Kapitel 5: Schultag
(EdenDaphne: Übersetzt von @Txllmxprxttylixs. Danke dir!!)
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Anmerkung der Autorin:
Als ich die Kommentare der vorherigen Kapitel durchgesehen habe, habe ich mitbekommen, dass es sehr viele jüngere Leser unter euch gibt. Ich weiß nicht warum auf Wattpad nur zwei Bewertungen zur Verfügung stehen (,,Erwachseneninhalt" und ,,für alle Lesergruppen geeignet"), aber wenn man nach den ArchieveOfOurOwn.org Bewertungen geht, dann ist diese Geschichte als T (Jugendliche und aufwärts) eingestuft.
Disclaimer: Ich muss klarstellen, dass wenn du nicht alt genug bist fsk 12 Filme anzusehen, dann wirst du vielleicht nicht alt genug für diese Fanfiktion sein, da es vielleicht Humor oder einige Situationen geben könnte, die als unangebracht oder zu erwachsen für alle unter dieser Altersgruppe angesehen werden. Ich bin nicht dein Vormund. Ich werde dich nicht aufhalten. Aber ich werde auch für Niemanden verantwortlich sein, der nach diesem Punkt weiter liest und ,,beleidigt" wird. Ihr wurdet gewarnt.
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Der nächste Morgen war viel angenehmer für beide als der erste und viel weniger dramatisch. Adrien wurde von dem warmen, sich träge regenden Körper in seinen Armen aus seinen Träumen gerissen. Das Gewicht ihres Kopfes presste in die Kuhle seines Halses. Er schlug ein Auge auf und blickte herab auf die schlafende Silhouette neben ihm. Marinette lag mit ihrem Oberkörper halb eingehüllt auf seiner Brust, ihre freie Hand war sanft auf seiner Schulter ausgespreizt. Ihr Atem kitzelte an der Seite seines Halses und er unterdrückte ein Kichern ehe er sie leicht anstieß, um sie aufzuwecken. ,,Aufwachen, schlafende Schönheit! Wir haben heute Schule!"
,,Gib mir noch zehn Minuten, Chat, bitte."
Adriens Hand hielt auf ihrer Schulter inne und das plötzliche Ausbleiben von Bewegungen schien genug zu sein, um sie aus ihrem wertvollen Schlaf zu ziehen. Sie zuckte zurück, fiel dabei fast vom Bett und starrte ihn mit großen Augen an.
Mit trockenem Hals starrte Adrien zurück und stammelte dann schwach:,, H-hast du mich gerade Chat genannt?"
Sie stieß einen lauten Stöhner aus und versteckte ihr Gesicht hinter ihrem Kissen. ,,Es tut mir so leid ... Du darfst das Niemandem sagen, okay?"
Als Adrien nickte, war er sich im klaren darüber was für ein Geheimnis seine Freundin ihm gleich anvertrauen würde, doch er war neugierig darauf, wie sie es in Worte fassen wollte. Marinette seufzte leicht. ,,Es ist so, dass von Zeit zu Zeit, Chat Noir zu mir nach Hause kommt. Er ist ein paar mal vorbei gekommen als ich in meinem Stuhl geschlafen hatte, die Verwirrung muss wohl daher rühren ... es tut mir wirklich leid."
,,Steht ihr zwei euch nah?" Fragte er in dem Bewusstsein, dass er ab da nach Grashalmen griff. Er konnte nicht sagen, warum ihre Meinung über sein in Leder gekleidetes Alter-Ego ihm so wichtig war, aber er konnte die Vorstellung davon, dass sie ihn nicht mochte nicht ausstehen.
Glücklicherweise setzte sie seinem Elend ein Ende, als sie mit breitem Lächeln antwortete:,, Ich denke so könnte man es sagen. Er ist manchmal ein echter Dummkopf, aber er ist die mutigste und netteste Seele, die ich jemals getroffen habe. Sag ihm nicht, dass ich das gesagt habe, aber er ist erstaunlich."
Adrien hätte das dähmliche Grinsen nicht von seinem Gesicht fern halten können, selbst wenn er es versucht hätte. Also versuchte er stattdessen es in ein aufziehendes Grinsen zu verwandeln. Seine Augen funkelten verschmitzt. ,,Hört sich so an, als ob jemand eine gewisse Katze ziehmlich gerne hat."
