die Luft gelassen wurde.
,,PLAGG!" Rügte Tikki und ein tiefes Stirnrunzeln lag ihr im Gesicht.
Aber Plagg war gerade erst warm geworden, ein weites, neckendes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. ,,Du denkst das wäre schlimm, Zuckerwürfel? Du solltest sehen wie viel Zeit Adrien jeden Tag damit verschwendet im Ladyblog zu browsen und verrückte Pläne aufzustellen wie er Ladybug umwerben kann."
,,Plagg...." Murrte Adrien, aber sein Kwami war nicht in gnädiger Stimmung.
,,Was?" Sagte er ,,Möchtest nicht, dass deine hübsche Lady weiß wie viel Zeit du damit verbringst ihr im hautengen Superheldenanzug auf den Hintern zu starren?"
Adrien machte ein stöhnendes, erstickendes Geräusch das nicht ganz menschlich klang. Er konnte spüren wie sein Gesicht heiß wurde. Wahrscheinlich nahm es gerade einen interessanten Rotton an. Spontan in Flammen aufzugehen gab es, oder?
Marinette öffnete ihren Mund um darauf zu antworten, aber Tikki schlug sie darin. ,,Ich wette mit dir, dass es nicht an die Anzahl der Male heran kommt, die sich Marinette die Unterwäsche Kampagne angesehen hat, die Adrien vor einpaar Monaten gemacht hat."
Marinette kreischte und prustete:,, TIKKI!!"
Tikki riss die Augen auf ,,OOPS! Tut mir leid, Marinette!" sagte sie entschuldigend.
Marinettes Hals wurde trocken. War der Mond ein angemessener Umzugsstandort? Oder vielleicht war der Mars noch bewohnbarer. Denn sie konnte Adrien unmöglich gegenüberstehen jetzt wo Tikki offenbart hatte wie sehr sie Adriens Reize wirklich schätzte.
Aber bevor sie damit beginnen konnte für ihren bevorstehenden Umzug ins Weltall zu packen, kicherte Adrien sanft. Dann schlang er seine Finger um ihre und presste einen Kuss an die Seite ihres Kopfes. ,,Wir sind beide lächerlich." Sagte er fröhlich.
Sie hob ihren erschrockenen Blick in seine Richtung ,,DAS IST SO PEINLICH. Ich meine, Tikki hat tatsächlich nicht gelogen, und-"
,,Plagg auch nicht." Antworte Adrien locker, wobei seine Augen freundlich und fürsorglich waren. ,,Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht zu versuchen herauszufinden wie ich dir meine Gefühle gestehe."
,,Hah... das kommt mir bekannt vor. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich nicht allein war." gab sie schüchtern zu.
,,Das stimmt, Marinette." zwitscherte Tikki. ,,Du hast nichts wofür du dich schämen müsstest! Du bist verliebt! Liebe bringt jeden dazu sich manchmal ein bisschen lächerlich zu benehmen."
,,Kommen alle Ladybugs und Chat Noirs am Ende zusammen? Romantisch, meine ich. Wie Jack und Alice." Fragte Marinette und lehnte sich an Adriens Seite.
Tikki schüttelte ihren Kopf mit einem lieben Lächeln und antwortete:,, Nicht immer, Ladybugs und Chat Noirs sind zwei Hälften eines Ganzen. Und manche von ihnen verbleiben platonische Seelenverwandte selbst wenn sie jemand anderen heiraten. Aber sie sind immer verbunden, was auch immer geschieht."
Plagg warf ein:,, Das waren die weniger ekeligen Paare die wir bekommen haben. Menschen und ihre lächerlichen Paarungsrituale..."
Adrien entschied sich dazu Plagg die besagten ,,Paarungsrituale" nicht weiter erläutern zu lassen und wechselte das Gesprächsthema. ,,Vermisst ihr sie? Eure vorherigen Besitzer?" fragte er mit ernster Stimme.
Tikki lächelte wehmütig, ,,Wir schaffen immer wunderschöne Erinnerungen mit unseren Inhabern und haben ein besonderes Band mit jedem einzelnen von ihnen. Sie alle wurden wegen spezifischen außergewöhnlichen Qualitäten die sie besitzen ausgewählt."
,,Genau." Mischte sich Plagg ein. ,,Ich habe dich eindeutig ausgesucht, weil du einen einfachen Zugriff auf teuren Qualitätskäse hast."
Tikki kicherte und verdrehte ihre Augen. ,,Hör nicht auf ihn Adrien. Plagg ist offensichtlich sehr stolz auf dich. Wir sind beide sehr stolz au euch. Ihr zwei seid ein sehr besonderes Paar. Ihr wart bis jetzt unsere jüngste Ladybug und jüngster Chat Noir und dennoch bekommt ihr beide das spektakulär hin."
Plagg flog herum und witzelte:,, Trotzdem seid ihr beide immer noch lächerlich."
Tikki packte seinen Schwanz und zog ihn weg. ,,Komm schon Plagg, lass uns diese Apps auf dem Tablet auschecken von denen du mir erzählst hast bevor du noch irgendwas sagst, dass ihnen peinlich sein könnte."
Adrien und Marinette waren wieder relativ in Ruhe gelassen.
,,Nun, er liegt nicht falsch." Marinette zuckte leichtherzig mit den Schultern. ,,Wir sind lächerlich."