Sie errötete. Es war eine lieblicher Rotton, der sein Herz ein wenig schneller in seiner Brust schlagen ließ. ,,Wer ist das denn nicht? Ich meine, klar, er kann die Akumas selbst nicht wieder reinigen, aber jeder mit einem funktionierenden Gehirn weiß, was für ein gutes Team Ladybug und er sind. Und wie viel Glück wir haben, dass sie uns beschützen. Sie würde ohne ihn aufgeschmissen sein."
Adrien war sich sicher, dass sein Gesicht in dieser Sekunde perfekt zu dem Anzug seiner Partnerin passte. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihm aus und er tat das Einzige an das er denken konnte, um seine Gedanken von einem wirklich gefährlichen Weg abzubringen: Er kletterte an das Bettende, zog dabei in seiner Eile die arme Marinette mit sich und nuschelte:,, Wir stehen lieber jetzt auf wenn wir wirklich etwas essen wollen bevor die Schule anfängt."
Einige Momente später hatten sie sich erfolgreich in eine Standposition gebracht, aber nicht ohne einige Schwierigkeiten auf Marinettes Seite.
Marinette zog sich schnell eine light-washed skinny jeans und ein schickes Neckholder-Top über, bevor sie Adrien das grüne Licht gab den Schal von seinen Augen zu nehmen. Als er das tat, striffen seine Finger die bekannte Naht an dessen Ende, das erste mal aber genau auf die Fäden achtend. Die komische Reaktion von Marinette am Vortag, als sie realiserte, dass er den Schal immer noch besaß, verweilte immer noch in seinem Hinterkopf und sanft strich er die flache Seite seines Daumens gegen den blauen Stich.
Wie er es vorher nie bemerkt hatte, konnte er beim besten Willen nicht sagen, aber an einem Ende des Schals war etwas eingestickt worden. Sein Atem stockte in seiner Kehle, und wartete, unsicher und ängstlich, sein Daumen folgte sanft den Buchstaben, die er in der Naht ausmachen konnte.
,,Alles gut, du kannst dich jetzt umziehen, Adrien. Könntest du mir den Schal reichen?" Marinettes freundliche Stimme brachte ihn wieder in die Realität zurück.
Er öffnete den Knoten, aber anstatt das er ihr den Schal überreichte, verweilten seine Finger darauf und seine Augen prüften den Stoff genau. Da war es, unverwechselbar, das Wort, das er noch Sekunden zuvor unter seiner Haut hatte gedacht spüren zu können.
Marinette.
,,Ma... Marinette..." atmete Adrien sanft, nicht fähig seinen Blick von dem Geburtstagsgeschenk zu reißen, das ihm so viel bedeutet hatte, von dem einzelnen Wort, das sein inneres gerade in eine wilde Achterbahnfahrt verwandelte.
,,Ja?" Fragte sie während sie den Handschoner unter den Handschellen justierte, sich seinem inneren Tumult völlig unbewusst.
Vorsichtig hob er seinen Blick auf sie, zu gut wissend, dass ihre Antwort auf seine nächste Frage sehr gut auch sein Verderben bedeuten könnte, und zwar genau so sehr wie es auch der Anfang einer tieferen Freundschaft zwischen den Zweien sein könnte. ,,Marinette, warum ist dein Name in meinem Lieblingsschal eingefasst?"
Ihre Blicke traffen sich und Marinette bewegte sich unbehaglich vor ihm. ,,Ich- Uh.... umm....." Ihre Augen weiteten sich und sie konnte spüren, wie ihr Gehirn zu Matsch wurde, als sie verzweifelt versuchte eine plausible Erklärung dafür zu finden. Als sie mit leeren Händen da stand, seufzte sie und gab resigniert zu:,, W-weil ich ihn gemacht habe?"
,,Du... du hast? Aber... wie? Hat mein Vater ihn von dir gekauft?"
Marinette errötete stark und knabberte leicht an ihrer Unterlippe. Aufmerksam versuchte sie seinen Blick zu meiden. Alles in ihrer Haltung schrie förmlich wie wenig sie bei mit diesem Thema wohlfühlte, und für den Bruchteil einer Sekunde zog Adrien in Betracht seine Frage einfach wieder zurück zu nehmen. Bevor er das machen konnte, flüsterte sie aber schon:,, Nein. Nein das hat er nicht. Es tut mir leid Adrien." Sie schluckte schwer und hatte ihre Augen immer noch von ihm abgewandt. ,,Ich... ich weiß wirklich nicht wie es passiert ist, aber es hat an dem Tag irgendwie eine Verwechslung stattgefunden und am Ende hast du gedacht der Schal wäre von deinem Vater. Ich... du warst so glücklich darüber, und ich..."