,,Nun, zufälligerweise bin ich lächerlich in dich verliebt, My Lady." Er zog sie in seine Arme und sie kicherte schüchtern, bevor sie ihre Hände auf seine Brust legte.
Der Kuss den Adrien auf ihre Lippen presste war alles andere als schüchtern. Er verzauberte ihre Lippen, presste sie nah an sein Herz als sich ihre Lippen in perfekter Synchronie bewegten, Jahre der Partnerschaft überschrieben ihre Unerfahrenheit auf diesem Gebiet. Sie wimmerte leise in seinem Griff, ergab sich der Liebe, die er in ihren Kuss gab. Das Gefühl, das Marinette seine Nerven entlang sendete, war elektrisierend. Süchtig machend. Er wusste, dass er jetzt in großen Schwierigkeiten steckte, dass er niemals genug von ihren Küssen bekommen konnte, von den gehauchten Seufzern die aus ihrem Mund fielen, jedes Mal wenn sie voneinander wichen um Luft zu holen. Sie überraschte ihn als sie ihn fest gegen die Wand drückte und ihn auf seinen Hals küsste, rauh genug dass sein Kopf sich zu drehen begann und er lauter stöhnte, als er es beabsichtigt hatte, aber sanft genug dass keine Spuren hinterlassen wurden, die sie später den anderen erklären müssten.
Als sie sich voneinander trennten, atemlos und leicht schwindelig, sahen sie sich eine Weile lang an, sie schafften es nicht sich von dem Gefühl der Begeisterung zu lösen, das in ihnen erwachte.
,,Ich liebe dich, Marinette. Ich liebe dich so sehr."
Marinette dachte nicht, dass sie Adriens seidiger, sanfter Stimme, die diese erstaunlichen Worte sprach, diese Worte zu ihr sprach,jemals Müde werden konnte. ,,Ich liebe dich auch, Adrien. Mehr als jemals zuvor."
Sie umarmten sich fest und verweilten für einige Momente so, erfreuten sich daran, einfach nur beieinander zu sein, wie wohl sie sich fühlten, wie dankbar sie waren.
Es war in diesem Moment, dass die Welle der Müdigkeit Adrien überkam und er gähnte und eine Kettenreaktion startete, als alle vier von ihnen (Kwamis mit eingeschlossen) einer nach dem anderen gähnten.
Adrien errötete und entschuldigte sich schüchtern, aber Marinette lächelte sanft und zog an seiner Hand. ,,Komm schon, Kätzchen. Machen wir uns bettfertig, ich bin erschöpft. Dazu müssen wir morgen extra früh aufstehen um den Schlosser im Louvre zu treffen."
Adrien antwortete als sie zusammen ins Bett krochen:,, Oh, das stimmt! Das hatte ich fast schon vergessen. Ehrlich gesagt habe ich mich so an unsere siamesische-Zwillinge-Routine gewöhnt, dass es mir nicht in den Sinn gekommen ist."
Sie machten es sich unter der weichen, schweren Decke gemütlich. Als sie Gesicht an Gesicht in Adriens Bett lagen, ihre verbundenen Hände eng verriegelt, lehnte sich Marinette vor und platzierte einen einfachen Kuss auf seine Lippen. Er grinste, zog sie noch näher und küsste sie noch einmal, diesmal intensiver. Schließlich gingen sie auseinander und gaben sich weite, liebeskranke Lächeln bevor sie sich eine gute Nacht wünschten.
Marinette schlief schließlich mit ihrem freiem Arm ausgestreckt auf Adriens Brust und ihrem Kopf gemütlich in seiner Halsbeuge eingebettet ein. Plagg und Tikki kuschelten sich auch neben sie und sonnten sich in der fröhlichen Stimmung welche immer von ihren Inhabern ausging wann immer sie sich fanden.
Das war bei weitem der beste Schlaf den die vier seit langer Zeit hatten.
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Als sie am nächsten Tag aufwachten, waren sie noch immer aneinander geklammert wie Magnete.
Was Adrien vor dieser Erfahrung noch nicht bewusst war, ist, dass er ein Kuschler beim Schlafen ist. Jetzt da er seine Lady mit und ohne die Maske kuscheln durfte, würde er sicher nicht darauf verzichten.
Sich anzukleiden war bis dahin eine einfache Routine und war schnell vorbei. Adriens Atmung stockte, als er Marinette in dem Kleid sah, das er aus ihren Kleiderschrank ausgewählt hatte. Es war ein rotes Kreuzhaltertop mit einem high waisted schwarzen und weißen Tupfenrock und sie sah absolut umwerfend darin aus. Er konnte nicht anders als sie anzustarren als er sehr nah an ihren Körper gezogen wurde als sie ihre Arme hob um ihre Haare in einen tiefen Pferdeschwanz zurückzubinden. Er sah heiß errötend weg, ein bisschen schockiert darüber, wie hilflos er sich zu ihr hingezogen fühlte.
Marinette erinnerte sich auch daran einen Pullover in ihrem Rucksack mitzunehmen, den sie tragen konnte nachdem ihre Handschellen abgemacht wurden, damit sie nicht einen weiteren "bescheidene Kleidung" Vortrag von Schulleiter Damocles bekam. Obwohl es nicht einmal ihre Schuld war, dass sie die Kleiderordnung am Vortag verletzten mussten.
Komischerweise hatte Gabriel entschieden diesen Morgen das Frühstück zusammen mit ihnen zu essen und er gratulierte Marinette für das Design des Kleidungsstücks, was sie dazu bewegte weit zu grinsen. Dann aßen sie zwanglos zusammen, wobei Adrien unglücklicherweise lange Unterhaltungen über die Arten von Rockfalten und ob Lila eine elegante Farbe bei Männnern ist, aushalten musste. Zumindest bedeutete das, dass Marinette und sein Vater gut miteinader auskamen. Tatsächlich viel besser als er es zu Anfang zu erwarten gewagt hätte.
Dann kam endlich die Zeit für Adrien und Marinette zum Museum zu gehen. Ihre Mägen drehten sich in Erwartung um, wissend, dass ihre zusammengebundene Zeit zu einem Ende kam.
Adriens Bodyguard kam herum zur Vordertür um sie abzuholen und sie beide stiegen ein. Adrien konnte nicht widerstehen Marinette in einen heißen Kuss zu ziehen und wünschte sich die Privatsphäre-Trennwand im Auto gewährte so viel Privatsphäre wie der Name implizierte. Marinette quietsche überrascht, zog ihn dann aber am Hals um den Kuss zu vertiefen.
Plagg stöhnte von Adriens Tasche aus auf und starrte die ineinander verschlungenen Jugendlichen an. ,,Wird das jetzt wirklich unser Leben sein? Großartig."
,,Lass sie, Plagg." Züchtigte ihn Tikki sanft als Marinette an Adriens Kragen zog um ihre Lippen ein weiteres Mal auf seine zu pressen. ,,Sie sind jung und verliebt. Es ist wunderschön."
,,Hörst du das, My Lady?" grinste Adrien. ,,Wir sind wunderschön."
Marinette verdrehte ihre Augen aber sie lächelte. ,,Wir könnten versuchen es in Grenzen zu halten wann immer ihr dabei seid, wenn ihr das möchtet." Sagte sie zu Plagg.
,,Wag das ja nicht!" Rief Tikki aus. ,,Mein Schiff ist endlich am Segeln und ich werde jede Minute davon genießen!"
Adrien fragte ungläubig:,, Warte, habt ihr immer schon gewusst, dass wir es waren?"
,,Wir wussten das jetzt schon eine ganze Weile." Antwortete Plagg. ,,Und zuzusehen wie ihr Trottel so unwissend in euer Gegenwart wart, war so schmerzhaft."
,,Aber wieso habt ihr es uns dann nicht gesagt?" Meldete sich jetzt Marinette.
,,Magie hindert uns daran darüber zu sprechen. Also konnten wir es euch nicht sagen, selbst wenn wir es gewollt hätten." fügte Tikki hinzu. ,,Und glaubt mir, ich wollte es!"
Sie spürten schließlich das Auto zum Halt kommen und sie stiegen aus, dabei bedacht nicht zu hart an den Handschellen zu ziehen. Marinettes Inneres zitterte mit nervöser Vorfreude aber sie war sich nicht ganz sicher warum.
Es war so tot wie eine Grabstätte als sie den Louvre betraten, da er aufgrund der frühen Stunde noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Sie machten sich auf den Weg zur Rezeption um das Personal über ihre Ankunft zu informieren und sie wurden angewiesen auf einer nahegelegenen Bank zu warten bis der Spezialschlosser ankam. Da die Handschellen in Kürze enfernt wurden, entschieden sie sich dazu die Handgelenkschoner abzunehmen, um Zeit zu sparen.
Während sie warteten, inensivierte sich das nervöse Flattern in Marinettes Brustkorb und sie zitterte unbewusst aufgeregt mit den Beinen.
Adrien bemerkte es und nahm wieder ihre Hand. ,,Mari, was ist los? Du scheinst verstimmt zu sein."
,,Ich.. ich bin mir nicht sicher. Ich denke ich bin einfach nur nervös."
,,Weswegen bist du nervös?" Fragte er ernsthaft.
Marinette hatte Mühe als sie nach den richtigen Worten suchte. ,,Ich bin einfach... wird... wird es irgendetwas zwischen uns verändern nachdem wir... W-wenn wir..." Marinette sah zu Boden, plötzlich war sie sich unsicher.
,,Wenn wir nicht mehr an einander gekettet sind?" Beendete Adrien den Satz für sie als er ihr Unwohlsein spürte. Sie nickte und er fuhr fort:,, Manche Dinge werden wieder so werden wei sie vorher waren. Offensichtlich werden wir nicht mehr 24/7 umeinander sein. Wir werden zurück in unseren eigenen Zuhäusern sein und unser Alltag wird so ziehmlich der sein der er immer war." Er pausierte einen Moment lang um seine Finger zwischen ihre zu legen. ,,Aber auf 'uns' und unsere Beziehung bezogen, können wir nicht wirklich so tun als hätten sich die Dinge nicht verändert. Die Dinge haben sich verändert, und sie werden anders sein. Aber ein gutes anders."
Marinette sah ängstlich zu ihm auf. ,,Ich wollte mich nicht so anhören als hätte ich kein Selbstvertrauen unsere Beziehung, aber es ist nur, dass ... ich habe dich so lange gemocht, es fühlt sich immer noch nicht wirklich so an als wäre das hier nicht einfach nur ein Traum und dass ich nicht jede Sekunde aufwachen werde."