,,Warum hast du nichts deswegen gesagt Marinette? Ich verstehe es nicht." fragte er, unfähig seinen Blick von der sich ausbreitenden Röte auf ihren Wangen loszureißen.
Sie lächelte, ein weiches, sanftes Lächeln, bei dem er spürte wie sich sein Herz in seiner Brust zusammen zog. Endlich sah sie zu ihm auf. ,,Ich habe den Schal gemacht, um dich glücklich zu machen. Und das hat es. Der Rest war nebensächlich."
Das war viel mehr, als Adrien mit einem geraden Gesicht aufnehmen konnte. Er war es gewohnt, dass Menschen sich die größte Mühe gaben, um ihn glücklich zu machen, aber sie hatten immer einen Hintergedanken. Sie suchten Geld, ihre fünzehn Minuten Ruhm, oder Gefallen von seinem Vater.
Aber Marinette hatte nichts von dem gewollt. Sie hatte eine wundervolle Sache für seinen Geburtstag gemacht, für ihn.
Weil er ihr wichtig war und sie ihn glücklich machen wollte.
Er fühlte das bekannte Brennen in seinen Augen und einen plötzlichen Anflug von Besorgnis bei dem Gedanken daran, dass Marinette mitbekommen könnte, wie er weinte. Gleichzeitig schwoll sein Herz angenehm bei dem Gedanken an das, was das wundervolle Mädchen vor ihm aus purer Nettigkeit für ihn getan hatte.
Ohne nachzudenken beugte er sich vor und küsste die milchig weiße Haut ihrer Stirn während er seine Arme um ihren Rücken schlang. Er hoffte, dass sie keine Zeit hatte, um die Tränen zu bemerken, die in seinen Augen geglänzt hatten. In seinem Hinterkopf wunderte sich Adrien kurz, ob er schockiert darüber sein sollte, wie natürlich, wie normal es sich anfühlte sie durchgehend so zu berühren. Wie wohl er sich mit ihr in seiner Nähe fühlte.
Die Wärme ihrer Haut unter seinen Lippen, wie gut sie sich in seiner Umarmung anfühlte, vielleicht hätte er denken können, dass es komisch war, aber es fühlte sich einfach richtig an. Er lächelte gegen ihre Stirn und drängte die aufdringlichen Bedenken bei Seite. Dann flüsterte er:,, Ich kann dir nicht genug danken Marinette. Du bist unglaublich."
Sie errötete und versuchte ihr pochendes Herz unter Kontrolle zu kriegen. Wie fair war es, dass er diese Art von Wirkung auf sie hatte?
Endlich fasste sie sich und legte ihren freien Arm um seine Taille, um die Umarmung zu erwidern. ,,Gern geschehen, Adrien."
Keiner von ihnen schaffte es danach noch irgendetwas ernsthaftes herauszubringen. Sie konzentrierten sich beide darauf, dass sich Adrien umziehen konnte und ihr Frühstück in einem angenehmen Gespräch zu sich zu nehmen. Kurz danach suchten sie alle ihre Schulsachen zusammen und machten sich zum gehen bereit. Mit einem kleinen Lächeln schlüpfte Marinette mit ihrem freien Arm unter den Träger ihrer Schultasche.
Ihr Lächeln schlug jedoch schnell in ein Stirnrunzeln um, als sie das unverwechselbare Reißen von Stoff die Luft schneiden hörte. Sie erstarrte. Die Panick trat in ihre Augen, als sie sich das Top an der Brust festklammerte und sie hatte Angst vor den Konsequenzen von dem, was gerade passiert war.
,,Bist du in Ordnung Mari?" Fragte Adrien weich.
,,Ich... ich glaube mein Oberteil ist gerade gerissen."
Ihr Ton war dringlich, fast verzweifelt. Weil Adrien in seinem jungen Leben aber schon bei vielen Fashion Faux-pas dabei, wusste er glücklicherweise genau, was man in so einer Situation machen sollte. ,,Dreh dich um, ich seh mir das mal an."
Zugegeben, dass er scharf die Luft einzog als er den Schaden einschätzte, war nicht gerade der beste Weg seine Freundin in ihrem jetztigen Klamottenzustand zu beruhigen.
,,So schlimm?"
Adrien schluckte und starrte weiter das zerissene Kleidungsstück an. ,,Die Nähte sind gerissen, du musst dich umziehen."
,,Aber ich habe kein anderes Oberteil mitgenommen! Kann ich es nicht einfach zusammem knoten oder so?"
,,Ich befürchte nicht. Es ist bis nach ganz unten gerissen. Wenn du los lässt, wird es nicht oben bleiben."
Marinette stieß ein klägliches Stöhnen aus. Doch noch bevor Adrien reagieren konnte, hob sie ihren Kopf wieder nach oben. ,,Okay, damit kann ich arbeiten. Hast du ein Hemd, dass ich mir leihen kann? Mit langen Ärmeln?"
Verwirrt leitete er sie zu seinem Kleiderschrank, wo sie ein pechschwarzes Baumwollhemd aussuchte, dass ihrem Zweck dienen konnte.
Er beobachtete sie wortlos als sie in Aktion trat. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie sich auf die Aufgabe vor ihr konzentrierte. Marinette öffnete einpaar der Knöpfe und trat dann in das Hemd wie man es mit einem Kleid tun würde. Während sie sich so in das Kleid wackelte, sodass der Saum als oberes Ende ihres provisorischen Shirts diente, zog sie das zerissene Top darunter heraus. Was als nächstes passierte, war pure Magie, soweit Adrien das beurteilen konnte. Sie knotete und justierte die Ärmel mit Finesse.
Als sie fertig war, schluckte Adrien schmerzlich während er betrachtete, wie der Stoff seines Hemds ihre schönen Rundungen umarmte. Der Kragen des Hemds unterstrich ihre Schlüsselbeine verführerisch. Die Ärmel hatte sie hinter ihrem Rücken verknotet, wodurch ihre Taille betont wurde.
Schluckend seufzte Adrien und ignorierte, auf welche Weise ihre jetztiger Klamottenwahl ihn fühlen ließ. ,,Das ist großartig... Wie bist du da überhaupt drauf gekommen?"
Sie schenkte ihm ein freches Zwinkern und kicherte leicht. Es war ein Geräusch, dass Adrien sehr mochte. ,,Ein Mädchen wie ich lebt quasi auf Pinterest Adrien. Ich habe Tricks im Ärmel, um Dinge zu tun von dennen du nur träumen kannst."
Sie lachten und witzelten miteinander, während sie ihre Sachen zusammen suchten und wieder nach unten gingen. Als Marinette Adrien durch die Villa folgte, schlug ihr Herz kräftig in ihrer Brust. Sie hatte ihn ihre Tasche tragen lassen, einfach wegen ihres provisorischen Outfits.
Bevor sie aber in das wartende Auto steigen konnten, räusperte sich Jemand hinter ihnen. Sie beide erschreckten sich.
,,Ist das nicht eines meiner Hemden?" Ertönte Gabriel Agrestes Stimme und erschreckte so beide Teenager aus ihrem verspielten Geplänkel.
Adrien war der erste, der sich wieder fassen konnte. Leicht errötete er und sagte leise:,, Ist es. Marinetten hatte einen kleinen Klamottenfauxpas, also habe ich ihr eines meiner Shirts geliehen."
Beide Teenager warteten, dass der Sturm hereinbrach. Ihre Schultern waren angespannt und ihre Köpfe hingen tief. Worauf keiner der beiden aber vorbereitet gewesen war, war, dass Gabriel annerkend vor dem Paar zu stehen kam und ihre Handarbeit mit einem leichten Lächeln beäugte. ,,Das war sehr einfallsreich, Mademoiselle Dupain-Cheng. Gut gemacht."
In der Zeit die Marinette brauchte, um den schockierten Ausdruck von ihrem Gesicht zu wischen, nachdem Gabriel Agreste sie mit diesem Abschiedskommentar zurück gelassen hatte, waren sie in der Schule angekommen. Adriens Leibwächter scheuchte sie aus dem Auto. Sie hatten kaum Zeit ihre Freunde zu begrüßen, die auf den Schulstufen auf sie warteten, bevor Nino sich schon spielerisch auf Adrien stürzte. Ein fröhliches ,,Bro"! echote dabei auf dem Bürgersteig.