Adriens Gesicht zeigte Verständnis, dann führte er sie sanft auf seinen Schoß und schlang seinen freien Arm um ihre Taille. Sobald sie richtig saß, sah er ihr in die Augen als würde niemand anderes auf der Welt existieren. ,,Glaub mir Marinette, ich kenne das Gefühl. Ich bin heute Morgen mit deinem Arm um mich herum und deinem hinreißenden Gesicht neben mir aufgewacht und ich habe mich gefragt was um alles in der Welt ich getan habe um dich zu verdienen, wie es möglich ist, dass ich genug Glück habe dich an meiner Seite zu haben. Es scheint fast nicht möglich, als könnte das nicht wahr sein." Er biss flüchtig auf seine Lippe und fuhr dann fort:,, Aber es ist wahr. 'Wir' sind echt, Marinette. Darum musst du dir keine Sorgen machen. Ich werde es dir beweisen, jetzt und für den Rest unseres Lebens."
Sanft platzierte er seine Hand auf die Seite ihres Gesichts und neigte langsam ihren Kopf nach oben. Der intensive Blick in seinen Augen ließ ihre Brust mit Emotionen anschwellen und ihr Körper fühlte sich an als würde er in Flammen stehen. Dann lehnte Adrien sich nach vorne für eine weichen und doch leidenschaftlichen Kuss und Marinette zog bei dem Kontakt leicht die Luft ein. Ihre Glieder fühlten sich an wie Spachtelmasse und sie war plötzlich dankbar dafür dass Adrien sie aufrecht hielt, damit sie nicht direkt auf den Boden schmolz.
Langsam lehnten sie sich auseinander. Marinette keuchte leicht, ihr Gesicht war gerrötet und ihr Körper kribelte aufgrund des Kontaktes. Sie öffnete ihre Augen und hob den Blick, um in seine zu schauen. Dann lächelte sie ihn an. ,,Danke dir, Minou."
Adrien kicherte und legte seine Stirn an ihre. ,,Ich freue mich darauf neue Erfahrungen mit dir zu machen, Prinzessin." Antwortete er wahrheitsgemäß.
Sie legte ihren Kopf an seine Schulter wobei sie leicht seufzte als sie auf ihre ineinander verschränkten Finger in seinem Schoß sah. ,,Wir sind ein Team. Jetzt mehr denn je. Wir können zusammen sein, nicht nur mit sondern auch ohne unserer Superheldenanzüge."
Adrien sah auf sie herunter und hob neckend seine Augenbraue. In diesem Moment realisierte sie erst was sie da gerade gesagt hatte, ihr Kopf schoss hoch und ihr Gesicht wurde kreidebleich. Sie winkte wild mit ihren Armen und ihre Stimme war um einige Oktaven höher als sie hektisch sagte:,, OH GOTT, DAS IST SOWAS VON NICHT DAS WAS ICH MEINTE!! ICH MEINTE DAS WIR ZUSAMMEN SEIN KÖNNEN WENN WIR UNSERE ANZÜGE NICHT TRAGEN! NEIN, NEIN, WARTE!! ICH MEINE, WENN WIR NICHT IN UNSEREN ÜBLICHEN KLAMOTTEN SIND UND WENN WIR NICHT IN UNSEREN KOSTÜMEN SIND!! WARTE, DAS HÖRT SICH NOCH SCHLIMMER AN, WAS SAGE ICH GERADE? ICH SCHWÖRE ICH MEINTE DAS NICHT AUF DIESE WEISE!! OH MEIN GOTT, DU MUSST DENKEN, DASS ICH DIE WELTGRÖßTE PERVERSE BIN!!!" Sie sackte plötzlich zusammen und erschlaffte wie eine gekochte Nudel und stöhnte erbärmlich als sie ihr Gesicht mit ihren Händen verdeckte.
Adrien lachte herzhaft und klopfte ihr auf die Schulter. ,,Marinette, alles in Ordnung! Ich wusste was du meinst!"
Marinette sah durch ihre Finger zu ihm herauf und fragte kleinlaut:,, Wirklich?"
Fröhlich zwitscherte er zu ihr:,, Ja, wirklich."
Sie linste ihn weiter an und sah, dass er keinen Anstoß an ihrem lächerlichen Wort-Erbrochenem genommen hatte. Sie versuchte all die Würde zusammen zu nehmen, die sie übrig hatte und legte ihr Gesicht frei. ,,Wenn du das sagst." Krächzte Sie.
,,Wie du während deiner eloquenten Rede gesagt hast--" Sie stieß ihm leicht den Ellbogen in die Rippen, und leise lachend fuhr er fort ,,Wir können jetzt mehr Zeit zusammen verbringen. Und ich bin extrem dankbar und dafür und freue mich darüber."
,,Ich auch." Stimmte sie zu und kuschelte sich wieder an ihn. ,,Wir stellen ein großartiges Team dar."
,,Wir sind das beste Team." Stimmte er sanft zu ehe er sie zärtlich auf die Stirn küsste.
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Alya Césaire war Vieles.
Sie beschützte die, die sie liebte, sie war entschlossen, und sie war unmöglich von etwas abzubringen, wenn sie es sich erst einmal in den Kopf gesetzt hatte.
Und sie liebte ihre beste Freundin. Heftig.
Und sie wusste, dass die letzten Tage qualvoll für Marinette gewesen sein mussten. Sich um ihren ahnungslosen Schwarm herum die ganze Zeit schmerzlich über sich selbst bewusst zu sein. Marinette, die immer so aussah, als wäre sie bloß Sekunden davon entfernt ein Aneurysma zu bekommen, jedes Mal wenn sie mit dem wortwörtlichen Supermodel Adrien Agreste redete, war seit drei Tagen an ihn gekettet. Sicherlich war sie kurz davor zu explodieren.
Also machte sich Alya, als die unterstützende Freundin die sie war, an diesem Dienstag Morgen besonders früh zum Museum auf, um sich mit ihnen zu treffen. Die letzte Textnachricht die sie von Marinette bekommen hatte, kam kurz nach der vortäglichen Akuma Attacke und ließ sie wissen, dass sie und Adrien in Sicherheit waren.
Also stand sie früh auf, kämmte ihre dichten Locken und fuhr mit dem Fahrrad zum Museum wobei sie Auf dem gesammten Weg dorthin über ihre verrückten Freunde und deren verdorbenes Glück vor sich hin murmmelte.
Alya war darauf vorbereitet ein stotterendes Chaos bewältigen zu müssen, oder eine rot werdende Tomate, sogar eine stur stille und doch verängstigte Statue.
Worauf sie jedoch niemals hätte vorbereitet sein können, war der seltsame Anblick, der auf einer Bank im Louvre auf sie wartete.
Marinette, die auf besagtem Supermodels Schoss saß, Händchen hielt und eine Unterhaltung mit ihm führte, welche von flüchtigen Küssen auf die Lippen des jeweils anderen unterbrochen wurde.
Es lag etwas in der Art, wie Adrien seine Stirn an die von Marinette ruhte, in der Art wie Marinette sich instinktiv in seine Berührung lehnte. Es gab eine unbestreitbare Intimität zwischen den beiden. Etwas, das bis vor einpaar Tagen noch nicht da gewesen war.
Etwas, das nach einer Erklärung verlangte.
Mit fest zusammen gezogenen Lippen marschierte Alya zu der Bank und stoppte ein paar Schritte vor ihnen. Der verwirrte Blick mit dem sie ihre Freundin bedachte, war alles andere als subtil.
,,Also... Was ist das alles?" Sagte Alya. Sie hatte versucht ihre Stimme so gleichmäßig wie es ihr möglich war klingen zu lassen, doch sie konnte den Wirbelsturm der Gefühle und die Verwirrung, die sie eigentlich verspürte nicht verbergen.
Mit feurig roten Wangen brachen Marinette und Adrien auseinander und sahen ihre verdutzte Freundin mit scheuen Lächeln an.
Marinette stotterte:,, Oh! H-hey, Alya! Wir haben nur ... auf den Schlosser gewartet! Er verspätet sich nur ein wenig, keine Sorge!"
Alyas Lippen kräuselten sich missbilligend und sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. ,,Ah-hah, das ist süß, Marinette. Ich habe gesehen wie ihr beide mit den Lippen aufeinander lagt als ich reinkam, also versuch nicht mir etwas vorzumachen! Was zur Hölle geht hier vor sich?!"
Adrien sah zu Marinette und ihr schiefes Lächeln brachte ihn dazu zuerst zu sprechen. ,,Wir sind jetzt zusammen, Alya." Antwortete er ihr gerade heraus, weil er es besser wusste als zu versuchen Alya Césaire anzulügen.
Alya verzog verwirrt das Gesicht. ,,Aber das .. das ist irgendwie eine drastische Veränderung in einer relativ kurzen Zeitspanne. Tut mir leid, dass ich das jetzt vor Adrien anspreche Marinette, aber vor zwei Tagen warst du noch nicht einmal dazu in der Lage zwei Wörter aneinanderzureihen wann immer du mit ihm geredet hast."
Während Adrien fast an seiner Spucke erstickte, antwortete Marinette:,, Es ist nicht so unglaublich wie du vielleicht denken könntest Alya. Ich habe einfach realisiert, dass er nicht perfekt ist, das ist alles."
Adriens leicht beleidigtes ,,Hey!" blieb unbemerkt. Alya beäugte ihre beste Freundin aufmerksam.
,,Was genau meinst du damit?" Fragte sie.
,,Adrien ist ein riesiger Dork." Sagte Marinette mit verspielt trällender Stimme. ,,Er liebt Anime und Disney Filme über alles, macht lächerliche Wortspiele und Dad Jokes zu einer Wissenschaft, und er hat überhaupt keine Ahnung vom Kochen."
Bevor weder Alya noch Adrien das eher weniger schmeichelhafte Bild kommentieren konnten, das Marinette von ihm malte, fuhr sie bereits fort:,, Aber er ist loyal, süß, mutig, er ist die netteste Person, die ich jemals getroffen habe, und ich weiß er würde niemals etwas tun um mir weh zu tun. Ich fühle mich bei ihm komplett sicher."
Adrien strahlte sie an und Alyas Augenbrauen fuhren weiter auf ihrer Stirn hoch, als Marinette es jemals gesehen hatte.
,,Und jetzt was?" Fragte Alya. ,,Ihr zwei seid jetzt in einer Beziehung? Also, ihr datet euch so richtig?"