Was der Junge DJ jedoch nicht berücksichtigt hatte, war, dass die Bewegung auch Marinette mit sich ziehen und das spontane Trio auf den Beton fallen lassen würde. Erschrocken konnte Alya ihnen nur zu sehen, sie versuchte (schaffte es aber nicht) zu verstehen, was gerade eben passiert war.
,,Uh... Marinette? Warst du gerade in Adriens Auto?" Fragte sie ungläubig.
Ihre beste Freundin stöhnte vor Schmerz und nahm die Hand an, die Adrien ihr anbot um aufzustehen. ,,Da ... gab es am Samstag ein Missgeschick im Museum. Adrien und ich sind mehr oder weniger..."
Ihre Stimme verstummte, offensichtlich unsicher wie sie ihre missliche Lage am besten darstellen könnte. Adrien lächelte und hielt ihre verbundenen Hände so hoch, dass ihre Freunde es sich selbst ansehen konnten. ,,Sagen wir einfach, die süße kleine Manon hat uns einen Streich gepspielt."
Bevor Nino oder Alya etwas erwidern konnten, hallte ein lautes Schrillen über das ganze Schulgelände und erschreckte ein oder zwei aus der Gruppe zu Tode.
,,MARINETTE DUPAIN-CHENG! WAS HAST DU MEINEM ADRIKINS ANGETAN?
Chloe Bourgeois marchierte geradewegs und sichtbar qualmend auf sie zu. Eine stirnrunzelnde Sabrina im Schlepptau. Marinette machte sich für die Konfrontation bereit. Der pure Hass der von der Tochter des Bürgermeisters ausging, war nicht gerade ein gutes Omen für das, was jetzt folgen sollte.
Die wenigen Menschen die sie nicht schon über den Schulhof angestarrt hatten, drehten sich in Richting der Aufregung, als sie das empörte Keuchen hörten, das in diesem Moment den Mund der Erbin verließ.
,,Was ist das, Marinette? In welches furchtbare Durcheinander hast du meinen armen Adrien hineingezogen? Lass ihn sofort aus diesen Dingern heraus!"
Mit einem resignierten Seufzen hielt Marinette ihre verbundenen Hände hoch, die Handschellen glänzten beinahe spottend in der Sonne. ,,Ich könnte es nicht mal, wenn ich wollte. Es gibt keinen Schlüssel Chloe."
Chloe schnaubte laut. ,,Ist das eine art Komplex?" Bellte sie, Verachtung und Wut trieften aus jedem Wort. ,,Hast du dich an ihn gekettet, weil du von alleine nicht heraus finden konntest wie du ihn sonst dazu bekommen könntest Zeit mit dir zu verbringen?"
Marinette spürte, wie Adrien sich neben ihr versteifte.
,,Chloe, autsch," warf Nino ein ,,Das ist nicht fair."
Alya sah rot und kreischte:,, Das nimmst du zurück, und zwar sofort!"
Chloe fuhr fort als hätte sie keinen der beiden gehört und krammte in ihrer Tasche herum, um ihr Handy heraus zu holen. ,,Das hier ist lächerlich! Einfach lächerlich! Halte durch Adrichou, Ich werde einfach Daddy anrufen und er wird jemanden finden, der dich von diesen klebrigen Handschellen befreien kann."
Marinette nahm einen tiefen Atemzug und versuchte ihre zitternden Nerven zu beruhigen bevor sie ihrer langzeit Mobberin antwortete. Sie wollte das hier nicht in einen Anschrei wettbewerb verwandeln und sie wusste, dass ihre Worte nur das waren, Worte.
Bevor sie aber reagieren konnte, rutschte Adrien näher an sie heran sodass sie nun Schulter an Schulter waren, dann griff er ihre rechte Hand und verband ohne zu zögern seine Finger mit ihren (Sehr zu Chloes Verwirrung und Unglauben) und strahlte seine Kindheitsfreundin an, ein schelmisches Glitzen in seinen Augen. ,,Du hast da etwas falsch verstanden Chlo. Ich wollte wissen, wie es sein würde für einpaar Tage eine Freundin zu haben, also habe ich mich an Marinette gekettet. Ich hatte eine geschützte Erziehung, ich wusste nicht dass das sozial inaktzeptabel ist! Aber auf der positiven Seite, habe ich bis jetzt jede Minute davon geliebt!"