Für einen kurzen Moment wechselten die beiden einen zugeneigten Blick, bis Adrien die Stille durchbrach:,, Ja, wir daten uns. Ich bin in Marinette verliebt, Alya."
Alya schnappte hörbar nach Luft und ihre Augen wurden so groß wie Untersetzer. ,,V-Verliebt?! W-wann ist das denn passiert?!"
,,Ich war es schon seit einer langen Zeit und ich wusste nie, dass sie das gleiche empfand. Jetzt da die Katze aus dem Sack ist, werde ich sie nie wieder gehen lassen."
Alya starrte ihre Freunde für eine Minute ungläubig an. ,,Ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht, dass es möglich wäre so ahnungslos zu sein Adrien. Marinette war nicht gerade subtil was ihre Vernarrtheit in dich angeht."
Adrien kratzte sich verlegen im Nacken und lachte. ,,So wurde es mir gesagt." Marinette kicherte neben ihm.
Die Stimme eines älteren Herrn schreckte sie aus ihrer Unterhaltung. ,,Ich wurde wegen eines Missgeschicks mit antiken Handschellen hierher bestellt?" Ertönte Monsieur Claviers mächtige Stimme durch das Museum. Er war ein kleiner Mann, fast schon breiter als groß, mit einem karierten Flannelanzug und wildem, lockigem, weißem Haar.
Die Museumsdekanin stürmte hinter der Rezeption hervor um den Mann bei seinem Ellbogen zu packen und ihn dahin zu ziehen, wo Adrien und Marinette saßen. ,, Bitte, befreien Sie diese leichtsinnigen Jugendlichen von diesen unbezahlbaren Handschellen!"
Der Schlosser grinste wissend. ,,Die sehen nicht so aus, als würden die Handschellen ihnen viel aumachen."
,,Aber sie spielen mit Antiquitäten herum! Sie werden die Handschellen ruinieren, wenn sie es nichts bereits getan haben!"
,,Na gut." Monsieur Clavier seufzte resigniert. ,,Folgt mir, Jungspunde."
Er führte sie in einen kleinen Raum mit besserer Beleuchtung und begann sogleich mit der Arbeit, indem er seine enorme Werkzeugbox auf den Tisch hiefte und dutzende von Schlüsseln (von denen viele komplett identisch aussahen) aus den unzähligen Fächern hervorholte. Er inspizierte die Handschellen genau mit einer Lupe und fragte:,, Habt ihr beide darauf geachtet kein Wasser an sie kommen zu lassen?"
Adrien befürchtete kurz der Museumsdekanin würde einen Anfall bekommen so wie sie über M. Clavier schwebte. ,,Haben wir." Antwortete er wahrheitsgemäß.
,,Sehr gut," erwiderte Monsieur Clavier und sah sie dann neugierig an ,,Habt ihr die ganze Zeit dieselben Sachen getragen? Ihr seht nicht dreckig aus oder riecht schlecht."
Marinette kicherte bei dieser Feststellung. Amüsiert antwortete Adrien:,, Wie es der Zufall will ist Marinette eine wirklich talentierte Schneiderin. Sie hat uns über die Dauer unserer ... Beeinträchtigung in und aus unseren Klamotten gebracht."
Das schien Monsieur Clavier für eine Sekunde sprachlos werden zu lassen. Er reichte nach vorne um die Handschellen mit seinen Werkzeugen zu befummeln und begann dann mehrere Schlüssel hintereinander auszuprobieren. ,,Weißt du, Mademoiselle, jemand mit fähigen Fingern wie deine würde eine großartige Zukunft in der Schlosserei haben."
Marinette lächelte sanft und schüttelte ihren Kopf. ,,Tut mir leid, Monsieur, aber mein Traum war es schon immer in der Mode zu arbeiten."
,,Schade." Seufzte der Schlosser. ,,Ich hätte dich beraten können; du wärst eine wirklich tolle Auszubildende geworden."
,,Falls ich je meine Meinung ändern sollte, werden sie der Erste sein der es erfährt." Antwortete sie gut gelaunt.
Monsieur Clavier griff nach einem extrem alt aussehenden, komisch geformten Schlüssel mit einer kreisförmigen hohlen Mitte, der einer Ratsche ähnelte. Das Schloss war eine perfekte Übereinstimmung und die Handschellen klickten als sie aufschnappten und Marinettes Hand befreiten. Und das gleiche passierte dann auf Adriens Seite.
Adrien und Marinette drehten sich Schwindel erregend zueinander und sie lachten wider Willen, als könnten sie nicht glauben, dass ihre Körper endlich wieder ihre eigenen waren. Geistesabwesend rieben sie sich ihre Handgelenke, die trotz den Handgelenkschonern, die Gabriel ihnen angefertigt hatte, etwas wund waren.
Monsieur Clavier hob die Handschellen auf und reichte Marinette eine Visitenkarte für den Fall, dass sie wirklich ihre Meinung änderte, und sie verabschiedeten sich. Die Dekanin eilte mit einem empörten Schnauben aus dem Raum und hetzte den Schlosser in den anliegenden Korridor, um sich über den Zustand der Handschellen zu erkundigen.
Adrien beugte seine Hand einpaar Mal und sprach ein einfaches ,,Wow". Es war ein komisches Gefühl seinen Arm frei bewegen zu können nachdem er ständig auch an Marinettes Arm denken musste. Es fühlte sich sogar ein wenig einsam an, wenn er komplett ehrlich zu sich sein sollte. Instinktiv reichte er zwischen sie und griff nach ihrer rechten Hand, verschränkte seine Finger wieder mit ihren. Die kleinen Blicke die sie ihm zuwarf sagten ihm, dass sie es auch wollte.
Alya stemmte die Hände in die Hüften und rief aus:,, Nun, ich wette das ist eine Entlastung! Freiheit zu guter Letzt! Kommt schon, Turteltauben, lasst uns diesem Ereignis mit einem Foto gedenken!"
Außerhalb des Louvres machte Alya mehrere Fotos von ihnen in den verschiedensten Posen: alberne, süße, übertrieben romatische, Hasenohren, Peace Zeichen und mehr.
Als sie damit weitermachten herumzualbern und mehr Fotos zu machen, hörten sie jemanden plötzlich aufschreien, zusammen mit dem unverkennbaren Geräusch eines großen Stapels Papier, der zu Boden fiel.
Sie drehten ihre Köpfe herum um zu sehen, dass ein Fahrradfahrer aus Versehen in eine Mitarbeiterin gestoßen ist, die dabei gewesen war den Innenhof zum Louvre zu überqueren. Der Fahrradfahrer rief barsch ein schnelles ,,Sorry!" aus, stoppte aber nicht um zu sehen ob es der Frau gut ging. Die drei Teenager eilten herüber um zu helfen.
Die Mädchen hoben den großen Stapel Arbeitspapiere auf während Adrien der Frau darin assistiere aufzustehen.
,,Geht es Ihnen gut, Madame?" Fragte er. ,,Sind Sie verletzt?"
,,Mir geht es gut, danke dir. Er hat mich kaum gestriffen. Ich hab hauptsächlich meine Balance verloren." Antwortete Sie.
Es war als sie die Papiere zurückgaben, dass Marinette und Adrien eine überraschende Erkenntnis machten: Die Frau war Nostalgiak, oder eher, die Person die einen Tag zu vor zu Nostalgiak akumatisiert worden war. Das Paar sah sich mit großen Augen an. Als die Papiere aufgehoben waren, standen sie alle auf.
Nach der anfänglichen Überraschung sie wiederzusehen, erlangte Marinette ihre Fassung wieder und fragte sie dann:,, K-können wir Ihnen helfen diese Papiere reinzutragen?"
Die Mitarbeiterin, dessen Namensschild ''Sybil Zegar'' las, erwiderte:,, Oh nein, das geht schon, Ich kriege das schon hin." Sie sah die beiden für einen Moment nachdenklich an und machte dann mit einem kleinen Lächeln weiter:,, Es ist toll junge Menschen zu sehen, die ihre Erinnerungen gemeinsam aufzeichnen. Heutzutage ist es um Einiges einfacher als es das noch gewesen ist damals als ich noch jung war und wir diese Technologie nicht hatten." Als sie das hörte, musste Marinette das Bedürfnis unterdrücken ihre Augen geschockt weit aufzureißen. Die Frau fuhr fort:,, Übrigens könnt ihr wirklich gutes Licht bekommen, wenn ihr dort drüben bei der Bank steht." Sie zeigte hinter sie und sie drehten ihre Köpfe, um die besagte Stelle zu lokalisieren. ,,Ich muss jetzt wieder an die Arbeit, aber macht's gut und habt einen schönen Morgen ihr drei."
Madame Zegar nickte ihnen kurz zu und ging dann zurück zum Louvre während die drei ihr zum Abschied wunken. Adrien und Marinette sahen sich mit dem gleichen Ree im Scheinwerflicht Blick überrascht an. Adrien zuckte mit den Schultern und sie beide lächelten. Sie hatten keine Chance gehabt nach ihr zu sehen nach dem Akuma Kampf, weil ihre Transformationen kurz vorm Ablaufen gewesen waren, aber es schien, als würde es ihr trotzdem besser gehen.
Alya sagte, dass sie sich mit Nino zum Frühstück treffen würde, also ging sie kurz danach. Sie verabschiedeten sich und Adriens Bodyguard fuhr sie zur Schule.
Sie stellten sicher die Zeit im Auto gut zu nutzen, um darüber zu gehen was sie ihren Freunden und Verwandten sagen würden, und vielleicht, nur vielleicht, die Chance auf ein Paar Küsse zwischen den Sätzen beim Schopfe zu packen.
Als sie dann Hand in Hand in den Unterricht schritten, beide jedes bisschen wie frisch geküsst aussahen, brach im Klassenraum die Hölle los. Sogar Madame Bustier lächelte als sie das brandneue Pärchen ansah, während Kim und Alix ... lauter wegen der Sache waren, und vielleicht oder vielleicht auch nicht gab es einige heimliche Geld Übergaben zwischen einigen der Mitschüler.
Alya sah den beiden für einen Moment beim necken zu, ein Lächeln auf den Lippen. Sie freute sich für ihre Freunde, war glücklich, dass sie endlich zueinander gefunden hatten. Trotzdem fühlte sie den Drang dazu das offensichtliche auszusprechen. ,,Ihr wisst schon, dass Chloe schreien wird, richtig?"
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Chloe schrieh tatsächlich. Sie lief einpaar Momente später herein, als Adrien und Marinette ihre Arme um die Taille des jeweils anderen gelegt hatten, Hüfte an Hüfte nebeneinander stehend.