Chloe stammelte einpaar unverständliche Worte während sie für eine lange, quallvolle Minute immer wieder zwischen Adrien und ihren verbundenen Händen hin und her starrte, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und mit einem unzufriedenen finsteren Blick in der Schule verschwand und dabei undeutlich vor sich hinmurmelte.
Marinette stieß einen Atemzug aus, von dem sie nicht bemerkt hatte, dass sie ihn anhielt und sah Adrien mit einem dankbaren Lächeln an.
,,Ich danke dir echt dafür. Du hast mich wirklich vor einer sehr schmerzhaften Konfrontation gerettet."
In der Eingebung des Moments stellte sie sich auf die Zehenspitzen und platzierte einen weichen Kuss auf seine Wange. Adrien erstarrte und stotterte etwas, von dem er hoffte, dass es sich zumindest ein kleines bisschen wie ,,Nichts zu danken" anhörte. Wieso in der Welt brachte es ihn so durcheinander, wenn Marinette ihn so zärtlich berührte? Er sollte nicht wegen eines so einfachen Wangenkusses nervös werden, um Himmels Willen er war Franzose! Außerdem war er schon in Ladybug verliebt! Man kann nicht in zwei Personen gleichzeitig verliebt sein, oder?
...Oder?
Sie wurden beide wieder in die Realität zurück gebracht als Nino Adrien mit einem schelmischen Glitzern in den Augen spielerisch anstupste. ,,Okay Kumpel, jetzt geb's zu, was ist der wahre Grund dafür, dass ihr beide immer noch in Handschellen seid?" Ich weiß, dass Marinette eine funkelnde Persönlichkeit hat und so..." Er grinste, Adrien dagegen kauerte fast vor Angst vor dem, was in dem Kopf seines Freundes vorging. ,,Es ist damit du sie mal nackt sehen kannst, oder?"
,,NINO!" Mahnte Adrien, nur um durch Marinette, die über dünne Luft stolperte, von allem weiteren abgehalten zu werden. Er griff nach ihr, umging so nur knapp wieder einmal auf den Boden zu knallen.
Alya kicherte und hielt ihnen die Tür auf. ,,Er hat nicht ganz unrecht, wie wechselt ihr überhaupt die Klamotten?"
Mit einem ungerührten Blick funkelte Marinette:,, Augenbinde. Und du bist für mich gestorben." Alya kicherte nur und senkte absichtlich ihren Blick auf ihre verbundenen Hände.
,,Oh, ich sehe! Also ... fühlst du dich einfach herum und hoffst auf die Brüste?" Fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu und warf ihren Arm über die Schultern ihrer besten Freundin.
Marinette stieß ein ersticktes Kreischen aus während Adrien einfach geschlagen stöhnte, irgendwie fühlte er, dass dieses gnadenlose Necken nur die Spitze des Eisbergs war.
Wie würden sie den Tag überleben?
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Wenn Jahre des lehrens einer Klasse, die semi-wöchentlich regelmäßig von Akumas ins Visier genommen wurde, Caline Bustier auch nur irgendetwas beigebracht hatten, dann war es, das Unerwartete zu erwarten. Als Marinette Dupain-Cheng und Adrien Agreste diesen Morgen in Handschellen herein gekommen waren und die selbe feurige Röte auf den Wangen trugen, nahm sie es ohne zweite Überlegungen in Kauf. Letztendlich war das noch lange nicht das Bizarrste, was ihren Schülern bisher passiert war. ,,M. Lahiffe, du kannst die Plätze mit Mlle Dupain-Cheng tauschen, bis diese Situation geklärt ist. Das ist aber keine Erlaubniss mit Mlle Césaire zu 'quatschen', also keine lustigen Gespräche, oder du sitzt für den Rest des Tages vor meinem Pult, verstanden?"
Marinette und Adrien rutschten auf die Bank von Marinettes Tisch. Peinlich versuchten sie beide ihre Sachen aus ihren Taschen zu holen. Als wären ihre Wangen noch nicht rot genug davon, dass sie die Blicke ihrer Klassenkameraden auf ihrem Dilemma spüren konnten, ertönte Kims starke Stimme im Klassenraum. ,,Also Leute, wie geht ihr auf die Toilette?"