,,Adrikins, was hat das zu bedeuten?" Kreischte sie empört.
Er grinste nur. ,,Guten Morgen, Chloe! Willst du nicht Hallo zu meiner neuen Freundin sagen?" Grüßte er sie fröhlich.
,,A-a-aber, wie?? Wann?! U-und... Dupain-Cheng, ausgerechnet sie?! Sie ist... sie ist...!!"
Adrien runzelte die Stirn und unterbrach sie ,,Denk vorsichtig darüber nach, ob du diesen Satz beenden willst, Chloe. Wenn du nicht respektvoll zu Marinette sein kannst, dann fürchte ich, können wir keine Freunde mehr sein."
Chloe schnaubte ungläubig. ,,Das kann nicht wahr sein, das passiert gerade nicht wirklich. Heute ist nicht der erste April, oder, Sabrina?? Du machst bestimmt Witze!"
Adrien entschied, dass er Chloe seinen Standpunkt klarmachen würde, sodass kein Zweifel über seine Beziehung bestehen würde, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
Das überraschte Keuchen, das Marinette entfuhr, als er sie packte, hielt ihn nicht davon ab seine Lippen auf ihre zu drücken und sie auf eine Art und Weise zu küssen, die in keinem Fall als freundlich oder versehentlich abgetan werden konnte. Ihre Klassenkameraden woo-ten und jubelten brüllend zur Antwort. Sie ließen erst voneinander ab als Mademoiselle Bustier sich laut räusperte. Sie erröteten beide, aber der Zweck war erfüllt.
Chloes wütendes Gekreische konnte noch zwei Straßen weiter gehört werden.
In einer nahegelegenen Bäckerei bedachte ein bestimmter Mann seine Frau mit einem wissenden Lächeln. ,,Sieht so aus, als hätte die Bürgermeistertochter es herausgefunden."
Selbst wenn es bedeutete, dass ihre Freunde sie endlos damit aufzogen, dass es sinnlos gewesen wäre die Handschellen zu entfernen, hielt es Adrien und Marinette nicht davon ab von diesem Tag ausgehend praktisch an der Hüfte aneinander gebunden zu sein.
Und wenn ihr Halloween Küstum in diesem Jahr eine Polizei Offizerin war, die an ihren schönen Verbrecher gekettet war, nun, dann war das nur ein glücklicher Zufall.
~~~~ Epilog ~~~~
Manon Chamack saß auf dem Boden, umgeben von Spielfiguren zahlreicher akumatisierter Bösewichte als sie ihre handgemachte Ladybug und Chat Noir Puppen sich nach ihrem harten Kampf gegenseitig siegreich einen Fist bump geben ließ.
,,Oh, Chat Noir, du bist mein Held!" rief 'Ladybug'.
'Chat' antwortete heftig:,, Oh aber meine Lady, du bist die Mutigste! Ich liebe dich!"
Dann presste sie die Puppen leidenschaftlich zusammen und machte unangemessen laute Kussgeräusche.
Sie hörte es an der Tür klinglen, aber achtete nicht darauf. Nach einpaar Minuten betrat Nadia Zimmer und rief ihren Namen.
,,Was ist denn, Mami?" Antwortete die Siebenjährige.
,Ich, eh... da ist etwas in der Küche, das ich dir zeigen will." Merkte Nadja fragend an.
Manon folgte ihrer Mutter in die Küche, sich unsicher darüber was auch immer es seien könnte, das sie erwartete. Als sie ankamen, war sie überrascht ein popös großes Lollipop Blumen Bouquet auf dem Esstisch zu sehen, der fast so groß war wie sie.
,,Mami, das ist ein riesen Geschenk!!" rief sie aufgeregt aus. ,,Wer hat dir das geschickt?"
Nadja zog die Augenbrauen zusammen. ,,Es... es ist für dich, tatsächlich."
,,Für mich?!" Manon hob ungläubig die Augenbrauen. ,,Von wem?"
Nadja zuckte mit den Schultern. ,,Das steht da nicht drauf. Es gibt einen Zettel der mit dabei war als es geliefert wurde." Sie gab ihn Manon zum Lesen.
Für Manon.
Dankeschön.
A&M
,,'Dankeschön'? 'Dankeschön' wofür?? Wer sind A und M?" Wunderte sich Manon mit großen Augen.
Nadja lehnte sich nachdenklich an die Küchentheke. ,,Keine Ahnung, aber wer auch immer sie sind, sie sind wirklich sehr dankbar für was auch immer du getan hast." Sie legte die Finger an ihr Kinn und dachte für einen Moment nach. ,,Bist du dir sicher du weßt nicht wofür das ist?"
Manon zuckte mit den Achseln. ,,Keine Ahnung. Aber was auch immer es war, es muss etwas Gutes gewesen sein!! Hab ich gut gemacht!" Freute sie sich und hüpfte auf dem Tisch herum, selig unwissend über die zufälligen Ereignisse die sie unwissentlich in Gang gesetzt hatte.
~ * ~ DAS ENDE ~ * ~
(Notiz: hab ein Halloween Epilog hinzugefügt)
In Erinnerung an Mae, eine tolle Freundin und einen außergewöhnlichen Menschen. Ich liebe dich und vermisse dich. ❤️
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