Wenn Adrien dachte, dass er davor schon rot gewesen war, dann war das nichts im Vergleich zu dem Rot, was sich in diesem Moment auf seinem Gesicht ausbreitete. Marinette dagegen war mehr an Kims taktlose Anmerkungen gewöhnt und starrte ihn offen an. ,,Einige Dinge werden am besten geheim gehalten, Kim." Sagte sie scharf und brachte den Athleten somit effektiv zum Schweigen.
Es gab noch einpaar andere Fragen, wo sie denn geschlafen hatten und wie sie es geschafft hatten in diese Situation zu kommen, aber sie waren dankbarerweise von der Neugierde ihrer Klassenkameraden befreit, als Mlle Bustier mit dem Unterricht begann.
Dadurch realisierten sie auch, dass sie noch ein anderes Problem zu lösen hatten.
Egal wie schlaff Adrien seine linke Hand zu lassen versuchte, sie zog dennoch immer wieder komisch an Marinettes rechter Hand, was es fast unmöglich machte für sie auch nur einigermaßen leserlich zu schreiben. Nach ungefähr einer halben Stunde in der Adrien Marinette frustriert murren hörte und sah wie sie anschließend mörderische Blicke auf die Handschellen warf, konnte Adrien sein Kichern nicht mehr unterdrücken. Er griff sein Tablet und zeigte ihr seine eigenen ordentlich geschriebenen Notizen. Schnell schrieb er in die Spanne :,,Keine Sorge, ich schicke dir meine."
Marinette schmollte, aber ein einziger Blick auf die unordentlichen Kritzeleien auf ihrem Tablet schafften es, sie zu überzeugen. Sie nickte und sah stur auf seine angekettete Hand, als wäre sie der Täter eines abscheulichen Verbrechens.
Adrien kicherte wieder und holte seinen Stylus heraus, um ihr ,,Was für ein süßes Schmollen." zu schreiben.
Sie war gerade dabei zu antworten, als ein Geräusch, welches sie beide nur zu gut kannten, die Stille des Klassenraums durchbrach. Ein lautes Krachen gefolgt von einer lauten dröhnenden Stimme, die die Fenster der Schule zum vibrieren brachte. ,,ICH BIN NOSTALGIAK! FÜRCHTET DIE GROßARTIGKEIT DER VERGANGENHEIT UND VERABSCHIEDET EUCH VON EURER GELIEBTEN TECHNOLOGIE!"
Jahre in denen die Klasse wiederholt von verschiedensten Bösewichten geplagt wurde, bedeuteten, dass sie jetzt gut trainiert waren wenn es um das Akuma-Sicherheitsprotokoll ging. Gemeinsam stand die gesamte Klasse von ihren Plätzen auf und verließ den Klassenraum. Dann rannten alle zu ihren jeweiligen Verstecken.
Ohne sich ein Wort zu sagen, rannten sie beide aus dem Gebäude heraus, als hätten sie einen gemeinsamen Verstand gehabt. Er hielt ihre kleinere Hand fest in seiner. Ihre beiden Herzen schlugen wie verrückt in ihrer Brust.
Das war schlecht.
Das war wirklich schlecht.
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Ich hoffe, dass ihr das Kapitel mochtet Leute! Nebenbei, das hier wollte ich auch noch erwähnen:
Bitte hört auf nach Updates zu drängen/ zetern. Das bringt mich nicht dazu schneller zu arbeiten und es ist demotivierend, nicht zu erwähnen dass es unhöflich ist. Etwas zu sagen wie ,,Ich freue mich darauf zu sehen, was du für die nächsten Kapitel geplannt hast" ist sehr viel ermutigender als ,,PLS UPDATE SOFORT"
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Außerdem wissen einige von euch bestimmt schon, dass die Autorin dieser Fanfiction und meine Collab-Partnerin Maerynn im Februar durch einen Unfall gestorben ist. Sie war eine sehr nette und enge Freundin, sie zu verlieren war extrem schwierig. Lies hier mehr darüber:
Sie hat die meisten der verbleibenden Kapitel bereits zuende geschrieben und ich möchte, dass all unsere Leser dazu in der Lage sind ihre harte Arbeit zu lesen und zu genießen. Beachtet aber bitte, dass ich das jetzt nur noch alleine mache, seid also bitte verständnisvoll und sensibel wenn ihr auf Updates wartet.
Danke fürs Lesen und für eure Unterstützung!
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